3:1 gegen Paderborn - Mit dem doppelten Tabakovic zum Hertha-Sieg
Es sollte ein richtungsweisendes Spiel werden und Hertha BSC lieferte. Beim 3:1-Erfolg über den SC Paderborn stimmte die Einstellung, ganz besonders aber der Torriecher von Haris Tabakovic.
- Engagierte, effektive Hertha springt auf Platz sieben der Tabelle
- Wenn Haris Tabakovic trifft, dann weiterhin mindestens doppelt
- Hertha insgesamt mit nur 28 Prozent Ballbesitz
- Toni Leistner im Glück, nicht schon nach 33 Minuten einen Platzverweis kassiert zu haben
Am elften Spieltag in der zweiten Fußball-Bundesliga hat Hertha BSC mit 3:1 (2:0) gegen den SC Paderborn gewonnen. Die Treffer für die Mannschaft von Trainer Pal Dardai erzielten Haris Tabakovic (11. und 55. Minute) und Jonjoe Kenny (45.+3). Für Paderborn traf Florent Muslija zum zwischenzeitlichen 1:2 (47.). Durch den Heimsieg klettern die Berliner in der Tabelle mit nunmehr 15 Punkten zumindest vorübergehend auf Rang sieben.
Glück für Toni Leistner
Hertha kam gut in die Partie, hatte gleich mehrere gute Offensivaktionen, ohne jedoch zu einer klaren Torchance zu kommen. Viel ging dabei über die linke Seite, über Fabian Reese. So auch in der elften Minuten, als Haris Tabakovic nach starkem Reese-Antritt und passgenauer Reese-Hereingabe die entscheidende Fußspitze vor seinem Gegenspieler an den Ball kam und aus kurzer Distanz zum 1:0 verwandelte.
Bis dahin hatten die Gastgeber das Spiel komplett im Griff. Auch defensiv passten die Abstände, Paderborn kam kaum einmal über die Mittellinie. Das änderte sich Mitte der ersten Halbzeit. Hertha ließ sich nun zu weit in die eigene Hälfte drängen, kam nicht mehr genügend in die Zweikämpfe. Insbesondere in der 27. Minute hatte die Dardai-Elf dabei Glück, dass Paderborns Stoßstürmer Filip Bilbija eine Hereingabe des auffälligen Sirlord Conteh nur knapp verpasste. Ebenfalls von Glück sprechen durfte in der 33. Minuten Hertha-Kapitän Toni Leistner. Sein Foul nach Ballverlust wurde nur mit der gelben Karte geahndet statt mit rot wegen Notbremse, was durchaus vertretbar gewesen wäre.
So spielte Hertha zu elft weiter und kam in der dritten Minute der Nachspielzeit sogar noch zum 2:0 durch Jonjoe Kenny. Der Engländer stand nach einem Paderborner Ballverlust im Mittelfeld plötzlich freier vor Torhüter Jannik Huth als Superman am Waschtag und platzierte den Ball aus rund zwölf Metern gekonnt ins lange Eck.
Tabakovic traumhaft
Sehr viel mehr als für die Dauer der Halbzeitpause hatte der Zwei-Tore-Vorsprung jedoch zunächst nicht Bestand. Bereits in der 47. Minute traf Florent Muslija nach einem Berliner Ballverlust in der Vorwärtsbewegung und gegen ein völlig unsortierte Abwehr aus wenigen Metern zum 1:2. Doch auch die Hertha hatte eine zeitnahe Antwort im Gepäck. Acht Minuten später stellte Tabakovic nach Reese-Hereingabe auf 3:1 für die Heimmannschaft. Und was für ein Treffer das war! Mit dem Rücken zum Tor stehend und eng bewacht, nutzte der Schweizer Stürmer die Hacke, um den Ball am verdutzten Torhüter Huth über die Linie zu bringen.
Im Anschluss wechselten beide Trainer mehrfach. Paderborn brachte unter anderem den Ex-Unioner Max Kruse, in der Hoffnung, noch die Wende herbeiführen zu können. Klare Torchancen blieben jedoch lange Zeit aus. Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Adriano Grimaldo nochmals eine hochkarätige Torchance, scheiterte jedoch aus sechs Metern am auf der Torlinie stehenden Florian Niederlechner. Hertha verteidigte den Vorsprung entschlossen über die Zeit und feierte einen letztlich nicht unverdienten Heimsieg. Daran änderte auch die späte gelb-rote Karte für Leistner (86.) nichts.
Stimmen zum Spiel
Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Das war defensiv eine naive Leistung. Der Plan ist da, die Regeln sind da. Und dann schwören wir uns in der Halbzeitpause ein, kommen raus und schenken dem Gegner ein Tor. Ein Geschenk war das. Wir sind defensiv eine schwache Mannschaft. Daran müssen wir arbeiten. So kriegen wir immer wieder Probleme."
Fabian Reese (Spieler Hertha BSC): "Der Push von den Rängen hilft uns allen. Im Pokal wartet ein Bundesligist. Da müssen wir noch eine Schippe drauf legen. Offensiv hat es heute ganz gut geklappt."
Haris Tabakovic (Spieler Hertha BSC): "Nach dem letzten Wochenende ist es schön, dass wir heute mit einem Sieg nach Hause gehen. Das Offensivspiel hat heute geklappt. Ich bin ein Stürmer, ich muss gefüttert werden und bin angewiesen auf meine Mitspieler. Deswegen bin ich froh, dass Fabi mich heute zwei Mal gesehen hat."
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24 Inforadio, 28.10.2023, 13:15 Uhr