Debattenreihe des DOSB - Rund 500 Menschen diskutieren über neue Olympia-Bewerbung Berlins

So 12.11.23 | 19:28 Uhr
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Die olympischen Ringe (imago images/Michael Weber)
Bild: imago images/Michael Weber

Durch die Einbeziehung der Bevölkerung versucht der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) frühzeitig abzuklären, ob neue Olympia-Bewerbungen für 2036 oder 2040 erfolgreich sein könnten. Dazu fand am Sonntag im Berliner Futurium eine Dialog-Veranstaltung mit rund 500 Teilnehmern statt. Frühere Bewerbungen waren auch an kritischen Stimmungen innerhalb der Bevölkerung gescheitert.

"Eine Bewerbung an der Gesellschaft vorbei macht keinen Sinn", sagte Stefan Brause, Leiter der Stabsstelle Olympia-Bewerbung des DOSB, am Sonntag im Futurium. "Die wichtigste Interessengruppe sind die Bürgerinnen und Bürger", sagte er.

Diskutiert wurde in Berlin unter dem Motto "Deine Ideen. Deine Spiele." Interessierte konnten ihre Meinungen, Anregungen und Kritiken zu einer möglichen Olympiabewerbung vortragen.

Das Dialogforum im Futurium war die vierte Station nach den möglichen Bewerberstädten Leipzig, Hamburg und München. Zum Abschluss findet ein fünftes Forum am Montag in Düsseldorf statt. Die dann in sieben Clustern gesammelten Ergebnisse sollen in einer sogenannten Frankfurter Erklärung am 2. Dezember bei Mitgliederversammlung des DOSB in Frankfurt am Main vorgestellt werden. "Wenn die Mitgliederversammlung 'Ja' sagt, können wir ein grobes Konzept erstellen und entscheiden uns dann Ende 2024, ob wir uns bewerben", sagte Brause.

Vorbild Special Olympics World Games

Während in Berlin mehrere Hundert Personen am Dialog teilnahmen, waren in Hamburg allerdings nur rund 80 Interessierte dabei. Nach Angaben des DOSB sollen sich allerdings schon fünf Millionen Menschen am digitalen Dialog beteiligt haben. Eine überwiegende Mehrheit sei für eine Olympia-Bewerbung, so Brause.

Berlins Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) sprach von einem nachhaltigen Mehrwert einer Bewerbung in den Bereichen der Sportstättensanierung und der Wirtschaft. Als Beispiel nannte sie die Special Olympics World Games, die im Juni in Berlin stattgefunden hatten. Durch die Weltspiele der Geistig- und Mehrfach-Behinderten habe Berlin zudem einen weltoffenen Ruf erhalten und zugleich gezeigt, dass Großveranstaltungen in der Hauptstadt gelängen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.11.2023, 19:15 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    48 Leute haben doch am 11.11 ihre Meinungen dazu kommentiert, wie oft denn noch? Die meisten waren dagegen!

  2. 10.

    Es war ein offenes Forum. Jede und jeder konnte ohne Anmeldung dabei sein, Fragen stellen, Bedenken oder auch Wünsche äußern. Bevor man etwas ablehnt, sollte man sich vielleicht erst einmal inhaltlich damit beschäftigen. Vielleicht kann man sich sich mal fragen, welchen Nutzen das ganze bringen könnte. Einfach mal dagegen sein, nur weil andere für etwas sind, bringt gar nichts und ist weit weg von einer sachlichen Diskussion.

  3. 9.

    Sollte das alles der Realität entsprechen, danke ich Ihnen sehr für Ihren Bericht! Das lässt tief blicken, was Politik und Lobby unter Dialog mit dem Bürger verstehen.

  4. 8.

    Ich habe an der Veranstaltung teilgenommen: Es hat kein wirklicher Dialog stattgefunden. Die meisten Teilnehmenden kam aus Sportverbänden, einige aus Sportvereinen. Interessierte Bürger waren nach meiner Wahrnehmung nicht da. Zur Podiumsdiskussion mittags waren dann zwar deutlich mehr Personen vor Ort. Das waren Politiker*innen und ihre Sicherheitsleute, Vertreter*innen aus Sportverbänden usw. - ein Treffen der Sportpolitik.
    Die Frage, ob sich Berlin bewerben soll, wurde so gar nicht gestellt und auch nicht wirklich diskutiert. Ich war vormittags da, hier habe ich ca. 150 Personen wahrgenommen. In den Forenrunden standen dann max. 50 Personen, von denen ca. 5 besonders aktiv waren (davon mind. 1 Mitarbeiter*in im LSB ). Insgesamt waren es max. 10 verschiedene Personen, die sich überhaupt beteiligten. Die Fragestellungen in 4 der 5 Runden waren z.T. sehr verkopft, führten weg von der Frage einer Olympiabewerbung.

  5. 7.

    Ja gerne!
    Aber dann das große aber.
    Man schaue in die letzten Spiele, Sommer, wie Winter. Wer hat gewonnen? Der Sport sicher nicht. Die Forderungen des IOC, sprich Herrn Dr. Bach, sind nicht mehr erfüllbar.
    In Ermangelung der Sinnhaftigkeit sollte man es sein lassen.

  6. 6.

    Solange die Politik die Finger aus der Organisation und Durchführung lässt und dies den Profis überlässt dürfte es auch funktionieren.
    Und wieviel es dann unterm Strich kosten oder einbringt, da wird dann die Regierung zu ganz anderen Ergebnissen kommen als die Oposition. So kann sich dann jeder das Ergebnis aussuchen was zu seiner Meinung am besten passt.

  7. 5.

    Das Problem Berlins ist, dass es viel zu viele Großveranstaltungen gibt. Darunter leidet das Alltagsleben beträchtlich. Das Ziel: weniger davon! Zudem steht Olympia für Doping und Korruption. Da gibt es nichts, wofür man sich begeistern könnte.

  8. 4.

    Man staunt doch immer wieder, wie weit die Damen und Herren Politiker den Bezug zur Realität verloren haben: Darüber, ob die überaus sympathischen, ganz und gar nicht zwielichtig wirkenden Herrschaften vom IOC sich mit Olympischen Spielen ein weiteres Mal eine goldene Nase verdienen dürfen, derweil die Steuerzahler ihres aktuellen Wirts mit Verweis auf angeblichen "Mehrwert" die Zeche zahlen dürfen, dürfte am Ende in einer Volksabstimmung entschieden werden. Wir sind hier ja nicht in irgendeiner dieser schnuckligen Diktaturen, in denen jetzt bevorzugt Fußball-Weltmeisterschaften stattfinden.

    Wie dürfte diese Abstimmung, eingedenk dessen, wie die Berliner so drauf sind, wohl ausgehen?

  9. 3.

    Olympia in Berlin?
    Na logisch ... aber nur wenn gleichzeitig im ÖPNV gestreikt wird und eine Bundestagswahl stattfindet ...

    sorry, der musste jetzt einfach sein
    :-)

  10. 2.

    Nur gut, daß Berlin so gar keine Probleme hat. Olympia würde noch fehlen, um das komplette Chaos kompletter zu machen.

  11. 1.

    Um Gottes Willen, lasst es bloß bleiben. Olympia könnt ihr doch auch nicht!

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