Fußball - 27 Spieler sind zu viel - Energie Cottbus muss aussortieren

Mo 15.07.24 | 06:09 Uhr | Von Andreas Friebel
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Die Spieler von Energie Cottbus laufen sich warm. (Foto: IMAGO / Matthias Koch)
Bild: IMAGO / Matthias Koch

Halbzeit in der Vorbereitung: Seit drei Wochen ist Drittliga-Aufsteiger Energie Cottbus wieder auf dem Rasen. Doch der Kader ist noch zu groß. Nun steht der erste Härtetest an. Von Andreas Friebel

Diese Woche wird für Energie Cottbus richtig knackig. Gleich drei Testspiele sind geplant. Den Auftakt gibt es am Dienstagabend (18:30 Uhr) im Leag Energie Stadion gegen Zweitligist Hertha BSC. Am Freitag geht es dann in Peitz gegen Regionalligist Zwickau weiter. Und am Sonntag geht es dann zum nächsten Zweitligisten. Die Lausitzer spielen bei Eintracht Braunschweig.

"Nach drei Wochen Vorbereitung brauchen wir jetzt den Wettkampf. Um zu wissen, wo wir noch nachstellen müssen", so der Cottbuser Trainer Claus-Dieter Wollitz, der zur Halbzeit der Vorbereitung ein positives Fazit zieht. "Ich glaube, die dritte Trainingswoche war bislang die beste mit Blick auf die Intensität. Aber wir brauchen auch noch die drei Wochen bis zum Saisonstart."

Cottbuser Taktik ändert sich nach dem Aufstieg

Und dass, obwohl ein Großteil der Aufstiegsmannschaft in Cottbus geblieben ist. Doch in der dritten Liga wird sich die taktische Ausrichtung der Lausitzer verändern. Während Energie in der Regionalliga in praktisch jeder Partie der Favorit war, dürfte Cottbus in der kommenden Spielzeit zumeist als Außenseiter gelten. "Wir haben in der Regionalliga das Spiel des Gegners immer nach innen gelenkt. Jetzt wollen wir es nach außen lenken, weil die Qualität der Gegner viel höher ist."

Und von hoher Qualität ist auch Testgegner Hertha BSC. Nachdem sich Cottbus in den ersten Wochen der Vorbereitung mit unterklassigen Teams auseinandergesetzt hat, sind die Berliner nach Wollitz' Worten "ein ganz anderes Kaliber". Er zählt das Team aus der Hauptstadt zu den Mannschaften, die um den Aufstieg mitspielen können. "Sie haben einen Trainer, der mit viel Ballbesitz spielt. Das wird ein intensives Spiel, das uns viel abverlangt."

Drei, vier Spieler müssen gehen

Fünf Neuzugänge hat Energie bislang verpflichtet. Gern würde Claus-Dieter Wollitz in seiner letzten Saison als Trainer auch personell noch etwas nachlegen. Allerdings ist der Kader derzeit zu groß. "Mein Plan ist, dass wir mit 23 Feldspielern und drei Torleuten in die Saison gehen. Zur Not könnten es auch 24 Spieler sein. Aber aktuell haben wir 27 - und das ist zu viel."

Heißt unter dem Strich: Erst müssen drei, vier Spieler gehen, bevor weitere Neuzugänge kommen können. "Wir haben in dieser Woche auch wieder Gespräche mit Spielern und ihren Beratern geführt. Wenn die Bedingungen passen, soll eine Vertragsauflösung an uns nicht scheitern." Mit einer allzu großen Abfindung können die Spieler also nicht rechnen.

Bis Ende August sind Wechsel möglich. Erwartet wird, dass spätestens nach dem Abschluss der Vorbereitung Bewegung in die Sache kommt. "Was wir noch suchen, sind erfahrene Spieler für den offensiven Bereich und die Innenverteidigung", sagt Wollitz.

Gespräche über Vertragsauflösungen laufen

Einen Fingerzeig auf mögliche Abgänge dürfte es auch schon in dieser Woche geben. Gegen Hertha und Braunschweig wird der Trainer sicherlich zunächst die Elf auf den Rasen schicken, die beim Saisonauftakt gegen Bielefeld Kandidaten für die Anfangsformation sind. "Für die Entwicklung eines Spielers kann es von Vorteil sein, wenn man die Möglichkeit zu einem Neuanfang bei einem anderen Klub nutzt."

Unklar ist derzeit noch, gegen welchen Verein die Cottbuser ihre Generalprobe bestreiten. Ursprünglich war geplant, dass der letzte Test vor dem Saisonstart gegen den italienischen Zweitligisten Sampdoria Genua mit Cheftrainer Andrea Pirlo stattfindet. Der Traditionsklub hält seit dem Wochenende ein Trainingslager in Jena ab. Doch Genua wird nun am 27. Juli gegen Zweitligist Magdeburg spielen.

"Wir sind jetzt in Kontakt mit der zweiten Mannschaft von Hannover 96", so Wollitz. Die Niedersachsen sind, wie Energie auch, in die dritte Liga aufgestiegen. "Da wir erst Anfang Oktober gegen Hannover spielen, könnte das gut passen." Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.07.2024

Beitrag von Andreas Friebel

8 Kommentare

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  1. 8.

    Vielleicht sollten sich die diversen Fußball- oder Energie-Hasser mal mit sinnvolleren Themen beschäftigen.
    Steuern werden in vielen Bereichen, dank unserer glorreichen Politiker, verschwendet.
    Ein Fußballverein lebt von Ticket- und Merchandise-Einnahmen, sowie von Sponsoren- und Fernsehgeldern und von Mitgliedsbeiträgen und nicht von Steuern. Wenn der Verein weg wäre, würden diese Gelder nicht automatisch an den Fiskus gehen oder für Schulen und Kitas ausgegeben werden.
    Aber das scheint so mancher nicht wahrhaben zu wollen oder nicht zu verstehen.

  2. 7.

    Schade, dass es mit Genua nicht klappt. H96II ist da nicht wirklich ein Ersatz. Wenn es viele Spieler mit Drittligavertrag gibt, die aber kein Drittligaformat haben, muss man sich schon fragen, wer das damals (falsch) entschieden hat. Da wurde womöglich Geld verbrannt, das man gut hätte gebrauchen können. Andererseits hat keiner eine Glaskugel um vorauszusagen, wer einschlägt und wer nicht. Und wenn ein Spieler bei uns groß rausgekommen wäre, ohne einen langfristigen Drittligavertrag zu haben...das Geschrei wäre sicherlich groß gewesen. Man denke nur an T. Heike....

    Jedenfalls freue ich mich auf die neue Saison und das Pokalspiel gegen Werder. Immer vorwärts Energie!

  3. 6.

    Das sind jetzt aber eher Äpfel und Birnen, die Sie hier vergleichen. Den Sponsoren wird von Energie etwas geboten, ob Werbemöglichkeiten, Hospitality o.ä.
    Die Sponsoren geben nicht Geld entweder zu Energie oder in öffentliche Einrichtungen. Damit kämen keine neuen Schulen, nur weil es Energie nicht gibt.

  4. 4.

    Etwas weiter gedacht, ist der Gesamtetat für den Fußballklub so hoch, dass die Kohle für mehrere neue Schulen reichen würde, wenn man die Sponsoren hat, aber auf Energie Cottbus komplett verzichtet.

  5. 3.

    Fußballspieler werden vom Steuerzahler finanziert? War mir nicht bekannt und muss ganz neu sein .

  6. 2.

    Stimmt schon! Da müssen wirklich welche aussortiert werden! Denn es kann nicht sein, daß wir mit unseren Steuern deren hohen Gehälter bezahlen. Also am Besten halbieren, das ersparte Geld kann den Schulen zukommen!

  7. 1.

    Also bei der Bildüberschrift kann man schon ins Grübeln kommen. Hätte man auch anders ausdrücken können.

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