Nach Tokio-Eklat 2021 - Erneutes Reit-Drama um Berlinerin Annika Zillekens bei Olympia

So 11.08.24 | 13:07 Uhr
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Annika Zillekens auf dem Pferd beim Modernen Fünfkampf bei Olympia in Paris (Quelle: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.08.2024 | Sabine Hartelt | Bild: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Wie schon in Tokio 2021 verweigerte das Pferd von Annika Zillekens, damals noch Schleu, beim Modernen Fünfkampf der Olympischen Spielen in Paris. In Tokio hatte die Berlinerin ihr Pferd verzweifelt mit der Gerte geschlagen, diesmal reagierte sie anders.

Drei Jahre nach dem Eklat von Tokio haben die deutschen Fünfkämpferinnen auch bei den Olympischen Spielen von Paris eine große Reit-Enttäuschung erlebt. Die Berlinerin Annika Zillekens kam mit dem ihr zugelosten Arezzo de Riverland im Halbfinale beinahe zu Sturz, danach verweigerte das Pferd bei einem Hindernis. Auch wegen der damit verbundenen Punktabzüge verpasste es Zillekens zunächst knapp, das Finale im Modernen Fünfkampf am Sonntag zu erreichen. Doch ein Rückzug einer Konkurrentin brachte Zillekens doch ins Finale.

2021 in Tokio hatte ihr Pferd komplett verweigert - die Szenen, wie sie völlig verzweifelt mit der Gerte zuschlug, gingen um die Welt und sorgten für große Empörung. Im Vergleich zu den Szenen in Tokio, die eine grundsätzliche Debatte um den Reitsport auslösten, blieb sie in Paris völlig gelassen. Nachdem ihr Pferd nach einem Abwurf verweigerte, blieb sie ganz ruhig, streichelte ihr Pferd und wartete auf eine Reaktion des Pferds. Die Zuschauer applaudierten, um Zillekens ein gutes Gefühl zu geben. Nach einer kurzen Pause ritt das Pferd mit Zillekens den Parcours zu Ende. Ihrem Team war der Schreck anzusehen.

Zillekens beendet Karriere nach dem Finale

"Wir haben davor viel darüber gesprochen und extra eine Psychologin mit hierher genommen, weil wir nicht wussten, wie genau man dann wirklich reagiert, wenn man nochmal genau in die gleiche Situation kommt", sagte Zillekens nach ihrem Ritt. An der Verweigerung hätte das Pferd keine Schuld: "Leider ist die Stange beim ersten Sprung der Kombination gefallen und dann auch noch ein bisschen unglücklich vor seine Beine. Da kann ich ihm überhaupt keinen Vorwurf machen."

Weil die Britin Kate French am Sontagmorgen erkrankt zurückgezogen hatte, rückte die 34-Jährige offiziellen Angaben zufolge für die Medaillenentscheidung nach. Im letzten Wettkampf ihrer Karriere belegte die Berlinerin mit 1.376 Punkten den 16. Platz.

Noch schlimmer erwischte es Teamkollegin Rebecca Langrehr. Sie kam beim Abreiten vor ihrem Wettkampf auf einem Nebenplatz zu Sturz. Dabei verletzte sie sich aber nicht schlimm. Dennoch wurde sie von der Jury vom Reiten ausgeschlossen. Ein offizieller Protest der Deutschen wurde abgelehnt, wie Sportdirektorin Susanne Wiedemann der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Langrehr trat danach zwar zu den weiteren Events an, hatte durch die null Punkte aus dem Reiten aber am Ende keine Chance mehr auf den Finaleinzug.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.08.2024, 12:15 Uhr

51 Kommentare

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  1. 51.

    Ich empfehle eine Koppel zu besuchen und die Pferde dort zu beobachten. Dann werden Sie feststellen, dass die Bewegungs- u. Laufmuster eine noch größere Vielfalt haben als die im Sport. Eine Tierquälerei wäre es erst, wenn Unnatürliches antrainiert wird, nicht aber das Verstärken von Stärken. Die Lebensfreude steigt auch bei Pferden stark an, wenn sie etwas geschafft haben. Wie bei Ihnen auch?

  2. 50.

    #27
    Was für ein dümmlicher Kommentar, der nur eines offenbart: wie die seit Tagen aufgewärmte drei Jahre alte Geschichte verfängt.
    Die Frau wurde damals schon an den Pranger gestellt und wird das heute wieder.
    Das sie aus den damaligen Fehlern gelernt hat, ist wohl zu erkennen, reicht aber anscheinend nicht für geiferne Masse, die sich geradezu in der damaligen Story suhlen.
    Eins aber muss doch jedem klar sein: irgendwas muss sie doch in letzten Jahren richtig gemacht haben, sonst wäre sie nicht für die Olympiade nominiert worden.
    Ich jedenfalls zolle der Frau meinen Respekt.

  3. 48.

    Jede Art von Sport mit Tieren kann man als "Tierquälerei" bezeichnen - wenn man will - und somit strafrechtlich verfolgen.
    Letzlich kommt es aber darauf an wie der Sport mit Tieren durchgeführt wird.
    Wenn ein Tier dies freiwillig mitmacht als eine Art Herausforderung um sein Können unter Anleitung eines Menschen unter Beweis zu stellen (ohne Zwang) so ist es O.K.

  4. 47.

    Kein Pferd springt freiwillig weder lang noch hoch.
    Ende der Diskussion.

  5. 46.

    Genau! Frau Zillekens gehört für immer die Berechtigung ein Pferd zu reiten entzogen! Zudem sollte sie wegen Tierquälerei strafrechtlich verfolgt werden!

  6. 45.

    Ganz genau. Sehr schön.
    Dieser ganze elitäre Pferdesport gehört abgeschafft.

  7. 44.

    Ich find's gut, dass das Springreiten nach diesen Olympischen Spielen nicht mehr Bestandteil des Fünfkampfes ist. Pferde, zumal zugeloste, sollten nicht länger als "Sportgerät" à la Pistole oder Degen in dieser interdisziplinären Sportart herhalten müssen. Der Schau- und Bewunderungswert für die Sportler nach dem Motto: Oh wie toll, der/die kann Schießen, Fechten, Schwimmen, Laufen und sich auch noch ein Tier "Untertan machen", hat sich m. E. überlebt.

    Das Springreiten ist eine höchst anspruchsvolle Pferdesportart, zu der man stehen kann wie man will, und sollte daher keine 'Zulosungssache' sein, wie sie bei O-Spielen wohl aus organisatorisch bedingten Gründen bisher praktiziert wurde.

  8. 43.

    Heute noch einmal? Die Arme …

  9. 42.

    Natürlich geht das. Es gibt Pferde, die darauf trainiert sind, verschiedene Reiter zu tragen. Dieses Mal wurden solche Pferde genommen. Sie können sich ja im Urlaub mal ein Pferd leihen. Das klappt gut. Es ist nur eine Frage des Trainings des Pferdes.

  10. 41.

    Sie hat es doch noch ins Finale geschafft, Glückwunsch. Ein gutes Ende der Karriere. Sympathische Sportlerin.

  11. 40.

    Ein neues, unbekanntes Pferd durch Lösung geht mal gar nicht!
    Jeder Sportler /-in hat seine eigenen Schuhe, sein eigenen Bogen, sein eigenen Tennis-Schläger..... auch sein eigenes Pferd, damit eine optimale Leistung /Ergebnis erzielt werden kann.
    Das dies möglich ist, sollten einige Sportarten lokal ausgeführt werden.

  12. 38.

    der gesamte pferdesport ist tierquälerei, egal ob fünfkampf, dressur, trabrennen oder galopp. hier werden einem tier mit mehr oder minder gewalt bewegungsarten aufgezwungen die gegen seine natürlichen laufen.

  13. 37.

    Ja, das habe ich mich schon damals beim ersten „Eklat“ gefragt.

  14. 36.

    Warum wird überhaupt gelost? Pferd und Mensch bilden eine Einheit. Manche Pferde können mit jedem Menschen, manche können nur mit Ihren Bezugspersonen. Hat hier der Mensch was falsch gemacht oder ist halt solches Pferd fehl am Platz.

  15. 35.

    Zum Thema "Pferdewechsel" sei gesagt, dass dies auch schon in niedrigsten Leistungsklasssen gemacht wird. Bei von uns veranstalteten Turnieren gab es auf E- und A-Niveau unter den Top 3 jeweils Finalritte mit PFerdewechsel in Springen und Dressur. Mit wechselndem Erfolg, die Eingewöhnzeit auf dem Abreiteplatz ist was Anderes als wenn man ein Pferd aus dem Effeff kennt. Das fand in den Wertungen jeweils Berücksichtigung - und wenn es im Parcours partout nicht klappte, wurde gnadenlos "abgeklingelt" (disqualifiziert). So was wie bei Schleu in Tokio gab es jedenfalls nie. Bei Amateuren aus dem Jugendbereich, wohlgemerkt!!!!!!!

  16. 34.

    Erschreckend, wie sich die Bilder gleichen. Die Reiterin reißt am Zügel und sitzt wie der Affe auf dem Schleifstein im Sattel, die Pferde reißen die Mäuler auf und die Köpfe hoch, haben große, angstvolle Augen. Gut, dass Annika Schleu/Zilleken aufhört. Sie scheint leider Gottes tatsächlich nicht reiten zu können. Sorry...

  17. 33.

    Warum hört did Dame nicht auf?
    Glücklicherweise nimmt man ihr das Pferd für diesen "Sport" endgültig ab.

  18. 32.

    Da bin ich vollkommen Ihrer Meinung. Tiere gehören in keine Arena und kein Stadion. Die Sportlerr sollen zeigen, was t hat, isie können und nicht, was die Tiere können! Und ob Frau Zillekens wirklich was dazugelernt hat, kann man glauben, muss man aber nicht. Zumindest scheint sie auf Pferde keine gute Aura zu haben. Die Karriere beenden ist die einzig richtige Schlussfolgerung.

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