Fördergelder - 25.000 Euro für Restaurierung des Mondsichel-Madonnen-Altars in Ruhland
Rund 500 Jahre ist der Mondsichel-Madonnen-Altar in der Kirche Ruhland (Oberspreewald-Lausitz) alt. Dank Fördermitteln können die Einzelteile des Altars nun umfänglich restauriert und wieder zusammen gesetzt werden. Von Ralf Jußen
In den vergangenen Jahren hatte die evangelische Gemeinde um Pfarrer Karl Naumenn immer wieder zu Spenden für den mehrteiligen Altar aufgerufen. Dank drei großzügiger Fördersummen der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkasse Niederlausitz und aus dem Denkmalamt ist der notwendige Betrag von 25.000 Euro jetzt zusammen gekommen. Pfarrer Neumann gefällt der Begriff eines fast vergessenen Schatzes, der aus dem Jahr 1510 stammen soll.
Herkunft des Altars unklar
Trotz der Diplomarbeit einer Studentin der Hochschule für Bildende Künste Berlin aus dem Jahr 2016 über den Ruhlander Altar ist bis heute noch unklar, woher die spätgotische Schnitzkunst stammt. "Weil die Kirche selbst erst 250 Jahre alt ist", sagt Pfarrer Naumann. Mutmaßlich handelt es sich bei dem Altar um Raubgut, berichtet Naumann weiter. Es könnte während der Reformationszeit aus einem Kloster oder einer Werkstatt entwendet worden sein, Gewissheit darüber gibt es aber nicht.
Erleichterung und Vorfreude
Er selbst kennt den Mondsichel-Madonnen-Altar gar nicht komplett zusammen gesetzt, sagt Naumann. Er werde "happy und erleichtert" sein, wenn dieser einmal wieder in seinem Gesamtbild zu sehen sein wird. Seit 2018 ist er Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Ruhland. Neben ihm werden auch andere sich über die Restaurierungsarbeiten freuen, denkt er: "Das wird auch anderen Menschen in der Region Freude bereiten."
Wunschtermin für Einweihung
Nachdem der Altar, von dessen Einzelteilen die Farbe vom Holz abblättert, etliche Jahre auf eine Aufarbeitung gewartet hat, könnte diese jetzt relativ zügig vonstatten gehen. Noch in diesem Jahr soll es soweit sein. Wenn Karl Naumann sich einen Termin wünschen kann, dann läge der in der Vorweihnachtszeit: "Es liegt natürlich daran, wieviel Zeit der Restaurator haben wird. Ich bin da zuversichtlich und denke, zum ersten Advent wird der Altar in seinem Glanz unten in der Kirche stehen können."
Sendung: Antenne Brandenburg, 17.01.2023, 15.42 Uhr