Elf Anzeigen bei der Polizei - Weitere Anzeigen wegen K.o.-Tropfen-Verdachts in Cottbus

Fr 07.07.23 | 16:30 Uhr
  7
Symbolbild: Konzert auf einem Festival (Quelle: www.imago-images.de)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 07.07.2023 | Nico van Capelle | Bild: www.imago-images.de

Nach zahlreichen Meldungen über den möglichen Einsatz von sogenannten K.o.-Tropfen bei einem Roland-Kaiser-Konzert in Cottbus sind weitere Anzeigen bei der Polizei eingegangen. Das sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Süd dem rbb am Freitag. Insgesamt elf Anzeigen hätten die Polizei bislang erreicht.

Zudem hatten sich zahlreiche weitere Frauen bei der Cottbuserin Anita Hetmank gemeldet, die ebenfalls auf dem Konzert war und über ein ungewöhnliches Körpergefühl klagte, wie Hetmank dem rbb sagte. Auf Facebook hatte sie einen Aufruf gestartet und nach weiteren Betroffenen gefragt.

Hetmank zufolge haben sich bei ihr mittlerweile mehr als 150 Frauen gemeldet, die und alle von denselben Symptomen berichteten würden: Schwindelgefühl, Filmrisse und plötzliche Zusammenbrüche. Noch immer würden sie zahlreiche Nachrichten erreichen, so Hetmank.

Wirklich massenhafter k.O.-Tropfen-Einsatz

Ob bei dem Konzert am 23. Juni wirklich K.o.-Tropfen verabreicht worden waren ist noch völlig unklar. Laut Veranstalter gab es bei knapp 100 Ausschankstellen. Bislang schilderten alle Betroffenen, sie hätten entweder Wein oder Prosecco getrunken. Ob die Getränke verdorben waren, ist nicht bekannt.

Die Beratungsstelle Lara, die sich in Berlin um Opfer sexualisierter Gewalt kümmert, sagte dem rbb, dass solch ein massenhafter Einsatz von K.o.-Tropfen bislang nicht bekannt sei. Allerdings würden die beschriebenen Symptome auf das Mittel hinweisen.

Als wenig überraschend bezeichnete die Beratungsstelle hingegen, dass sich zahlreiche Frauen erst Tage nach dem Konzert gemeldet hatten. Es sei typisch, weil Betroffene Erinnerungslücken hätten und sich schämen würden. Viele würden die Schuld deshalb zunächst bei sich selbst suchen.

In Kommentaren in den sozialen Netzwerken hatten vor allem Männer vermutet, die betroffenen Frauen würden keinen Alkohol vertragen. Zahlreiche Berichte von Betroffenen sagen aber aus, dass die Frauen nur geringe Mengen Alkohol zu sich genommen hatten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.07.2023, 16:10 Uhr

7 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 7.

    Die 1, 2 Rettungssanitäter hätten bei dem Altersdurchschnitt bestimmt viel zutun.
    Ohnmachtsanfälle der Fans beim Anblick von Roland, Herzflattern, Heiserkeit, Schwächeanfälle würden den Großteil der Arbeit einnehmen.

  2. 6.

    ... vielleicht sollten bei großen Veranstaltungen daran gedacht werden 1 oder 2 Rettungssanitäter einzusetzen, damit sich die -inzwischen über 150- betroffenen Frauen bei Schwindel und so, gleich vor Ort melden können und nicht erst wenn auf Fazebuch darüber geschrieben wird ...

  3. 5.

    Nur eine Frage: Gibt es auch Berichte von betroffenen anderen Geschlechtern, also Männern z.b.?

  4. 4.

    100 Ausschankstellen. Wein. Im Glas oder Plastik 0,4 l. Bier genauso. Wer sich etwas auskennt oder mitten drin bei so euphorisch schöner Stimmung eines Abends war...weiß, dass es immer ein Risiko gibt. Entweder man muss ganz schnell aufs Örtchen oder der Kopf dröhnt. Da gibt es paar ganz einfache Dinge,... plörre verkauft unter anderem. Ich gucke, das das Glas Sekt aus der Flasche eingefüllt wird und nicht abgefüllt rumsteht. Das ist nicht abfällig. Das ist nicht gehässig. Im Moment gehen die Anzahl der Betroffenen und ihre Schreckensberichte ab wie Bierhefe in den SM. Wann der die das Betroffenen vor der Kamera? Ist das ein Fall für Polizei? Nach so langer Zeit? Es gibt ne Menge Becher, die man nicht anfassen sollte auf so Events mit Massen. Alte Regel. Das merkt man sich sehr schnell.

  5. 2.

    Die Getränke dort werden in 0,4 Bechern verkauft, also wenn ich einen 0,4 Becher Wein getrunken habe, ist mir auch Schwindelig und einen Filmriss habe ich dann auch.

  6. 1.

    Welches Motiv hätte der Täter haben können? Wie ist es Ihm gelungen unbemerkt dieses Mittel in so viele Getränke zu schütten? Vor allen ausschließlich bei Frauen?

    Täter die k.O.-Tropfen anwenden wollen die hilflose Situation der Opfer ausnutzen, bei der Zahl der Opfer kann das er bezweifelt werden. Die ganze Geschichte ist sehr zweifelhaft, eine Ursache wird es geben aber sicherlich keine k.O.-Tropfen....

Nächster Artikel