Medienberichte - Porsche erwägt offenbar Bau einer Batteriefabrik in Südbrandenburg

Di 05.09.23 | 14:03 Uhr
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Symbolfoto: Porsche (Quelle: Sebastian Geisler/imago)
Audio: Studio Cottbus | 06.09.2023 | Nachrichten | Bild: Sebastian Geisler/imago

Eine neue Großinvestition könnte in Südbrandenburg bevorstehen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (DPA) prüft der Autobauer Porsche die Errichtung einer Batteriefabrik auf dem Gelände des Flugplatzes Schwarzheide/Schipkau (Oberspreewald-Lausitz). Zuerst hatte die "Lausitzer Rundschau" [Bezahlinhalt] über die möglichen Pläne berichtet.

Das Brandenburger Wirtschaftsministerium erklärte gegenüber der DPA, sich nicht zu möglichen Ansiedlungsvorhaben äußern zu wollen. Man bitte um Verständnis, dass Gespräche vertraulich bleiben müssten. Auch die Brandenburger Wirtschaftsförderung wollte sich nicht äußern.

Porsche hingegen erklärte auf DPA-Nachfrage, dass der Aufbau einer Batteriefabrik an einem zweiten Standort derzeit geprüft werde. Eine Entscheidung soll bis Ende des Jahres getroffen werden. Derzeit befinde sich eine Batteriefabrik in Kirchentellinsfurt (Baden-Württemberg) im Bau, diese soll Mitte 2024 fertig sein.

Standort gut geeignet für Produktion

Für die Ansiedlung spricht der mögliche Standort in Schwarzheide. Das Flugplatzgelände soll laut DPA ohnehin zu einem Industriegebiet umgewandelt werden. In der direkten Nachbarschaft befindet sich das Werk des Chemiekonzerns BASF, der bereits moderne Batteriekomponenten herstellt. BASF arbeite zudem schon seit 2021 mit Porsche zusammen.

Erst am Montag war am BASF-Standort in Schwarzheide eine neue Luftzerlegungsanlage des französischen Unternehmens Air Liquide eingeweiht worden. Die dort produzierten Grundstoffe wie Sauerstoff oder Stickstoff werden auch in der Kathodenfabrik der BASF verwendet. Perspektivisch sollen sowohl die Kathodenproduktion, als auch die Luftzerlegungsanlage ausgebaut werden.

In Südbrandenburg gibt es bereits mehrere Ansiedlungen oder Vorhaben für den Batteriesektor. In Guben (Spree-Neiße) will das Unternehmen Rock Tech Lithiumhydroxid herstellen, einen wichtigen Grundstoff für Batterien. Batterizellen hingegen sollen zukünftig beim chinesischen Unternehmen SVolt in Lauchhammer (Oberspreewald-Lausitz) produziert werden. Neben der Kathodenfabrik plant die BASF zudem ein Werk zum Batterierecycling.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.09.2023, 13:30 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Einfach mal bezüglich der Schwesterfabrik im Süden recherchieren.

    Hier wird sehr lange nichts bekannt. Förderungen kann erst mit Investitionsvolumen festgelegt werden.

  2. 23.

    BASF bekommt für die Kathodenfabrik in Schwarzheide ca. 175 Millionen Euro vom Bund + Brandenburg.
    Wie viel "Hilfe" soll Porsch bekommen? Ist da schon etwas bekannt?

  3. 22.

    Herr Neumann, Primärzellen sind nicht wiederaufladbare galvanische Zellen, Sekundärzellen eben wiederaufladbare Zellen.

    Eine Alkali-AA "Batterie" ist eine Primärzelle, eine NiMh Akku in AA Format eine Sekundärzelle.

    Ein 9 V Block ist wirklich eine Batterie aus mehreren Zellen, mein Favorit sind 9,6 Volt LiFePO4 mit 3 Sekundärzellen.

    Davon ab, bin ich sehr auf die Zellproduktion im VAG Konzern gespannt. Hoffentlich wird das was und VW kann zumindest BYD da die Stirn bieten.

    Dummerweise bin ich leider sehr von CATL überzeugt und glaube nicht mehr daran, dass man diesen chinesischen Konzern einholen kann, leider.

  4. 21.

    Porsche will wohl auch die Primärzellen selber in großem Stil herstellen und hat deshalb Customcells aus dem Cellforce Joint-Venture heraus gekauft. Cellforce hat bei dem Maschinen- und Anlagenbauer Dürr bereits eine Anlage zur Beschichtung von Elektroden für Hochleistungs-Batteriezellen in einer kleineren Fabrik in BaWü geordert.

  5. 20.

    "Gerade BASF ist mit seinen Investentscheidungen eher Richtung Süd-USA einzuordnen. Milliarden werden dort ..."

    Welche Investitionsentscheidung meinen Sie? Welche Beträge? Seit wann?

    Zur Aufklärung:

    BASF baut seit 2018 eine MDI Anlage in mehreren Stufen.
    https://www.basf.com/global/de/media/news-releases/2022/07/p-22-285.html

    Die finale dritte Phase, siehe Quelle, hat ein Volumen von 780 Mio Dollar. Das ist ein langfristiges Projekt den MDI Bedarf der nordamerikanischen Kunden zu decken. Das in DE zu produzieren wäre unabhängig von irgendwelchen aktuellen Entwicklungen dämlich für den Weltkonzern. Die Entscheidungen sind vor 2015 gefallen.

    Ich denke sachliche Kritik an Wossis Unsinn MUSS erlaubt bleiben!

  6. 19.

    Wofür wollen Sie in wasserfreien Sekundärzellen Wasser verwenden?

    Damit spült man höchstens die Gehäuse sehr sauber mit Reinstwasser, welches man üblicherweise aber im Jreislauf zirkulieren lässt.

  7. 18.

    Wie hoch ist der Wasserverbrauch bei der Akkuzell-Produktion? Für 10 Mio. Tonnen Sprit benötig die PCK in Brandenburg zwanzig Mio. Tonnen Wasser. Dabei trägt deren Produkt maßgeblich mit zum Klimawandel samt der von Ihnen beschriebenen Folgen bei. Für ein Rindersteak wird übrigens ähnlich viel Wasser benötigt für eine mittelgroße Traktionsbatterie. Essen Sie Fleisch aus regionaler Produktion?

  8. 17.

    Weil Wossi wohlweislich die Augen vor der Realität verschließt, dass es z.B. von Grünheide nach Grünheide bereits eine Fernwasserleitung wäre und dass der WSE 4 Mio. m³/a mehr fördern darf, Tesla aber nur 1,4 Mio. m³/a zugeteilt bekommen - zu den Wissenden gehört der jedenfalls absichtlich nicht.

  9. 16.

    Brandenburg hat genug Wasser. Die Unwissenden wissen aber nicht wo... wie in Grünheide bewiesen. Die Wissenden gibt es auch und werden gar nicht mehr gefragt. Mit Konsequenzen.

  10. 15.

    Das größte Problem bei diesen Ansiedlungen ist der enorme Wasserverbrauch. Brandenburg hat jetzt schon zu wenig Wasser. Schauen sie sich mal in den Brandenburgischen Wäldern um. Das wird ihnen vor Augen geführt, wie es um die Wasserproblematik steht. Vom Spreewald über die übrigen Brandenburger Seen, es fehlt überall. Und jetzt noch weiter Industrie ansiedeln, die enorme Wasserverbräuche hat???

  11. 14.

    "Das so ein Werk in BRB funktionieren würde, steht doch außer Frage." Es wird sich sicherlich ein kleines Häufchen finden, die versuchen werden, die Ansiedlung wimmernd schlecht zu schreiben. So mancher von denen läuft sich jetzt schon einmal warm, weil er seine Felle davon schwimmen sieht. Eins kann man aber mit Sicherheit bereits jetzt sagen: So schnell wird der oben gezeigte Porsche 911 keine große Traktionsbatterie bekommen, sondern als einzige Baureihe von Porsche so lange als möglich mit Verbrennungsmotor gebaut werden.

  12. 13.

    „ungelegte Eier hatten wir...genug“
    Das ist eine wirklich starke Untertreibung, angesichts der Milliardenbeträge der Geberländer, die in erfolglose Großprojekte versenkt wurden.
    Das Standortfehlentscheidungen nicht geheilt werden können ist klar. Aber die dürfen auch nicht in Vergessenheit geraten, woran das liegt!
    Es gibt auch positive Beispiele wie in Guben oder Forst. Schade das die Landesregierung in Potsdam sich da kein Vorbild nehmen kann.

  13. 12.

    Wo wird den Tesla blockiert und Porsche gefeiert?
    Gegen Tesla wird protestiert, bislang ziemlich erfolglos.
    Zu Porsche hat sich bislang niemand ernsthaft geäußert. Warum auch? Ungelegte Eier hatten wir bislang in BRB genug also abwarten bis sich Porsche dazu konkret äußert.
    Das so ein Werk in BRB funktionieren würde, steht doch außer Frage.

  14. 11.

    Komisch, TESLA wird blockiert, Porsche gefeiert. Wenn das kein Zufall ist?

  15. 10.

    Hallo Riko...perspektivisch gesehen, zumal es dann auch wieder viele Milliarden Euro an Subventionen geben wird....

  16. 9.

    Ständig neue Batterieproduktionen in Brandenburg. Wo soll deren Wasser eigentlich herkommen?

  17. 8.

    Wenn die ewig Neckernden wenigstens wüssten seit wann die BASF Investitionen in den USA läuft und für welches Produkt und welche Kunden.

    Aber dann lässt es sich nicht mehr so schön meckern...

  18. 7.

    Brauchen Sie mehr Bilder von der neuen Anlage der BASF in Schwarzheide, auf die hier im Text hingewiesen wird?

    Am Dienstag, 05.09.2023 | 12:00, hat Wossi anstelle wie sonst üblich Kasi Ihnen auf auf Schulter gekopft:
    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/wirtschaft/2023/09/brandenburg-tesla-gruenheide-erkner-eigener-bahnshuttle-gestartet.html

  19. 6.

    Der richtige fühlt sich angesprochen und erkennt die Richtigstellung. Das war sehr solide und einfach gemacht. Ihre Sockenmetapher können Sie sich sparen. Wieder sind Sie nicht auf das Thema und meine Kernaussage (wo BASF sein Investgeschäft sieht und warum) eingegangen. Stattdessen Palaver.

  20. 5.

    Gerade BASF hat in Schwarzheide in die Fertigung von Vorpordukten für Akkus investiert. Darauf wird hier im Artikel auch hingewiesen. Sie mehr Bilder, dafür aber weniger Text? Sitzen Die Ihre Socken nicht zudem leichter verständlich kennzeichnen? Nicht dass Sie sich noch häufiger selber unter einem Namen auf die Schulter klopfen, unter dem Sie den Kommentar schon verfasst haben.

  21. 4.

    In der Ukraine ist Krieg. Da baut gerade keiner irgendwelche teuren Industrieanlagen auf, außer für militärische Zwecke.

  22. 3.

    BASF ist wohl eher in der Ukraine zu erwarten, zumal diese wiederum ja nach einem Patt in der großen Politik aus europäischen Steuermitteln wieder aufgebaut werden soll...

  23. 2.

    Welche „anderen Medien“ hatten denn schon über Porsches Milliarden-Coup berichtet, bevor er der DPA bestätigt wurde? Wo sind die Links zu diesen Medienberichten? Und warum hat das personell und finanziell mit Abstand größte Medium der Region, der RBB, davon keinen Wind gekriegt? Fragen über Fragen…

  24. 1.

    Der erste Satz ist bezeichnend. Viel zu früh will man etwas suggerieren? Das passt nicht zur brandenburger Zurückhaltung ungelegte Eier zu verkaufen. Gerade BASF ist mit seinen Investentscheidungen eher Richtung Süd-USA einzuordnen. Milliarden werden dort und nicht in Deutschland investiert. Was sehr schade ist.

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