Fachkräftemangel -
Im Handwerk fehlen immer mehr Fachkräfte. Hoher Bedarf bestehe zum Beispiel beim Bauhandwerk, wie Michael Thieme, Sprecher der Handwerkskammer Frankfurt, dem rbb sagte. "Wenn man von Auftragsvorläufen von zehn, zwölf Monaten spricht, dann haben die einen akuten Bedarf."
Dazu hat Thieme gleich einen Vorschlag für die Betriebe: "Wer ausbildet ist immer im Vorteil." Doch die Angebote reichen nicht aus, nur zehn Prozent der Mitgliedsbetriebe würden Ausbildungsplätze anbieten, sagte Thieme. "Von den 11.500 bilden knapp 1.300 aus. Es wäre schön, wenn sich das verdoppelt". Denn mit mehr Angeboten würde man mehr junge Menschen ansprechen, so der Sprecher.
Vier-Tage-Woche könnte Betriebe attraktiver machen
Handwerksbetriebe würden aber immer stärker daran arbeiten, unter anderem mit flexiblen Arbeitszeiten familienfreundlicher und attraktiver zu werden, sagte Thieme dem rbb. "Es gibt eine Reihe von Unternehmen, wo wir das auch kennen mit der Vier-Tage-Woche, beziehungsweise wo die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein Merkmal dafür ist, dass man eine gewisse Arbeitgeberattraktivität hat." Das müsse sich jedoch für das Handwerksunternehmen rechnen, so Thieme weiter.
Für die Kunden bedeutet der Fachkräftemangel im Handwerk vor allem eines: Sie müssen länger warten. Inzwischen haben sie sich an die längeren Arbeitszeiten der Handwerker gewohnt und würden dementsprechend planen, wie der Sprecher der Handwerkskammer in Frankfurt (Oder) sagte.
Sendung: Antenne Brandenburg, 08.09.2022, 12 Uhr