Maskenpflicht im ÖPNV - “Es ist Zeit, die Maske fallen zu lassen”

Do 22.12.22 | 14:16 Uhr
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Archivbild: Ein Zug der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) im brandenburgischen Golzow (Märkisch-Oderland) auf der Fahrt ins polnische Kostrzyn, aufgenommen am 04.05.2012. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 22.12.2022 | Marie Stumpf | Bild: dpa/Patrick Pleul

Nach der Verlängerung der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr haben Verkehrsbetriebe weiterhin Probleme bei der Durchsetzung. Das Zugpersonal weist nach wie vor auf das Tragen einer FFP2-Maske hin – das habe aber seine Grenzen.

In Brandenburg ist die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr verlängert worden - bis einschließlich 11. Januar muss in Bus und Bahn weiterhin eine FFP2-Maske getragen werden. Doch viele Fahrgäste scheinen sich nicht mehr an die Maskenpflicht zu halten - zum Beispiel auch in der Regionalbahnlinie 26 zwischen Berlin und Kostrzyn.

Dort fahren täglich viele Pendler – mit und ohne Maske. Eine rbb-Reporterin beobachtete am Mittwochmorgen, dass nur etwa die Hälfte der Fahrgäste eine Maske trugen. Viele schienen frustriert über die Verlängerung der Pflicht.

Man müsse lernen mit dem Virus zu leben

Ein Fahrgast des RB26 sagte dem rbb: "Ich weiß, es gibt eine Pflicht, aber wenn die Hälfte der Leute hier sitzt, ohne Maske, dann sehe ich da keinen Sinn mehr drin." Ein weiterer Pendler erzählte, er habe seine Maske vergessen, sei aber auch der Meinung, "es ist Zeit, die Maske fallen zu lassen. Die Krankheit gibt's, aber damit müssen wir lernen zu leben."

Angst vor einer Ansteckung scheinen die meisten Fahrgäste nicht zu haben, eine weitere Pendlerin sagte unserer Reporterin, der Großteil der Bevölkerung sei mittlerweile immun gegen das Virus. "Kontrolliert ja auch keiner“, sagte der nächste Fahrgast.

Als unsere Reporterin eine Schaffnerin bei der Kontrolle begleitet, fragt diese schon hin und wieder nach der Maske - manchmal allerdings nur im Vorbeigehen. Mehrere der Fahrgäste ignorierten den Hinweis.

Zugpersonal kann keine Strafe verhängen

Die Niederbarnimer Eisenbahn (NBE), die die Strecke der RB26 betreibt, wollte zur Maskenpflicht kein Interview geben. Auch andere Verkehrsbetriebe blieben zurückhaltend. Der Geschäftsführer der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG), Stefan Neubert, sagte, in seinen Zügen werde kontrolliert.

Das Zugpersonal könne allerdings keine Bußgeld- oder ähnliche Strafen verhängen – das dürfe nur das Gesundheits- oder Ordnungsamt.

Das Zugpersonal könnte nur darauf verweisen, eine Maske aufzusetzen. Für die Schaffner sei dies eine schwierige Situation, "weil sie zwischen die Fronten gestellt werden", so Neubert. Es gäbe von den verantwortlichen Behörden keine Unterstützung bei der Umsetzung der Maskenpflicht.

Man müsse Fahrgäste immer wieder auffordern, die Maske aufzusetzen

Schaffner könnten Maskenverweigerer des Zuges verweisen, bisher sei das aber noch nicht vorgekommen, weil die Fahrgäste die Maske dann doch vorher aufsetzten, so Neubert.

Zu Ausschreitungen zwischen Personal und Fahrgästen sei es in den Zügen der ODEG bisher aber nicht gekommen. Immer wieder müsse man Menschen auffordern, die Maske aufzusetzen, aber auch dann könne man nicht sicherstellen, dass die Person die Maske nicht wieder absetzt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.12.2022, 16:40

Mit Material von Marie Stumpf

37 Kommentare

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  1. 37.

    Ich werde weiterhin FFP3-Maske in allen Innenräumen tragen, auch ohne Pflicht. Auch mit Ende 50 kann ich mit Maske mühelos alle Treppen hochlaufen, ohne Atemnot. Ja, manchmal nervt die Maske, aber meine Gesundheit ist mir sehr wichtig.
    Ich habe volles Verständnis für Zugpersonal, dass Reisende nicht auf die fehlende Maske hinweist. Die sind schon groß und wenn sie es immer noch nicht verstanden haben, dann ist es deren Verantwortung.

  2. 36.

    Weil sich Viren immer wieder verändern, entschlüpfen sie dem Schutz der Impfen. Die Masken wirken dann aber immer noch. Auch ich habe das Problem wie der Mann im Audio, daß mit Maske meine Brille immer beschlägt. Ich sehe dann nicht mehr durch. Dann besteht die Gefahr, daß ich irgendwo dagegen renne oder über etwas falle, weil ich nicht durchsehe. Dabei kann Sachschaden entstehen und im schlimmsten Fall kann ich mich und andere schwer verletzen. Aber das ist den Maskenpflichtanordnern egal. Man will einer Gefahr entkommen und ignoriert, wie man dabei manche Menschen zu einer anderen Gefahr hintreibt. Wenn alle Menschen ihre Maske freiwillig aufsetzen würden, die es ohne Probleme könnten, wäre uns allen viel geholfen.

  3. 35.

    Ich trage schon von Anfang keine Maske, bereits zu Zeiten von 2G und Impfnötigung mit Drohung, den Job zu verlieren. Selbst, als wir ungeimpften demaskierten nicht obrigkeitshörigen Menschen als Covidioten beschimpft wurden und uns Spahn (CDU) für Ende 2021 warnte mit dem Spruch "Geimpft, genesen oder gestorben".

  4. 34.

    Leider ist das keine kurze Zeit, bin tgl. im ÖPNV, mehrere Stunden unterwegs und da es bei S-Bahn und Straßenbahn ständig Ausfälle und Verspätungen gibt, kommt noch mehr Zeit zusammen.
    Und Maske ist einfach nur noch nervig.

  5. 33.

    Oh je, tragen Sie die Maske etwa den ganzen Tag? Und vielleicht in der Nacht auch noch? Da haben Sie etwas falsch verstanden. Sie muss nur dann getragen werden, wenn Sie sich in Bus oder Bahn befinden. Nach dem Verlassen können Sie sie wieder abnehmen. Diese kurze Zeit über hält das jede und jeder aus.

  6. 32.

    "Ich warne ausdrücklich vor einer schweren sogenannten Sommergrippe, wir müssen uns und andere schützen..." murmelte der ältere Herr. Früher soll er mal Gesundheitsminister gewesen sein, wird gemunkelt....

  7. 31.

    Ein Weilchen? Bald drei Jahre…ist das nach Ihrem Verständnis ein Weilchen?

  8. 30.

    Dieser "Maskenquark" kostet den Krankenhäusern Millionen Euros. Also sollen am OP Tisch endlich die Masken fallen und die Ärzte sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren? Das wäre die logische Ableitung ihres Kommentars!

  9. 29.

    Wenn ein "Weilchen" Jahre sind, na danke schön! Ein Weilchen sind für mich höchsten ein paar Wochen.

    Dann bin ich in Ihren Augen ein Jammerlappen, ist mir Wurscht. Aber es kann nicht sein, daß Ausnahmezustände zur Normalität werden.

  10. 28.

    Da rennen Sie bei mir offene Türen ein. Das mit der Ansteckung stammte ja nicht von mir, sondern war als Zitat aus einem vorhergehenden Kommentar gekennzeichnet...

  11. 27.

    Ich finde die Ignoranz gegenüber dem hohen Krankenstand überall und den überfüllten Kinderkliniken langsam unerträglich. Nein, es können sich nicht alle selbst schützen. Und nein, der Krankenstand ist nicht wegen des Masketragens so hoch. Und wer es nicht aushält, ein Weilchen eine Maske zu tragen, ist vielleicht der wahre Jammerlappen, der anderen seine Befindlichkeiten aufzwingt.

  12. 26.

    "Und maßlose Übertreibungen (Masken tragen wollen bis ans Lebensende usw.) machen Ihren Kommentar nicht sinnvoller."
    Das war keine Übertreibung - hier hieß es zuvor in einem Kommentar: "Gerade in der Erkältungszeit sollte man aus Respekt vor seinen Mitmenschen sich und andere ... schützen."
    Das heißt ganz klar, Maske auf, weil Erkältungszeit ist - also jeden Winter (und Frühling, und Herbst), und das eben bis ans Lebensende. Erkältungszeit ist ja im Grunde fast immer...
    Gab ja auch schon Politiker, die diese Idee hatten - weil man ja mit Corona nichts mehr begründen kann, sollten doch die Leute aber trotzdem weiter Masken tragen, denn irgendwie sei ja immer Schnupfen und Erkältung...
    Man guckt in unsere Nachbarländer und schüttelt nur den Kopf...

  13. 25.

    Tut mir leid, aber das ist einfach Unsinn. Unser Immunsystem ist nicht durch das Masketragen ruiniert worden, im Gegenteil. Und es können sich eben nicht alle freiwillig schützen, Kinder sind auf den Schutz durch die Erwachsenen angewiesen. Man sieht an dem hohen Krankenstand, vor allem bei den Kindern, wohin die Aufhebung bzw nicht Einhaltung der Maskenpflicht führt. Nicht umgekehrt.

  14. 24.

    Ich gehöre auch zu den sogenannten „Verweigerern“. Ich freue mich, dass auch das Zugpersonal der Nahverkehrszüge NEB, DB Regio, ODEG & Co. langsam resigniert hat und sich auf seinen eigentlichen Job beschränkt, Kundenservice und Fahrkartenkontrolle.
    Vor allem aber freue ich mich, dass immer mehr Menschen erkennen, dass dieser Maskenquark Unsinn ist und die Maske konsequent weglassen. Ich fahre seit etwa einem Jahr „oben ohne“, auch in vollen Bahnen.

  15. 23.

    .... ist die Meinung einer Minderheit. Man kann die überwiegende Mehrheit nicht dauerhaft in "Zwangshaft" nehmen. Das widerspricht dem Wesen einer Demokratie.

  16. 22.

    Jane hat Recht. Zum jetzigen Zeitpunkt macht das keinen Sinn mehr. Durchseuchung ist das Mittel der Wahl für 98% der Bevölkerung. Der Rest muss geschützt werden oder in Eigenverantwortung Maßnahmen ergreifen. So unschön das auch ist.

  17. 21.

    Anstecken wovor denn genau? Es gibt 100 und noch mehr verschiedene Viren. Wovor also schützen? Sie reden doch nicht etwa von Corona? Längst überholt. Die Menschen sind aktuell alle krank wegen der Maske. Das Immunsystem konnte nicht trainiert werden. Also, wenn dann vor den aktuellen Viren schützen aber nicht mit einer Maske, sondern dafür sorgen das immunsystem wieder aufzubauen

  18. 20.

    Ihre Anfeindungen sind von Egoismus und Intoleranz geprägt. Schonmal was von Verantwortungsgefühl und Rücksichtsnahme gehört?
    Und maßlose Übertreibungen (Masken tragen wollen bis ans Lebensende usw.) machen Ihren Kommentar nicht sinnvoller.
    Im Übrigen müssen Leute, die andere durch ihr (Fehl-)Verhalten gefährden, damit rechnen und auch klarkommen, dass sie darauf hingewiesen werden. Da von "in Ruhe lassen" zu faseln, zeigt, dass Sie die Problematik überhaupt nicht verstanden haben.

  19. 18.

    "Wie dämlich kann man sein, dass man wenigstens sich selbst nicht vor Ansteckung schützen will?"
    Genauso dämlich wie alle Menschen in allen Ländern um uns herum.
    Beleidigungen helfen da auch nicht weiter...

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