Kreis droht mit Rückbau und Bußgeldern - Tesla rammt 104 Pfähle in den Boden - ohne Genehmigung

Mi 08.02.23 | 18:20 Uhr
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Die Baustelle der Tesla Gigafactory am frühen Morgen kurz nach Sonnenaufgang. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.02.2023 | Philip Barnstorf | Bild: dpa/Patrick Pleul

Der US-Elektroautobauer Tesla hat auf einem Parkplatz vor seiner Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) 104 Pfähle in den Boden gerammt. Dafür fehlt allerdings die Genehmigung, wie die Kreisverwaltung Oder-Spree am Mittwoch dem rbb auf Nachfrage bestätigt. "Wir haben dort entsprechend ein Baustopp verhängt", sagte Baudezernent Sascha Gehm dem rbb. Zunächst hatte die "Märkische Oderzeitung" [Bezahlinhalt] berichtet.

Tesla drohen Rückbau und Bußgelder

Die Arbeiten seien bereits in der vergangenen Woche durchgeführt worden. Wie Tesla der Kreisverwaltung inzwischen mitgeteilt hat, will das Unternehmen mit den Pfählen ein Solardach über seinen Parkplätzen errichten, berichtet Baudezernent Sascha Gehm. "Ich denke, dass es eine fehlende Abstimmung zwischen dem Genehmigungs- und dem Bau-Bereich bei Tesla ist. Da muss man einfach sagen, dass sich Tesla so etwas nicht leisten kann und wir da auch sehr enttäuscht sind, dass da solche Anfängerfehler heute noch passieren." Die Kreisverwaltung hat die Bauarbeiten am Montag gestoppt.

Das Tesla-Grundstück liegt in einem Wasserschutzgebiet. Obwohl die Pfähle laut Kreisverwaltung nicht bis ins Grundwasser reichen, hätte das Unternehmen für die Pfahl-Gründungen eine spezielle Ausnahmegenehmigung gebraucht. Auch einen normalen Bauantrag hat Tesla nicht gestellt. Daher muss der Konzern nun mit einem Bußgeld rechnen. Falls die Pfähle nicht nachträglich genehmigt werden können, muss Tesla sie außerdem wieder zurückbauen. In der Vergangenheit hatte Tesla schon mehrere Male schwarz gebaut.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.02.2023, 17:30 Uhr

54 Kommentare

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  1. 53.

    Tesla scheint für Sie ein Synonym der von Ihnen verhassten E-Autos zu sein. Oder glauben Sie, dass der Passat von Tesla gebaut wird? Wussten Sie eigentlich, dass man den Kommenstrang auch zurückverfolgen kann? Das haben Sie offensichtlich nicht getan.

  2. 52.

    In einem Rechtsstaat wie der Bundesrepublik gab es dazu ein öffentliches Verfahren. Schade, dass Sie davon nichts mitbekommen haben. Klagen waren dazu angekündigt, sind aber doch nicht eingereicht worden.

  3. 51.

    Herr Neumann, sie scheinen nicht begriffen zu haben, in diesem Bericht von rbb24 geht es um Teslas Verfehlungen und um Rückbau der widerrechtlich in den Untergrund gerammten Betonpfähle. und nicht um irgendwelche Ladeschwindeleien von Tesla. Wenn Tesla schon mal beim Rückbau ist, dann kann er gleich anschließend auch dem vielen Betonmüll entsorgen. Danach können sie dann mit Herrn Musk zusammen ihren Mischwald anpflanzen, von dem sie in regelmäßigen Abständen faseln. Ich erkläre ihnen dann vielleicht den Unterschied von Buche und Kiefer.

  4. 50.

    Herr Neumanm haben sie sich einmal ernsthaft damit beschäftigt, wie lange es dauert bis die neue Bepflanzung einen guten / nachhaltigen Effekt hat? Letztendlich ist das leider nur eines der negativen Randerscheinungen die gegen diesen Standort sprechen. Dazu die vollmundigen Äußerungen der D Politik, wie Waldschutz, Klimaschutz, Co 2 usw. usw. Oder Autos aus den Städten verbannen und dann diese Art von Industrie mit den Steuerzahler finanzieren und ehemaliges DDR Geld an Tesla zu verschenken ? Was ist mit dem Naturschutzgebiet, dem Wasser und die Risiken? NOCHMALS es geht nicht um Tesla, sondern um den Standort und die politischen Entscheidungen und den Eindruck das für Tesla nicht die selben Regeln gelten.

  5. 49.

    Mal ketzerisch gefragt: War das Vordach für Ihre Laube überhaupt grundsätzlich legal? Bis 24m² Grundfläche ist eine Gartenlaube genehmigungsfrei. Da für Sie ein Bauantragspflicht gesehen wurde, ist die Fläche dann wohl größer. Die 24m² sind aber ja bekanntlich auch die zulässige Grundfläche einer Gartenlaube einschließlich überdachtem Freisitz nach BKleingG.

  6. 48.

    Dilletantismus ist das falsche Wort, es ist Mutwille. Man hat ja die Landesregierung im Rücken.

  7. 47.

    1500 bis 3000 volle Ladezyklen sind realistisch, was bei 300 km Reichweite (beim elektrischen "Passat" werden 700 km nach WLTP erwartet), 450.000 - 900.000 km entspricht. So manch unSinnige Studie ging aber nur von 100 km Reichweite wie bei sehr frühen BEV der Neuzeit aus. Die daraus ermittelten 150.000 km halten sich hartnäckig.

  8. 46.

    Miete für Autobatterie?
    Preis für PV-Anlage ok, aber dann kostet die kWh nicht mehr 0,42 sondern einstellig schlechtestenfalls <20 ct Beträge. Grenzkosten für PV sind nahe Null also nur Abschreibung über 20 Jahre, wenn ich abschreibe. Nach 20 Jahren also praktisch Null EUR für PV-Strom bis die Anlage auseinanderfällt.
    Also wird die Bilanz mit PV noch günstiger für E-Autos als mit Netzstrom.
    Zeit zum Laden? Ich muss doch nicht daneben stehen bleiben und zugucken. Stecker reinstecken, Chip vorbeiziehen dauert 20 Sekunden. Den Rest machen Auto und Wallbox allein während ich arbeite, einkaufe oder Kaffee trinke.

  9. 45.

    Und unser schöner Land wird durch viele Pfähle reicher!
    Einige sind wahrscheinlich auch nicht mit der Teslaaktion zufrieden.
    Mein Rat an Herrn Prof. Dr. Musk:
    Dreipacken minus Zweipacken gleich Einpacken!

    Und tschüss!
    Nie mehr Ärger mit Tesla!

  10. 44.

    Die "wald"-Diskussion ist so als wie die Standortentscheidung von Tesla. Viele "vergessen" immer wieder, dass anders als in Brasilien hier in Deutschland der Eingriff im gleichen Naturraum ausgeglichen werden muss. Dabei hatte auch der RBB mehrfach über die Neuaufforstungen berichtet.

  11. 43.

    Ist alles bekannt und zum Wie und Weiter habe ich mich ja geäußert.....

  12. 42.

    „Wozu“ die Aufregung um Tesla … An dem Projekt ist zu sehen, worum es wahrhaftig geht. Das Kapital steht im Fokus und Umwelt rückt LEIDER immer wieder mit Unterstützung der Politik in den Hintergrund. Dafür gab Deutschland bei dem Besuch von Hr. Scholz in Brasilien 200 Millionen für die Rettung des Waldes. Bravo… und in Deutschland wird weiterhin Wald für die Industrie gerodet. Alles kaum noch nachvollziehbar, oder hatte da etwa jemand Deutschlands Wald vergessen?

  13. 41.

    Erste Erfahrungen deuten darauf hin, dass die Traktionsbattrien durchaus ein Autoleben mit ggf. mehreren 100.000 km halten. Kaputte Akkus sind deshalb für die Medien immer noch eine Sensation wie umgekehrt auch 400.000 km in einem Oberklasse-BEV. Die Masse an BEV ist aber einfach noch zu jung, sowohl kalendarisch als auch nach Kilometern. Die wenigsten verbringen um die 1.000 Stunden pro Jahr im Auto. Ggf. müssen einzelne Module der Batterie getauscht werden, was laut ADAC preislich ähnlich dem Tausch eine Turboladers anzusetzen wäre. Mit VW-Batterien wurde an einer Uni ein Autoleben simuliert. Es zeigte sich, dass die Garantieannahmen sehr konservativ angesetzt worden sind.

    Als Ausreißer nach oben gewährt Toyota eine Garantie von einer Mio Kilometer auf die Traktionsbatterien, auf die Brennstoffzelle aber nur 100.000 km. Fahrer von Erdgasautos wissen zudem um die zulassungsbedingt limitierte Lebensdauer von Hochdrucktanks von meist 15 Jahren.

  14. 40.

    Bei aktuellen Fahrzeugmodellen wird damit gerechnet, dass die Batterie so lange wie das Auto hält und danach noch an Zweitverwerter verkauft werden kann (Stationärer Speicher). Tesla rechnet inzwischen mit 300.000km Laufleistung.
    Die Garantie für die Batterie beträgt bei allen Herstellern etwa 8 Jahren mit ca. 150.000 km Laufleistung.

    Renault hat veröffendlicht, dass, trotz Mietbatterie, bisher weniger als 1% der jemals in Deutschland verkauften ZoEs die Batterie wechseln mussten (da sind auch Defekte dabei, nicht nur nachlassende Kapazität). Der Zoe wird seit 2013 verkauft.

  15. 39.

    Übrigens noch zum Thema eigene PV: Diese Anlagen sind sogar vollständig kreditfinanziert nach etwa 7-13 Jahren komplett abgezahlt. Dabei ist schon währenddessen die Ersparnis so groß, dass die Kreditraten zusammen mit den restlichen Stromkosten (Hausanschluss bleibt) nicht höher sind als die Stromkosten vor dem Kauf. Nach Abzahlung des Kredits liefern diese Anlagen noch 10-20 Jahre lang (teilweise länger, es gibt prvate Anlagen, die seit 40 Jahren funktionieren)kostenlos Strom und senken die Stromrechnung deutlich. Je teurer der Strom im Laufe dieser etwa 30-40 Jahre wird, umso mehr.

  16. 38.

    Bitte informieren Sie sich mal wieder, Ihre Informationen sind veraltet. Miete für Batterien gibt es zur Zeit nicht. Auch die Modelle von Renault werden schon seit Jahren mit Batterie und ohne Miete verkauft.

    Es gibt wenige chinesische Hersteller, die versuchen ein Batteriewechselsystem einzuführen. Dort wird die Batterie gemietet. Aber diese Fahrzeuge sind bereits ohne Batterie so teuer, dass sich das nicht so schnell durchsetzen wird.

  17. 37.

    Das klingt ja alles sehr schön, dass ihr 16 Jahre alter Wagen abbezahlt ist. Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen aber sagen, dass irgendwann der Punkt kommen wird, ab dem Reparaturen so häufig und teuer werden, dass ein Weiterbetrieb wirtschaftlich keinen Sinn mehr macht.

    Und dann werden Sie vor der Wahl stehen, welchen Antrieb (und damit welche Betriebskosten)sie zukünftig beim nächsten Fahrzeug haben wollen.

  18. 36.

    Diese Frage kann ganz einfach beantwortet werden Alexandra.

    Jeder wird Elektroautos kaufen, es sei denn, die Person will ab 2035 zu Fuß gehen. Denn ab dann kann in der EU kein Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden.

    Bitte gerne weiter naive Fragen, die ich mit 0,1Sekunden googeln beantworten kann.

  19. 35.

    Wen allerdings auf die Idee gekommen ist, die Errichtung eines solchen Carport ohne Bauantrag zu veranlassen, ist selten dämlich.

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