Karstadt am Hermannplatz -
Eine Kaufhaus-Etage für gut erhaltene Gebrauchtwaren öffnet am 9. September in Berlin. Das teilte die Senatsumweltverwaltung am Montag mit.
Ein halbes Jahr lang sollen in der dritten Etage des Karstadt-Kaufhauses am Hermannplatz unter anderem Bekleidung, Hausrat, Möbel, Informations- und Kommunikationstechnik angeboten werden.
Repair-Cafe und Reparaturnetzwerk geplant
Darüber hinaus gibt es Workshops - etwa zur Retourenrettung von Textilien und zur Lebensmittelrettung. Außerdem sind ein Repair-Café und ein Reparaturnetzwerk geplant.
Das Pop-Up-Store geht auf eine Initiative von Re-Use Berlin zurück, wie es hieß. Schon im November 2018 hatte die Initiative einen ersten Pop-Up-Store für Gebrauchtwaren im Stadtteil Neukölln eröffnet. Mit dem neuen Projekt werde das Angebot von Gebrauchtwaren nun auf eine neue Stufe gehoben. Ziel sei, die Wiederverwertung von Dingen in der Stadtgesellschaft dauerhaft zu verankern.
Karstadt am Hermannplatz soll neugestaltet werden
Um die Zukunft des traditionsreichen Karstadt am Hermannplatz wurde zuletzt hart debattiert. Das gegenwärtige Gebäude soll nach den Plänen der Eigentümerin Signa GmbH abgerissen und nach Vorbild des ursprünglichen Warenhauses aus den 1920er Jahren neu erbaut werden. Umfang und Ausgestaltung waren jedoch strittig. Im Januar dieses Jahres einigten sich Denkmalamt und Investor. Für das Riesenprojekt gibt es allerdings noch keinen Bauantrag und keine Genehmigung.
Im Gegensatz zu anderen Häusern ist Karstadt am Hermannplatz jedoch nicht von der Schließung bedroht. Galeria Karstadt Kaufhof hatte im Juni angekündigt, bundesweit 62 von 172 Filialen zu schließen. Der Konzern war nach der pandemiebedingten Schließung aller Filialen bundesweit in eine schwere Krise geraten und hatte im April Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen.
Zuletzt war das Kaufhaus nach einem gescheiterten Raubüberfall in einer Bankfiliale des Gebäudes ins Gespräch gekommen.
Sendung: Abendschau, 10.08.2020, 19:30 Uhr