E-Autobauer - Tesla will mehrere Erweiterungen für Fabrik in Grünheide beantragen

Di 13.12.22 | 15:23 Uhr
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Tesla Grünheide (Quelle: Thomas Bartilla/Geisler-Fotopress)
Audio: Antenne Brandenburg | 13.12.2022 | Dorett Kirmse | Bild: Thomas Bartilla/Geisler-Fotopress

Tesla will in Grünheide weiter expandieren. Noch in dieser Woche könnte ein Genehmigungsantrag für eine bereits errichtete, aber derzeit nicht genutzte Recycling Anlage eingereicht werden - weitere sollen folgen.

Der US-Autobauer Tesla will in den kommenden Monaten mehrere Erweiterungen für seine Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) beantragen.

Wie der rbb aus Behördenkreisen erfuhr, rechnet das Landesumweltamt schon in dieser Woche mit einem ersten Genehmigungsantrag.

Recycling-Anlage hat Priorität

Dabei geht es um eine Recycling-Anlage auf dem Gelände des Elektroauto-Bauers, die das Unternehmen zunächst ohne Genehmigung gebaut hatte. Im September haben die Behörden dann verboten, die Anlage weiter zu nutzen. Um sie wieder betreiben zu können, strebt Tesla nun eine nachträgliche Genehmigung an, was mindestens zwei Monate dauern dürfte.

Anschließend will Tesla den Angaben zufolge die Erweiterung der Autofabrik beantragen. Da auch die Bearbeitung dieses Antrags mehrere Jahre dauern dürfte, setzt Tesla darauf, schon vorher mit Teilgenehmigungen bauen zu können.

Tesla könnte mehr Wasser wiederverwenden

Wenn die Fabrik nach den Erweiterungen mehr Autos produziert, wird sie auch mehr Wasser brauchen. Das ist aber in der Region so knapp, dass der Wasserverband Strausberg-Erkner inzwischen das Wasser für einzelne Privathaushalte rationiert. Das Land plant, im Grünheider Ortsteil Hangelsberg ein zusätzliches Wasserwerk zu bauen. Aber selbst wenn alles glatt läuft, dürfte es frühestens 2025 fertig sein.

Außerdem sorgen sich Umweltverbände generell um den Wasserhaushalt in der Region, vor allem während der immer trockeneren Sommer. Behördenkreise vermuten daher, dass Tesla in Zukunft mehr Wasser in seiner Produktion wiederverwenden wird. Wenn Tesla entsprechend investiere, sei hier technisch noch einiges möglich.

Gemeindevertretung stimmt für Tesla-Erweiterung

Eine weitere Hürde zur Erweiterung seiner Fabrik hatte Tesla bereits in der vergangenen Woche genommen. Am Donnerstag stimmte die Gemeindevertretung in Grünheide einer Änderung des Bebauungsplans zu. Möglichst zeitnah möchte das Unternehmen Logistikflächen und ein Servicecenter schaffen. Dafür müssen rund 100 Hektar Wald gerodet werden.

Die Abstimmung fiel mit zwölf zu sechs Stimmen aus, es gab eine Enthaltung. Bis der neue Bebauungsplan fertig ist, dürfte es laut Einschätzung des Grünheider Bürgermeisters Arne Christian (parteilos) mindestens ein Jahr dauern.

Parallel müssen der Landkreis Oder-Spree und eventuell auch das Land Brandenburg die Tesla-Pläne genehmigen. Außerdem muss das Unternehmen die 100 zusätzlichen Hektar erst noch dem Land Brandenburg abkaufen. Der Bau kann daher frühestens in einem Jahr beginnen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.12.22, 8:30 Uhr

 

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45 Kommentare

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  1. 45.

    Tesla war, ist und bleibt (hoffentlich) der 6er im Lotto für Brandenburg und Berlin … Aber ja, ja schaut denen immer auch auf die Finger, damit da kein hektischer oder fahrlässiger Fehler passiert … Das ist letztlich auch gut für Tesla, wenn sie da ein öffentliches Korrektiv haben … Aber bitte ein konstruktives Korrektiv.

  2. 44.

    Ja und die Egoisten und Blockierer ziehen aber selbst nicht weg und schaffen Platz für Neues - Wo es doch überall so schlimm ist - es geht wahrscheinlich nur um Egoismus und Blockade, einfach nur um zu streiten, zu blockieren und sowieso um keine Argumente und um keine Gesellschaft ?
    Wie bei : Maschedraht Zaun oder böse Nachbarn

  3. 43.

    Das denke Ich auch, das Orte wie Grünheide, andere schöne Ecken haben, als gerade direkt an der A10 ! Viele Grüße von der anderen Seite des Berliner Rings.

  4. 42.

    Das sagt mein 80jähriger Vater auch immer: Ich habe ein schickes Häuschen am Stadtrand, ich brauche keine Arbeit mehr, keinen Zuzug mehr - Ich habe doch mein abbezahltes Grundstück mit guter Infrastruktur - was gehen mich da Andere an, die Arbeit brauchen oder hierher ziehen möchten.
    Hört man sehr oft in Berlin und im Umland- einfach nur purer Egoismus, zum Schaden der Gesellschaft !!!

  5. 41.

    Ich habe nie Erholung an der Autobahn gesucht. Dafür gibt es hier schönere Stellen.

  6. 40.

    Genau: Tesla ist Schuld am Untergang der Menschheit und Klimakleber retten das Klima und sorgen für unser aller Wohlstand und für Arbeitsplätze in Berlin/Umland.
    Und Verbrenner weiterhin fahren, ist natürlich auch gut.

  7. 39.

    Ausbau der Tesla-Fabrik und damit verbunden, noch mehr Arbeitsplätze für das Berliner Umland, sieht aber nicht nach Untergang und Endzeitstimmung aus.
    Und gerade Fürstenwalde und Umgebung, profitieren doch von den Arbeitsplätzen in der Nähe.

  8. 38.

    Ist das jetzt ,,Jammern auf hohem Niveau,, ???
    Brandenburg wurde seit der Wende, regelrecht deindustriealisiert - da sind Zehntausende Gutbezahlte Arbeitsplätze, wegrationalisiert worden.
    Brandenburg an der Havel, hat seit der Wende, 30000 Einwohner, durch den Wegfall der Industrie verloren - Kaufkraft/Lebensqualität/Infrastruktur gehen dadurch verloren.
    FF hat genauso Zehntausende Einwohner verloren.
    Brandenburg benötigt noch viel mehr solcher Ansiedlungen, entlang der großen Autobahnen, Brandenburg braucht langfristige Perspektiven und Arbeitsplätze.

  9. 37.

    1999 hatte LOS knapp 197.000 Einwohner, 2021 waren es nur noch knapp 180.000. Allein in Fürstenwalde sank die Zahl der Einwohner um rund 2.000. Dabei haben gerade jüngere Menschen die Region verlassen, während die Älteren in Rente gegangen sind. Das kann man wie Sie mögen, muss man aber nicht.

  10. 36.

    Ja das ist der Untergang von Grünheide und Umgebung.
    Zuzug, steigende Attraktivität durch Arbeitsplätze, Investitionen in Infrastruktur und verbesserter ÖPNV und dazu noch steigende Immobilienpreise, sind für jede Gemeinde in Brandenburg, natürlich der absolute Untergang.
    Wo Arbeitsplätze und Bahnanbindung in der Kommune vorhanden sind, ist natürlich Wegzug, Verfall und Trostlosigkeit vorprogrammiert.
    ,,Niemand hat die Absicht, ins Tesla Umfeld zu ziehen,,

  11. 35.

    Was denn nun: Untergang von Tesla oder Ausbau, Investitionen und tausende Arbeitsplätze ??
    Gerade unsere Grenzregion im Osten Brandenburgs, lebt doch von Strukturhilfen des Bundes, des Landes und der EU.
    Da wäre Tesla mit den vielen Arbeitsplätzen und der dadurch steigenden Kaufkraft, ein guter Beitrag, um von Strukturhilfen unabhängiger zu werden.

  12. 34.

    Die Immobilienpreise und auch die Mietpreise steigen doch im gesamten Berliner Umland, das hat doch mit der generellen Berlin-Nähe und nicht mit Tesla, zu tun.
    Teilweise sind die Immobilienpreise um den Westteil Berlins höher, als in Ostbrandenburg.
    LOS und FF haben doch durch Deindustriealisierung seit der Wende, Zigtausende Einwohner:innen verloren- da ist doch sowieso noch mächtig Luft nach oben- das dauert noch Jahre/Jahrzehnte um den Einwohnerschwund wieder aufzuholen.

  13. 33.

    Sie haben genau in einem Punkt recht, in den 90ern gab es in Brandenburg eine hohe Anzahl von Arbeitslosen. Das ist mittlerweile Geschichte.
    In den letzten 30 Jahren hat sich die Region aus eigener Kraft gemausert und aus meiner Sicht sehr gut entwickelt. Mit Tesla und dem Untergang von Tesla wird sich das wiederholen. Das können Sie doch nicht wirklich wollen.

  14. 32.

    Nein, das Wasser sit nichtbeschränkt.

    1) Für NEUVERTRÄGE KOSTET der m³ Wasser mehr, wenn mehr als der deutsche Durchschnittsverbrauch benötigt wird. D.h. die gewünschte Menge wird geliefert, sie wird dann nur teurer, wenn es mehr als üblich ist.
    2) In der Gegend wird die 50% mehr Wasser von Privathaushalten verbraucht als der deutsche Durchschnitt. Ich kann hier erstmal keinen Egoismus von Tesla erkennen, aber eventuell von anderer Seite.

  15. 31.

    Genauso sieht es aus!! Nichts rechtfertigt, was hier passiert. Greenwashing in aller höchster Form. Das ist der komplette Untergang unseres Naherholungsgebietes mit knapp 9.000 Einwohnern. Keine Infrastruktur, kein Wohnraum, kein Wasser. Ich hoffe, dass sich die Natur alles doppelt und dreifach zurück holt, was ihr in den letzten Jahren hier angetan wurde...

  16. 30.

    Wasser ist knapp da Brandenburg, viel zu wenig Geld in seinen Wasserhaushalt und in sein Wassermanegment investiert.
    Niederschläge werden nicht genügend aufgefangen, sondern viel zu schnell in Kanäle, Flüsse und anschließend ins Meer abgeleitet.
    Viele Stauwehre, Schleusen und Kanalsysteme in Brandenburg sind marode und können unseren Wasserhaushalt nicht vernünftig regulieren.
    Ausserdem wollen wir Menschen, schnellstmöglich unser Regenwasser in die Kanalisation ableiten und auch Ackerbau und Viehzucht, benötigen trockene Böden.
    Wahrscheinlich muss unser Wasser für die Hauptstadtregion, sowieso aus anderen Landesteilen oder von der Ostsee, herangezogen werden.

  17. 29.

    Ein durchschnittlicher Agrarbetrieb in Brandenburg beansprucht um die 200 Hektar der Brandenburger Fläche.
    Kann man sich selbst ausrechnen, wie viele Arbeitsplätze - der Bauer, der Jäger, oder der Waldarbeiter auf mehrere Hundert Hektar Fläche, schaffen.
    Und auch diesen Forstwald an einer mehrspurigen Autobahn, kann man an anderen Stellen, viel besser ersetzen.
    Für das Wasser, sind Bund und Länder verantwortlich, die die Steuern/Lohnsteuern/Kaufkraft usw. von tausenden Mitarbeitern, haben wollen.

  18. 28.

    Was wollten Sie da vorhersagen?
    Tesla selbst hat doch bekanntgegeben, das bis zu 2 Millionen PKW pro Jahr von bis zu 40.000 Arbeitskräften in Grünheide gebaut werden sollen. Und das der Neubau erstmal der erste Bauabschnitt für 500.000 PKW im Jahr ist.

  19. 27.

    Na wunderbar, dann werden die Anwohner bald nur noch einmal in der Woche Wasser bekommen.
    Ist ja jetzt schon beschränkt.

  20. 26.

    Na dann weiter, den Abgasen von Diesel und Benzinern hinterherschnuppern, die an jedem Ort in Brandenburg und Berlin ihre Abgase hinterlassen. Ach Nein - der Brandenburger Regenwald direkt an der A10 ist ja in Gefahr.

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