E-Autobauer - Tesla will mehrere Erweiterungen für Fabrik in Grünheide beantragen
Tesla will in Grünheide weiter expandieren. Noch in dieser Woche könnte ein Genehmigungsantrag für eine bereits errichtete, aber derzeit nicht genutzte Recycling Anlage eingereicht werden - weitere sollen folgen.
Der US-Autobauer Tesla will in den kommenden Monaten mehrere Erweiterungen für seine Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) beantragen.
Wie der rbb aus Behördenkreisen erfuhr, rechnet das Landesumweltamt schon in dieser Woche mit einem ersten Genehmigungsantrag.
Recycling-Anlage hat Priorität
Dabei geht es um eine Recycling-Anlage auf dem Gelände des Elektroauto-Bauers, die das Unternehmen zunächst ohne Genehmigung gebaut hatte. Im September haben die Behörden dann verboten, die Anlage weiter zu nutzen. Um sie wieder betreiben zu können, strebt Tesla nun eine nachträgliche Genehmigung an, was mindestens zwei Monate dauern dürfte.
Anschließend will Tesla den Angaben zufolge die Erweiterung der Autofabrik beantragen. Da auch die Bearbeitung dieses Antrags mehrere Jahre dauern dürfte, setzt Tesla darauf, schon vorher mit Teilgenehmigungen bauen zu können.
Tesla könnte mehr Wasser wiederverwenden
Wenn die Fabrik nach den Erweiterungen mehr Autos produziert, wird sie auch mehr Wasser brauchen. Das ist aber in der Region so knapp, dass der Wasserverband Strausberg-Erkner inzwischen das Wasser für einzelne Privathaushalte rationiert. Das Land plant, im Grünheider Ortsteil Hangelsberg ein zusätzliches Wasserwerk zu bauen. Aber selbst wenn alles glatt läuft, dürfte es frühestens 2025 fertig sein.
Außerdem sorgen sich Umweltverbände generell um den Wasserhaushalt in der Region, vor allem während der immer trockeneren Sommer. Behördenkreise vermuten daher, dass Tesla in Zukunft mehr Wasser in seiner Produktion wiederverwenden wird. Wenn Tesla entsprechend investiere, sei hier technisch noch einiges möglich.
Gemeindevertretung stimmt für Tesla-Erweiterung
Eine weitere Hürde zur Erweiterung seiner Fabrik hatte Tesla bereits in der vergangenen Woche genommen. Am Donnerstag stimmte die Gemeindevertretung in Grünheide einer Änderung des Bebauungsplans zu. Möglichst zeitnah möchte das Unternehmen Logistikflächen und ein Servicecenter schaffen. Dafür müssen rund 100 Hektar Wald gerodet werden.
Die Abstimmung fiel mit zwölf zu sechs Stimmen aus, es gab eine Enthaltung. Bis der neue Bebauungsplan fertig ist, dürfte es laut Einschätzung des Grünheider Bürgermeisters Arne Christian (parteilos) mindestens ein Jahr dauern.
Parallel müssen der Landkreis Oder-Spree und eventuell auch das Land Brandenburg die Tesla-Pläne genehmigen. Außerdem muss das Unternehmen die 100 zusätzlichen Hektar erst noch dem Land Brandenburg abkaufen. Der Bau kann daher frühestens in einem Jahr beginnen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 13.12.22, 8:30 Uhr
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