Champions Hockey League - Souveräne Eisbären schlagen Sheffield und feiern historischen Viertelfinaleinzug
Im altehrwürdigen Wellblechpalast haben die Eisbären erneut Vereinsgeschichte geschrieben. Gegen Sheffield gelang ihnen erstmals der Einzug ins CHL-Viertelfinale. Im Rückspiel gegen die Briten präsentierten sie sich dabei extrem souverän.
In der Champions Hockey League (CHL) haben die Eisbären Berlin den Einzug ins Viertelfinale geschafft. Nach dem Sieg im Hinspiel in der vergangenen Woche gewann der deutsche Meister am Dienstagabend auch das Achtelfinal-Rückspiel gegen die Sheffield Steelers mit 4:2 (0:1, 2:0, 2:1).
Die Treffer für die Eisbären erzielten Yannick Veilleux, Korbinian Geibel, Ty Ronning und Blaine Byron und sicherten den Berlinern somit die erste Teilnahme am CHL-Viertelfinale in der Vereinsgeschichte. Dort treffen sie nun auf den Schweizer Meister ZSC Lions Zürich.
Kaum Durchkommen gegen die Gäste
Nicht nur die Eisbären-Fans brachten den ausverkauften Wellblechpalast in der Anfangsphase zum Kochen. Unter den 4.227 Zuschauern waren auch zahlreiche mitgereiste englische Anhänger, die die Steelers euphorisch unterstützten.
Und die Gäste waren es dann auch, die in diesem Achtelfinal-Rückspiel das erste Mal jubeln durften. Nach zwölf Minuten kassierten die Berliner einen Powerplaytreffer durch Marc-Oliver Vallerand, der im rechten Kreis völlig frei Maß nehmen konnte und den Puck präzise durch eine kleine Lücke über die Schulter von Goalie Jake Hildebrandt hinweg ins rechte Kreuzeck schlug.
Die Eisbären mussten in der Anfangsphase extrem kämpfen, um in gute Positionen zu kommen. Trotz der starken Gegenwehr gelang es ihnen zeitweise sich im Drittel der Steelers festzufahren und sich einige Chancen zu erarbeiten. Im letzten Moment aber war immer noch ein Schläger oder Sheffields Goalie dazwischen. Die beste Möglichkeit hatte der sehr aktive Leo Pföderl, dessen Schuss den Pfosten traf.
Eisbären überstehen doppelte Unterzahl gegen sechs Feldspieler
Nach der ersten Pause agierten beide Teams zunächst etwas passiver und nahmen Tempo aus dem Spiel. Doch im genau richtigen Moment stachen die Hausherren zu. Nach Puckgewinn vor dem eigenen Tor spielte Eric Hördler die Scheibe blitzschnell nach vorne auf Yannick Veilleux der allein auf das gegnerische Tor zufuhr. Beim Abschluss hatte er dann ein wenig Glück, dass Sheffields Keeper Marco De Filippo sich den Puck beim Versuch die Beine zu schließen selbst ins Tor schob (25.).
Und nur wenige Augenblicke später brach der "Welli" erneut in großen Jubel aus, als Korbinian Geibel plötzlich auf der linken Seite völlig frei stand und die Scheibe leicht abgefälscht im kurzen Eck zur 2:1-Führung der Eisbären verwandelte (26.).
Mit dem Ergebnis aus dem Hinspiel hatten die Berliner nun drei Treffer Vorsprung und konnten erst einmal wieder etwas Druck rausnehmen, waren aber dennoch die spielbestimmende Mannschaft im zweiten Drittel. In den letzten Minuten mussten sie dann allerdings noch einmal ordentlich zittern, nachdem sie doppelt in Unterzahl gerieten und Sheffields Coach Aaron Fox mit einem sechsten Feldspieler aufs Ganze ging. Die schwimmenden Eisbären warfen hinten jedoch alles rein und konnten sich mit viel Kampf und ein wenig Glück in die Pause retten.
Engländer gehen mehr Risiko
Auch im Schlussabschnitt gingen die Engländer wenig überraschend mehr ins Risiko, wodurch sie den Berlinern allerdings immer wieder auch große Räume boten. So zum Beispiel in der 42. Minute, als die Eisbären plötzlich im Drei-gegen-Eins auf das gegnerische Tor zu rasten und Lean Bergmann eigentlich treffen musste. Der Stürmer bekam den Puck jedoch nicht richtig unter Kontrolle und schmetterte diesen am rechten Pfosten vorbei.
Weil sich die Gastgeber hinten jedoch extrem souverän präsentierten und kaum etwas zuließen, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie die Führung weiter ausbauen würden. Und so kam es in der 49. Minute als Pföderl die Scheibe hinter dem Tor vorbei schob und zu Ty Ronning passte, der nur noch zum 3:1 einschieben musste.
Die Steelers zeigten sich weiterhin kämpferisch, warfen noch einmal alles nach vorne und kamen kurz vor Schluss durch Patrick Watling tatsächlich noch einmal zum Anschluss (57.). Wenige Minuten später traf Berlins Blaine Byron aber ins leere Tor der aufgerückten Sheffielder, die den Goalie zu Gunsten der Offensivpower vom Eis genommen hatten, und setzte somit den Deckel drauf (58.).
In derselben Situation blieb Steelers-Torschütze Watling nach einem Check minutenlang am Boden liegen und musste mit einer Trage abtransportiert werden, weshalb die Partie mit gedämpfter Stimmung zu Ende ging.
Sendung: rbb24, 19.11.2024, 21:45 Uhr