Ausnahme: Baugewerbe - Wirtschaft in Berlin und Brandenburg überdurchschnittlich gewachsen

Do 30.03.23 | 20:16 Uhr
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Symbolbild: Ein Ingenieur arbeitet an einer Turbine in der Montagehalle. (Quelle: imago images/C. Ditsch)
Video: rbb24 | 30.03.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/C. Ditsch

Die Wirtschaft in Berlin und Brandenburg hat im vergangenen Jahr deutlich zugelegt und lag damit über dem Bundesdurchschnitt.

Das Bruttoinlandsprodukt in der Hauptstadt stieg um 4,9 Prozent, wie das Amt für Statistik unter Berufung auf erste Berechnungen am Donnerstag mitteilte. Nur Bremen hatte demnach mit 5,1 Prozent einen noch höheren Zuwachs. Der Bundesdurchschnitt lag bei 1,8 Prozent. Im Vorjahr war die Berliner Wirtschaft um 3,3 Prozent gewachsen.

Wirtschaftsleistung bei produzierendem Gewerbe und Baugewerbe sinkt

Prozentual das größte Wachstum gab es mit 14 Prozent in den Bereichen Information und Kommunikation sowie Finanz- und Versicherungsdienstleister mit 12,3 Prozent. Nach dem Wegfall fast aller Corona-Schutzmaßnahmen legten die Dienstleistungsbereiche um 6,2 Prozent zu.

Einen Zuwachs um 5,6 Prozent gab es in dem durch die Pandemie besonders stark eingeschränkten Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Dagegen ging die Wirtschaftsleistung im produzierenden Gewerbe um 3,4 Prozent und im Baugewerbe um 3,5 Prozent zurück.

Brandenburger Wirtschaft wächst stärker als die in Bayern

In Brandenburg wuchs die Wirtschaft im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent. Das war der höchste Wert aller ostdeutschen Flächenländer und lag ebenfalls deutlich über den Werten etwa von Bayern (2,1) oder Baden-Württemberg (1,4).

Vor allem das verarbeitende Gewerbe verzeichnete in Brandenburg mit 13,4 Prozent trotz der gestiegenen Energiekosten und eingeschränkter Lieferketten ein deutliches Plus. Das produzierende Gewerbe kam auf ein Plus von 5,2 Prozent. Die Dienstleistungsbereiche legten mit 2,7 Prozent weniger stark zu. Im Baugewerbe gab es aufgrund gestiegener Kosten und schlechterer Finanzierungsbedingungen einen Rückgang um 2,8 Prozent.

Sendung: Abendschau, 30.03.2023, 19:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Kleiner Tipp für Sie: Deutschland ist als Föderale Republik nicht unbedingt mit anderen EU Ländern vergleichbar, die zentral regiert werden und sich dementsprechend nahezu alles auf die Hauptstädte konzentriert. Und die wechselvolle Geschichte Berlins, das erst seit gut 30 Jahren Hauptstadt Deutschlands ist, dürfte Ihnen eigentlich bekannt sein, Dagmar.

  2. 17.

    "Na bitte. Brandenburg! Und nun auch mal Löhne auf Westniveau anpassen!" Der Artikel gibt nur Aussagen zur relativen Änderungen im BIP ohne auf das absolute BIP-Niveau einzugehen. Ihre Forderung ließe sich nur stellen, wenn damit auch das BIP pro Kopf auf vergleichbaren Niveau angekommen ist. Bsp: Wenn in Gebiet A das BIP von 1 auf 2 steigt, freut sich A wegen 100% Steigerung; in B gibt es aber nur eine BIP-Änderung von 100 auf 101, also nur 1% - auf die kann dann A herabsehen mit seinen 100% Steigerung. Allerding hat danach immer noch A nur ein BIP von 2 aber B ein BIP von 101 - wer lacht da wohl am Ende mehr?

  3. 16.

    Sie hatten doch lautstark nach dem BIP gerufen und wimmern jetzt weiter. Wieso sollte jemand Gewerbesteuer zahlen, wenn er nichtmals hatte die Unterlagen abgeben müssen? Das wird wohl Ihr Geheimnis bleiben.

  4. 15.

    Sie denken hier zu eindimensional.
    Tesla bring nicht nur Steuern in die Kasse. Tesla hat bisher 10.000 dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen, die vorher nicht vorhanden waren. Zusätzlich werden sich auch Zulieferer in der Nähe ansiedeln um Tesla besser bedienen zu können.

    Natürlich wird auch die Wirtschaft in der Umgebung von Tesla davon profitieren, wenn sich Personen, teilweise mit Familie, dort niederlassen. Die brauchen dann Waren und Dienstleistungen.

    Nicht zu unterschätzen dürfte auch der Effekt auf den Wegzug junger Menschen aus Brandenburg sein. Mit verhältnismäßig attraktiven Arbeitsplätzen in der Nähe überlegen es sich vielleicht doch nochmal einige in der Heimat zu bleiben, in der es bisher keine wirtschaftliche Perspektive gab.

    Und ob Tesla über die Jahre mehr oder weniger an Steuern zahlt als andere Produktionsstätten ausländischer Konzerne kann wohl erst sinnvoll verglichen werden, wenn die geplante Produktionskapazität erreicht ist.

  5. 14.

    Jetzt habe ich deeskalierend und moderat die Kennzahl Gewerbesteueraufkommensentwicklung weggelassen, da Tesla noch nicht zahlen brauchte, Seien Sie sicher, mehrere Kennzahlen werden hier noch aufgelistet und bewertet. Gerade um die Millionen-Steuerausgabenseite ordentlich und solide bewerten zu können. Ich habe ein paar genannt.
    Es gilt der Sprich: „Ein Geschäft ist erst zu Ende wenn das Geld in der Kasse ist.“
    Wieviel Kennzahlen und welche benötigen Sie, um bewerten zu können? Ich hoffe mehr als eine...

  6. 13.

    Solange die EZB mit den Leitzinsen rumspielt wird es auch nichts mit der Baubranche. Schlimm natürlich wenn deshalb Mitarbeiter in andere Branchen gehen und merken, das man dort genausoschlecht verdient, sich aber dafür weniger den Körper zerstört. Also auch bei anziehender Konjunktur, wenn die Leitzinsen wieder sinken, nicht mehr zum Bau zurückkommen.

    Das die Wirtschaft in Brandenburg trotzdem deutlich stärker steigt als der Durchschnitt ist eine gute Nachricht. Denn egal ob das einfacher ist, wegen dem niedrigen Ausgangswert (wie Wossi meint), wichtig ist, dass die Steigerung größer ist als bei den restlichen Bundesländern. Nur dann kann Brandenburg aufschliessen.

  7. 12.

    Die Pensionen der Angestellten im öffentlichen Dienst in Brandenburg sind in der Tat bedeutend geringer als die z.B. dert Beamten in Niedersachsen. Renten orientieren sich auch an der Lohnentwicklung.

    Was sagen Sie eigentlich zu Entwicklung des BIB? Da haben Sie doch neulich gewimmert, dass dazu nix bekannt gewesen ist.

  8. 11.

    Da ich vorausgesetzt habe, dass jeder weiß, dass die Politik nicht für Löhne zuständig sein darf, habe ich auf die Verwaltungen als Arbeitgeber mit Vorbildfunktion abgestellt. Und da ist meine Aussage auch nach Ihrem Kommentar nicht zu korrigieren. Wollen Sie sich mal die unterschiedlichen Pensionshöhen ansehen? Die sind gewaltig.... ungerecht.
    Wenn der Artikel dazu beiträgt das zu ändern wäre das schön. Was meinen Sie? Wird er?

  9. 10.

    Man könnte den Eindruck gewinnen, das, selbst wenn das Lohnniveau um 10 % höher wäre als im Westen, es fänden sich immer noch genügend Gründe die permanente Benachteiligung des Ostens zu bejammern.
    Lohnhöhe, Einstufungen u.ä. sind typische Merkmale von zwischen sog. Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgehandelten Tarifverträgen und eher nicht Resultat von warmem-Sofa-Gemeckere.
    Also ab inner Gewerkschaft und, bei aller Liberalität, dem Arbeitgeber so die richtigen Anreize setzen.
    Und übrigens: Die Sache mit den Rentenpunkten ist auch so eine zweischneidige Sache. Die wurden bzw. werden für im Osten erzielte Einkommen immer noch höher bewertet als sog. Westeinkommen.

  10. 9.

    „Und nun auch mal Löhne auf Westniveau anpassen“
    Das reicht nicht. Die dazugehörigen Einstufungen pro Tätigkeit/sdauer, Beförderungen und die Arbeitszeit gehören mitdazu. Und die Möglichkeit Rentenpunkte so zu erzielen, wie anderswo auch.
    Die Verwaltungen haben da eine Signalwirkung, da sie selbst Arbeitgeber sind. Bisher sieht das wie aus? Seit 34 Jahren? Die Grenze war dagegen nur 28 Jahre dicht.

  11. 8.

    Genau so ist es, wenn eine Hauptstadt gerade den Bundesdurchschnitt an BIP hatte, dann kann sie nur wachsen, anders herum würde es ein totales Versagen bedeuten.
    Zum Vergleich, anderre Hauptstädte in der EU liegen sogar mehr als 100% über den Landesdurchschnitt,.
    Für Berlin ist noch viel Luft nach oben, also kein Grund zum Jubel.

  12. 7.

    Bei Ihnen bewirkt der Artikel genau das was er soll...

  13. 6.

    Sie fordern zu recht harte Kennzahlen statt Trends und suggerierende Artikel. Aber auch die Relativierung durch „Matthias“ ist zu berücksichtigen. Was sind denn harte Kennzahlen?
    BIP, Anzahl der Beschäftigtenverhältnisse, Lohnsteueraufkommen, Arbeitslosenstatistik, Fachkräftezuwachs auch durch die Bluecard usw. Die eigenen brandenburger Forderungen zum Länderfinanzausgleich sind auch interessant. Werden die weniger oder müssen alle anderen für uns weiter sorgen und „ganz schlimme Fehler“ weiter so ausgleichen wie die letzten 34 Jahre? Wie anerkannt/begehrt sind brandenburger Bildungsabschlüsse?
    Welche Ahnungen beschleichen Sie da?

  14. 5.

    Kräftigster Treiber des Wachstums in Brandenburg ist das Verarbeitende Gewerbe und hier vornehmlich der Automobilbereich. Es hat eine massive Verschiebung der Kräfte gegeben, die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen ist nun zur wichtigsten Branche in Brandenburg geworden

  15. 4.

    Dann mal ab inne Gewerkschaft und für Lohnerhöhungen kämpfen.
    Vom sicheren Sofa aus Forderungen stellen wird auf Dauer nicht funktionieren.

  16. 3.

    Wenn man die Randparameter einer Statistik außen vor lässt kann man natürlich alles mögliche darin sehen.
    Brandenburg als auch die anderen ostdeutschen Länder sind von einer vergleichsweise hohen Anzahl Rentner mit geringerem BIP-Anteil geprägt. Somit ist das BIP/EW nicht eins zu eins mit dem von z.B. HH oder auch Berlin vergleichbar.
    Ziemlich umgekehrt zum BIP/EW.
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1093993/umfrage/durchschnittsalter-der-bevoelkerung-in-deutschland-nach-bundeslaendern/

    Bleibt der erfreuliche Fakt das B als auch BRB sich wirtschaftlich gut entwickeln, obwohl überall der Untergang gepredigt wird.

  17. 2.

    Wenn man auf niedrigem Niveau liegt, ist es es leicht, prozentual besser zu wachsen als Andere. Aussagekräftiger sind absolute Werte, z.B. Wirtschaftskraft je Einwohner im Vergleich zu anderen Bundesländern. Und da sieht Brandenburg ganz schön mau aus.
    Siehe https://de.statista.com/statistik/daten/studie/73061/umfrage/bundeslaender-im-vergleich-bruttoinlandsprodukt/

  18. 1.

    Na bitte. Brandenburg! Und nun auch mal Löhne auf Westniveau anpassen!

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