Warnstreiks im Einzelhandel -
Im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg wird seit Freitag wieder gestreikt. Die Arbeitnehmer sollen für vier Tage die Arbeit niederlegen. Zu einer Kundgebung auf dem Wittenbergplatz in Berlin-Schöneberg versammelten sich nach rbb-Informationen etwa 900 Menschen.
Aufgerufen dazu hatte die Gewerkschaft Verdi. Sie wirft den Arbeitgebern vor, dass sie bundesweit alle Tarifverhandlungen abgesagt hätten.
Festgefahrene Verhandlungen
"Wer Verhandlungen absagt, provoziert Streiks im Weihnachtsgeschäft", hatte Verdi-Vorstandsmitglied Silke Zimmer bei der Ankündigung des Streiks am Donnerstag gesagt. Der Handelsverband HDE hatte seinen Schritt damit begründet, dass die Gewerkschaft bislang in keinem der 13 Tarifgebiete des Einzelhandels ernsthaft verhandelt und auch keine Lösungsvorschläge vorgebracht habe. In einem Spitzengespräch solle man sich auf "ein neues effektives Verhandlungsformat" einigen.
"Die Arbeitgeber wissen genau, dass in einem Spitzengespräch kein Tarifabschluss erfolgen kann. Spitzengespräche zu fordern statt zu verhandeln, ist ein durchschaubarer Versuch, den Tarifabschluss weiter zu verzögern", sagte Conny Weißbach, Verdi-Fachbereichsleiterin Handel für Berlin und Brandenburg.
In der nach rund sechs Monaten festgefahrenen Tarifrunde im Einzel- sowie Groß- und Außenhandel werfen sich beide Seiten eine Blockadehaltung vor. Verdi hatte zuletzt nehrfach zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen, zuletzt Ende Oktober.
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.11.2023, 18 Uhr