Eingeführt im September 1961 - Post stellt Brief-Flüge innerhalb Deutschlands ein - letzte Maschine in Berlin gestartet

Do 28.03.24 | 07:51 Uhr
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27.03.2024, Brandenburg, Schönefeld: Ein Mitarbeiter der WISAG schiebt in einem Airbus A320-214 auf dem Flughafen Berlin Brandenburg (BER) gelbe Plastikboxen voller Briefe und anderer Post in den vorderen Teil der Kabine.(Quelle:dpa/S.Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 28.03.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/S.Stache

Nach mehr als 62 Jahren hat die Deutsche Post ihre Flüge zur Briefbeförderung im Inland eingestellt. Am frühen Donnerstagmorgen hob die letzte Maschine in Berlin ab und flog nach Stuttgart.

Kurz zuvor waren in Hannover, München und Stuttgart Flieger gestartet. Die sechs Flugzeuge hatten ausschließlich Briefe geladen - insgesamt etwa 1,5 Millionen Sendungen, die 53 Tonnen wogen. Das entspricht circa drei Prozent der Briefmenge, die in Deutschland jeden Tag von der Post transportiert wird.

80 Prozent weniger CO2 auf dem Landweg

Die Post verzichtet künftig auf die Brief-Transportflugzeuge, um Kosten zu sparen und eine bessere Klimabilanz zu haben. Auf dem Landweg sinkt der CO2-Ausstoß pro Brief Firmenangaben zufolge um gut 80 Prozent.

Der Konzern setzte jahrzehntelang auf die Flüge, da sie bei der Briefbeförderung gesetzlichen Zeitdruck hatte: Noch ist die Post verpflichtet, 80 Prozent der eingeworfenen Briefe am nächsten Werktag beim Empfänger abzuliefern. Eine laufende Gesetzesreform wird diese Vorgaben aller Voraussicht nach abschwächen, weshalb die Post die Flüge nicht mehr benötigt.

Die Nachtflüge zur Briefbeförderung begannen im September 1961, ihr größtes Volumen erreichten sie 1996 mit durchschnittlich 430 Tonnen in 45 Flügen pro Nacht. Angesichts der Digitalisierung verloren Briefe danach an Bedeutung, die Nachfrage sank und die Zahl der Brief-Flüge wurde schrittweise reduziert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.03.2024, 6:00 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.
    Antwort auf [Hi] vom 28.03.2024 um 23:40

    Es wird aber nur Behördenpost mit der Pin AG zugestellt wo sich die Behörde in Berlin befindet. Nicht wenn sich die Behörde im Umland befindet. (Kindergeld)

  2. 19.

    Das ist ein völliger Trugschluss, denn einige Flieger fliegen dann wieder trotzdem leer zum neuen Startpunkt des nächsten Tages. Die Post hat solche Leerflüge genutzt. Der Flieger fliegt jetzt ja trotzdem und die Klimabilanz wird auf andere Unternehmen abgewälzt und bringt so insgesamt null. Die Postsäcke lagen auf den Sitzplätzen der Passagiere. Wieder mal nicht weitergedacht, bzw egoistisch gedacht.

  3. 18.
    Antwort auf [Norbert ] vom 28.03.2024 um 18:23

    Haben Sie schon einmal was von dem Post / DHL App gehört? Da werden Briefe vorher angekündigt. Wenn diese Ankündigung erfolgt ist, werden diese aber nicht am folge Tag zugestellt sondern diese kommen gesammelt an einem Tag dann an. Dieses würde wohl nicht passieren wenn ein tägliche Zustellung wäre.

  4. 17.
    Antwort auf [Norbert ] vom 28.03.2024 um 18:23

    Was das denn für eine Antwort, wenn sie in Berlin leben müssten Sie wissen das Behördenpost nicht mit der Post sondern mit der Pin zugestellt werden.

  5. 16.
    Antwort auf [Norbert ] vom 28.03.2024 um 18:23

    Erwarte Rechnungen und Mahnungen. Diese sind früher immer täglich gekommen jetzt nur noch 1-2 mal die Woche.

  6. 15.

    Hmm Post/Briefe mit dem Flieger... Sagen wir es mal so, auf einen Tag mehr oder weniger ist bei der Post doch eh egal... Bin ja dankbar, wenn diese innerhalb 2 Tage an kommt. Und das das keinem früher aufgefallen ist wundert mich doch sehr. Ist rein logisch schon erklärbar...

  7. 14.
    Antwort auf [Ingenieur] vom 28.03.2024 um 16:18

    Es mag dich überraschen, sicher gibt es nicht soo viele 'ur-ur-alte-Briefeschreiber'-aber man muß nicht zwingend die neue Technik nutzen nur weil die meisten das machen. Ich schreibe auch nicht täglich Briefe, aber zu manchen Gelegenheiten immer wieder gerne!
    @Norbert, ja eigentlich kommt jeden Tag die Post und das mag auch mancherorts noch so sein-aber aus Erfahrung weiß ich es ist nicht überall die Praxis.

  8. 13.

    Verstehe ich das richtig? 53 Tonnen stellen drei Prozent des täglichen Briefverkehrs dar? Dann wabern täglich rd. 1750 Tonnen durch die Gegend. Gemessen an der Nutzlast sind das rd. 65 40-to-Lkw. Gut, dann machen die zwei LKw mehr den Kohl auch nicht fett. Die Hälfte davon wird vermutlich Werbung aller Art sein. Dazu noch das ganze Online-Bestell-Gerödel. Das ist doch Wahnsinn.

  9. 12.
    Antwort auf [Berlin] vom 28.03.2024 um 11:09

    Natürlich werden Briefe täglich zugestellt. Wie viele Briefe erwarten Sie denn täglich von Freunden oder Verwandten? Vielleicht auch von Behörden? Strafzettel?

  10. 11.
    Antwort auf [mal ne frage] vom 28.03.2024 um 17:23

    Letztendlich landen alle Briefe d.Post in die dafür vorgesehene Briefzentren. Dort werden sie sortiert mit modernster Technik, sogar schon nach Hausnummern. Doch da sich das Briefaufkommen verkleinert u.immer weniger wird, will sich die Post AG dieses nun teuer bezahlen lassen. Die PIN AG steht auch weiterhin in den Startlöchern um genau diese Sparte der Briefverteilung an sich zu ziehen. Schon damals als ich noch tätig war b.d.Post hieß es von oben herab zu uns: wenn hier nicht besser gearbeitet wird, schließen wir die Briefzentren einfach. Nun, damit ist die Post AG ja auf den besten Weg.

  11. 10.

    funktionieren briefe nicht im grunde wie ein stream/pipeline, es kommt praktisch konstant neues rein udn muss letztlich auch später konstant raus gehen ... also am ende des tages ändert sich doch nix, man lässt zum wechselzeitpunkt nur einfa h briefe künstlich liegen, die zu verrichtende arbeit bleibt gleich, briefe von a nach b transportieren und man wird ja wohl kaum langsamer auf der autobahn fahren ... weil es kann ja trotzdem nicht dazu kommen dass sich immer mehr briefe anstauen wegen langsamerem weitertransport (weil dann ja die neue frist nicht eingehalten wird)... für mich ist das ganze neue geplante gesetz einfach nur eine versteckte preiserhöhung, denn mit sicherheit wird man auch den gewohnten schnellen versand, halt gegen eine extra gebühr, bekommen können

    udn da sie jetzt schon die flieger einstellen werden sie eh nicht gebraucht, hat also mit dem neuen gesetz auch nix zu tun

  12. 9.
    Antwort auf [Ingenieur] vom 28.03.2024 um 16:18

    Es stimmt zwar, heutzutage schreibt kaum mehr jemand von Hand geschriebene Briefe. Und doch ist die Freude groß wenn’s dann mal ein Schreiben zum Geburtstag ist oder auch ne Karte. Auch ich bin immerhin den E- Mails verfallen. Geht einfacher u.schneller. Aber selbst diese Form der Kommunikation soll ja schon recht antiquiert sein. SMS lehne ich grundlegend ab, da ich nichts mit Social Media am Hut habe.

  13. 8.
    Antwort auf [Cornelia w.] vom 28.03.2024 um 12:31

    Das ist wirklich ur-uraltmodisch. Mit Whatsapp kann man doch auch anrufen, sogar mit der Bildübertragung, womit das Herz sicherlich noch besser vermittelt werden kann, und darauf gleich eine Reaktion bekommen. Das wissen Sie?
    Deswegen schreibt sonst niemand private Briefe heutzutage.

  14. 7.
    Antwort auf [Emil] vom 28.03.2024 um 11:02

    Die Post per Bahn transportieren ist in der heutigen Zeit keine gute Idee, bei den vielen Streiks des Bahn Personals.Dann lieber die alte Postkutsche,dann dauert die Auslieferung etwas länger.Und besonders schnell ist die Post heutzutage ja auch nicht.

  15. 6.
    Antwort auf [Lothi] vom 28.03.2024 um 09:33

    Danke für ihre informativen Zeilen. Ich bin altmodisch und schreibe meiner Familie lange Briefe. Postshop ist in Tankstelle. WhatsApp ist nur was fix auf die Kürze. Herzen gehen mit einem handgeschriebenen Brief auf die Reise.

  16. 5.

    Da die Briefe sowieso seit Jahren nicht mehr täglich zugestellt bzw. ausgeliefert werden, können diese Flüge wirklich eingestellt werden.

  17. 4.

    Den wesentlich umweltfreundlicheren Transport per Bahn hat die Post ja schon vor Jahrzehnten eingestellt und die Infrastrukturen eingespart. Da muss man diese Nachricht nicht wirklich feiern. Stattdessen rollen weiter LKWs über die Straßen!

  18. 3.

    Minus-Plus? Ob jetzt noch mehr LKWs unterwegs sind?

    Ich wäre für eine weitere Lockerung mit Transport per Bahn

    Aber es werden auch halt immer weniger Postbriefe geschickt. Gut so!

  19. 2.

    Ein so guter Briefservice per Luftfracht wird also eingestellt. Jetzt nur noch per Land mit d.DB. Die Preise für Wertmarken schrauben aber weiter nach oben. Früher war die Landfracht billiger als die Luftfrachtpost.
    Ich kann mich als ehem. Postmitarbeiter noch an Zeiten erinnern, wo meine Kollegen u.ich noch die grünen Postbeutel morgens ab 2 Uhr auf dem Flughafen Tegel vorsortiert hatten. Damals gab es sogar noch im Postamt 11 die sogenannte Luftpostleitstelle. Lang,lang ist’s her. Und die Post AG will ja auch den Standartbrief noch teurer machen. So schafft man sich ganz langsam aus der Verantwortung ab. Postfilialen gibt es schon fast gar nicht mehr. Besonders auf dem Land. Für die Aktionäre zählt nur noch was richtig viel Kohle einbringt u.das ist somit die DHL.

  20. 1.

    sie stellen die flüge jetzt ein, die pflicht zur zustellhng am nächsten tag bestehg aber noch ... also brauchts die flieger zur erfüllung dieser pflicht wohl nicht und das als argument für die dann schlechtere leistung (später zugestellt) ist dann also erfunden?!

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