Strukturwandel - Bund hat bisher rund 2.100 von 5.000 geplanten Stellen in Kohlerevieren besetzt

Di 23.07.24 | 14:36 Uhr
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Archivbild: Schaufelradbagger Takraf 1519 SRs 6300 im Braunkohle-Tagebau Welzow-Süd der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) in der Niederlausitz am 29.07.2023. (Quelle: dpa/Norbert Neetz)
Bild: dpa/Norbert Neetz

Von den 5.000 von der Bundesregierung geplanten Stellen in Behörden und Einrichtungen des Bundes in deutschen Kohlerevieren sind bisher 2.094 besetzt. Das geht aus der Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. Konkrete Planungen gibt es demnach derzeit für 3.531 Stellen.

Die Jobs wurden mit Blick auf den Kohleausstieg 2038 in den Revieren angesiedelt. Ein Großteil ist in den ostdeutschen Kohlerevieren entstanden. Um die entsprechenden Stellen zu schaffen, wurden diverse neue Institutionen errichtet. Oft sind diese Außenstellen bereits vorhandener Einrichtungen, wie zum Beispiel ein neuer Standort der Bundesnetzagentur in Cottbus.

Linke spricht von "Schleichfahrt"

Aus Sicht der Linken ist diese Bilanz ernüchternd. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken im Bundestag, Christian Görke, kritisierte die Regierung für ihre, wie er es nannte, "Schleichfahrt". "In diesem Tempo wird das nichts mit einem "Kohleausstieg idealerweise bis 2030", wie es die Ampel immernoch propagiert", sagte er.

Anders blickt die Brandenburger Landesregierung auf die Zahlen. Die Staatskanzlei werte die Zahl als Erfolg, sagte Sprecher Florian Engels dem rbb. Diese Stellen seien auch nur ein Teil der entstehenden Jobs in der Lausitz. Hinzu kämen auch Jobs in der Wirtschaft, wie beispielsweise im neuen Bahnwerk Cottbus.

Der Bund hat sich verpflichtet, seine neu geschaffenen Stellen bis 2028 zu besetzen. Das hatte bereits die Vorgängerregierung in ihrem "Investitionsgesetz Kohleregion" festgeschrieben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.07.2024, 13:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Was ist das für eine unsinnige Form von Planwirtschaft? Da werden irgendwelche Pseudojobs geschaffen, um dann da noch Personen drauf zu setzen, die vorher in ganz anderen Bereichen gearbeitet haben - inkl. aufwendigen Umschulungen oder sogar Umzügen. Und das in einer Region die massiv unter dem Schwund der Bevölkerung leidet.
    Seit knapp 35 Jahre wird in diese Region Geld gepumpt und bis heute entstehen aus eigener Kraft kaum Arbeitsplätze - das ist Wasser zum Brunnen tragen.
    In Cottbus wurde ein Werk zur Wartung von Zügen gebaut. Und jetzt fahre zig Züge tausende unsinnige Kilometer in die äußerte rechte Ecke des Landes, anstatt einen zentralen Ort zu nehmen, der weniger kostet. Und im Ruhrgebiet schaut man mal wieder mal in die Röhre - weil die „so blöd“ sind, nicht haufenweise AfD zu wählen - was für ein Land das geworden ist.

  2. 7.

    "on der Bundesregierung geplanten Stellen in Behörden und Einrichtungen des Bundes in deutschen Kohlerevieren " Darf man da etwas mehr im Detail erfahren, was das für Stellen sind und welche Qualifikationen da gesucht werden (und wohl teilweise nicht gefunden werden)?

  3. 6.

    Die Partei Die Linke hätte ja schon längst einmal aktiv werden können. Sich einbringen, Ideen umsetzen statt zu jammern.

  4. 5.

    wieviele Arbeiter aus den Kohlerevieren ( Vorruhestand und "Bald-Rentner" mal ausgenommen, finden dort Arbeit und wieviele nicht? Die Propagandashow mit Herrn Woidke in Cottbus im Bahnwerk war schon beeindruckend. Und toll war auch der RBB-Jounalist im Fernsehen, der sehr kritisch gefragt hatte..ich hoffe, er hat noch den Job!

  5. 4.

    "Ein Großteil ist in den ostdeutschen Kohlerevieren entstanden. " Eine Zahl fehlt mir, wieiele Jobs sind denn durch den Strukturwandel in den Kohlerevieren weggefallen bzw. werden definitiv wegfallen, soweit sie noch nicht weg sind?

  6. 3.

    Leute wie Sie braucht die Lausitz auch nicht. Mit Ihrer bornierten, voreingenommenen Weltsicht forcieren Sie lediglich die Spaltung der Grsellschaft und tragen Nichts zum Umdenken oder gesellschaftlichem Wandel bei.
    bleiben sie, wo auch immer Sie zu Hause sind.

  7. 2.

    Ich denke es werden noch zahlreiche Menschen zu uns nach Brandenburg kommen und das nicht nur wegen der Job`s. Vielleicht ist es ihnen entgangen, dass nicht alle hier lebenden Menschen "rechts" oder "braun" sind. Diejenigen, die übrig bleiben können auf Zuzieher wie sie, liebend gern verzichten, Bleiben sie am besten dort wo sie sind, dann ist die WElt in Ordnung.

  8. 1.

    Hoffentlich kann man viele der Kohlekumpel umschulen.
    Von extern Mitarbeiter zu gewinnen wird schwierig. Die Stellen, die ich gefunden habe, werden ziemlich schlecht bezahlt und dann ist da noch die Frage, wer in diesen braunen Sumpf (und damit meine ich nicht die braune Kohle) ziehen möchte. Fachkräfte aus dem Ausland bestimmt nicht und auch aus dem Inland nicht viele.
    Nach den Landtagswahlen im Herbst wird es dann vermutlich nochmal schwieriger.

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