Berliner U-Bahn - Auslieferung neuer Züge für Linien U1 und U3 verzögert sich bis 2025

Di 09.07.24 | 16:27 Uhr
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Symbolbild: U-Bahnhof Kottbusser Tor. (Quelle: dpa/Bildagentur-online)
Audio: rbb 88,8 | 09.07.2024 | Natascha Gutschmidt | Bild: dpa/Bildagentur-online

Die Züge auf den Berliner U-Bahn-Linien 1 bis 4 sind in die Jahre gekommen. Genau darum sollten auch schon längst neue Wagen auf den Gleisen rollen. Aber die Auslieferung verzögert sich weiter - bis 2025.

Ausgefallene Züge, fehlende Wagen: Auf den Berliner U-Bahnlinien U1 und U3 sorgen die ausbleibenden neuen Wagen für große Lücken im Linienverkehr. Nach Angaben der BVG verzögert sich die Auslieferung der ersten bestellten Züge mindestens noch bis März 2025.

Fahrgäste der U1 und U3 müssen also noch rund ein knappes Jahr Geduld haben, bis Besserung zu erwarten ist. Die schon lange bestellten neuen Züge für die Linien mit dem etwas schmaleren Profil sollen nach aktueller Planung nun erst Ende März 2025 eingesetzt werden, antworteten Senat und die Verkehrsbetriebe BVG auf eine Anfrage der Grünen [pardok.parlament-berlin.de].

Schon seit einiger Zeit komme es zwischen Warschauer Straße und Wittenbergplatz sowie Heidelberger Platz und Freie Universität "zu sehr hohen Auslastungen und Überfüllungen", räumt der Senat ein. "Die Überauslastungen treten dabei nicht zwingend nur in den Spitzenzeiten, sondern vielmehr zu unterschiedlichen Tageszeiten auf."

Tausende ausgefallene Kilometer Monat für Monat

Weil es zu wenig Wagen für die schmaleren Bahnen (Kleinprofil) der Linien U1 bis U4 gibt, fahren oft deutlich kürzere Züge, die dann überfüllt sind.

Wie groß das Problem ist, zeigen auch Zahlen zu sogenannten Nutzzugkilometern, also zurückgelegten Strecken der Züge und Wagen. Im Jahr 2022 fielen bei den beiden Linien U1 und U3 monatlich mehrere Hundert "Nutzzugkilometer" aus. Anfang des Sommers 2023 waren es schon mal rund 3.000 oder rund 4.000 ausgefallene Kilometer pro Monat. In den folgenden Monaten bis 2024 kamen dann bei der U1 knapp 5.000 fehlende Kilometer zusammen und ein Mal sogar rund 8.000 Kilometer, bei der U3 waren es 11.000, 12.000 und im vergangenen Oktober mehr als 16.000 Kilometer Ausfall. Zum Teil waren allerdings auch Ausfälle im Nahverkehr wegen Warnstreiks zu verzeichnen.

Manche der Züge sind der BVG zufolge seit rund 60 Jahren im Einsatz. Wegen rechtlicher Auseinandersetzungen rund um die Ausschreibung für neue Fahrzeuge hatte sich zunächst die Bestellung der neuen Baureihe JK lange verzögert. Dann führten Lieferschwierigkeiten beim Hersteller Stadler zu einer deutlich verspäteten Auslieferung der ersten Testzüge.

Sendung: rbb 88,8, 9.7.2024, 14 Uhr

33 Kommentare

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  1. 31.

    1. Pferde-Busen wieder einführen? Das gibt Ärger auch ansonsten weil
    2. Tierschutz - obwohl
    3. Kamele eine Anpassung an manches Transportgut darstellt - so wie das DU
    4. E-Autos sollten auch mitdürfen
    5. und wehe es fehlen kostenlose ladestationen in den Abteils

  2. 30.

    Und einen Laptop, eine Kamera sowie Ihr Smartphone dürfen sie auch noch mitnehmen…..
    Die vorgeschobenen Gründe liegen wohl an anderer Stelle. Wenn schon dann sollte man E-Bikes jeglicher Art mit den Rollern gleichstellen!

  3. 29.

    Leider gibt es da wohl auch Lieferschwierigkeiten ;-)

  4. 28.

    Wer hat denn das geglaubt. Hier klappt doch nichts mehr, wie geplant.
    Aber die Menschen zwingen wollen mit den Öffentlichen zu fahren.

  5. 27.

    Nein, aber die BVG ist auch primär kein Beförderungsunternehmen, sonst wären der Service und die Performance nicht so unterirdisch. Der Fokus des Unternehmens scheint auf dem Produzieren von Werbematerial und insb. Musicals zu liegen.

  6. 26.

    Man sollte bei der BVG über die Wiedereinführung von Pferdebusen und -Bahnen nachdenken. Und über die Verwendung von Kamelen als SEV.

  7. 25.

    Nennt man dieses denn einen attraktiven Nahverkehr .

  8. 21.

    Das stimmt so nicht…
    E-Tretroller dürfen ab 01.05. nicht mitgenommen werden (Brandgefahr)… Nicht betroffen von dem Verbot sind E-Fahrräder, E-Rollstühle oder E-Seniorenmobile,
    Den Akku ihres E-Tretrollers können sie theoretisch im Rucksack dabei haben.

  9. 20.

    "Auslieferung neuer Züge für Linien U1 und U3 verzögert sich bis 2025" - ist das noch eine Meldung wert? Wir sind hier in Berlin.

  10. 19.

    So sind wir vor etlichen Jahren immer gefahren....Wittenbergplatz- Uhlandstraße im 10 Minuten Verkehr und Wittenbergplatz umsteigen Richtung Warschauer Straße....ist also ein ganz alter Schuh.

  11. 18.

    Wie wäre es mit einem Sondergipfel für ÖPNV und Bahn?
    Der rbb kann hier mittlerweile tägliche Rubrik aufmachen: "Hiobsbotschaften für/von ÖPNV und deutsche/r Bahn"

    Ein einziges Elend.

  12. 17.

    Oh Mann! Ja klar! Dann halt bis zum Termin für die erste Auslieferung. Die paar Monate machen den Kohl auch nicht fett. Wird trotzdem nicht klappen.

  13. 16.

    Vor dem Hintergrund des Fahrzeugmals wäre sinnvoll, die U1 auf den Abschnitt Uhlandstr. - Wittenbergplatz zu beschränken, wofür ein einzelner Doppeltriebwagen genügen würde. Die weit stärker genutzte U3 könnte dann mit den frei werdenden Fahrzeugen ordentlich im fünf-Minuten-Takt und mindesten sechs- , im Regelfall aber acht-Wagen-Zügen bedient werden.

  14. 15.

    Vielleicht sollte man auch mal die Art und Weise der Vergabeverfahren/Ausschreibungen überdenken. Es kann doch nicht sein, dass Projekte schon im Vorfeld totgeplant und unnötig verzögert werden, weil es immer nur um den Faktor Kostenersparnis geht. Am Ende bekommt meist der billigste Anbieter den Zuschlag, aber ob der am zügigsten und zuverlässig liefern kann, steht auf einem anderen Blatt...

  15. 14.

    ND berichtete die Tage über erhebliche Software-Probleme als Grund für die jetzige Verzögerung.

  16. 12.

    Von "bis" ist ja auch nicht die Rede, sondern der Termin für de erste Auslieferung. Es rächt sich, dass 2017 die eigentlich einfache Ausschreibung ständig geändert und dadurch angreifbar wurde.

  17. 11.

    Anstatt die Kleinprofil Züge auf den eigentlichen Profilen U1-U4 einzusetzen, fahren viele Kleinprofil Bahnen auf der U5. (Großprofil) Auch dort sind die Züge zu klein. Alles nur wegen der Einsparungen. Wi lange soll das noch so gehen? Die Fahrgäste sind die Leittragenden

  18. 10.

    Das wundert doch wohl niemanden mehr, oder?

  19. 9.

    Wer glaubt, dass die Züge tatsächlich bis 2025 geliefert werden, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Von daher wäre auch nur jeder Cent über 29 Euro, ein Cent zuviel.

  20. 8.

    Scooter dürfen nicht in die Bahn = Akku-Brandgefahr!!!
    Also dürften auch keine E-Bikes und E-Rollstühle in die U- Bahn!!!

  21. 7.

    jaja, genau, wie bei Boing u. Funktionsverbesserungen (Z-WAHN) vor Ort siehe Starliner - außerdem RBB ixki-leaks meldet 2205 (zahlendreher!!) zwecks Auslieferung zur Eröffnung Stuttgart 2201;-)

  22. 6.

    Was in dem ganzen Artikel fehlt ist der Grund für die Verzögerung.

  23. 5.

    Liebe Redaktion, alles schön und gut. Aber der Grund, warum sich die Auslieferung verzögert, wäre schon interessant zu erfahren.
    Der erste Testzug, der im Januar 2024 ausgeliefert wurde, rollt bis heute offenbar nicht!?
    Wikipedia schreibt dazu, der Grund für die aktuelle katastrophale Misere seine technische Probleme. Leider wird aber auch da nicht ins Detail gegangen.

    Hat die Redaktion des RBB Kenntnisse über die Art der Probleme oder ließen sich diese evtl recherchieren?
    Vielen Dank

  24. 4.

    Das ist gut mit der Verzögerung, dann kann man nämlich die halbe Bestellung bestimmt noch stornieren. Jetzt haben wir uns auf der U3 doch so schön an die Kurzzüge gewöhnt, ist die reinste Wonne... :-)
    Und die Essensfahrer von Wolt mit ihren dicken E-Rädern und den noch dickeren Taschen passen sogar auch immer noch mit rein!

  25. 3.

    Das eigentliche Problem wird dadurch eher verlagert. Es lautet u. a., dass nach einer Ausschreibung und der Auftragsvergabe immer noch technische Änderungen eingefügt werden sollen, faktisch also aktuell beschlossene Vorgaben rückwirkend gelten. Im Prinzip ist das ein Kreislauf ohne Ende, wer denn darauf einsteigt oder sich gezwungen sieht, darauf einzusteigen.

  26. 2.

    Was soll man dazu noch sagen egal ob Trams , U Bahnen , S Bahnen oder ICEs und das ist nicht nur in Berlin so sondern Deutschlandweit . Überall Jahrelange Verzögerungen & sonstige Lieferschwierigkeiten . Termine werden immer wieder zum Teil um Jahre nach hinten verschoben . Auch der Einsatz des ICE - L wurde vor wenigen Wochen zum wiederholten mal um ein weiteres Jahr auf 2025 verschoben so das auch dort weiter mit den alten Kisten gefahren werden muss .

  27. 1.

    wie beim Kta-Streik ein weiteres Argument FÜR verpflichtende, gemeinnützige Arbeit !

    Ggf. auch nur 1000 helfende Hände, die nach Anleitung und einwöchiger Einarbeitung sicher im umgang mit den eigenen Händen, Drahtbürsten und besen sind, könnten das zuverlässigkeitsproblem der U1 beheben ! Später könnte durch gemeinnützige Arbeit nach Auslieferung der neuen Modelle gar aus 100 alten unzuverlässigen Wagen 80 zuverlässige gemacht werden...

    So Kolonnen ergänzt durch Schwarzfahrer und Sprayer... und Berlin wäre wieder ein Stück weit mehr bewundert als bemitleidet.

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