Berliner Haushalt - Finanzsenator Evers hält an Kultur-Einsparungen fest

Sa 05.10.24 | 17:13 Uhr
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Berliner Abgeordnetenhaus, 53. Sitzung: Stefan Evers, CDU, Finanzsenator
Video: rbb24 Abendschau | 05.10.2024 | Nathalie Daiber | Bild: dts Nachrichtenagentur

Angesichts fehlender Milliarden im Berliner Haushalt hält Finanzsenator Stefan Evers (CDU) daran fest, auch an der Kultur zu sparen.

So sollen im nächsten Haushalt alle Bezieher von Förderleistungen zehn Prozent ihrer Ausgaben einsparen - insgesamt 120 Millionen Euro.

Evers mahnte zum Sparkurs in Kultur und Bürokratie

Wie Evers der rbb24 Abendschau vom Samstag sagte, seien die Ausgaben im Kulturbereich seit 2019 über ein normales Maß hinaus gestiegen. Man müsse die nächsten Wochen gemeinsam nach Wegen suchen, dies auf verträgliche Art zu reduzieren.

Auch die Verwaltung müsse sich selbst überprüfen und etwa personalintensive Bürokratie abbauen, um Geld zu sparen.

Der CDU-Politiker betonte, dass Kultur ein fester Bestandteil der Berliner DNA ist und die Hauptstadt hier weiter mit einer Vielfalt glänzen wird. Berlin werde "ein starkes kulturelles Rückgrat behalten".

Kritik an Sparplänen aus Berlins Kulturszene

Indes gibt es Kritik an den geplanten Kürzungen im Kulturbereich, unter anderem von der Freien Tanzszene, in der man sich schon von Projektförderung zu Projektförderung hangelt und von prekärer Arbeit ohne nennenswerte Absicherung die Rede ist.

Kultursenator Joe Chialo (CDU) wollte sich auf Anfrage des rbb nicht äußern, da im Senat noch verhandelt wird, wieviel am Ende wo gespart werden wird. Im November soll es konkrete Zahlen geben, heißt es.

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.10.2024, 19:30 Uhr

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56 Kommentare

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  1. 55.

    Völlig egal in welchem Bundesland! Ich habe noch nie gehört und gelesen, daß die Politiker mit gutem Vorbild vorangehen und bei sich endlich anfangen sparen.

  2. 54.

    Sparen Sie die 50.000 Euro für den Verein Flussbad ein, die für 2025 vorgesehen sind. Die veröffentlichten Messungen geben ein völlig konfuses Bild ab, nach dem sich ein potentieller Schwimmer nicht ausrichten kann. Geld für den Endbericht haben Sie mit 300.000 Euro genug honoriert.

  3. 53.

    Weit gefehlt, da auch die Anschlussstellen zu einer Autobahn gehören werden Zu -und Ausfahrten vom Bund finanziert..
    Übrigens auch die Bundesstrassen in Berlin werden vom Bund finanziert.

  4. 52.

    Kommen Sie wieder runter, ist doch an sich ein schöner Tag.
    Hatten Sie den Smiley nicht gesehen? Das war das hier... :-)

  5. 51.

    Die Gelder werden irgendwie immer mehr falsch verwendet.
    Vieles was wirklich unnötig ist wird gesponsert. Einfach sinnlos.

  6. 50.

    Was ist daran populistisch? Dem freien Menschen sollte es doch möglich sein, sich dort Arbeit zu suchen, wo es halbwegs auskömmlich zum Leben reicht. Und ganz ehrlich: Mit "freier Tanzszene" ist am Ende niemandem wirklich geholfen, mit Pflege letztlich allen! Vielleicht rührt so mancher "Fachkräftemangel" ja nur her aus nicht zielführender Verteilung der Ressourcen?! Extrem viele Manager/Berater/Designer/Verwalter/Juristen, aber kaum noch "Macher"...

  7. 49.

    Künstler sind gut ausgebildete Spezialisten, - das kann nicht jeder. Und schon gar nicht nebenbei in der Freizeit!
    Die Konzerthäuser Opern und Theater in Berlin sind meist voll, voller am vollsten… es gibt einen Riesen Bedarf… Kunst ist Frieden stiftend, fördert den Zusammenhalt und die Zufriedenheit, regt zum Denken an. Es werden viele Kinder und Jugendprojekte gefördert.
    In Frankreich gibt es für freischaffende Künstler eine Art Grundeinkommen vom Staat, dadurch können Konzerte und Projekte der freien Szene fürs Publikum günstiger angeboten werden. Die allermeisten Künstler haben sowieso auch jetzt schon ein 2. Standbein, um sich über Wasser zu halten… (Stichwort Musikschullehrer…) außerdem werden sie sowieso spätestens beim Renteneintritt dem Staat auf der Tasche hängen… wir brauchen eine Kulturreform! Schon ein Gleichbleiben der Fördertöpfe ist im Grunde eine Einsparung durch die Inflation!

  8. 48.

    „ Sorry, aber Kultur ist nicht lebensnotwendig.“
    Sie ist sehr wohl lebensnotwendig… aber zum existieren braucht man sie nicht.
    Aber vielleicht reicht ihnen ja eine bloße Existenz aus… ich lebe lieber.

  9. 47.

    Bei einem Haushaltsdefizit von über 10 Milliarden Euro in den nächsten drei Jahren muss jede konsumtive Ausgabe auf den Prüfstand gestellt werden, so bitter es auch klingt, da ansonsten wieder ein drohende Haushaltsnotlage Berlin unter die Kurantel des Stabilitätsrates zwingt und damit wie zur Zeit Bremen ein heftiges Spardiktat droht.
    Die Berliner haben in den fetten Zeiten das Geld nur so mit Händen rausgeschmissen u zusätzliche Schulden angehäuft ohne nachhaltig investive Ausgaben zu tätigen!

  10. 46.

    Ein Wahnsinn. Die Prestigeobjekte Jahnsportpark, Herthastadion und Olympiapark sollen gebaut werden, während der Breitensport darbt, Hallen und Plätze verrotten.
    Pergamonmuseum und weitere Prestigeobjekte der Hoch- und Beutekultur werden mit Geld überschüttet, während kleinere und Subkulturprojekte darben und um ihre Existenz fürchten müssen.
    So entsteht keine Innovation. Die Berliner Politik ist endgültig auf dem Niveau von Klein Kleckersdorf angekommen, immerhin mit einer Milliarden Autobahn.

  11. 45.

    Kunst/Kultur wird aber für viele zur Lebensfreude gehören, was aber trotzdem bezahlt werden muss. Deswegen sollten auch Künstler ihre Träume intensiver überdenken und ihre Kunst der Allgemeinheit als 'Freizeitkunst' anbieten. Dann haben sie auch nicht so'ne Existenzängste.

  12. 44.

    Brotlose Kunst, ist für ältere Jahrgänge noch ein Begriff.
    Deswegen finde es ich nicht, geh richtig Arbeiten und deine Kunst kannste als Hobby machen. Auch andere finanzieren ihr Hobbys selbst und wenn es richtig gut läuft mit deiner Kunst kannste den Preis verlangen, den die Leute bereit sind zu bezahlen. Ins Kino sind die Leute auch Jahrzehnte gegangen und haben den Preis bezahlt bis es ihnen zu teuer wurde. Für Kinder und Jugendliche sollten aber soziale Projekte von Senat unterstützt werden.

  13. 43.

    Aber der Neubau des Jahn-Stadions, den keiner will und den keiner braucht, der wird durchgezogen. Hauptsache die Parteispender können bauen mit dem Geld der Steuerzahler. Dieser Senat ist so bürgerfen und korrupt wie zu Zeiten des blassen Eberhard.

    https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2024/10/friedrich-ludwig-jahn-sportpark-umbau-jahnstadion-abriss-protest-senat-petition.html

  14. 42.

    Berlin bleibt arm aber sexy. Ja, zu Kultureinsparungen. Wenn Geld da ist, kann gern etwas in die Kultur gehen. Es ist jedoch keinem zu erklären, warum diese sparte finanziell so gut ausgestattet war. Geld kann nur einmal ausgegeben werden. Das vorhandene Geld muss sinnvoll und nachhaltig investiert werden. Öpnv & kommunaler Wohnungsbau sind in meinen Augen die zwei wichtigsten Probleme der Stadt. Eine Verkehrswende ist nur möglich, wenn es funktionierende Alternativen zum Auto gibt.

  15. 39.

    "In der Pflege verdient man deutlich mehr. Und da werden viele Kräfte gebraucht! Also?"
    Populistisch. Wollen Sie etwa keine freie Tanzszene?????? :-)

  16. 37.

    Nö. Warum sollte er. Ausserdem wird eventueller Wildwuchs im Kultursektor zurück geschnitten. Wer freier Künstler sein will, muss vor allem erstmal selber zusehen, wie er/sie/es überlebt.

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