Fußball - NOFV-Vereine und Fanszenen fordern Abschaffung von Pyrostrafen

Fr 31.01.25 | 12:30 Uhr
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Fans des SV Babelsberg zünden Pyrotechnik. Quelle: imago images/Matthias Koch
Bild: imago images/Matthias Koch

Einige Vereine aus dem Nordostdeutschen Fußball-Verband fordern die Abschaffung von Verbandsstrafen beim Einsatz von Pyrotechnik in Fußballstadien. Unter den Unterzeichnern sind unter anderem der SV Babelsberg, der BFC Dynamo, Energie Cottbus und Hertha BSC.

Gestützt wird das Anliegen zudem von einigen Fanszenen und Ultra-Gruppen wie der "Nordkurve Babelsberg", "Fanszene BFC Dynamo", "Ultima Raka" und "Ultras Energie" aus Cottbus, der "Ostkurve Hertha BSC" oder dem "Wuhlesyndikat", einer Ultra-Gruppe von Union Berlin.

Finanzielle Probleme der Klubs als Hauptgrund

In einer Erklärung, die am Donnerstag an den Verband übergeben wurde, heißt es: "Wir fordern eine konsequente Abschaffung der verbandsrechtlichen Bestrafung des Einsatzes von nicht missbräuchlich verwendeter Pyrotechnik und deren sofortige Aussetzung."

Eine nicht missbräuchliche Verwendung sehen die an der Aktion beteiligten Parteien darin, wenn Pyrotechnik nicht gezielt gegen Personen eingesetzt oder auf das Spielfeld geworfen wird.

Die Klubs und Fanszenen begründen ihr Anliegen vor allem damit, dass die Bestrafung immer mehr zu wirtschaftlichen Problemen bei einigen Vereinen führen würde, die die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtere. Die letzten Jahre hätten zudem gezeigt, dass Verbandsstrafen nicht dazu führten, dass in den Stadien weniger Pyrotechnik abgebrannt wird.

Verband zeigt sich gesprächsbereit

Der NOFV reagierte am Freitagvormittag mit einer Stellungnahme. Darin heißt es, dass der Verband eine "Anpassung der sportgerichtlichen Entscheidungen sowie die Umsetzung der
Ergebnisse aus der Revision zu Beginn der kommenden Spielzeit 2025/2026" vornehmen wolle. Also nicht sofort, aber zum Beginn der nächsten Saison. Wie genau diese Anpassungen aussehen sollen, blieb zunächst unklar. Dem Verband sei allerdings bewusst, dass "sportgerichtliche Entscheidungen die Mitgliedsvereine in den unteren Ligen nicht in ihrer wirtschaftlichen Bestandsfähigkeit gefährden" dürften.

"Wir als NOFV verstehen uns als Vertreter unserer Mitgliedsverbände und aller Vereine (...). Dementsprechend nehmen wir deren Sorgen und Nöte ernst und werden uns bei dieser Thematik bemühen, alle relevanten Aspekte umfassend zu ermitteln, gegeneinander zu gewichtigen und in einen angemessenen Ausgleich zu bringen", wird NOFV-Präsiden Herman Winkler in der Mitteilung zitiert. Die verbindenden Elemente des Fußballs dürften nicht durch die Gefährdung des wirtschaftlichen Fortbestandes der Vereine aufs Spiel gesetzt werden.

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25 Kommentare

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  1. 25.

    Ich fordere die Abschafung der Pyros und Gewalttaten im Stadion an.

  2. 24.

    Wie man es dreht und wendet ist völlig gleichgültig, dieses Dreckzeug hat gar nichts im Stadion zu suchen. Wieso muss sich eine ablehnende Mehrheit einigen fehlgeleiteten Fans beugen? Die Strafen sollten bleiben!!

  3. 23.

    Die Strafen für die Vereine können gar nicht hoch genug sein. Sie sind diejenigen, die das jeweilige Spiel und die Sicherheit zu verantworten haben. Es wird nicht kontrolliert, will man ja auch gar nicht. Kann mir keiner sagen, dass das nicht möglich wäre.
    Abgesehen von der Gefahr, die davon ausgehen kann, nervt es tierisch, dass man oft die ersten 10-15 min einer Halbzeit nur durch Nebelschwaden sehen kann. Das stört die Leute in den Kurven nicht, ich weiß, die haben eh nur begrenztes Interesse am Spiel, sehen das ja auch gar nicht aufgrund des Rauches, großer Fahnen, Banner oder Zäunen. Letztlich sind das alles auch nur eine Art Eventies. Trefft Euch doch irgendwo in der Stadt bei Euren Kumpels und raucht die Wohnung zu und macht da ne Pyroparty.

  4. 22.

    Skandalös, irgendwann schaffen wir auch Gesetze ab, wenn sie bestimmte Leute an Straftaten hindern könnten. Wenn die Clubs es nicht in den Griff bekommen, müssen sie eben Pleite gehen, besser als Gefährdung Unbeteiligter.

  5. 21.

    Was ist denn "nicht missbräuchlich verwendete Pyrotechnik"? Wenn der Rauch nicht andere Zuschauer belästigt oder nicht aufs Spielfeld zieht und somit das Spiel nicht beeinflusst? Wenn Raketen nicht auf Menschen abgeschossen werden, obwohl rundherum nur Menschen sind? Werden jetzt am Einlass Erklärungen abgegeben, das man seine Rakete nicht auf Menschen zielen wird? Und wenn es dann doch passiert, werden wieder Krokodilstränen vergossen und Standarderklärungen abgegeben? Sind die Vorstände vielleicht nur zu feige, um sich mit den Pyromanen anzulegen? Reden sich da die Verantwortlichen dann lieber die Erde wieder zur Scheibe?

  6. 20.

    Naja, der Wunsch ist noch ausbaufähig.
    Das Silvesterfeuerwerk wird verboten und nur in den Stadien erlaubt. Da können sich die Anwesenden mit den Batterien gegenseitig die Hölle heiß machen.
    Was wollen eigentlich die Spieler/Vereine?
    Die bekommen einen Glaskasten ums Spielfeld. Da erschrecken sie sich höchstens, wenns knallt.
    Für die ganz Harten: Die Ukraine sucht noch Freiwillige fürs "Feuerwerk".
    Was hat Feuerwerk mit Fußball zu tun?

  7. 19.

    Ach, wieder mal der Nickdieb. Arsch auf Grundeis oder was?

    Spielabbruch, Polizeieinsatz und wohlige Bewußtlosigkeit bei den Pyromanen. Gebraucht wird ein Aufstand der anständigen Fans!

  8. 18.

    Wenn die die Zeit aufbringen, während des Spiels aufwändig mit Pyrotechnik herumzuspielen, kann das mit dem Interesse am Fußball ja nicht so weit her sein.

  9. 17.

    "Die letzten Jahre hätten zudem gezeigt, dass Verbandsstrafen nicht dazu führten, dass in den Stadien weniger Pyrotechnik abgebrannt wird."
    Na, dann sind wir doch auf dem richtigen Weg :-)
    Also bitte weiter bestrafen, ausschließen bis zum Zwangsabstieg!
    Bis die Deppen kapieren, dass der Großteil es eben nicht geil findet, Gefahr zu gehen, verletzt zu werden, wegen ihnen der Lieblingsverein pleite geht, Gase, Zwangspausen ...
    Bitte radikaler abstrafen! Auch gegen meinen absoluten Lieblingsverein Union!
    Ich bin Irretiert, wie wenig der Verein auf die wenigen Deppen eingeht. Die lasche Reaktion auf "den Wurf" hat mich sehr enttäuscht.
    Ich fand die Ansicht zu dem Fall im Podcast Hauptstadtduell zunächst schockierend, aber dann letztlich die einzig vernünftige Schlussfolgerung.

  10. 16.

    Pyrotechnik jedweder Art gehört nicht in die Stadien.

  11. 15.

    Früher war Fußball noch "geiler", weil das Spiel nicht ständig unterbrochen wurde.
    Fußball gibt's auf'm Fußballplatz, Pyroshows gibt's im Zirkus.
    Für das Hantieren mit Pyrotechnik ist doch ein Befähigungsschein notwendig. Wer den nicht hat und trotzdem zündelt, dem muß dann der Verein ordentlich in die Tasche greifen.
    Ich kann mich gar nicht mehr so genau erinnern, wann diese Show neben der Show die deutschen Stadien erreicht hat. War das in den 90ern?
    Mich würde mal interessieren, ob diese Menschen ins Stadion gehen um möglichst guten Fußball zu sehen oder wollen die hauptsächlich Theater machen?

  12. 14.


    Dieses ganze Geschwafel bringt einfach nix.
    Ick hab noch nie jelesen das eener Brandverletzungen oder ähnliches hatte.
    Pyro sieht geil aus…Fußball einfach zu Hause kiecken und am besten och nich mehr die Haustür
    öffnen,ist ja alles gefährlich…

  13. 13.

    Die Fanszenen, die durch ihr Tun für die Stafen verantwortlich sind, machen sich Sorgen um die wirtschaftliche Lage ihrer Clubs... Satire, oder?

  14. 12.

    Der Großteil der Pyros wird doch nicht am Spieltag reingeschmuggelt....bisschen blauäugig

  15. 11.

    "Die Klubs und Fanszenen begründen ihr Anliegen vor allem damit, dass die Bestrafung immer mehr zu wirtschaftlichen Problemen bei einigen Vereinen führen würde, die die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtere." Aha. Dann würde ich dringend raten diesen Pyroquatsch zu lassen.
    Ach nein, wir leben ja in Zeiten wo immer die anderen Schuld sind und außerdem wollen einige halt ihren Spaß haben.

  16. 10.

    Ahja, die giftigen Rauchschwaden schaden also niemandem, erst recht nicht, wenn sie in einem hohen Stadion kreiseln?

    Mehr Spielabbrüche und 0 Punkte wagen!

  17. 9.

    Hybris. Was die alles fordern... Aber man kann's ja Mal versuchen...

  18. 8.

    Die Stellungnahme des Verbandes spricht doch Bände! Bla bla und danach weiter wie immer. Für nichts verantwortlich sein, für nichts zahlen und dazu doch bitte keine Strafen, da diese wehtun. Nutzlos, diese Verbände.

  19. 7.

    wo kann man (sich) Bußgelder beschaffen?
    Gerade Bußgelder sind vermeidbar! Wenn diese Ihre finanzielle Lage bedrohen, sollten Sie sich einfach so verhalten, dass Sie keine zahlen müssen!
    Meine finanzielle Lage wird durch jede Zahlung an der Tankstellle, am Parkschein-Automaten, im Supermarkt, beim Online-Händler, an Versicherungen, ja sogar durch die Zahlung von EkSt bedroht - also abschaffen!

  20. 6.

    Lieber Herr Klingbiel,
    lesen Sie sich doch bitte zu Feuerwerk und den verschiedenen Kategorien ein. Pyrotechnik wie zB Seenotfackeln gehören im Gegensatz zu dem überwiegenden Großteil des Silvesterfeuerwerks eben nicht zu den - bis auf die Silvestertage - verbotenen Feuerwerkskategorien.
    Dazu die Stellungnahme lesen oder mal ein Fußballstadion besuchen: Niemand fordert die Legalisierung von Böllern, Böller werden in deutschen Stadien quasi nicht gezündet, den Vereinen und Fanszenen geht es um kontrolliert eingesetzte Pyrotechnik wie Rauchtöpfe und bengalische Lichter und eben nicht um Silvesterraketen oder Böller.
    Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit den Hinweisen etwas Erstorientierung in dieser Diskussion verschaffen.