Arbeitsmarkt - Arbeitslosenquote in Berlin steigt auf über zehn Prozent, Zunahme auch in Brandenburg

Fr 31.01.25 | 10:53 Uhr
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Symbolbild:Ein Bäcker knetet in einer Berliner Bäckerei Fladenbrotteig.(Quelle:picture alliance/dpa/C.Soeder)
Video: rbb24 | 31.01.2025 | Bild: picture alliance/dpa/C.Soeder

Erstmals seit Jahren lag die Arbeitslosenquote in Berlin im Januar über zehn Prozent. Das teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Berlin am Freitag mit. Die Zahl der Arbeitslosen ist in der Bundeshauptstadt demnach im Vergleich zum Vormonat um 11.273 auf rund 215.999 Menschen gestiegen. Die Arbeitslosenquote sei um 0,5 Punkte auf 10,2 Prozent gewachsen. Vor einem Jahr lag die Quote bei 9,7 Prozent.

Das bisher letzte Mal lag die Arbeitslosenquote im Mai 2021 höher als zehn Prozent. Damals - während der Corona-Pandemie - lag sie bei 10,1 Prozent.

In Brandenburg stieg die Zahl der Arbeitslosen den Angaben zufolge auf 88.875. Das waren 5.362 mehr als im Dezember, die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Punkte auf 6,6 Prozent. Die Arbeitsagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 14. Januar vorlag.

Die Chefin der Regionaldirektion, Ramona Schröder, sprach von einer besorgniserregenden Entwicklung: "Besonders in Berlin, wo die Quote nun die Zehn-Prozent-Marke überschritten hat, zeigt sich die anhaltende Schwäche der Konjunktur. Hinzu komme der saisonale Effekt zum Jahresbeginn, da viele Arbeitsverträge zum Dezember enden.

"Die Konjunktur läuft weiterhin schlecht, die Strukturprobleme aufgrund schlechter Rahmenbedingungen und herausfordernder Transformation kommen hinzu", sagte Alexander Schirp, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), zu den neuen Zahlen: Die nächste Regierung müsse Bürokratie, Steuern und Energiepreise angehen.

Gesamtdeutsche Arbeitslosenquote steigt ebenfalls

Die bundesweite Zahl der Arbeitslosen ist im Januar im Vergleich zum Vormonat kräftig um 186.000 Menschen gestiegen, bleibt mit 2,993 Millionen aber unterhalb der Marke von drei Millionen. Das sind 187.000 mehr als im Januar 2024. Die Arbeitslosenquote stieg im Monatsvergleich um 0,4 Punkte auf 6,4 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit.

Sendung: rbb24, 31.01.2025, 13:00 Uhr

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33 Kommentare

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  1. 33.

    Hoffen wir mal, dass nach der Wahl die Verantwortlichen nicht mehr an den Schalthebeln sitzen.

  2. 32.

    Tja. Erdöl für PCK abgewürgt, Gas abgewürgt, Tesla bekämpft, Inflation hochgetrieben, Preise verteuert etwa durch CO2 Steuer usw. was erwartet man dafür? Da müssen alle Betroffenen und deren Familien am 23. 02. mal zeigen, wer hier der Souverän im Lande ist.

  3. 31.

    Sie haben vermutlich auf einen anderen Kommentar geantwortet, die Punkte, die Sie ansprechen, kommen in meinem gar nicht vor. Und niemals würde ich Menschen nach ihrem Job beurteilen oder gar einteilen. Niemals.

  4. 30.

    "es wird noch viel schlimmer kommen hier in Deutschland mit den Abeitslosenzahlen" – nur wenn das System weiter grundlegend auf sog. "Wirtschaftswachstum" basiert.

    Wenn wir es nicht selbst neu ordnen, tut es das weiterhin selbst – durch die Zerstörung der Natur, des Lebens.

    Wir können es neu ordnen, jederzeit.

    Heute veröffentlicht: Weltweit anhaltend starke Geburtenrückgänge in allen "wohlhabenden" Gesellschaften – außer in ärmeren, dort weiterhin viele Geburten.
    Empfehlung auch in Publikation: Umstellung der "wohlhabenden" Gesellschaften bzgl. "Wachstums"-Basis (muss scheitern).

    Ist machbar. Wenn wir es nicht selbst machen, wird es von anderen und anderem gemacht.

  5. 29.

    .....oder aus preiswerten Röhrenerdgas Strom erzeugen !!!
    Aber das haben wir uns ja auch versaut, dank den Transatlantikern ! Und es wird noch viel schlimmer kommen hier in Deutschland mit den Abeitslosenzahlen !!

  6. 28.

    Sie bleiben mit dem Existenzminimum zu Hause? Mein Beileid, aber es stimmt ja auch, zum Ausgehen oder Teilhabe am "normalen" Leben ist da ja auch kein Raum enthalten.

    Ja, von zuhause in den Menschenmarkt hinein ist es schwer, wird es extraschwer gemacht. Das tut mir leid. Wirklich.

  7. 27.

    Wer in Arbeitsplätzen denkt und rechnet und plant, sieht nicht die vielen anderen Möglichkeiten, oft bessere.

  8. 26.

    Ein Beleg für die fehlende umsichtige Politik: Es fehlt in diesem Lande ein funktionsfähiges Endlager, da sucht man ja noch.

    Das gehört selbstverständlich in den Planungsprozess, vorher keine Baugenehmigung. Aber umsichtige Politik ist ja unerwünscht.

  9. 25.

    Kriegsende? Seitdem sind wir alle doch im Dauer-"Wettkampf", das ist ein so viel schöner klingendes Wort, finden Sie nicht?

    Die einen/kleinen kämpfen, jeder gegen jeden, die anderen wetten/spekulieren.
    Ist nur fair. Wettkampf eben.

  10. 24.

    Ich bin dafür, den 24-h-Tag abzuschaffen. Der sollte mindestens 30 h haben, 4 davon zum Schlafen, 1 zum Essen und für Hygiene, mehr nicht.

  11. 23.

    Und hier lässt sich nichts korrigieren, verbessern? "8 Stunden und mehr/Tag arbeiten"

    Was vorgestern eine Verbesserung gegenüber 12-h-Fabrik-Arbeitstag war, ist heute eben optimierbar. Beispiel Bürokratie. Würde immens Zeit sparen.

  12. 22.

    Arbeitslosenstatistik, Umschulung nach Interesse – für KuM-Selbständige ein Leidensweg, denn hier soll nicht BA, sondern "JC" "qualifizieren" und "Arbeitsangebote" machen.

    Nicht nach Interesse, Neigung, Bildung – die JC kaufen vorab Dienstleistungen ein, in die sie den "Kunden" dann nötigen. Fast durchweg niedrig-/unqualifizierte Berufe. Das sei "zumutbar". Bei Widerstand Entzug des Existenzminimums.

    So laufen Bildung, Fachkräftemangel usw. hier.

  13. 21.

    Bis heute werden Frauen schlechter vergütet. "Typ. Frauenberufe" allgemein. Balkonbeklatschte "systemrelevante Berufe" ebenfalls. Oftmals mit (verdeckter) Verächtlichkeit des Berufs verknüpft, z. B. Reinigung.

    Mit der Einführung einer d-weiten Ober- und Untergrenze für Erwerbsarbeit (dazu muss auch unbedingt und endlich das Pflegen in der Familie gehören) würde sich das Bashing hoffentlich verringern. Aber wir leben in D, da wird weiter in "oben" und v. a. "unten" eingeteilt, das meine ich auch Ihrem Kommentar zu entlesen.

  14. 20.

    Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

    Die Arbeitslosenquote steigt, weil Menschen ihre Arbeit verlieren. Das kann auch Eingebürgerte treffen. Und nun?
    Es sind zum größten Teil immer wieder andere Menschen, die davon betroffen sind. Die meisten finden auch wieder eine andere Arbeit, und wiederum andere werden arbeitslos.
    Die schwache Konjunktur zeigt sich hier. Wobei die öffentliche Haushaltslage ebenfalls ihren Teil beiträgt und Arbeitsplätze vernichtet.

  15. 19.

    Das sehe ich auch so. Ich muss zugeben, dass ich schon immer ein vielseitig interessierter Mensch war und die Vorstellung, bis zur Rente im gleichen Job zu arbeiten, ziemlich langweilig fand. Ich fand es gar nicht schlimm, dass der Betrieb nach der Wende abgewickelt wurde und auch später Arbeitgeber wegen Insolvenz oder Arbeitplatzabbau keinen Job mehr für mich hatten. Ich fand meist sofort einen neuen Job, nahm immer alles mit, was an Fortbildung oder Umschulung möglich war.
    Ich habe mit Mitte 50 zweimal selbst gekündigt, weil es bessere Arbeit für mehr Geld gab und landete am Ende auf meinem jetzigen Arbeitplatz, der mir sehr gefällt. Das Arbeitsamt vermittelte mir nie eine Stelle. Wenn man will, findet man Arbeit, es sei denn der Lebenlauf offenbart einen Dauerliegeplatz von 5 Jahren an Pier S, S wie Sofa. Mein Lebenslauf ist lang, mein Berufsleben war kein Gefängnis, es war abwechslungsreich und einfach toll, beschert mir bald eine auskömmliche Rente. Alles super!

  16. 17.

    Wie wäre es mit 100 Milliarden Sondervermögen für Infrastruktur?
    50 Milliarden direkt für die vernachlässigten Neubauten und Reparaturen der Schulgebäude. Die anderen 50 Milliarden in ähnliche Projekte im Bereich Pflege.
    Das löst dringende Probleme und schafft für 10 Jahre Arbeitsplätze.

  17. 16.

    Zunächst sind Umschüler aber in der Arbeitslosigkeit und werden also statistisch erfasst. Für eine Umschulung aus eigenen Mitteln dürfte bei Arbeitslosigkeit das Geld nicht ausreichen. Wenn diese Menschen "Glück" haben geht es Ihnen wie mir: zweimal einen Antrag auf Umschulung gestellt, beide Male abgelehnt. Mein Wunsch erfüllt war übrigens ein systemtelevanter Beruf mit Mangel an Arbeitskräften. Da würde ich heute noch in Altersteilzeit arbeiten.
    So dürfen alle meine Grundsicherung mit ihren Steuergeldern finanzieren weil meine Mini-Rente nicht ausreicht.

  18. 15.

    In Berlin gibt es viele Handwerker ?
    Na dann dürfte es ja kein Problem
    mit einem Termin geben.
    Hippe „Worklife…“ als Bürgergeldempfänger ? Mmmmhhh, ick dachte, die kaufen Öko und das wäre teuer ? Wat denn nun ? Nicht jedes Zeug passt zusammen, was da so gesagt wird und das während der Arbeitszeit hier aufgegeben ? Oder wo liegen Sie, als Sie das geschrieben haben ?

  19. 14.

    Ist das ein Wunder,dass Berlin eine so hohe Arbeitslosigkeit hat? NEIN
    Und wer genau und ehrlich nachdenkt,weiß auch warum