Wenig Niederschlag - Winter in Brandenburg bundesweit am trockensten

Der Winter in Brandenburg war im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 zu trocken und zu mild. Nirgends in Deutschland regnete es weniger. Die Wintersonne schien unterdessen gute 30 Stunden länger als gewöhnlich.
Der Winter war in Brandenburg so trocken, wie in keinem anderen Bundesland. Das geht aus einer vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor [dwd.de], die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Insgesamt fielen demnach in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar in Brandenburg im Schnitt 104 Liter pro Quadratmeter an Niederschlag. Der Wert liegt unter dem Vergleichswert der Referenzperiode 1961 bis 1990 von 123 Litern pro Quadratmeter.
Berlin: 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter
In Berlin registrierte der DWD in den Wintermonaten 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter - nur in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern (106) und Sachsen (109) regnete es weniger. Der Berliner Vergleichswert der Referenzperiode beträgt 131 Liter pro Quadratmeter.
Damit zeigt sich der Winter 2024/25 konträr zum Winter davor, der einer der nassesten seit Beginn der Aufzeichnungen in der Region war.
Wie der DWD weiter mitteilte, fiel in den Wintermonaten auch bundesweit weniger Niederschlag verglichen mit der Referenzperiode. Demnach wurden rund 155 Liter pro Quadratmeter registriert, was etwa 86 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags im Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990 entspricht (181 Liter pro Quadratmeter).
Milde Temperaturen, mehr Sonne
Mit einer Mitteltemperatur von 2,3 Grad Celsius fiel der Winter in Brandenburg deutlich milder aus als in der Referenzperiode (0,1 Grad). Erst in der dritten Februarwoche wurde es mit Schnee und Nachtfrösten laut Wetterdienst richtig winterlich.
Das Örtchen Manschnow (Märkisch-Oderland) meldete den Meteorologen zufolge am 18. Februar eine Temperatur von minus 17,6 Grad. Nur sechs Tage später wurde das Wetter mit landesweiten Höchstwerten von 14 bis rund 16 Grad allerdings wieder frühlingshaft. Die Sonne schien im Winter vergleichsweise viel: Sie war rund 182 Stunden zu sehen und liegt damit 32 Stunden über dem Referenzwert (150 Stunden).
Die durchschnittliche Temperatur lag auch in Berlin 2,2 Grad über dem Vergleichswert der Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,5 Grad), was einer Mitteltemperatur von 2,7 Grad entspricht, wie der DWD mitteilte.
Mit rund 175 Stunden schien die Wintersonne in Berlin fast so lange wie in Brandenburg. Das waren 28 Stunden über dem Referenzwert (147 Stunden).
Bundesweit zu warm
Deutschlandweit lag die Durchschnittstemperatur im Winter 2024/25 bei 2,1 Grad. Das waren 1,9 Grad mehr als im Durchschnitt der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen - und wärmeren - Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug das Plus 0,7 Grad. Basis sind erste Auswertungen von rund 2.000 Messstationen.
Zu den Gründen der trockenen und milden Wintermonate hat der DWD bisher keine Angaben gemacht.
Der meteorologische Frühling beginnt am 1. März und endet am 31. Mai. Grund für den Beginn am Monatsanfang sind unter anderem statistische Gründe, denn so können Daten für ganze Monate erhoben werden.
Der astronomische beziehungsweise kalendarische Frühlingsanfang wechselt, denn er hängt vom Sonnenstand ab: Die Sonne steht an diesem Termin senkrecht über dem Äquator. Auf der Nordhalbkugel beginnt der astronomische Frühling am 19., 20. oder 21. März und endet am 20. Juni. In diesem Jahr beginnt der astronomische Frühling am 20. März.
Daneben gibt es auch die sogenannten phänologischen Jahreszeiten. Hier markiert jeweils die Blüte einer bestimmten Pflanze den Beginn einer Jahreszeit. Wenn zum Beispiel die Apfelbäume blühen beginnt der Vollfrühling.
Sendung: Antenne Brandenburg, 27.02.2025, 15:00 Uhr