Wenig Niederschlag - Winter in Brandenburg bundesweit am trockensten

Fr 28.02.25 | 09:10 Uhr
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Winterwetter im Spreewald in Brandenburg am 22.01.2025. (Quelle: IMAGO)
Audio: Antenne Brandenburg | 27.02.2025 | Ute Sander | Bild: IMAGO

Der Winter in Brandenburg war im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 zu trocken und zu mild. Nirgends in Deutschland regnete es weniger. Die Wintersonne schien unterdessen gute 30 Stunden länger als gewöhnlich.

Der Winter war in Brandenburg so trocken, wie in keinem anderen Bundesland. Das geht aus einer vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor [dwd.de], die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Insgesamt fielen demnach in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar in Brandenburg im Schnitt 104 Liter pro Quadratmeter an Niederschlag. Der Wert liegt unter dem Vergleichswert der Referenzperiode 1961 bis 1990 von 123 Litern pro Quadratmeter.

Berlin: 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter

In Berlin registrierte der DWD in den Wintermonaten 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter - nur in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern (106) und Sachsen (109) regnete es weniger. Der Berliner Vergleichswert der Referenzperiode beträgt 131 Liter pro Quadratmeter.

Damit zeigt sich der Winter 2024/25 konträr zum Winter davor, der einer der nassesten seit Beginn der Aufzeichnungen in der Region war.

Wie der DWD weiter mitteilte, fiel in den Wintermonaten auch bundesweit weniger Niederschlag verglichen mit der Referenzperiode. Demnach wurden rund 155 Liter pro Quadratmeter registriert, was etwa 86 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags im Vergleichszeitraum von 1961 bis 1990 entspricht (181 Liter pro Quadratmeter).

Milde Temperaturen, mehr Sonne

Mit einer Mitteltemperatur von 2,3 Grad Celsius fiel der Winter in Brandenburg deutlich milder aus als in der Referenzperiode (0,1 Grad). Erst in der dritten Februarwoche wurde es mit Schnee und Nachtfrösten laut Wetterdienst richtig winterlich.

Das Örtchen Manschnow (Märkisch-Oderland) meldete den Meteorologen zufolge am 18. Februar eine Temperatur von minus 17,6 Grad. Nur sechs Tage später wurde das Wetter mit landesweiten Höchstwerten von 14 bis rund 16 Grad allerdings wieder frühlingshaft. Die Sonne schien im Winter vergleichsweise viel: Sie war rund 182 Stunden zu sehen und liegt damit 32 Stunden über dem Referenzwert (150 Stunden).

Die durchschnittliche Temperatur lag auch in Berlin 2,2 Grad über dem Vergleichswert der Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,5 Grad), was einer Mitteltemperatur von 2,7 Grad entspricht, wie der DWD mitteilte.

Mit rund 175 Stunden schien die Wintersonne in Berlin fast so lange wie in Brandenburg. Das waren 28 Stunden über dem Referenzwert (147 Stunden).

Bundesweit zu warm

Deutschlandweit lag die Durchschnittstemperatur im Winter 2024/25 bei 2,1 Grad. Das waren 1,9 Grad mehr als im Durchschnitt der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen - und wärmeren - Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug das Plus 0,7 Grad. Basis sind erste Auswertungen von rund 2.000 Messstationen.

Zu den Gründen der trockenen und milden Wintermonate hat der DWD bisher keine Angaben gemacht.

Der meteorologische Frühling beginnt am 1. März und endet am 31. Mai. Grund für den Beginn am Monatsanfang sind unter anderem statistische Gründe, denn so können Daten für ganze Monate erhoben werden.

Der astronomische beziehungsweise kalendarische Frühlingsanfang wechselt, denn er hängt vom Sonnenstand ab: Die Sonne steht an diesem Termin senkrecht über dem Äquator. Auf der Nordhalbkugel beginnt der astronomische Frühling am 19., 20. oder 21. März und endet am 20. Juni. In diesem Jahr beginnt der astronomische Frühling am 20. März.

Daneben gibt es auch die sogenannten phänologischen Jahreszeiten. Hier markiert jeweils die Blüte einer bestimmten Pflanze den Beginn einer Jahreszeit. Wenn zum Beispiel die Apfelbäume blühen beginnt der Vollfrühling.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.02.2025, 15:00 Uhr

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24 Kommentare

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  1. 24.

    Bei der Alters-Struktur in Brandenburg werden eh bald (in Natur-Zeitaltern gerechnet) kaum noch Menschen wohnen, dann braucht man auch keine versiegelten Flächen mehr ;-)
    Ich habe in den 90ern bei der großen Abwanderung der Ostdeutschen schon gewitzelt, dass man hier einen großen Naturpark einrichten kann.

  2. 22.

    In ostdeutschen Städten wurden reichlich Flächen durch Stadtumbau oder besser Rückbau entsiegelt.
    Da sind viele blühende Landschaften entstanden.
    Soweit ich mich entsinne hat Tesla indirekt den Rückbau alter Garagenkomplexe in Eisenhüttenstadt bezahlt. Gleicher Landkreis.

  3. 21.

    "im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990"
    Die aktuell international gültige Referenzperiode geht von 1991 bis 2020. Warum arbeitet der DWD mit veralteten Werten, auch wenn es um Temperaturen geht? Dass der Winter kälter war als die drei vorangegangenen und der Durchschnitt der letzten zehn Jahre, bleibt auch um Giftschrank. Warum?

  4. 20.

    Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, dass in Brandenburg Flächen von entsprechender Größe entsiegelt werden? Die bedauernswerten Mitarbeitenden in Planungsbüros und Naturschutzbehörden müssen sich irgendwelche kosmetische Maßnahmen ausdenken, mit denen die enormen Verluste an Freiflächen nicht annähernd zu kompensieren sind.

  5. 19.

    Wo wurde eine Fläche entsiegelt? Allein die zehntausenden Tonnen Fundament für die Windmühlen dürften einen irregulären Schaden verursacht haben.

  6. 18.

    Gerade Tesla ist doch das beste Beispiel, riesige Flächen der Natur zu entnehmen und zu versiegeln. Nur wenn aus einer nicht mehr bewirtschafteten Ackerfläche ein Park wird, ist keine Fläche entsiegelt worden.

  7. 17.

    >" Selbst im Berliner Stadtgebiet werden die wenigen verbliebenen Freiflächen gnadenlos zu Bauland und Gewebegebieten umgewidmet"
    Dafür müssen dann woanders Ausgleichsflächen geschaffen oder ausgewiesen werden. Die sind dann aber nicht in Berlin, wo die Grünflächen eigentlich gebraucht würden, sondern bei uns in Brandenburg. Brandenburg hat durch den Flächenverbrauch in Berlin sozusagen garantierte Grünflächen, weil die als Ausgleichsflächen nicht mehr bebaut werden dürfen. Hat ja auch was ;-))

  8. 16.

    An und für sich ist die aktuelle Referenzperiode der 30-Jahre-Zeitraum vom 01.01.1991 bis zum 31.12.2020. Dass dennoch gerne die alte Referenzperiode 1961 bis 1990 genutzt wird liegt daran, dass es sich um die letzte Clino-Periode vor vollem Einsetzen des Klimawandels handelt.

  9. 15.

    Ihre optimistische Einstellung in Ehren, aber Tatsache ist, dass die Flächenversiegelung ungehemmt voranschreitet. Selbst im Berliner Stadtgebiet werden die wenigen verbliebenen Freiflächen gnadenlos zu Bauland und Gewebegebieten umgewidmet, etwa die Elisabeth-Aue oder Buchholz Nord, beide im Bezirk Pankow.

  10. 14.

    Ihre optimistische Einstellung in Ehren, aber Tatsache ist, dass die Flächenversiegelung ungehemmt voranschreitet. Selbst im Berliner Stadtgebiet werden die wenigen verbliebenen Freiflächen gnadenlos zu Bauland und Gewebegebieten umgewidmet, etwa die Elisabeth-Aue oder Buchholz Nord, beide im Bezirk Pankow.

  11. 13.

    "ist dort nicht alles ausschließlich AfD-Wähler-Gebiet?"
    Also wir hören doch hier ständig, dass 80% der Wählenden diese Partei nicht gewählt haben. Insofern kann es doch kein
    "AfD-Wähler Gebiet" geben . (Ironie aus)
    Fakt bleibt aber, dass den meisten Kommunen wohl das finanzielle Wasser bis zum Hals steht und sie deshalb froh sind ihre ehemals volkseigenen Böden nun der steuerabwerfenden Versiegelung zu überantworten. Bei manchen Optimisten heißt das dann beschönigend :"eine Abwägung zwischen den Erfordernissen einer funktionierenden Gesellschaft und Wirtschaft und der Natur"....

  12. 12.

    "Glauben sie wirklich, dass die Errichtung immer neuer Logistikstandorte zu den "Erfordernissen einer funktionierenden Gesellschaft" gehört?" - na klar, besonders für die berliner Grünen, teils auch Linken, müssen sich ja darauf verlasen können, "ihr" werdet uns doch wohl weiter ernähren bzw. beköstigen bzw. versorgen wollen!?!?
    Aber halt, ist dort nicht alles ausschließlich AfD-Wähler-Gebiet?
    Man sollte nicht Sorge sein, Brandenburg kommt auch ohne Berlin aus.
    Berlin sieht das bestimmt auch ...

  13. 11.

    "Es ist dabei immer eine Abwägung zwischen den Erfordernissen einer funktionierenden Gesellschaft und Wirtschaft und der Natur. Bauherren haben heute schon Auflagen ohne Ende, dass die Grundstücke nicht komplett versiegelt werden dürfen, das Regenwasser muss versickert werden"

    Sind sie schon mal über den nördlichen Berliner Ring gefahren?
    Glauben sie wirklich, dass die Errichtung immer neuer Logistikstandorte zu den "Erfordernissen einer funktionierenden Gesellschaft" gehört?

  14. 10.

    Ehm sorry mal, war nicht auf diesen Portal Anfang Februar zu vernehmen - Berlin nasser (mehr Regen) und weniger Sonne!!!
    "Durchschnitt der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990" + "Vergleichsperiode 1991 bis 2020" + auch gerne genutzt: seit Wetteraufzeichnung - ich empfinde diese variierenden Vergleichszeiträume immer als zweckgebunden.
    Und schuldigung, wohl da eher übersehen, was ist denn mit den Referenzperioden von 1931-1960 oder 1901-1930?

  15. 9.

    >"Vielleicht sollte man endlich anfangen, keine Flächen mehr zu versiegeln und eine umweltgerechte Aufforstung zu beginnen."
    Dieser Anfang ist längst gemacht. Es ist dabei immer eine Abwägung zwischen den Erfordernissen einer funktionierenden Gesellschaft und Wirtschaft und der Natur. Bauherren haben heute schon Auflagen ohne Ende, dass die Grundstücke nicht komplett versiegelt werden dürfen, das Regenwasser muss versickert werden usw. Auch der Waldumbau ist seit mind. 10 Jahren im Gange. Waldbesitzer und Landwirte bekommen Zuschüsse und finanzielle Ausgleiche für naturbelassene Ruheflächen. Wir sprechen hier aber über Zeiträume von mind. 2 Menschengenerationen, ehe diese Maßnahmen merkliche Auswirkungen haben. Natur ist kein Expresszug.

  16. 8.

    Na logisch, dazu braucht es eine Panflöte und einen Korb mit Deckel. Nur so, falls jemand fragt, warum sie musizieren, könnten Sie behaupten, die Schlange im Korb kommt raus, wenns regnet.
    Ansonsten nützen die Diskussionen ums Wetter eher wenig, das ist meine Erfahrung aus Wartezimmern und Friseurstuben. Wer will denn heutzutage 'ne Dauerwelle?
    Warten Sie ab, bald wird der Wetterbericht fröhlich verkünden, dass eine schöne Woche bevorsteht, 32 Grad und kein Regen, bestes Badewetter.

  17. 7.

    Richtig verwundern kann einen diese Nachricht nicht! Vielleicht sollte man endlich anfangen, keine Flächen mehr zu versiegeln und eine umweltgerechte Aufforstung zu beginnen.

  18. 6.

    „Trörö... Helau und Alaaf!... Toller Karneval-Gag so an Weiberfastnacht.“
    Ok, mein Steuervorschlag zielt darauf ab, dass man zwar nicht die Armut bekämpfen kann, dass Klima aber ganz sicher? Natürlich braucht es dann noch Freitags frei, T.limits und Fahrkarten die die Landbevölkerung subventioniert. Dann klappt es auch mit dem Regen?

  19. 5.

    >"Man könnte die Steuern erhöhen um gaaanz langfristig das trockene Klima zu steuern?"
    Trörö... Helau und Alaaf!... Toller Karneval-Gag so an Weiberfastnacht.
    Man könnte auch die Windräder schneller laufen lassen, um mehr Wind zu erzeugen. Oder so...
    Das Klima ist ein Weltthema. Da nützen noch mehr Steuern in Deutschland nichts. Ich finde solche Referenzvergleiche mit Klimaperioden von vor 30 Jahren und mehr wirklich sehr relativ. Übrigens: 2024 war ein deutlich zu nasses Jahr laut Wetterstatistik für Brandenburg siehe auch rbb Artikel
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/12/berlin-brandenburg-wetter-bilanz-2024-dwd.html
    Alles ist relativ im Vergleich... ;-)