Bester Auftritt der Saison - Union schlägt Dortmund mit 2:1
Dank der wohl stärksten Leistung der bisherigen Saison hat Union Berlin verdient mit 2:1 gegen den BVB gewonnen. Die Köpenicker spielten mutig nach vorne, ließen hinten gegen ideenlose Dortmunder kaum etwas zu und hielten einer Schlussoffensive stand.
- Union bleibt auch im dritten Heimspiel der Saison im Stadion An der Alten Försterei ungeschlagen
- Mit 1,57 xGoals waren sie torgefährlicher als der BVB (0,95)
- Abwehrchef Kevin Vogt schoss im 341. Bundesliga-Spiel seiner Karriere erstmals einen Elfmeter und verwandelte souverän
- Für Union-Coach Bo Svensson war es der erste Sieg gegen Dortmund in seiner Trainerkarriere
- Die Köpenicker haben als einziger Bundesligist in dieser Saison noch kein einziges Gegentor in der ersten Halbzeit kassiert
Am 6. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Union Berlin einen Heimsieg gefeiert. Dank eines starken Auftritts schlugen die Köpenicker Borussia Dortmund mit 2:1 (2:0) und zogen somit in der Tabelle an diesen vorbei. Die Tore erzielten Kevin Vogt (26.) und Yorbe Vertessen (45.). Für den BVB traf Julian Ryerson (62.).
Eiserne Defensive zeigte kein Durchkommen
Die 22.012 Zuschauern im wie gewohnt ausverkauften Stadion An der Alten Försterei sahen in der Anfangsphase eine Partie auf Augenhöhe, in die Hausherren gegen den Champions-League-Teilnehmer munter mitspielten. Statt sich hinten reinzustellen, pressten sie hoch, wagten offensive Vorstöße und hatten die besseren Chancen. Die Gäste, die unter der Woche mit einem 7:1 gegen Celtic Glasgow noch den höchsten Champions-League-Sieg der Vereinsgeschichte gefeiert hatten, zeigten sich hingegen überraschend ideenlos.
Erst nach gut 20 Minuten wurde Union etwas passiver und ließ sich ein wenig hinten reindrücken, ohne dabei jedoch die Konzentration zu verlieren. Die gut organisierte Köpenicker Defensive zeigte kaum Lücken, verteidigte die Angriffe der Dortmunder souverän weg und leitete schnell das Umschaltspiel ein.
Vogt und Vertessen sorgen für verdiente Pausenführung
So auch in der 24. Minute, als sie einen Pass von Maximilian Beier abfingen und den Ball direkt auf den linken Flügel zu Benedict Hollerbach brachten. Der drang in den Strafraum ein und dribbelte an BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck vorbei, der allerdings sein Bein stehen ließ und den Angreifer so zu Fall brachte. Schiedsrichter Tobias Reichel entschied auf Elfmeter, den Unions Abwehrchef Vogt trocken und präzise zum 1:0 in den rechten Winkel zimmerte (26.).
Die Führung entfachte erneut das Feuer aus der Anfangsphase. Union presste nun wieder bis weit in die gegnerische Hälfte und nahm den Gästen den Ball bereits im Aufbauspiel ab. Dortmund fand offensiv kaum noch statt, während die Köpenicker vor der Pause den Vorsprung weiter ausbauen konnten. Bei einem schwach geklärten Eckball landete die Kugel im Rückraum bei Vertessen, dessen Flachschuss an allen vorbei im linken Eck einschlug (45.).
Anschlusstreffer und Schlussoffensive
An dem mutigen Auftreten der Eisernen änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Das Pressing funktionierte weiterhin gut und provozierte viele Ballverluste der Gäste, die sich wiederum unverändert die Zähne an der starken Defensive ausbissen.
Je mehr die Dortmunder jedoch durch die fortschreitende Spielzeit in Zugzwang gerieten, desto mehr erhöhten sie auch den Druck und lauerten auf einen Fehler. Und tatsächlich nutzten sie gleich den ersten wirklichen Stellungsfehler der Berliner für den Anschlusstreffer. Julian Brandt kam zentral vor dem Strafraum an den Ball und spielte diesen nach halblinks auf den Ex-Unioner Julian Ryerson. Der war völlig frei, konnte noch ein paar Meter laufen und verwandelte dann präzise ins rechte untere Eck (62.).
Ein Weckruf für die Gäste, die daraufhin viel mehr vom Spiel hatten und gerade in der letzten Viertelstunde noch einmal alles nach vorne warfen, um doch noch den Ausgleich zu erzielen. Immer wieder schafften sie es nun, sich durch die Berliner Defensive zu kombinieren, der man die Erschöpfung nun so langsam anmerkte. Und trotzdem gelang es den Köpenickern immer wieder mit Kontern für Entlastung zu sorgen, dem Druck stand zu halten und den Sieg am Ende über die Zeit zu bringen.
Die Stimmen zum Spiel
Bo Svensson (1. FC Union Berlin): "Ich bin sehr glücklich über die Leistung meiner Mannschaft. Was sie heute umgesetzt haben: Nach dem Last-Minute-Gegentor in Gladbach so rauszugehen und so mutig und aggresiv zu sein. So ein Team zu sein. Das freut mich richtig."
Kevin Vogt (1. FC Union Berlin): "Wir waren genau der Gegner, der wir sein wollen für die anderen Mannschaften. Wir waren sehr präsent in den Zweikämpfen, wir haben Druck ausgeübt. Deswegen haben wir hoch verteidigt und standen an der Mittellinie 1 gegen 1. Und wenn die Stürmer das so gut machen, dann ist das auch kein Problem."
Gregor Kobel (Borussia Dortmund): "Die erste Halbezeit haben sie uns sehr hoch und aggressiv angelaufen. Damit haben wir unsere Probleme gehabt. Sie sind zu sehr guten Chancen gekommen und wir zu sehr wenigen. Mit dem Elfmeter sind sie dann richtig ins Spiel gekommen."
Der Liveticker zum Nachlesen
Sendung: rbb24 Inforadio, 5.10.2024, 15:30 Uhr