Dahme-Spreewald - Spreewerk in Lübben soll Zünder und Munition herstellen

Do 24.10.24 | 12:03 Uhr
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Ein Soldat in hält eine Granate in der Hand (Quelle: picture alliance/imageBROKER/Andrei Zaretski).
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Audio: rbb24 Inforadio | 24.10.2024 | Florian Ludwig | Bild: picture alliance/imageBROKER/Andrei Zaretski

Im Spreewerk Lübben wurde schon zu DDR-Zeiten Munition hergestellt, nach der Wende wurden Granaten und Blindgänger auseinandergebaut und entsorgt. Nun gibt es Pläne, wieder Munition und Zünder herzustellen.

Im Spreewerk in Lübben (Dahme-Spreewald) soll künftig nicht nur Munition entsorgt, sondern auch wieder produziert werden. Das teilte das Unternehmen "Diehl Defence" auf rbb-Nachfrage mit, das seit Sommer 2024 Miteigentümer ist.

Weil die Nachfrage nach Rüstungsgütern durch den Ukrainekrieg angestiegen ist, will das Unternehmen seine Kapazitäten ausweiten. Ziel sei es, in Lübben zunächst ab Sommer 2025 Zünder und später auch Munition herzustellen. Beides soll in Lübben auch gelagert und entsorgt werden, so ein Sprecher.

Für das Vorhaben soll das Werk ab 2025 entsprechend umgebaut werden. Durch die Vorgeschichte des Standortes könne aber auch viel für die geplante Produktion übernommen werden, heißt es von Diehl Defence.

Die Produkte sollen unter anderem in Granaten zum Einsatz kommen, wie sie die Bundeswehr und die Marine nutzen. Laut dem Unternehmen sollen 40 bis 50 Mitarbeiter die Zünder bauen.

Start zu DDR-Zeiten

Das Werk in Lübben wurde 1957 gegründet. Zu DDR-Zeiten war das Unternehmen zunächst in der Munitionsherstellung und später in der Munitionsentsorgung tätig. In den letzten Jahren war die Spreewerk Lübben GmbH in das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien eingestiegen.

Wegen mangelhafter Auslastung und hoher Kosten war zu Jahresbeginn die Schließung verkündet worden. Die wurde durch die Übernahme durch das Unternehmen Diehl Defence und die Tauber-Gruppe im Sommer abgewendet. Zurzeit beschäftigen sich rund 30 Mitarbeiter am Standort mit Munitionsentsorgung.

Diehl Defence ist ein Deutscher Rüstungskonzern mit Hauptsitz in Überlingen (Baden-Württemberg) und über 20 Standorten in Deutschland, Frankreich, Thailand und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Hälfte der Kunden kommen laut dem Unternehmen aus Deutschland, dazu gehört auch die Bundeswehr.

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.10.2024, 06.42 Uhr

 

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28 Kommentare

  1. 28.

    Waffenexporte in Kriegsgebiete gehen gar nicht! So erzeugt man nur Stellvertreterkriege. Und darunter leiden alle. Außer die Produzenten von Kriegmaterial natürlich. Mit dem Sterben Geld zu verdienen, sollte verboten werden!

  2. 27.

    Das ist schlichtweg falsch. Sogar Deine Aufstellung widerspricht Deinen Aussagen. Der kleine aber wichtige Unterschied: die westlichen Staaten verkaufen mehr hochwertige Waffen und Waffensysteme (Flugzeuge, Luftabwehr,Panzer), die aber durch die Preise auch eher an verbündete Staaten adressiert sind. Russland oder China verkaufen dagegen zahlenmäßig mehr und insgesamt auch günstigere Waffen. Daher ist so ein Container Kalaschnikows aber auch für Milizen und Banden u.a. in Afrika erschwinglich.

  3. 26.

    Es wäre natürlich gut, wenn die Bundeswehr (die bekanntlich unter Munitionsmagel leidet und wo Soldaten deswegen im Training "PENG!" rufen müssen - Ich meine, das ist ja wohl ein Witz!!) dann mal mehr Ausrüstung bekäme- Wobei "von Zündern allein" natürlich die ganze Granate noch nicht existiert... -- Na ja, dennoch, es ist schon wichtig, wenn man immer hört, dass entgegen der "Ersteinstellung" der Politik, keine Bundeswehrbestände anzuzapfen zwecks Export in die Ukraine, auch mal "die Lager wieder gefüllt werden" für den Eigenbedarf der Bw.

  4. 25.

    Und Habeck sagte er vor kurzem
    .....ich würde den Wehrdienst heute nicht mehr verweigern......
    Ich bin damals nach Berlin ... abgehauen...um nicht zum Bund zu müssen , was war ich für ein böser Bube

  5. 24.

    "Die NATO ist der einzige Garant für unseren Frieden momentan!" soll das zum nachdenken oder lachen veranlassen?
    Was sollte Russland für ein Interesse an Deutschland haben, hiesige Industrie, Rohstoffe, Agrafläche?
    Ach ne - die Rüstungsproduktionsstandorte!
    Aber wenn die so vorgehen wie in der Ukraine wird Nichts davon noch nutzbar sein.
    Wie sieht es denn momentan mit den Blauhelmen im Libanon aus?
    Wieviel grenzüberschreitende militärische Konflikte gibt es ständig auf dem schwarzen Kontinen?

  6. 23.

    Das ist die richtige Aussage, aber die da Oben halten uns Bürger ja für dumm und blöd. Statt sich für Frieden einzusetzen wird die Rüstungsindustrie immer mehr gefördert mit irgendwelchen Ausreden die der Bürger zu glauben hat, dieses Geld sollte für humanitäre Zwecke verwendet
    werden da wäre es nützlicher angebracht.

  7. 22.

    Waffen zu Produzieren, heißt immer sich in Kriege Einzumischen.Ein Label ist der Verräter der Wahrheit.

  8. 21.

    Wieviel Waffen wollen Sie eigentlich noch kostenlos in ein Land liefern was weder EU noch NATO Mitglied ist. Die ersten Staaten ziehen sich langsam aber sicher aus der Nummer zurück, weil Sie begriffen haben das die Ukraine diesen Krieg militärisch nicht gewinnen kann!

  9. 20.

    Genau so ist das! Aber das werden die Waffenliebhaber hier nie begreifen.

  10. 19.

    „Ohne Waffen lassen sich Aggressoren leider nicht zurückhalten.“ meint Thomas. „Durch Waffen schafft man Aggressoren.“ Davon ist jeder vernunftig denkende Mensch überzeugt. In der der Agressorenförderung mischt Deutschland ganz oben mit, wie laut Google-Länder-Ranking-Tabelle der größten Waffenexporteure und wahrcheinlich auch Waffenproduzenten der Welt zu erkennen ist:
    Platz 8: Spanien
    Platz 7: Großbritannien
    Platz 6: Italien
    Platz 5: Deutschland
    Platz 4: China
    Platz 3: Russland
    Platz 2: Frankreich
    Platz 1: USA.

    Die Zusammenstellung zeigt, dass nicht Russland sondern die USA an erster Stelle steht. Ist Google nun ein Putin-Versteher?
    Übrigens unter den Rüstungsbetrieben nimmt Diehl Defence in der Welt Platz 99 ein, ist also kein kleines Licht.

  11. 18.

    Sie glauben ernsthaft das ein neuer Krieg neue und mehr Waffen braucht?
    Ein Krieg NATO/Russland wird ein Präventivschlag aus Atomwaffen der nur einige Minuten dauert und keine Bürger überleben wird. Am Ende leben dann nur noch versteckte Politiker und Generäle für kurze Zeit. Jeder Panzer, jede Kanone, jeder Soldat ist überflüssig im Atomkrieg. Die sind nur für Geld gebaut, nützen tun die nichts.

  12. 17.
    Antwort auf [Hubi] vom 24.10.2024 um 10:08

    Der einzige Aggressor hier ist Russland und Putins Vorstellung mit seinem abgehalfterten Staat Imperium spielen zu wollen! Die NATO ist der einzige Garant für unseren Frieden momentan! Wie kann man nur so verblendet sein?

  13. 16.

    "Zu den Kunden gehört auch die Bundeswehr"...und wer benötigt in Deutschland sonst noch Granaten?

  14. 15.

    In Deutschland boomt nur noch Kriegswirtschaft, alle anderen ziehen ins Ausland oder gehen Pleite. Dazu erwägt die SPD bereits eine Wehrpflicht zur Kriegstüchtigkeit, baut einen NATO-Stützpunkt in Rostock und wird wieder Wort-Vertragsbrüchig gegenüber RU. Wir werden bereits geplant verheizt von Ampel und CDU.
    Wer weiß wo das alles noch hinführt - besser wird es nicht

  15. 14.
    Antwort auf [Hubi] vom 24.10.2024 um 10:08

    Mir ist nicht bekannt, dass die NATO Deutschland angreifen will. Und da Deutschland Mitglied ist: meinen Sie, wir greifen uns selbst an?

  16. 13.

    Welch ein fairer Deal von Diehl Defence, die Hälfte der Kunden kommen laut dem Unternehmen aus Deutschland, dazu gehört auch die Bundeswehr und die andere Hälfte offensichtlich aus dem Ausland.
    Keine der beiden Seiten wird bevorteilt, wenn sie sich mal gegenseitig bekriegen. Deutschland ist ja bekannt für sein Fairplay? Schon oft haben wir gezeigt wir können auch verlieren, ohne nachtragend zu sein.

  17. 12.

    Fast alle Kommentare hier beinhalten mehr oder weniger Meinungen pro Aufrüstung und Stationierung. Ich teile diese Meinungen. RBB24 scheint keine Leser unter den BSW- und AfD-Anhängern zu haben.

  18. 11.

    Aha, Waffen herstellen bedeutet Sicherheit? Man lernt nie aus. Deswegen wird das Zeug auch ans Ausland verkauft? Da dort die Waffen auch benutzt werden wollen und nicht in dunklen Kammern verrotten sollen, muss Deutschland zur Wahrung der eigenen Sicherheit weiter aufrüsten, um sich im Notfall gegen die selbst produzierten Waffen verteidigen zu können. Man muss wissen es ist ein Naturgesetz, die Waffen kommen gern an den Herstellungsort wieder zurück. Diesen Prozess nennt man Waffenkreislauf. Nicht von der Hand zu weisen sind positive Nebeneffekte, denn die Waffenproduktion schafft neue Arbeitsplätze. Außerdem wird den Armisten endlich wieder etwas Bewegung verschafft. Es ist doch blöd, wenn sie sinnlos in den Kasernen herumlungern und dort wie die unbenutzten Waffen Rost ansetzen.

  19. 10.

    "Frieden schaffen, ohne Waffen" klingt ja immer ganz nett, klappt aber nur, wenn überall abgerüstet wird, was aktuell nicht der Fall ist ! Herr P. hat sein Land auf Kriegswirtschaft umgestellt und führt Krieg in Europa, wettert gegen den bösen Westen, besorgt sich Waffen und Personal von Verbündeten.....Wollen wir in Europa wirklich so dumm sein und jetzt nicht für unsere Verteidigung sorgen? Und allen, die nach Diplomatie schreien, können gerne das Gespräch mit dem Agressor suchen, wären sicher alle mit einverstanden, nur will dieser garnicht reden sondern Macht durch Zerstörung - mit Waffen im übrigen.

  20. 9.

    Bei Ihrem ersten Teil stimme ich Ihnen zu.

    Jedoch sehe ich folgendes grundsätzlich anders:
    "Je mehr Waffen wir an die Ukraine liefern, desto mehr Menschenleben kann die Ukraine vor Putin beschützen."
    Für Putin (wie auch für seine Vorgänger) zählen keine Ressourcen, weder Mensch noch Material. Zudem hat er ja genug Unterstützer. Jede Waffe, die wir in die Ukraine liefern, wird letztlich zu längerem Leid führen. oder wie sagte mal ein schlauer Mann: Die Amerikaner bekämpfen die Russen bis zum letzten Ukrainer.

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