Festnahme in Berlin - Gesuchter Linksextremist aus dem Umfeld von Lina E. gefasst

Di 22.10.24 | 16:31 Uhr
17.06.2019, Baden-Württemberg, Karlsruhe: «Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof» steht auf einem Schild. (Quelle: dpa/Christoph Schmidt)
dpa/Christoph Schmidt
Audio: rbb88.8 | 22.10.2024 | Anna Klühspies | Bild: dpa/Christoph Schmidt

In Berlin haben Fahnder des sächsischen Landeskriminalamtes einen mutmaßlichen Linksextremisten aus dem Umfeld der verurteilten Leipziger Studentin Lina E. festgenommen. Er galt seit über einem Jahr als untergetaucht.

In Berlin ist am Montag ein europaweit gesuchter Linksextremist festgenommen worden. Das hat eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Dienstag bestätigt.

Noch am Dienstag soll entschieden werden, ob er in Untersuchungshaft kommt. Der Mann stammt gebürtig aus Königs Wusterhausen und wurde seit mehr als einem Jahr per Haftbefehl gesucht. Am Dienstagnachmittag durchsuchte die Polizei außerdem eine Wohnung in der Nähe des Kottbusser Tors in Berlin-Kreuzberg. Die Durchsuchung steht nach rbb-Informationen im Zusammenhang mit der Festnahme am Montag.

Thomas J. soll Mitglied einer kriminellen Vereinigung gewesen sein. Laut Bundesanwaltschaft hat er der Gruppe um die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. angehört. Die Leipziger Studentin war im Mai 2023 vom Oberlandesgericht Dresden wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, mehrfacher gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Urkundenfälschung, Diebstahl und Nötigung zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

"Logistiker und Kampfsporttrainer"

Zielfahnder des sächsischen Landeskriminalamtes (LKA) und Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) nahmen Thomas J. am Montagnachmittag fest, als dieser gerade mit seinem Fahrrad unterwegs war. Er soll sich als Logistiker und Kampfsporttrainer in dem linksradikalen Netzwerk um Lina E. hervorgetan haben. In dieser Funktion soll er laut Angaben der Bundesanwaltschaft mindestens ein Kampfsporttraining für Gruppenmitglieder und gleichgesinnte militant eingestellte Linksextremisten veranstaltet haben.

Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen den 48-Jährigen wegen des Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung sowie wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.

J. war mutmaßlich an Angriff auf Rechsextremisten beteiligt

Noch am Dienstag soll Thomas J. nach Karlsruhe gebracht und dort einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet.

Es soll Hinweise darauf geben, dass Thomas J. an mindestens einem Angriff auf Rechtsextremisten beteiligt gewesen sein könnte, der der Gruppe um Lina E. zur Last gelegt wird.

Sendung: rbb88.8, 22.10.2024, 14:10 Uhr

Nächster Artikel