Stärke von 3,2 - Erdbeben im Süden Brandenburgs deutlich spürbar

Sa 19.10.24 | 14:28 Uhr
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Blick auf den Süden des Landkreises Elbe-Elste, nahe Herzberg (Quelle: dpa/Andreas Franke)
Audio: radioeins vom rbb | 18.10.2024 | Jan Vesper | Bild: picture alliance

Im Brandenburger Süden hat es am Freitagmittag ein Erdbeben gegeben. Berichten zufolge war das Beben deutlich spürbar, auch wenn bislang keine Schäden gemeldet wurde. Experten zeigen sich überrascht.

Ein Erdbeben hat am Freitag zur Mittagszeit Teile Süd-Brandenburgs erschüttert. Das Beben um 12:50 Uhr hatte nach Daten des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz eine Stärke von 3,2 und war damit deutlich spürbar, wie die Plattform "t-online" zuerst berichtete. Zum Vergleich: Das schwere Erdbeben in Marokko im vergangenen Jahr hatte eine Stärke von 6,8.

Das Zentrum lag nahe der 10.000-Einwohner-Stadt Herzberg im Landkreis Elbe-Elster, so die Online-Plattform niederlausitz-aktuell.de. Über den genauen Ort des Bebens hieß es dort, dass es zwischen Herzberg (Elster) und Doberlug-Kirchhain in einer Tiefe von 21 Kilometern lag.
Anwohner im Landkreis Elbe-Elster spürten es demnach deutlich.

Jenaer Geowissenschaftler bestätigen das Beben

Der Physiker Klaus Stammler von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) beschrieb das Beben als ungewöhnlich. "Das war an einer Stelle, wo es bisher keine beobachtete Seismität gab", sagte er. Bei der BGR habe es keine Rückmeldungen zu dem Beben gegeben.

Ein Sprecher des Institutes für Geowissenschaft der Universität Jena hat das Beben auf Nachfrage des rbb bestätigt. Auch im Internet veröffentlichte Daten zu einer vorläufigen Auswertung von Erdbebendaten des Sachsen-Netzes der Universität Leipzig listet das Beben in Herzberg/Elster auf. Eine Zuschauerin schrieb dem rbb, dass ihre Tochter das Beben als sehr stark empfand und deshalb mit ihrem Baby aus dem Haus laufen wollte.

Letztes stärkeres Beben auf der Schwäbischen Alb

Angaben über Schäden gab es bisher nicht. Die Ursache des jetzigen Bebens sei nicht klar, sagte Stammler vom Erdbebendienst des Bundes. Das bisher letzte Erdbeben über einer Magnitude von 4 wurde nach seinen Angaben im Jahr 2022 mit 4,1 auf der Schwäbischen Alb bei Balingen registriert, es sei deutlich zu spüren gewesen. Das stärkste Beben der vergangenen Jahrzehnte fand mit einer Magnitude von 5,9 im Jahr 1992 bei Roermond in den Niederlanden nahe der deutschen Grenze statt.

In sozialen Medien war das Erdbeben ein Gesprächsthema. Bei Facebook schilderten Menschen ihre Erfahrungen. So kommentierte ein Nutzer beispielsweise einen Bericht des rbb mit den Worten: "In Herzberg war es deutlich zu spüren." Die "Lausitzer Rundschau" berichtete, ein Mitarbeiter eines Großhandels in Herzberg habe gesagt: "Alle Lampen bei uns haben gewackelt."

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Sendung: radioeins vom rbb, 18.10.2024, 18:00 Uhr

67 Kommentare

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  1. 67.

    Erdänzung_
    Ich erinnere mich sehr gern an dies wunderbaren Gruben zurück! Wir hatten auch 4 von diesen Plumpsklos auf unserem Grundstück und es war im Winter gut für den Kreislauf, wir waren nie krank! Mit brennender Kerze, weil wir keinen Strom verschwenden wollten und plumps! Den Dung haben wir auf unsere Erdbeerfelder und Obstplantagen verteilt. Es war eine schöne Zeit! Warum bauen sich die Leute heut nicht so ein Plumpsklo in ihre Häuser? Das ist gesund undnachhaltig und den Kondern macht es Spaß!

  2. 66.

    Sehr interessant! ich weiß, wovon Sie sprechen und mich überkommt eine gewisse Melancholie, wenn ich daran zurückdenke. Es war einfach bezaubernd mit diesen ,,Gruben'', romantisch und so gesund, weil Chemiefrei! Heute wird diese Chemie einfach ins Klobecken geschüttet.

  3. 65.

    Sehe ich genauso. Denn ich muss dann über ein Vergleichsportal schnell mal meine Versicherung ,mit Schäden durch Erdbeben erweitern.

  4. 64.

    Wir haben auch diese Gruben gehabt und es war immer ein besonderes Erlebnis, da rein zu gehen! Von Erdbeben weiß ich dort allerdings nicht viel. Nur, daß ich das Plumpsklo noch aus meiner Kindheit kenne. Kleingeschnittenes Papier mußte zum abwischen herhalten. Abends sogar mit Kerze zum Klo gegangen, denn es gab kein elektrisches Licht auf dem Örtchen. Einen Erbebensicheren Abend.

  5. 62.

    Wissen Sie wie Dick die tektonischen Platten sind ? Mit den Tagebauen kratzt der Mensch nur an der Oberfläche.

  6. 61.

    Für die Menschen in dem Landkreis war es, wie hier bereits beschrieben, spannend und beängstigend zugleich.
    Wissenschaft, beinhaltet das Wort
    Wissen und schaffen. Also neue Erkenntnisse, die die Menschheit noch nicht kennt, oder in einem Vortrag, oder ähnliches, das vorhandene Wissen an andere vermittelt.
    Hier hat die Erde gebebt und lt Artikel für die Gegend ungewöhnlich. Das berechtigt die Frage in den Raum stellt, warum.
    Den geologischen Instituten wünsche ich die Weisheit und die glückliche Fügung, die Zusammenhänge zügig beschreiben zu können. Welche Platte an welcher gerüttelt, geschüttelt hat.
    Waren es die Alpen, die Platte in Skandinavien, oder innerhalb der Platte, welche Schlussfolgerung ergeben sich hier heraus. Ich freue mich im Sommer 2025 eine Pressemitteilung zu lesen.

  7. 58.

    Ich hatte vor vielen, vielen Jahren, in meiner Jugendzeit auch schon mal ein Erdbeben erlebt.
    Ich bin damals einfach so ins Schwanken und Wanken geraten.
    Kann allerdings auch, eventuell, unter gewissen Umständen, möglich wäre es, ein Bierchen zu viel gewesen sein?!

  8. 57.

    Ja, richtig, aber es ist handelt sich um einen erkundeten zieml.feststehenden Def-Begriff. Wir sind hier auf dem Kontinent, die seismisch aktiveren Bereichebeginnen mehr als 1000 km entfernt, wir sind(ab Berlin)ca. bei Ljubljana in der Nähe der Julischen Alpen. Es ist wirklich müßig, darauf hinzuweisen oder sich evtll zu streiten. Ob 1000 km nun bedeutsam sind oder nicht, überlasse ich gern Stratigraphen, die neben d.Allgem-wissens über diese Spezial-Abt. der Geologie über regional erforschte Daten verfügen. Gesichert ist, dass im Vogtland/südl.davon die Gebiete Ds beginnen, in denen Schwarmbeben, von denen ein Forist berichtet hat, schon als immer wieder anzutreffen sind. In jüng.Zeit hat eine anlassbezogene Erforschung im Umkreis der Egersenke schon auf bemerkenswerte Aktivitäten im tiefen Untergr. hingewiesen. Aber ob es zulässig ist, ein aller ca. 20 ggfs 25 Jahre bei/um Herzberg(EE)nun als gefährl.Ereignis hochzupuschen, wage ich zu bezweifeln.Selbstredend ist es ungewohnt! Klar.

  9. 56.

    Na ja, ein Zelt kaufen (groß)und auf einer Wiese aufstellen (Abstand zu Haus und Bäumen beachten),
    Und alles ist gut. Ach ja, ein kleines Zelt für die Vorräte nicht vergessen, die Aufräumarbeiten könnten länger dauern.

  10. 54.

    Lass sie doch darüber philosophieren und Angstzustände kriegen, sie trauen sich doch nicht über das wirklich wichtige zu schreiben und wofür sie Angst haben. Gegen das Beben kann keiner was tun und gegen das,wo Sie was tun müssten,, sind Sie zu feige.

  11. 53.

    Und Du weißt natürlich den wahren Grund? Wieso so überheblich den anderen gegenüber? Zuviel…?

  12. 52.

    Nun mal langsam.
    Ich bin im Vogtland aufgewachsen. Dort gibt es regelmäßig Schwarmbeben, also über Wochen hinweg Tausende von Beben, Mal spürbar, mal nicht. In den 80ern sogar mal mit einer Magnitude von. 4,6.

    Wenn ich Pete‘s Logik folge, hätte da schon oft was Größeres kommen müssen.

    Hier war es offenbar ein singuläres Ereignis, dass es überall immer mal wieder gibt. Kein Grund für Panikmache oder Gruselfantasien.

  13. 51.

    Das Erdbeben wurde natürlich von dem gerade sichtbaren Kometen verursacht. Solche einfachen Sachen wußte man schon vor 500 Jahren.

  14. 50.

    Falsch Conny! Tut mir leid, aber das sind die Fakten: im Jahr 62 nach Christus, wurden durch ein Erdbeben viele Häuser in Pompeji zerstört! Bitte mal recherchieren! Und das hier un Brandenburg ist ein Vorbote für Größeres.

  15. 49.

    Ja schon klar. Nun wissen natürlich wieder alle bestens Bescheid.
    Der erste Schlauberger versteht nicht mal Newtons 3. Gesetz, für den nächsten sind geothermische Tiefenbohrungen, Fracking und CCS komplette „schulische“ Fremdwörter und sie erzählen was von den Geschichten alter Brandenburger.

    Der Einzige der hier wirklich faktisch was zum Thema beigetragen hat ist #20@Ehlert.

  16. 48.

    21 km ist in der Nähe der Mohorovicic-Diskontinuität unter Kontinentalplatten.

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