rbb-Reportage - Leiter der Brandenburger Ausländerbehörde will Straftäter leichter abschieben

Di 22.10.24 | 06:04 Uhr
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Das Gelände der Zentralen Ausländerbehörde und Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Brandenburg (Bild: dpa/Patrick Pleul)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 22.10.2024 | Olaf Sundermeyer | Bild: dpa/Patrick Pleul

Der Leiter der "Zentralen Ausländerbehörde Brandenburg", Olaf Jansen, fordert eine leichtere Abschiebung von Straftätern und Integrationsverweigerern. Von erschwerten Abschiebungen profitierten die falschen Menschen, sagt Jansen dem rbb.

Olaf Jansen, der Leiter der "Zentralen Ausländerbehörde Brandenburg" fordert Erleichterungen für die Abschiebung von Straftätern und Integrationsverweigerern.

"Es ist ein Riesenproblem", sagte Olaf Jansen im Interview mit dem rbb Ende September, "dass Abschiebungen extrem erschwert werden. Davon profitieren die falschen Menschen." Nach Aussage von Jansen würde es rund zwei Jahre dauern, bis Gerichte die Ablehnung eines Asylantrags bestätigen und jemand abgeschoben werden könne.

Nach den Erfahrungen der Zentralen Ausländerbehörde komme es immer wieder vor, dass während dieser Zeit die Pässe der Asylbewerber ablaufen. In vielen Fällen würden die Herkunftsländer - wie beispielsweise der Libanon, einige afrikanische Staaten und Russland - nicht kooperieren und die abgelaufenen Pässe nicht verlängern. Davon würden beispielsweise Tschetschenen profitieren, die die russische Staatsbürgerschaft haben. Ohne gültigen Pass könne man ausreisepflichtige Personen nicht abschieben, erklärt Jansen.

4.500 ausreisepflichtige Personen in Brandenburg

In Brandenburg gab es, Stand August 2024, etwa 4.500 ausreisepflichtige Personen. Nach Auskunft der Zentralen Ausländerbehörde sind bis Oktober dieses Jahres 779 Personen ausgereist, also rund 18 Prozent. Davon die meisten freiwillig. 207 Personen wurden durch die Behörde abgeschoben. 2023 sind 758 Personen ausgereist, davon 526 freiwillig. 232 Menschen wurden abgeschoben.

Zu diesem Thema zeigt das rbb Fernsehen am Dienstag, 22.10.2024, um 20.15 Uhr die Reportage "Grenzen der Zuwanderung" von Olaf Sundermeyer.

Hinweis: Das Interview mit Olaf Jansen wurde bereits Ende September geführt, also bevor in Bernau ein abgelehnter Asylbewerber verhaftet wurde, der einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant haben soll.

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Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 22.10.2024, 19:30 Uhr

36 Kommentare

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  1. 36.

    Nicht immer nur quatschen, machen.

  2. 35.

    Ich schäme mich für dieses Kommentarspalte und habe nach dem Lesen das Verlangen zu duschen.

  3. 34.

    Wer nicht reinkommt muss nicht abgeschoben werden. AsylG gibt hier einiges vor.

  4. 33.

    "Das Boot ist voll" stammt aus Ihrer Feder. Ich habe vielmehr geschrieben, dass wir Platz haben müssen für Menschen in Not, die unsere Hilfe wirklich brauchen. Und ich habe geschrieben, dass wir junge Menschen hier gebrauchen können, wenn sie sich integrieren.

    Sehen Sie es auch so, wie offenbar die AfD und das BSW, dass die Ukraine und Israel kein Recht haben, sich zu verteidigen? Frieden durch Unterwerfung? Hamas, Hisbollah und Putin haben die eigenen Völker in Geiselhaft!

  5. 32.

    Trotzdem haben Sie seine Frage nicht beantwortet die da lautet:" Um wieviele Menschen kümmern Sie sich oder versorgen diese?"
    Sich damit heraus zu reden , man sei nur der Mahner um alles andere müsse sich der Rest kümmern reicht nicht.
    So wie bei vielen eine Doppelmoral.

  6. 31.

    Ein redaktionell schlechter, geradezu unverantwortlicher Artikel der eben nicht eindeutig klarstellt, wo in den Aussagen von Hr. Jansen eine Differenzierung zwischen Straftätern und "Integrationsverweigerern" einerseits und der genannten Zahl an ausreisepflichtigen Menschen besteht. Ob er überhaupt differenziert. Ob er diese Zahl in einen Gesamtkontext einordnet oder lieber nicht, um mit großen Zahlen Stimmung zu machen. Was überhaupt "Integrationsverweigerer" sind. Immer weiter schleifen wir mit Hilfe solch schlechter Artikel die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen in unserem gesellschaftlichen und politischen Handeln. Driften immer weiter nach rechts, lassen Menschlichkeit fahren und fundierte Ursache-Wirkung-Analysen sowieso. Unfassbar dumm.

  7. 30.

    Wo lebst du denn? Gehe doch erstmal mit offenen Augen durch die Welt oder hast du Scheuklappen auf.
    Es knirscht an allen Ecken und Kanten.Die durchhalte Parolen der Politiker egal welcher Partei kann und will man auch nicht mehr hören.Klar ich gebe dir recht es bewegt sich so langsam was in DE aber ehrlich gesagt ist das mir zu langsam.Und nein DE kann nicht die ganze Welt retten.

  8. 29.

    "80 Mio deutsche retten 8 Mrd erdbewohner? "

    "Laut dem aktuellen Global Trends Report vom UNHCR waren Ende 2023 weltweit 117,3 Millionen Menschen auf der Flucht - und somit 8,8 Millionen Menschen (oder 8 Prozent) mehr als noch Ende 2022."

    Wieviele davon nimmt Deutschland auf?

    "So ein unqualifizierten Müll " Allerdings, besser kann man ihren Kommentar nicht umschreiben.

  9. 28.

    Deshalb bedarf es neuer Rechtsgrundlagen, die es möglich machen.
    DE muss seinen Gestaltungsspielraum nutzen, statt immer nur so sagen: uns sind die Hände gebunden. Wir sind auf den Goodwill der Heimatländer angewiesen.

  10. 27.

    Wenn Sie sich das Video ansehen, werden Sie es hören. Ansonsten mal die Kriminalitätsstatistik bemühen.

  11. 26.

    Nu bleib mal auf‘m Teppich! Sooo schlimm isses ja ooch nicht! Die Welt geht nur an der Dummheit kaputt!

  12. 25.

    Wollen kann man viel. Wenn es dafür nicht die gesetzliche Grundlage gibt und den politischen Willen, dann ist das nur "Geschwätz".

  13. 24.

    Sicher die CDU/CSU und SPD, was soll sein? Diese ,,agd“ meinen Sie nicht im Ernst?

  14. 23.

    Polen? Zeigen Sie mal die Beweise/Belege! Sie träumen!

  15. 22.

    Wann will man sich denn endlich mal mehr um das Thema Integration kümmern? Da lässt man Menschen in der Warteschleife, die ihre Zeit und Langeweile vertreiben müssen. Was hat ein Aufenthaltsstatus mit der Arbeitserlaubnis zu tun? Lasst die Menschen arbeiten, dann wird auch die Kriminalität sinken, bin ich mir ziemlich sicher. Viele geraten doch erst auf die schiefe Bahn aus Langeweile und Frust.
    Da stürzt man sich immer und immer wieder auf eine Minderzahl an Kriminellen anstatt das gesamte Verfahren zu beleuchten und die Risikofaktoren wie lange Wartezeiten verbunden mit Unterbringung auf engstem Raum und Untätigsein zu beseitigen.
    Polen sind im übrigen bei der Kriminalität weit vorne, wieso spielt das kaum eine Rolle? Passt wohl nicht ins Narrativ des kulturell Fremden?

  16. 21.

    "Die Leute haben die Schnauze voll von leeren Versprechen und Luftblasen der Regierung."
    Wenn dem so ist dann hat der Bürger bei Wahlen die Möglichkeit etwas zu verändern.
    Wir werden es ja im Sept. 2025 sehen wie gewählt wird.

  17. 20.

    Jede Person, die einen Asylantrag stellt, unterschreibt einen „Vetrag“ mit einem Straftatenkatalog von erheblicher Bedeutung. Wird eine dort aufgeführte Straftat begangen, dann tschüss, Unterschrift verweigert, auch tschüss.
    Vorab Rahmenbedingungen entsprechend schaffen, um auch in Heimatländer abschieben zu können. „Fachkräfte“ für Schwerkriminalität haben wir selbst genug, die benötigen wir nicht aus anderen Staaten. Jeder wäre seines Glückes Schmied, denn schwere Straftaten begeht man nicht zufällig.

  18. 19.

    Machen ist wie wollen - nur krasser!

  19. 18.

    Da werden von einer Behördenleitung 5.000 Menschen zum "Riesenproblem" erklärt und pauschal mit Straftaten in Verbindung gebracht, wenn es dort ein Riesenproblem gibt, dann ist es eher die Behördenleitung selbst die Probleme schafft.

  20. 17.

    Wieviel muss noch passieren, dass unsere „Superregierung“ endlich wach wird.
    Wir reden seit Jahren über sämtliche Flüchtlingsthemen, egal woher und warum. und bekommen nichts auf die Reihe.
    Die Kriminalität steigt unaufhörlich, Geld Millionen werden einfach „verschenkt „ und noch vieles mehr.
    Die Leute haben die Schnauze voll von leeren Versprechen und Luftblasen der Regierung.

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