Keine Zuschüsse mehr bei Klassenfahrten - Berliner Eltern schreiben Brandbrief an Wegner und Günther-Wünsch

Mi 23.10.24 | 18:24 Uhr
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Symbolbild: Zwei Schülerinnen und ein Schüler warten auf einen Bus. (Quelle: dpa/Marcus Brandt)
Bild: dpa/Marcus Brandt

Elternvertreter von 32 Berliner Schulen haben einen Brandbrief unterzeichnet, um gegen Streichungen von Zuschüssen für Klassenfahrten zu protestieren. Das Schreiben richtet sich an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner sowie die Senatoren für Bildung, Katharina Günther-Wünsch, und Finanzen, Stefan Evers (alle drei CDU).

Darin heißt es: "Wir verstehen, dass Ausgaben auch im Bereich Bildung überprüft werden müssen, aber der Zeitpunkt, die Kurzfristigkeit und die Art und Weise der Kommunikation dieser Entscheidung gehen an der Realität von Schulen, Familien und ganz besonders von Schüler*innen vorbei." Zuerst hatte der Tagesspiegel [tagesspiegel.de/Bezahlinhalt] berichtet. Der Brief liegt rbb|24 vor.

Hintergrund ist die Diskussion um die Finanzierung von Klassenfahrten angesichts der Sparzwänge im Haushalt. So dürfen für einen Zeitraum von sechs Wochen bis Ende November keine Klassenfahrten für das Jahr 2025 mehr gebucht werden, für die Zuschüsse gezahlt werden sollen. Danach soll das wieder möglich sein. Lehrer und Lehrerinnen, die auf ihren Reisekostenzuschuss verzichteten, könnten aber weiter Klassenfahrten buchen, so die Senatorin weiter.

"Klassenfahrten sind kein Luxusgut"

Die Schulen kritisieren in dem gemeinsamen Brief, dass durch die Entscheidung der Berliner Regierung bereits geplante Klassen- oder Kursfahrten sowie Austauschprogramme abgesagt werden mussten. Ersatztermine seien oftmals nicht möglich. Dies sei besonders ärgerlich, da die Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren bereits für umfassende Ausfälle gesorgt habe.

"Unsere Kinder haben ein Recht auf Bildung, auch außerhalb der Schule", heißt es in dem Brief. "Klassenfahrten sind kein Luxusgut, sondern Bildungsreisen, die den Horizont erweitern, Wissen stärken und das soziale Lernen sowie die ganz persönliche Entwicklung unserer Kinder stärken." Die Entscheidung des Senats war in den vergangenen Tagen bereits heftig kritisiert worden - etwa von Lehrerverbänden oder aus den Reihen der Opposition.

Auch die Kostenübernahme für Klassenfahrten für Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf Bildungs- und Teilhabeleistungen sei ausgesetzt worden - zunächst bis mindestens Ende November 2024. Hierfür ist aber nicht die Bildungs, sondern die Sozialverwaltung zuständig.

In Berlin haben rund 30 Prozent aller Schulkinder Anspruch auf sogenannte Bildungs- und Teilhabeleistungen - insgesamt um die 120.000 Schülerinnen und Schüler.

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7 Kommentare

  1. 7.

    Klassenfahrten wenn es der Bildung und dem Zusammenhalt der Klasse dient, dann sollten Klassenfahrten - was ja an sich auch Bildungsfahrten sind, für ALLE kostenfrei bzw. bezuschusst werden und nicht nur für Geringverdiener.

  2. 6.

    Gut,dass sich Eltwrn wehren!

    Villkommen inakzeptabel, den eh von Pandemie und Krisen schon im Sozialgefüge so belasteren Jahrgängen nun noch derartige Basics zu streichen.

    Maximalkosten für Fahrten festzulegen oder meinetwegen sofar nen Radias, der mit Bus+Bahn zu erledigen ist. Meinetwegen alles überlegenswert. Aber Lehrkräfte nicht mehr stellen? Keine Zuschüsse für die Ärmsten mehr? Komplettverbote?

    Das ist doch unterirdisch. Hat nicht mal den Namen Politik verdient.

  3. 5.

    Da stellt sich mir jetzt die Frage wie es nach den 6 Wochen im November weitergehen soll? Ich bin auch der Meinung das Klassenfahrten den Zusammenhalt in der Klasse bildet nicht zu vergessen die Erinnerungen an die Reise oder auch die Vorfreude.

  4. 4.

    Wieviel kostet das Rückgängig machen der Fahrradwege in der Kantstraße? Hätte man nicht kostengünstiger einige Parkplätze für die Feuerwehr frei lassen können? Diesen Restbetrag und bestimmt noch viele andere sinnlose Ausgaben den Schulen überweisen...war da nicht etwas mit Olympia - Bewerbung?

  5. 3.

    Da wird ein Brandbrief geschrieben? Mir würden weitaus mehr Gründe als Klassenfahrten einfallen. Im Grunde alles verständlich wenn es um Kohle geht, aber hier erst reagieren? Mhhh ...

    30 Prozent aller Schulkinder Anspruch auf sogenannte Bildungs- und Teilhabeleistungen. Auch eine sehr interessante Feststellung. Wie immer bekämpft man die Symptome und nicht die Ursachen. Wie in allen Bereichen. Aber ist ja nix Neues in Berlin.

    Be arm - be Berlin.

  6. 2.
    Antwort auf [EmseBremse] vom 23.10.2024 um 18:27

    Sag mal, bist Du an einem Hanffeld vorbeigeschlendert oder was verstehst Du nicht? Die Eltern haben einen Brandbrief geschrieben! Aber gleich rumbrüllen! Und nimm nie wieder diesen Namen in den Mund, Du weißt, wen ich meine!

  7. 1.

    Artikel vielleicht noch mal lesen?

    Nirgendwo steht was davon das Kinder etwas geschrieben hätten.

    Vielleicht noch mal informieren was das Wort Elternvertreter bedeutet...

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