Personalabbau - Perleberger Schlachthof will 190 Beschäftigte entlassen

Di 01.10.24 | 15:25 Uhr
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Symbolbild: Ein Mitarbeiter stellt aus einer Fleischmischung und Naturdarm Würste her am 12.12.2016. (Quelle: dpa-tmn/Klaus-Dietmar Gabbert)
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Video: rbb|24 | 02.10.2024 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: dpa-tmn/Klaus-Dietmar Gabbert

Das "Fleischcenter Perleberg" ist der größte Frischfleischvermarkter in Brandenburg. Anfang des Jahres ist der Verarbeitungsbetrieb von einer Firma in Nordrhein-Westfalen gekauft worden. Nun sollen mehr als die Hälfte der Mitarbeiter entlassen werden.

Der nach eigenen Angaben größte Fleischvermarkter Brandenburgs, das "Fleischcenter Perleberg", will mehr als die Hälfte seiner Beschäftigten entlassen.

190 von 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden künftig am Standort Perleberg nicht mehr benötigt, weil der Betrieb keine Schweinehälften mehr zerlegen möchte, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Schweineverarbeitungsbetrieb in Perleberg (Prignitz) war erst Anfang des Jahres von der Firma Vion an die Uhlen-Gruppe aus Nordrhein-Westfalen verkauft worden.

In Zukunft sollen nur noch Schweine im Betrieb geschlachtet und Schweinehälften weiter an Kunden geliefert werden.

Gestiegene Transportkosten

Von den Entlassungen betroffen sind 190 Beschäftigte im Bereich der Zerlegung, Verpackung, Logistik und Verwaltung. Der Betriebsrat wurde laut Mitteilung der Uhlen-Gruppe bereits über die Pläne informiert. Gesellschafter, Geschäftsleitung und Betriebsrat wollen die Mitarbeiter bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen unterstützen.

Grund für die geplante Schließung der Zerlegung sind den Angaben zufolge gestiegene Transportkosten bei der Lieferung von Schweineteilstücken. Diese Kostensteigerungen begründet das Unternehmen mit der Entfernung des Betriebs zu den Zielmärkten und zu bestehenden Kunden. Auch angesichts eines intensiven Wettbewerbs und des sinkenden Schweinefleischverzehrs ist es laut Unternehmen nicht möglich, die Kosten an die Kunden weiterzugeben.

Gewerkschaft NGG kritisiert Entlassungspläne

Bei der zuständigen Gewerkschaft "Nahrung Genuss Gaststätten" (NGG) stößt die geplante Stellenstreichung im Perleberger Schlachthof auf Kritik. Jörg Dahms von der Gewerkschaft NGG sagte dem rbb, dass er überrascht sei, dass die Entscheidung kurz nach der Übernahme des Fleischwerks von der Uhlen-Gruppe zu Jahresbeginn getroffen worden sei. Die Gewerkschaft wolle jetzt erst einmal schauen, ob es überhaupt möglich sei, so kurz nach Übernahme 190 Menschen zu entlassen.

"Wir werden auf alle Fälle den Betriebsrat tatkräftig unterstützen und bei den Interessensausgleichsverhandlungen und Sozialplanverhandlungen dementsprechend dabei sein und die nötigen Rechtsanwälte mit dazu holen", sagte Dahms dem rbb. Es werde so nicht einfach für das Unternehmen werden, diese Entscheidung durchzusetzen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.10.2024, 19:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Immer wieder beschweren sich die Gewerkschaften, vielleicht können diese Damen und Herrn mal Konstruktive Vorschläge unterbreiten wie es das Unternehmen Schaft konkurrenzfähig zu bleiben und Personal nicht zu entlassen ?

  2. 5.

    Vom Fleischcenter zum Jobcenter. Globale entfesselte Märkte fordern ihren Tribut an die Investoren und Spekulanten. Firmengruppen verschachern ehemaliges Handwerk.

    "angesichts eines intensiven sog. Wettbewerbs" gehen die Tiere wohl in den Asien-Export, denn dort strebt man dem Westen nach.

  3. 4.

    Man fühlt sich 30 Jahre zurückversetzt, Firma aus dem Westen kauft Ostbetrieb und entlässt gleich mal mehr als die Hälfte der Mitarbeiter. Irgendwann kommt das Fleisch dann aus NRW, merkt ja kein Schwein.

  4. 3.

    Anfang des Jahres hieß es ja das alle Mitarbeiter übernommen werden. Stimmte ja auch - allerdings sagte der Erwerber wohl nicht wie lange. Ja, die Kosten - immer die gleiche Masche.
    Wie heisst es doch bei Uhlen?
    "Kurze Dienstwege, eine schnelle Abwicklung und die flexible Umsetzung von Kundenwünschen zählen zu unseren Stärken."
    Abwicklung - ja stimmt.

  5. 2.

    ... in dem Zusammenhang: gibt es eigentlich auch Gemüseschlachthöfe?
    Nee, was ich meine, ist, dass man immer noch umschulen kann...
    Es gibt so viele freie Stellen im Land!

  6. 1.

    Das der Fleischkonsum sinkt ist gut. Für die betroffenen Mitarbeiter aber schlecht. Werden sich bestimmt andere Alternativen finden.

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