Der frühere Intendant der Berliner Staatsoper unter den Linden, Jürgen Flimm, ist tot. Wie das Opernhaus dem rbb bestätigte, starb Flimm am Samstag im Alter von 81 Jahren. Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.

Der Theater- und Opernregisseur leitete die Staatsoper von 2010 bis 2018. In seine Zeit fiel auch die Sanierung der Staatsoper, die nach mehreren Verzögerungen 2017 wiedereröffnet wurde. Als Regisseur wie als Intendant habe Flimm Maßstäbe gesetzt, hieß es von der Staatsoper: "Immer kam es ihm darauf an, Tuchfühlung zur Gegenwart zu halten, das Theater als unverzichtbaren Teil der aktuellen Lebenswelten zu begreifen."

1941 in Gießen geboren, wuchs Flimm in Köln auf. Nach Stationen an den Münchner Kammerspielen, in Mannheim und am Hamburger Thalia Theater leitete Flimm von 1979 bis 1985 das Kölner Schauspiel. Er begründete das Kölner Festival "Theater der Welt". Später ging er zurück nach Hamburg, wo er 15 Jahre lang das Thalia Theater leitete.

Nach seiner Zeit in Hamburg leitete Flimm sowohl die Ruhrtriennale in Nordrhein-Westfalen als auch die Salzburger Festspiele. Anschließend ging er nach Berlin.

Flimm arbeitete zudem auch international, als Opernregisseur war er etwa an der Mailänder Scala oder der New Yorker Metropolitan Opera.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte Flimm am Samstag. Er habe die Bühnen als Regisseur und Intendant erneuert und geprägt, teilte der einstige Hamburger Bürgermeister auf Twitter mit.

Das rbb Fernsehen zeigt anlässlich des Todes von Jürgen Flimm in der Nacht zu Montag (06.02.2023) ab 00:04 Uhr die Dokumentation "Schlussarie für den Intendanten" aus dem Jahr 2018. Der Film hat Flimm während der letzten drei Jahre als Regie-Intendant begleitet.