Groß-Aquarium in Berlin geplatzt - US-Spezialisten sollen Acrylglaszylinder untersuchen - Ursache weiterhin unklar

Sa 17.12.22 | 18:32 Uhr
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Ein Container mit Schutt wird am Tag nachdem ein Groß-Aquarium in einer Hotellobby geplatzt war, auf einen LKW geladen (Quelle: dpa/Christoph Soeder)
Video: rbb24 Abendschau | 17.12.2022 | Bild: dpa/Christoph Soeder

Nach der Aquariums-Havarie schickt die am Bau beteiligte Firma Reynolds Polymer ein Untersuchungsteam nach Berlin. Das Hotel, in dem der "Aqua Dom" stand, bleibt bis auf weiteres geschlossen. Derweil konnten 630 Fische aus anderen Becken gerettet werden.

  • Am Bau beteiligte Firma schickt Untersuchungsteam
  • weiteres Team aus Sachverständigen untersucht Unglücksort ab Montag
  • Hotel nicht einsturzgefährdet, bleibt aber geschlossen
  • Nur wenige der insgesamt 1.500 Fische in dem Aquarium haben überlebt
  • Etwa 630 Fische aus unterem Zuchtbecken gerettet

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Eine am Bau des geplatzten Aquariums beteiligte US-amerikanische Firma will ein Team zur Untersuchung des Vorfalls nach Berlin schicken. Das teilte das Unternehmen Reynolds Polymer Technology mit. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, den Faktor oder die Faktoren zu bestimmen, die zu einem solchen Riss geführt haben." Das Unternehmen aus Colorado hatte das Acrylfenster des "Aqua-Doms" hergestellt.

Zur Begutachtung der Schäden sollen ab Montag zudem Sachverständige die Flächen näher in Augenschein nehmen, teilte Fabian Hellbusch, Sprecher des Gebäudeeigentümers Union Investment, am Samstag mit.

Das riesige Aquarium mit 1.500 Fischen in einem Hotel nahe dem Alexanderplatz war am Freitagmorgen geplatzt. Eine Million Liter Wasser ergossen sich anschließend aus dem zerstörten Glaszylinder in das Hotel und auf die Straße. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. Fast alle Fische in dem 16 Meter hohen Aquarium starben.

Fische aus Zuchtbecken in andere Aquarien verteilt

Nach Angaben des Gebäudeeigentümers konnten aber etwa 630 Fische aus den unterirdischen Zuchtbecken gerettet werden. Diese Fische befanden sich nicht im geplatzten Aquarium "Aqua-Dom", sondern in anderen Becken, wie der Sprecher von Union Investment, Fabian Hellbusch, am Samstag mitteilte.

Sie seien auf den Berliner Tierpark, den Zoo, das Sealife im Dom Aquarée und unter einem Netzwerk von Spezialzüchtern verteilt worden. "Dieser Verteilungsvorgang ist aktuell noch nicht abgeschlossen - dies wird morgen vermutlich erledigt sein", hieß es. Die Maßnahme
werde mit Tiermedizinern abgestimmt.

Im Berliner Zoo kamen am Freitagabend bereits drei Kois an, wie eine Sprecherin am Samstag bestätigte. Sie seien derzeit in einem separaten Becken im rückwärtigen Bereich untergebracht. "Vermutlich kommen im Laufe des Tages noch einige Salzwasserfische an."

Bauzaun schirmt Gebäude ab

Derweil wurden am Samstag die Aufräumarbeiten fortgeführt. Arbeiter in weißen Schutzanzügen luden am Samstag Schutt in große Baucontainer und transportierten Wannen und Netze ab. Ein großer weißer Bauzaun schirmt das Gebäude ab.

Der Fokus liege weiter auf den "intensiven Aufräumarbeiten" im Außenbereich sowie auf Sicherheitsmaßnahmen der zerstörten und beschädigten Läden und offenen Fassaden, teilte Sprecher Hellbusch mit.

Ursache für Unglück weiterhin unklar

Die Suche nach der Ursache geht indes weiter. "Es besteht weiterhin Unklarheit, was die Gründe für das plötzliche Bersten des Acrylglaszylinders betrifft", teilte Hellbusch mit. Hinweise auf einen gezielten, gewaltsamen Anschlag gab es laut Polizei nicht. "Im Moment deutet nichts daraufhin, dass etwas strafrechtlich Relevantes im Raum steht", sagt eine Polizeisprecherin am Samstag.

"Ein regelrechter Tsunami"



Hotel bleibt bis auf weiteres geschlossen

Der Einsatz des Technischen Hilfswerks (THW) am geborstenen "Aqua-Dom" war am Freitagabend beendet worden. THW-Sprecher Friedrich Engel sagte in der rbb24 Abendschau, das Hotelgebäude, in dem das Aquarium stand, sei mittlerweile als sicher eingestuft worden und nicht einsturzgefährdet. Es wurde an die Eigentümer zurück übergeben. "Von dem Gebäude an sich geht keine Gefahr mehr aus, für die die allgemeine Gefahrenabwehr zuständig wäre", sagte Engel.

Das Hotel Radisson Blu sei "bis auf weiteres" geschlossen, teilte Fabian Hellbusch mit. Die Gäste seien noch am Freitag in ein anderes Hotel gebracht worden. Man sei in engem Austausch mit dem Hotel, sagte Hellbusch. In dem Gebäudekomplex wurden demnach mindestens sechs weitere Läden beschädigt.

Stadträtin hat Verständnis für Kritik von Tierschützern

Die Umwelt-Stadträtin von Mitte, Almut Neumann (Grüne), sprach in einem rbb24 Spezial von dystopischen Zuständen in dem Gebäude. Ob solch ein Projekt wie der "Aqua-Dom" noch einmal genehmigt würde, sei eine schwierige Frage, so Neumann. Sie könne die Kritik der Tierschützer gut nachvollziehen. "Die Rechtslage ist aber so, dass solche Arten Aquarien genehmigt werden müssen, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen, und das war jedenfalls in der Vergangenheit hier der Fall."

Lichtenberg plant Gespräche mit "Coral World"

Derweil hat Lichtenbergs Bezirksstadtrat Kevin Hönicke (SPD) mitgeteilt, dass er das Unternehmen "Coral World" um ein Gespräch gebeten hat. In der Rummelsburger Bucht soll ein Aquarium und ein Hotel entstehen. "Hier muss sichergestellt werden, dass sich eine solche Katastrophe nicht wiederholt und wie der Schutz von Tieren und Menschen gewahrt wird", teilte Hönicke am Samstag mit.

Der Politiker zeigt sich auch offen, dass der Berliner Senat an den Gesprächen teilnehmen könnte. Die Reaktionen von dem Vorfall in Mitte zeigen demnach, "dass es sich um ein berlinweites oder sogar bundesweites Interesse handelt."

Grafik: Aquadom-Aquarium geplatzt (Quelle: rbb/Sophia Bernert)

Sendung: rbb24 Abendschau, 17.12.2022, 19:30 Uhr

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56 Kommentare

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  1. 56.

    Sorry, es ist wirklich zum kotzen wie hier über Tiere geschrieben wird
    Typisch Stadtmensch

  2. 54.

    Also die Klebestellen und die Tragekonstruktion sind hier die Schwachpunkte, da der Hohlzylinder ja ansonsten frei steht und nicht wie üblich in ein Stahlkorsett eingefasst wurde.
    Damit nimmt der Acrylzylinder nebst Träger den kompletten Wasserdruck auf.
    So wie ich bereits schrieb reichen hier kleinste Setzungen des Trägers (Lageänderungen) aufgrund von Vibrationen, Bodenwellen, Untergrundbeschaffenheit, dass das Teil sofort auseinanderliegen.
    Denn die gesamte freistehende Acryl-Konstruktion kann nur statischen aber nicht dynamischen Kräften standhalten.

    Keine Ahnung ob bei den Wartungsarbeiten die Klebestellen mit Ultraschall und die gesamte Tragekonstruktion über definierte Konstruktionspunkte mit Laser vermessen wurden? Aber auch das wäre keine Garantie gegen ein zwischenzeitliches Mikrobeben.

    Ich denke man hat es wie des Öfteren auch wegen der Optik konstruktiv einfach übertrieben und das ist eben der Preis.
    Wäre da nicht das Ding mit den Fischen,wäre es mir auch egal.

  3. 53.

    Zielführend wäre gewesen, wenn der investigative rbb die betroffene Berliner Bürgermeisterin mit diesem Sachverhalt konfrontiert hätte. Stellvertretend für die Bevölkerung.

  4. 52.

    Viele Hundehalter beklagen sich über mangelnde Auslaufzonen. Was gedenkt Frau Neumann gegen die hunderttausendfache Tierquälerei zu unternehmen?

  5. 51.

    Das der Grund- und Boden am und um den Alexanderplatz immer schon schwierig war, moorastig - sumpfig, war schon in alten Zeiten bekannt. Schon beim Bau des Prinzenpalais gab es deswegen Probleme.
    In der Zwischenzeit wurde viel und tief gebaut. Der Fernsehturm bekam mehrere Plomben damit er gerade steht.
    Die U-Bahnstrecke wurde erweitert. Da kann mir keiner sagen, dass es ohne Veränderungen des Untergrundes passiert.
    Also es gab bestimmt nicht nur Erschütterungen, sondern auch Absenkungen; Verwerfungen.

  6. 50.

    Können die US - Spezialisten bitte auch gleich mal zu Nord Stream runtertauchen? Frage für einen Freund, welcher sich wundert, dass kein Hahn mehr danach kräht.

    Die verendeten Bewohner des Aquariums machen mich traurig (ernsthaft).

  7. 49.

    "Ach ja, Deutschland hat ja Fachkräftemangel " Unsinn! Sie haben den Artikel nicht gelesen, sonst hätten Sie verstanden, das der Hersteller sehr gerne den Grund für das Ereignis wissen möchte. Und dazu hat er alles Recht der Welt. Schon allein um evtl. ähnliche Konstruktionen vor derartigen Ereignissen zu bewahren.

  8. 48.

    Die ganze Grafik ist falsch. Wir waren erst am Samstag drin. Weder waren da Rochen, noch Thunfische, noch Seepferdchen, noch Quallen drin und waren da auch nie drin gewesen. Diese Tiere sind alle im separaten Sealife untergebracht, wobei Thunfische im ganzen Sealife nicht vorkommen (auch iwie logisch). Schon strange wie der Erstellende da Tiere in ein Aquarium mischt, die im Meer sicher keine Kumpel sind. Keine Ahnung wo diese Grafik herkommt. Vom Sealife bestimmt nicht.

  9. 47.

    Was spricht denn gegen einen Anschlag? Die Uhrzeit 05:45 Uhr bestimmt nicht. Zu der Uhrzeit hat schon ein Weltkrieg begonnen…

  10. 46.

    Die Fische hier waren Teils seltener Arten die durch uns Menschen vor dem Aussterben bedroht sind, keine Soeisefische wie Kabeljau, Hering Thunfisch und Co.
    Ein Dämlicher Vergleich den sie hier beschrieben haben

  11. 45.

    Vor kulrzem gewartet - nun geplatzt?

    Wer zahlt denn eigentlich solche reinen Prestige-Objekte und die Folgen: Bund und Länder vermutlich, denn Berlin ist ja arm, aber sexy. Weshalb ein schwachsinniger, noch dazu hässlicher Milliarden-Flughafen, der nicht fertig wird, ein Hauptbahnhof von einem Stararchitekten, der nach kurzem die Fassade fallen lässt und nun ein Protzaquarium mit 1500 Tieren, das einfach reißt, immer finanziert wird und man sich über die Kosten und FOlgekosten in Berlin nicht sorgen muss.
    Wenn man immer wieder Milliarden auf dieselbe Stelle kippt, ist es leicht thexthy zu sein. (Nur wenn man selber die Wahlen organisieren soll, wird's eng.)

  12. 44.

    Angabegemäß waren in den letzten Tagen Taucher im Aquarium. Manchmal reicht ja ein Tropfen/eine stärkere Berührung einer Nahtstelle, um das Faß überlaufen zu lassen?!?

  13. 43.

    Sie haben übrsehen, dass ich mich sehr bewusst gegen jede Extravaganz der zur Schaustellung ausgesprochen habe.
    Ihrer Meinug nach müssten dann auch Zoos und Tierparks schließen. Insbesondere Letztere haben entsprechend EU-rechtl. Regelungen GsD eine artgerechte Haltung sicherzustellen & sind Gegenstand wissenschaftlicher Interesses. Gegen ein nicht auf Schau/Exklusivität/Effekthascherei eingerichtetes Aquarium hätte ich nichts einzuwenden. Man kann sich mit dem Schutz der Ozeane dann identifizieren, wenn man wenigstens einen recht kleinen Teil der Fische und sonstigen Bewohner kennt, sie lieben lernt und das Bedürfnis wächst, dass sie ein Teil von uns sind. Und wertvoll. Wenn diese Aquarien artengerecht besetzt sind und nicht übervoll, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Die Röhre war schon zieml. grenzwertig!

  14. 42.

    Als einer der Hersteller würde ich da natürlich auch meine Fachleute hinschicken. Wird halt von der Presse mal wieder reißerisch geschrieben.
    Auch viele Versicherungen werden ihre Fachleute schicken. sicherlich alle auf ihrem Gebiet "Spezialisten".

  15. 41.

    "Das Unternehmen aus Colorado hatte das Acrylfenster des "Aqua-Doms" hergestellt." Es untersuchen Experten des Herstellers und der kommt nun mal aus den USA - ganz normaler Vorgang, hat nichts damit zu tun, ob nicht auch in Deutschland Experten vorhanden sind.

  16. 40.

    In dem Bild hier:
    https://www.rbb24.de/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2022/2022_12/dpa/388555937.jpg.jpg/size=975x549.jpg
    sieht ein Acrylglasteil das auf dem Boden liegt (linke Ecke) seltsam verbogen aus. Das könnte daran liegen, dass da ein anderes rundes Teil, dass wohl da drüber liegt zu komischen Ansichtsformen durch die Lichtbrechung führt, aber wenn nicht, dann wäre das schon ein seltsames Verhalten für solch dickes Acrylglas.

  17. 39.

    Danke für das tolle Bild von der Montage. Ich war seit 2004 mindestens 30 mal im Radisson und immer wieder zutiefst beeindruckt und begeistert vom AquaDom und der ganz besonderen Atmosphäre, die ihn umgab. Schade, daß in 99% aller Beiträge nur die immer wieder gleichen Bilder vom zerstörten Objekt gezeigt werden und kaum Bilder und Videos, die zeigen, wie schön und beeindruckend er war.

  18. 38.

    Das kalte Wetter die Energiekrise, somit das verbundene Zwang-Sparen führte zu diesem Desaster. Acryl-Glas hat ein grosses thermisches Problem. Es dehnt sich aus, zieht sich mehr zusammen als andere Materialien. Somit immer konstante Temperaturen auf beiden Seiten im Becken, und aussen rum. Wenn da zuviel Entfernung herrscht ist das entstandene Problem kein Wunder.
    Schlimmer ist nur, war mir auch nicht bewusst von der Existenz solches Becken, erst 12Jahre wohnhaft hier im Umland:) das die sogenannte "letzte-Generation" nicht vor diesem Elend schon aufmerksam wurde. Den solch Riesenungetüme, Aquarien allgemein sind reine Energieverschwender. Die Millionen Tonnen Emissionen verursachen. Lasst die Tiere dort wo es warm ist. Für unseren Erdteil ungeeignet!!

  19. 37.

    "Man müsste also das Dach dafür zurück bauen " Nix leichter als das. Wobei nicht zurück gebaut wird - das wäre ein Dauerzustand - sondern nur geöffnet. Haben Sie mal erlebt, wie ein Kernspin in einer Klinik ausgetauscht wird? Da werden nicht nur Dächer "aufgemacht", sondern ggfls. ganze Geschossdecken geöffnet.

  20. 36.

    Bei einigen Kommentaren über Tiere und Umwelt könnte ich nur „kot…en“. Jeder von denen sollte sich mal fragen, wie er oder sie sich bei gleicher Behandlung fühlen würde.

    Aber nun zum eigentlichen Thema. Man nimmt ja nicht umsonst Acrylglas. Denn die Eigenschafzen sind nicht die von PVC. Sondern dieser Kunsttoff hat neben hervorragenden mechanischen und thermodynamischen Eigenschaften, auch eine gute Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung, Salzkaken und anderen Chemikalien.
    Entweder war die Dimensionierung grenzwertig, das Acrylglas hatte Materialfehler oder der Behälter war regelmäßigen Vibrationen oder Bodenwellen ausgesetzt, die zu Materialermüdungen führten.
    Bei Vorsatz hätte man nur einen kleinen Sprengsatz im Wasser zur Detonation bringen müssen, da Flüssigkeiten nicht komprimierbar sind, hätte es jeden Zylinder zerlegt.

  21. 35.

    Ohne mich mit dem genauen Inhalt des Aquariums auseinandergesetzt zu haben, gehe ich trotzdem stark davon aus, dass keine 1500 mittelgroßen Thunfische drin ihre Runden drehten.

  22. 33.

    Da werden mehrere Instiutionen Untersuchungen anstellen:
    1) die Versicherung die das Gebäude versichert hat
    2) die Feuerwehr die einen Grosseinsatz hatte

    Und dabei wird mit grosser Wahrscheinlichkeit auch die Bundes-Material-Prüfanstalt mit beteiligt werden.

    Das sich jetzt der Hersteller des Acryl-Glases mit einschaltet ist ein völlig normaler Vorgang - die wollen schließlich wissen warum der Zylinder aus ihrem Material versagt hat...
    ..ist der z.B. beschädigt gewesen oder was auch immer.

    Schliesslich hat das auch Auswirkung auf bestehende andere Objekte die mit ihrem "Zeug" hergestellt worden sind.
    also komplett legitim und somit völlig normal

    und das betrifft bei weitem nicht nur die Hersteller von Kunststoffen!

  23. 32.

    Bei meinem Autoscheinwerfer aus Akrylglas zeigten sich plötzlich viele Risse, nachdem ich handelsüblichen Fliegenentferner darauf gesprüht hatte. Der Scheinwerfer musste ausgetauscht werden, aber dem Autohaus war dies schon bekannt!
    Vielleicht wurden hier die Scheiben mit einem ähnlichen Mittel gereinigt?

  24. 31.

    Das Acrylglas ist natürlich ein Glas von seiner Struktur her. Sie engen Glas auf klassische anorganische Gläser ein, welche seit dem Altertum bekannt sind - nichtsdestotrotz ist ein organischer amorpher Stoff mit typischer Glasstruktur in der Röntgendiffraktion ebenso einfach ein Glas. Genauso könnten Sie ihr anorganisches Glas (sie denken ja hauptsächlich an Kalk-Natron-Glas und vielleicht etwas an Borosilikatgläser) auch als anorganischen Kunststoff mit amorpher Struktur sehen, ist nur unüblich (außer vielleicht bei Silikon als vielleicht bekanntesten anorg. Kunststoff).

  25. 30.

    Glück im Unglück, dass es um 5:45 Uhr morgens passiert ist: Gute Besserung den 2 Verletzten!
    Eine Ursache zu nennen ist zu früh, aber es gibt oft mehr als 1 Zutat - die Sammlung kann beginnen: # Die Anzahl der verschiedenen Beteiligten: Haus-Eigentümer, Nutzer und/oder Betreiber, Baufirma, Sanierungsfirma - ich zähle mindestens 4 getrennte Einheiten. Kann gut gehen, muss nicht. # Wie gut war die Verklebung der Segmente zu Beginn? # Wie fachmännisch wurde die Sanierung von einer anderen als der Baufirma ausgeführt? # @Wossi:"Kunststoff + Licht = Versprödung": Welches Licht war es / ist es (UV Anteil)? # Wenn sich U-Bahntunnel am Alex senken, welche Änderungen gab es am Dom-(A)Quarée?

  26. 29.

    Die enorme Sachkompetenz der Kommentatoren dieses Artikels sollte man den Untersuchungen unbedingt zugrunde legen und das nicht den US-Spezialisten überlassen.

  27. 28.

    Ja natürlich ist das "Kunstglas" - so werden solche transparenten Polymere auch bezeichnet.
    Und dieser Werkstoff ist seit den frühen 60er Jahren bereits im Einsatz - die Sichtscheiben von Tiefee-U-Booten werden z.B. daraus hergestellt - bis hin zu Voll-Kugel-Kabinen!

    Wäre das mit "echten" Glas - also dem aus Sand erschmolzenen auch passiert?
    Nee - dafür aber etwas ganz anderes:
    "echtes" Glas ist eine "eingefrorene" Schmelze - d.h. es ist immer noch aus Werkstoff-technischer Sicht "flüssig" und als solches fließt es nach unten.
    So wie alle Jahre grosse Schaufensterscheiben per se gewechselt werden müssen (die sind oben dünner geworden - und unten dicker) - so wäre auch das Material eines solchen Zylinders oben immer dünner und unten immer dicker geworden.
    Und dagegen kann man NICHTS machen - also wäre man sowieso gezwungen gewesen nach spätestens 20 Jahren das Teil abzubauen.
    Eben darum kommt neben dem (geringeren) reinen statischen Baugewicht auch deswegen Acryl zum Einsatz

  28. 27.

    Keine Sorge. An dieser Aufarbeitung werden zig GutachterInnen beteiligt sein.

  29. 26.

    Aus den USA Spezialisten? Ach ja, Deutschland hat ja Fachkräftemangel

  30. 25.

    Nachdem klar war, dass es keine menschlichen Schäden gab, hab ich mich schon gefragt: braucht es sowas überhaupt?
    Diese kapitalistische Dekadenz kennt offensichtlich keine Grenzen .... und wer sich eingesperrt Fische angucken will, soll in den Zoo gehen...

    Schöne Feiertage

  31. 24.

    Kunststoff + Licht = Versprödung
    Der Nachteil von Kunststoffen ist es, dass es kein gutmütiges, sondern schlagartiges Versagen gibt.

    P.S. Eine Stadträtin, die Entscheidungen trifft, nach „Ich finde...“, ist ein Grund für letzte Plätze.

  32. 23.

    Ahh, es handelt sich beim Tankmaterial also doch um Kunststoff.

    Werte rbb-Redakteure*innen, seien Sie beim Schreiben bitte etwas präziser und schreiben nicht "Glas".
    Denn Acrylglas ist gar kein Glas wie normales Fensterglas oder so, Acrylglas ist die Handelsbezeichnung für den Kunststoff PMMA (Polymethylmethacrylat), hierzulande vielleicht besser bekannt unter dem Markenname "Plexiglas".
    Also bitte entweder immer Acrylglas, Kunststoff oder PMMA schreiben, aber nicht Glas. Danke.

  33. 22.

    Die Grafik ist leider irreführend. Seepferdchen, Quallen, Rochen oder Oktopusse gab es dort meines Wissens nicht. Woher kommen diese Informationen?

  34. 21.

    In der Funktion ist sie allerdings wie jeder Verwaltungsbeamte an Recht und Gesetz gebunden und hat bestenfalls einen gewissen Ermessensspielraum, wenn es um Ausnahmen geht.

    So hatte z.B. das Bauamt FHXB rechtlich sauber den Bau eines barriefreien Zuganges zur U7 abgelehnt, weil der Standort des Aufzuges als Grünfläche überplant ist. Nach einem medialen Aufschrei machte Baustadtrat Schmidt von seinem Ermessensspielraum gebraucht und nickte den Monate später doch ab.

    Immer wieder flammt alle paar Jahre die Diskussion über ein "politisches Bezirksamt" auf, für das allerdings u a. die Landesverfassung geändert werden müsste.

  35. 19.

    Mit der gleichen Begründung könnten Sie auch für eine Schließung des daneben gelegenen Sea-Life aussprechen.
    Man mag sich nicht vorstellen, was passieren könnten, wenn man im Acrylglas-Tunnel des großen Beckens steht und dieser einstürzt - ähnliche Bilder wie im Aqua-Dome wären dann zu befürchten!

    Aber wie wollen sie Stadtmenschen Schönheit und Vielfalt der Tierwelt - über-, unter- und außerwasser - nahebringen und Verständnis für die Schutzbedürftigkeit von Tieren wecken?
    Videos und aufwändige 3D-Animationen sind das Eine; aber echte, lebendige Tiere aus der Nähe sehen zu können, hinterlässt meiner Ansicht nach einen bleibenderen Eindruck.
    Tiere in Zoos und Aquarien sind Botschafter ihrer Arten, die uns auf ihre Existenz und Probleme aufmerksam machen sollen.
    Aufmerksamkeit erreicht man aber besser durch attraktive Zurschaustellung als durch monotone Abbildung.

  36. 18.

    Es hieß doch in einigen Meldungen, es habe 2 Minuten vorher eine Feuerwarnung gegeben. Warum wird denn gar nicht darauf eingegangen? Mich würde interessieren, was dafür die Ursache war; hat ein Angestellter eine geraucht, oder was löste den Alarm aus?

  37. 17.

    Meine Güte was sind denn die 1500 Fische da? Wie viel landen in Netzen, damit wir diese essen können (und ich esse gerne Fisch). Wie viele gehen täglich das Klo runter weil das heimische Aquarium nicht mehr gefällt... Ich glaube da sind die 1500 Fische sowas von wenig, das die Bildlich in keiner Statistik darstellbar wären...

  38. 16.

    Die am Bau beteiligte Firma aus USA schickt ein eigenes Untersuchungsteam? Mag sein, dass die Konstruktion von denen beurteilt werden kann. Doch dieses Team allein die Beurteilung durchführen zu lassen wäre doch sehr fraglich und hätte für mich ein "Geschmäckle". Richtiger wäre es, parallel dazu unabhängige Fachleute/Gutachter mit einzubeziehen, auch wenn 20 Jahre lang alles gut funktioniert hat.
    Dass das Hotelgebäude bereits zum jetzigen Zeitpunkt als sicher eingestuft wurde - auch über diese Brücke würde ich nicht gehen. Folgeschäden können zum jetzigen Zeitpunkt doch noch gar nicht eingeschätzt werden. Richtig wäre doch sicher auch festzustellen, wohin 1 Mio. Liter Wasser geflossen sind. Ist alles in die Spree gelaufen oder doch unter den Straßen, Gebäuden versickert? Klar stehen die Behörden nun unterZeitdruck, doch die Qualität von Einschätzungen hat doch wohl Vorrang, bevor weitere Folgeschäden sichtbar werden.

  39. 15.

    Was macht so ein monströses Aquarium in einer Hotel-Lobby ?
    Fische schwimmen im Kreis zur Anschauung der Menschen.
    Und PETA fällt erst nach dem Unfall ein, eine Strafanzeige zu stellen...das Aquarium steht schon seit Jahren.
    Das Ausreizen der Physik hat seine Grenzen, leider zum Nachteil der Aquarienbewohner.

  40. 14.

    Ich fände es besser, wenn eine n e u t r a l e Untersuchungskommission die Schadensursache klären würde, und nicht der Hersteller allein. Und ich fände es korrekt, wenn sich auch die Kriminalpolizei an der Untersuchung beteiligen würde, ob es nicht doch Sabotage seitens einer gewissen Gruppierung war.

  41. 13.

    Sie wurde in der Sendung aber nicht nach ihrer Privatmeinung gefragt, sondern in ihrer Eigenschaft als zuständige Umwelt-Stadträtin.

  42. 12.

    Könnte eine Reduzierung der Raumtemperatur vielleicht an der Ursache beteiligt sein? Radisson Blue Hotels in Rostock und Minden haben zum Beispiel die Temperaturen entsprechend den Sparvorgaben der Politik reduziert.

  43. 11.

    Warum können sie das eigentlich nicht?
    Sind diese Tiere nicht wie sie auch freie Wesen? Menschen führen seit Gedenken Kriege für ihre Freiheit. Von uns würde sich niemand zum Begaffen in einen Käfig sperren lassen.
    Also was haben Korallenfische der Südsee in Gefangenschaft in deutschen Aquarien, wie dem Aqua-Dom zu suchen??

  44. 10.

    Das ist ja das Schlimme. Wenn in unserer Region die Entscheidungen mit „ich finde....“ fallen, sind die Misserfolge und letzte Plätze, überall wo es wichtig ist, erklärbar. (Ich finde Tempo 90 ausreichend?)

  45. 9.

    So einfach ist es eben nicht! Deshalb flammt ja alle paar Jahre immer wieder die Diskussion um ein "politisches Bezirksamt" auf. Dafür müsste aber u.a. die Verfassung geändert werden.

  46. 8.

    Man sollte auf solche gigantische Bauten verzichten. Lieber kleinere und besser beherrschbare Aquarien aufstellen. Das ist genauso schön und genauso interessant. Im Zoo Aquarium hat man genügend Erfahrungen mit großen Becken.
    Warum immer Experimente?

  47. 7.

    Woran liegt es, dass von allen in der Öffentlichkeit nur von "Materialermüdung" die Rede ist (was soll es auch sonst sein) und nicht thematisiert wird, dass es für das weltweit größte Hotelaquarium doch wohl eine Baugenehmigung mit Auflagen für regelmäßige technische Kontrollen geben wird? Wann war die letzte Kontrolle und durch wen (TÜV/Dekra)?

  48. 6.

    Die Wiederherstellung wäre nicht möglich. Ich habe den Bau als Journalist und Fotograf begleitet. Die Acrylglasröhren wurden über den noch offenen Baukörper eingebracht. Man müsste also das Dach dafür zurück bauen , eine ohnehin schon gewaltige Konstruktion.

  49. 5.

    Mit tuen es als Aquarienliebhaber vor allem um die 1500 Fische leid, weniger die Immobilie. Das Palast-Hotel wurde ja nach der Wende auch abgerissen, obwohl es gut erhalten war.

    @rbb
    Bei der Union-Investment handelt es sich um die Investmentfonds-Gesellschaft der Volksbanken/Raiffeisenbanken.
    In der Abendschau wurde der Name fälschlicherweise englisch ausgesprochen. Die Union Investment sitzt in Frankfurt und hat offensichtlich für den Immobilienfonds eine Tochter in Hamburg.

  50. 4.

    Ich habe das Bauprojekt seinerzeit als Journalist und Fotograf begleitet. Die Zerstörung hat mich sehr betroffen gemacht und zugleich an die technische Meisterleistung der Arbeiter und Ingenieure erinnert:

    https://gettr.com/post/p220uw84512

  51. 3.

    Betirks-Stadträte gehören wie der Bezirksbürgermeister zur Regierung der Bezirke. Diese sind gewählt und politische Entscheider. Meinung ist Teil des Ganzen.

  52. 2.

    Am schlimmsten traf es wohl die vielen Aquarienbewohner, die sofort oder später verendeten. Das ist sehr traurig und hat mich trotz der Nachricht, keine Menschen gestorben oder massenhaft verletzt, wirklich sehr berührt. Nun noch eine derart Katastrophe in diesem Jahr, das brauchte es wirklich nicht. Was nun? Ich meine, der Ort des Geschehens ist thematisch besetzt. Ich würde auf die eher auf spektakuläre zur Schaustellung des Aqua"doms" ganz verzichten. Keine hohe Röhre mehr! Dennoch plädiere ich dafür, beherrschbare(!)Aquarienbecken wieder einziehen zu lassen. Der quallvoll vermissten Arten sollte man durch realistisch gestaltete 'Nachbildungen' gedenken. Aber ganz auf die Unterwasserwelten zu verzichten, das würde ich nicht, denn viele Besucher kamen ja, um sich die Fische und Lebewesenwelt im Wasser anzusehen.

  53. 1.

    Die Umweltstadträtin ist zwar von den Grünen, aber wie jeder andere Verwaltungsbeamte auch an das geltende Recht gebunden. Ihre private Meinung ist deshalb auch in Wahlkkampfzeiten nicht von Belang.

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