Berlin -
Die Jüdische Gemeinde zu Berlin übernimmt die Trägerschaft der Potsdamer Rabbinerschule Abraham-Geiger-Kolleg. Alle Anteile des als gemeinnützige GmbH firmierenden Kollegs für die Ausbildung liberaler Rabbiner seien übernommen worden, teilte die Jüdische Gemeinde am Mittwoch mit.
Der Trägerschaftswechsel erfolge von der Leo-Baeck-Foundation. Von ihr sei auch die Zuständigkeit für das Zacharias-Frankel-College übernommen worden, das für die Ausbildung konservativer Rabbiner zuständig ist.
Joffe: Kolleg wieder in ruhiges Fahrwasser bringen
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, bezeichnete die Arbeit des Abraham-Geiger-Kollegs als unverzichtbar für den Fortbestand des liberalen Judentums in Deutschland. Vor allem die Jüdische Gemeinde zu Berlin habe von der Rabbinerausbildung profitiert, begründete er die Entscheidung. Ziel sei, das Abraham-Geiger-Kolleg in ruhiges Fahrwasser zu bringen und den Studierenden den Weg zu ebnen, ihre Ausbildung in einer stabilen Struktur fortzuführen.
Lederer begrüßt Entscheidung
An der Rabbinerschule hatte es Vorwürfe der sexualisierten Belästigung gegeben. Es waren 2022 Veränderungen der personellen Strukturen geplant. Neue Interimsgeschäftsführerin der Rabbinerschule solle nun die Rechtsanwältin und amtierende Geschäftsführerin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Milena Rosenzweig-Winter, werden.
Der für Religionsgemeinschaften zuständige Berliner Senator Klaus Lederer begrüßte laut Mitteilung die Entscheidung der Jüdischen Gemeinde.
Sendung: rbb24, 11.01.2023, 21:45 Uhr