Vier Wochen nach Inkrafttreten - Studierende können Energiepauschale immer noch nicht beantragen

Mo 16.01.23 | 12:23 Uhr
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Archivbild: Studierende vor einem Gebäude der FU Berlin. (Quelle: dpa/J. Carstensen)
Audio: Fritz | 16.01.2023 | Anja Haufe | Bild: dpa/J. Carstensen

Studierenden, die kein Bafög beziehen, stehen 200 Euro für die Bewältigung der hohen Energiekosten zu. Anträge können nur über eine Internetseite gestellt werden. Doch die lässt weiter auf sich warten.

Studierende können auch vier Wochen nach Inkrafttreten des entsprechenden Gesetzes noch keine Energiepauschale beantragen. Die dazu notwendige Online-Plattform ist immer noch nicht freigeschaltet, wie eine Sprecherin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am Montag dem rbb mitteilte.

Das Ministerium arbeite mit den Ländern "intensiv an der Erstellung einer zentralen Antragsplattform und an digitalen Strukturen vom Antrag bis zur Auszahlung", teilte die Sprecherin mit. Ziel sei, dass "die rund 3,5 Millionen jungen Menschen möglichst schnell die 200 Euro erhalten."

Konkreter wurde die Sprecherin nicht. Auch Fragen zu den Antragsmodalitäten und zur Auszahlung der Gelder wurden nicht beantwortet.

Bafög-Empfänger erhalten weitere Hilfen

Das sogenannte "Studierenden-Energiepreispauschalengesetz" hatte im Dezember den Bundesrat passiert und war zum 21. Dezember 2022 in Kraft getreten. Es sieht vor, dass Studierende und Fachschüler einmalig 200 Euro als Energiepauschale erhalten. Beantragen könnten die Unterstützung alle, die am 1. Dezember 2022 an einer Hochschule eingeschrieben oder in einer Fachausbildung waren.

Bafög-Empfänger erhalten neben den 200 Euro zwei weitere Heizkostenzuschüsse, die nicht beantragt werden müssen. Ein erster in Höhe von 230 Euro wurde bereits Ende September ausgezahlt. Voraussetzung dafür war, zwischen Oktober 2021 und März 2022 Bafög empfangen zu haben und nicht mehr bei den Eltern zu wohnen. Mit einem zweiten Heizkostenzuschuss ist Anfang 2023 zu rechnen, der beträgt dann 345 Euro.

Azubis und Studierende, die nebenbei arbeiten gehen, erhalten zusätzlich die Energiepreispauschale von 300 Euro, die Arbeitnehmern zusteht.

Sendung: Fritz, 16.01.2023, 13:30 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Die finanzielle Hilfe, die meine Eltern hätten leisten sollen für mich alleine, war ebenfalls fernab jeder Realität. Meine Eltern hatten ihr Haus abzubezahlen, sodass ich arbeiten gehen musste, um später elternunabhängig gefördert werden zu können. Ich lebte von 585€ BaföG-Höchstsatz plus 1000€ Dispokredit jeden Monat, eigene Bude ect. Als Studi war ich arm wie eine Kirchenmaus, aber das ändert sich sehr schnell, deswegen geht man ja auch studieren. Auch sie werden es überleben. ;-)

  2. 14.

    Sollten Bafög Empfänger nicht ursprünglich von beiden Zuschüssen profitieren? Hat man das im Gesetzestext dann wieder verändert oder wie?

  3. 13.

    Im Übrigen ist die Gruppe der 'finanziell besser gestellten' Studis bislang lächerlich groß gewesen. Meine Eltern haben beide nen Durchschnittslohn, dass ich überhaupt Anspruch auf 30 Euro BaföG hatte, lag an meinem ebenfalls studierenden Bruder. Die finanzielle Hilfe, die meine Eltern hätten leisten sollen für uns beide, war fernab jeder Realität. Ich hoffe, das wurde/wird behoben.

  4. 12.

    Genau, und dann gibt es die riesige Grauzone zwischen den beiden, zu denen auch ich vor wenigen Jahren gehörte. Hätte BaföG in Höhe von 30 Euro bekommen, das war den Papierkram nicht wert. War arbeiten neben dem praktikumsbedingt sehr intensiven Chemie-Studium, hab die 400 Euro (auch wegen lächerlichem Stundenlohn) aber nie erreicht. Bekommen die Jobber auch unter 400 Euro wirklich stets die Förderung, wie Sie behaupten? Ich vermute, hier gibt es wiedermal ne riesige Grauzone, die auf das Geld angewiesen wäre

  5. 11.

    Nun, Sie haben eventuell den von mir beabsichtigten Bezug nicht ganz richtig verstanden: Mir ging es um die registrierten Studenten. Klar, wer seine eigenen Hobbys studiert(ausgefallende Richtungen)wird es nicht einfach haben. Dennoch würde ich Eltern immer sagen, für ihre lieben Kinder eine Berufsausbildung eines IHK-geführten Berufes zu empfehlen. Allein, weil der Abschluss noch einen Wert hat! Ich habe hier schon mehrfach geschrieben, dass im Handwerk eine Karriere winken kann, wenn man nämlich das Gewerk übernehmen darf/kann. Lehrjahre, ....das kennen Sie, gilt aber auch für Studenten.

  6. 9.

    Hallo, um auf deine Schlussantwort zu antworten... nicht alle Studierenden. Wir brauchen auch Habdwerker. Wer kocht frieren will muss halt arbeiten statt studieren. Evtl ist das der gewollte Weg. Genauso eine Antwort auf die Frage des programmieren der Seite, mit der Website alleine ist das nicht getan, das Programm dahinter nuss die Daten abgleichen und auf dopplung und andere Betrügereien selbst prüfen um dann die Auszahlung zu genehmigen... da ist etwas mehr gefragt als nir die Website.

  7. 8.

    M.E. geht es den meisten nicht um die finanzielle Hilfe, sondern um Aussage: ... Das Ministerium arbeite mit den Ländern "intensiv an der Erstellung einer zentralen Antragsplattform und an digitalen Strukturen vom Antrag bis zur Auszahlung", teilte die Sprecherin mit. ...

  8. 7.

    Wieder Empörung auf höchstem Niveau.

    Bafög-Bezieher erhalten Zuschüsse automatisch und die, die jobben gehen erhalten auch das Geld. Der Rest bekommt die 200€. Das sind dann finanziell bessergestellte Studis (nicht bafögberechtigt).

  9. 6.

    Naja, man muss aber auch sehen, dass Studenten nur eine sehr kleine Wählergruppe sind. Die kann man ja schon mal unter den Tisch fallen lassen ohne die Wahl zu gefährden. Ist ja nicht das erste Mal.

  10. 4.

    Nochmal: Ich möchte mein Unverständnis dahingehend äußern, wie die Regierungsseite mit den Jugendlichen/Studenten umgeht. Ich finde es einfach unfair! Jeder hat einen Laptop o. ein Notebook. Und wir haben keine fähigen Leute, diese Web-site zum Laufen zu bringen? Dann hätte man auch über die Ausbildungsstätten einen fälschungssicheren Coupon zu schicken können. - Die Studenten sind eingeschrieben (ohne nähere Angaben?). Das kann ich nicht glauben. Juti, wer umzieht und das nicht anziegt und selblst dafür sorgt, dass alles stimmt, guckt erstmal in die Röhre. Aber es allen quasi auch noch auf unbestimmte Zeit vorzuenthalten. Das geht überhaupt nicht!!!
    Ich wundere mich über gar nichts mehr! Ist das etwa gewollt? Beschämend. Nur bei der HartzIV-Umwandlung, da hat es geklappt. Sind Studierende nicht wichtig?

  11. 3.

    Was meinen Sie mit hier?
    Berlin und Umgebung, oder auf auf bundesweiter Ebene?

  12. 2.

    Einfach nur ein Armutszeugnis, was hier bei den Behörden abläuft!

  13. 1.

    Typisch Deutschland. Randgruppen grenzt man aus oder lässt sie lange warten!
    Diäten von Abgeordneten und z.B.
    LNG-Terminals im Interesse der Industrie und der Energiehändler, die Mrd. verdienen, gehen schneller!
    Hier hapert es, mal davon abgesehen, dass immer noch Gruppen (z.B. Vorruheständler u.a ) bei der Energiehilfe "vergessen" wurden.
    Die aktuelle Regierung ist genauso volksfeindlich wie die Vorgängerregierung!

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