Party am Brandenburger Tor - Berlin bereitet sich auf die Silvesternacht vor

Mo 30.12.24 | 19:10 Uhr
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Aufbau Silvesterparty am Brandenburger Tor
Soeren Stache/dpa
Audio: rbb 88.8 | 27.12.2024 | Jenny Barke | Bild: Soeren Stache/dpa

Am Brandenburger Tor sind die Aufbauarbeiten für die traditionelle Silvesterparty in vollem Gange. Polizei und Feuerwehr rechnen derweil wieder einmal mit einer unruhigen Nacht. Erste Zwischenfälle mit Feuerwerk gab es bereits.

Am Brandenburger Tor laufen die Vorbereitungen für die große Silvesterparty in Berlin. Zu der Party mit dem Titel "Celebrate at the Gate" werden bis zu 65.000 Menschen erwartet. Nach jüngsten Angaben der Veranstalter wurden bislang rund 23.000 Tickets verkauft. Das entspreche dem Vorjahresniveau, so eine Sprecherin der Deutschen Entertainment AG. Die Organisatoren rechnen wie im Vorjahr "mit einer hohen Verkaufsdynamik in den letzten Tagen" und gehen davon aus, dass die Veranstaltung am 31. Dezember wieder ausverkauft sein wird.

Ein personalisiertes digitales Ticket ist online für 20 Euro erhältlich. Kinder und Jugendliche zahlen die Hälfte. Zum Silvester-Showprogramm gehören Auftritte der Rapperin Shirin David und weiterer Stars wie Maite Kelly, Bausa, Esther Graf, Nemo und Peter Schilling.

Sperrung um den Großen Stern ausgeweitet

Für die Party ist der Bereich rund um das Wahrzeichen sowie die Straße des 17. Juni bis zum Großen Stern gesperrt. Laut Verkehrsinformationszentrale [viz.berlin.de] gilt die Sperrung auch für den Fuß- und Radverkehr. Am Silvestertag selbst wird die Sperrung im Bereich Großer Stern ausgeweitet. Ab dem Morgen werden dann auch alle Zufahrtsstraßen zum Großen Stern gesperrt. Die Sperrung wird am Neujahrsmorgen um etwa 6 Uhr aufgehoben.

Polizei verstärkt nach Anschlag in Magdeburg Sicherheitsmaßnahmen

Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist das Thema Sicherheit noch mehr in den Fokus gerückt. Die Berliner Polizei hat darum nach eigenen Angaben ihre Konzepte nochmals überprüft. "Wir sind gut aufgestellt", erklärte der Polizei-Einsatzleiter für den Jahreswechsel, Stephan Katte, im Vorfeld der Silvesternacht. 3.000 Polizisten und Polizistinnen - darunter auch aus anderen Bundesländern - sind in der Silvesternacht zusätzlich in Berlin unterwegs. Damit sind nach Polizeiangaben insgesamt mehr als 5.000 Einsatzkräfte zum Jahreswechsel auf Berlins Straßen unterwegs.

Als "mögliches weiches Ziel" hat die Polizei spontane Menschenansammlungen identifiziert. Erfahrungsgemäß ist das vor allem auf der Straße Unter den Linden zu erwarten. Dorthin kommen spontan viele Menschen, um das zentrale Feuerwerk bei der Party am Brandenburger Tor zu verfolgen. Die Polizei will das Gebiet mit mobilen Zufahrtssperren schützen - also Polizeiautos aufstellen.

Um Krawalle in der Stadt und Angriffe auf Rettungskräfte nach Möglichkeit zu verhindern, setzt die Polizei weitestgehend auf das Konzept vom vergangenen Jahr. Sie werde so ihre "Reaktions- und Durchsetzungsfähigkeit unter Beweis stellen", sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel. "Es ist uns letztes Jahr gelungen, den Angriff auf Rettungskräfte zu verhindern - und das ist auch dieses Jahr unser Ziel."

Feuerwehr verdreifacht Personal

Gänzlich werden Krawalle und Gewalt trotzdem nicht ausbleiben, wissen auch die Sicherheitsbehörden. "Aber die meisten Berliner wollen friedlich Silvester feiern", so Slowik Meisel. Vor einem Jahr zählte die Polizei 1.328 für Silvester typische Straftaten. 27 Polizisten wurden verletzt, zwölf von ihnen durch Feuerwerkskörper. Insgesamt 788 Verdächtige wurden in der Silvesternacht vorläufig festgenommen oder identifiziert.

Die Berliner Feuerwehr rechnet erneut mit der einsatzreichsten Nacht des Jahres. Sie verdreifacht ihr Personal, "um der Masse an Einsätzen Herr werden zu können", wie Sprecher Vinzens Kasch sagte. Konkrete Zahlen nannte er noch nicht. Der Einsatz werde aber vergleichbar sein mit dem im Vorjahr. Damals waren Feuerwehr und Hilfsorganisationen mit insgesamt mehr als 1.500 Einsatzkräften aktiv.

Brennpunktbereiche und Böllerverbote

Nach Krawallen und Ausschreitungen in der Silvesternacht vor zwei Jahren hat die Polizei drei Brennpunktbereiche definiert, wo aufgrund der Erfahrungen mit Exzessen und Straftaten zu rechnen ist. In dem Bereich werden Rettungskräfte von Polizisten begleitet.

Zudem werden wie im Vorjahr am Alexanderplatz in Mitte, im Steinmetz-Kiez in Schöneberg und in Teilen der Sonnenallee nebst Nebenstraßen in Neukölln erneut Böllerverbotszonen eingerichtet. Böller und Raketen dürfen hier nicht gezündet werden, erlaubt sind allenfalls Material wie Knallerbsen oder Wunderkerzen. Gleiches gilt für den Bereich der kommerziellen Silvesterparty am Brandenburger Tor, die von einer großflächigen Waffenverbotszone umgeben sein wird.

Verkehrsbehinderungen in der Silvesternacht

Auch andernorts müssen sich Menschen in der Silvesternacht im Verkehr auf Behinderungen einstellen: Buslinien können vorübergehend eingestellt werden oder aber Umleitungen fahren wegen Polizeieinsätzen, wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mitteilten. U- und S-Bahnen könnten an manchen Stationen durchfahren, weil diese aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Unterdessen decken sich die Menschen in Berlin mit Böllern und Raketen ein. Zum Verkaufsstart von Feuerwerk bildeten sich bereits in der Nacht zum Samstag Schlangen. Ein Mann in Wedding soll derweil im Internet mit illegaler Pyrotechnik gehandelt haben. Der 25-Jährige wurde festgenommen. Polizisten fanden in seiner Wohnung unter anderem mehrere Kugelbomben, wie die Polizei mitteilte.

Sendung: rbb 88.8, 27.12.2024, 17:25 Uhr

36 Kommentare

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  1. 36.

    Denke diese Feier kostet mehr, als sie nutzt und hätte für Berlin großes Sparpotential gehabt.

  2. 35.

    Aus allen Kommentaren, die ich lese, sehe ich nur Angst. Angst sei ein schlechter Berater, hält uns aber am Leben ?
    Guten Rutsch, bisschen bescheiden und Optimismus für Neue Jahr.

  3. 34.

    Da sind die ganzen C Promis für die Touris genau richtig.

  4. 33.

    "Zu der Party mit dem Titel "Celebrate at the Gate" werden bis zu 65.000 Menschen erwartet."

    Waren das früher nicht mal über eine Million Menschen? Und erzählt mir jetzt bloß nichts von irgendwelchen Sicherheitsbedenken! Die Gefahr einer Massenpanik gab es vor zehn Jahren auch schon.

  5. 32.

    Genau! Da kann diese afd stolz auf sich sein, soviel Aufmerksamkeit durch diesen Massenmord bekommen. Der Täter war/ist ja Rechtsextremist.

  6. 31.

    Was ist an diesem rechtsextremen Schwachsinn ein "Guter Kommentar"?

    Rechtsextremisten hetzen seit 2015 und spalten unsere Gesellschaft indem sie unentwegt versuchen Angst und Desinformationen zu verbreiten.

  7. 30.

    Warum benutzen sie für ihre immer gleiche rechtsextreme Hetze immer wieder Frauennamen?

    Meinen sie dann wäre ihre rechtsextreme Hetze weniger schlimm?

  8. 29.

    Ich musste kurz überlegen, aber ja, seit 2015 ist die rechtsextreme AFD im Aufwind und versucht, unsere Gesellschaft durch Desinformation und Hetze zu verunsichern und zu spalten. Nun ist ein AFD-Sympathisant zum Täter geworden. Nicht zum ersten Mal. Worten folgen Taten. Wir müssen jeglichen Extremismus bekämpfen. Hierzulande stellt Rechtsextremismus die größte Gefahr dar.

  9. 28.

    Belassen wir es dabei…. Ich werde weiterhin alle Veranstaltungen jeder Größenordnung besuchen ohne mir irgendwelche Gedanken zu machen.

  10. 27.

    Sie haben vollkommen Recht.
    Und ich möchte als Frau auf etwas hinweisen, was alle anderen hier in Angies #3 Beitrag scheinbar nicht erkannt haben: Es ist nicht nur die Terrorgefahr, die so manchen lieber zu Hause feiern lässt. Da ist auch nicht nur die allgemein zunehmende Gewaltbereitschaft, sondern auch die - vorsichtig ausgedrückt - verdammt unangenehme Respektlosigkeit gegenüber Frauen. Und da gegen helfen weder Betonpoller, noch Polizeipräsenz und die aktuelle Gerichtsbarkeit schon garnicht.

  11. 25.

    Es fühlt sich nicht wie das Erwarten auf ein fröhliches Fest an, sondern eher wie die Furcht vor einen Angriff auf die Sicherheit der Bürger.

    Mögen die Götter es bitte regnen und stürmen lassen.

  12. 24.

    Unrecht haben Sie nicht...Es macht nur keinen Sinn an dieser Stelle weiter zu machen. Habe gerade Dieter Nuhrs Jahresrückblick gesehen. Wenn ich so formuliere, ... wird es hier nicht veröffentlicht.

  13. 23.

    Ja klar ist das Risiko gestiegen weil es Anschläge gab ist insgesamt das Risiko größer zu verunglücken.
    Und jetzt sagen sie doch mal bitte um wieviel Promill es gestiegen ist.
    Der Aufwand der betrieben wird um diese minimale Steigerung zu senken steht in keinem Verhältnis und wird auch in allen anderen Bereichen nicht gefordert… aber wenn jemand von der Leiter fällt berichtet darüber auch niemand in dauerschleife.

  14. 22.

    Erinnern sie sich noch an das la belle ? Disco in Berlin.
    Was wurde danach gemacht ? Ja genau, nichts. Heute muss immer etwas gemacht werden… ob das Sinn macht oder nicht ist völlig egal.
    Ich war auf dem Weihnachtsmarkt Bebel Platz… Taschenkontrolle… absolut sinnlose Sache. Wenn ich da etwas vor hätte, würde ich bestimmt nicht meine Waffe in einem Rucksack oder sowas hinein schmuggeln.
    Oder Tempelhofer Hafen… 5 Buden aber Beton Barriere… da sitzen im Sommer mehr Leute rum als auf dem Weihnachtsmarkt.
    Oder Festival of lights …. Bebel Platz, Brandenburger Tor richtig voll … was wurde da gemacht ? Nichts… was ist passiert ? Nichts.
    Man hat hier jede Relation verloren… wie gesagt Hauptsache irgendwas wird gemacht.

  15. 21.

    Wir wissen doch alle aus Erfahrung der letzten Jahre, wer hier in Berlin „Krieg spielt“ gegen Bürger, Polizei, Feuerwehr. Die Strafverfolgung ist dann jahrelang beschäftigt und am Ende sind die Urteile ein Witz. Damals schloss RGG sofort den BER-Abschiebeterminal per 5.1. vorsorglich damit die Täter hier bleiben können. Wir werden den kommenden 1.1.25 erleben und es wird nicht besser. Die Irren sind unter uns, politisch gewollt und gefeiert

  16. 20.

    Sie beschreiben gut, ziehen aber die falschen Schlüsse. Richtig ist: Das Unfallrisiko ist gestiegen, da zu den Haushaltsunfällen/Verkehrsunfällen die eines Terroranschlags dazu gekommen sind. ZUSÄTZLICH.

  17. 19.

    Denken Sie mal 30 Jahre zurück, da brauchten die Besucher von Weihnachtsmärkten keine Angst haben das etwas schreckliches passiert.
    Da wurden sie nicht mit Betonbarrieren, übermäßiges patrouillieren durch Polizei, Waffenverbotszonen noch wurden einfache Besucher oder Rentner auf Messer durchsucht. Für viele ist die Weihnachtszeit eine Zeit der Besinnung und Weihnachtsmärkte Orte der Freude und keine Hochsicherheitstraks .
    Ja es passiert nicht auf jedem Weihnachtsmarkt, genau wie nicht jeder beim Auto fahren verunfallt, aber wenn es doch passiert ist es einmal zuviel und ja das es soweit gekommen ist daran hat auch unsere Politik und ihre Versäumnisse schuld,auch wenn es einige abstreiten oder darüber hinwegsehen wollen.

  18. 18.

    Na dann nehmen wir doch einen Vergleich der passt.
    In Berlin gibt es jedes Jahr über 100 Weihnachtsmärkte.
    Also als Startpunkt der Anschlag vor 8 Jahren… also haben über 800 Weihnachtsmärkte stattgefunden ohne das etwas passiert ist… mit zig Millionen Besucher jedes Jahr … (Deuschlandweit 3000 Weihnachtsmärkte mit über 100 Mio Besucher jedes Jahr)
    Der Weg zum Weihnachtsmarkt dürfte gefährlicher bzw. Das Risiko einer Verletzung größer sein als der Aufenthalt dort.
    Das sind einfach nur Fakten aber Angst orientiert sich nicht an Fakten.

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