Krankenhäuser und Einsatzkräfte - Brandenburg bereitet sich auf Silvester und Böllerei vor

Mo 30.12.24 | 15:37 Uhr
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Archivbild: Silvesternacht - Feuerwerk über den Dächern Potsdams. (Quelle: dpa/Meyer)
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rbb24 | 30.12.2024 | Dilek Üşük | Bild: dpa/Meyer

In Brandenburg laufen die Vorbereitungen auf die Silvesternacht. Krankenhäuser stocken ihr Personal auf, die Polizei kontrolliert unter anderem die Einfuhr von Feuerwerkskörpern aus Polen.

Die Brandenburger Krankenhäuser bereiten sich auf eine möglicherweise arbeitsreiche Silvesternacht vor. Das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam wolle mehr Personal in den Notaufnahmen vorhalten, sagte eine Sprecherin des Krankenhauses in der Landeshauptstadt. Das schließe die Zentrale und die Kinder-Notaufnahme ein. Zudem seien Augenärzte und Mediziner der Plastischen- und Hand-Chirurgie gezielt im Einsatz.

Schnittwunden, Augenverletzungen und Verbrennungen

Im Klinikum Frankfurt (Oder) soll in der Silvesternacht vor allem der Pflegebereich personell verstärkt werden. Neben den Pflegekräften seien auch Ärzte im Einsatz, um typische Verletzungen wie Verbrennungen, Schnittwunden, Augenverletzungen oder Schäden durch die Explosion von Feuerwerkskörpern zu behandeln, erklärte eine Sprecherin des Krankenhauses.

Ähnliches erklärte auch ein Sprecher der Medizinischen Universität Lausitz in Cottbus. Die Zentrale Notaufnahme werde für die Silvesternacht zusätzliches Personal im Schichtsystem vorhalten und einsetzen. "Pflegekräfte und ärztliche Mitarbeitende sind am Klinikum im Dienst, um auf typische Verletzungen einer Silvesternacht entsprechend reagieren zu können."

Illegale Böller bei Grenzkontrollen beschlagnahmt

Die Polizei hat derweil bei Einreisekontrollen an der polnischen Grenze zahlreiche verbotene Feuerwerkskörper festgestellt. Von Freitag bis Sonntag hätten die Beamten in Hohenwutzen (Märkisch-Oderland) und Küstrin-Kietz an der Grenze den aus Polen kommenden Verkehr kontrolliert, erklärte ein Polizeisprecher.

In insgesamt 23 Fällen konnten kontrollierte Menschen im Alter zwischen 16 und 45 Jahren keine erforderliche Einfuhrerlaubnis für die mitgeführte Pyrotechnik vorweisen. Das Nettogewicht der festgestellten Sprengmasse betrug laut Polizei mehr als 20 Kilogramm. Die Beamten beschlagnahmten die Feuerwerkskörper und leiteten Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz gegen alle Betiligten ein. Die beschlagnahmte Pyrotechnik wird nun entsorgt und vernichtet.

Sendung: rbb24, 30.12.2024, 16:00 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Aha, dann sagen Sie doch, wie Sie Ihre Ausführungen im letzten Absatz zu kontrollieren gedenken. Schrittzähler, Lebensmittelmarken, Bezugsschein für Gerätränke und Nikotin?
    Funktioniert nicht. Gab es schon in der DDR bei der Zuteilung von Baumaterial bei der BHG. Weil es nicht funktionierte, gab es Tauschgeschäfte und natürlich Schwarzmarkt.
    Die Politik kann, soll und darf nicht für alles was Menschen tun die Verantwortung übernehmen oder nur mit Verboten reagieren. Das Ist Einmischung und ein Eingriff in die Selbstbestimmung. Ich empfinde das nicht als Schutz vor mir selbst, sondern einfach nur als Gängelei. Wenn der Mensch nur noch das Recht hat seine Pflicht zu tun, ist das ein bisschen dürftig. Prost!

  2. 17.

    Selbstverständlich hat der Hippokratische Eid der Ärzte seine Wirkung im Sinne einer HilfeVERPFLICHTUNG. Das Angeschlossensein an medizinische Apparate - soweit Sie in einer Patientenverfügung dem nicht widersprechen - findet seinen Grund genau hierin. Mithin dürfen sich Ärzte der Hilfe angesichts durch Leichtsinn oder gar Bewusstheit zugefügter Verletzungen nicht verweigern. Das war ja der Ausgangspunkt des Beitrages Nr. 5.

    Die finanzielle Eigenbeteiligung bei derlei Verletzungen steht dann auf einem anderen Blatt. Das wäre m. E. höchst sinnvoll, gleich so bei Extremsportarten, wobei die Zuordnung dazu sowieso schon vorhanden ist, anders als bspw. bei der Höhe des Alkoholkonsums, des Rauchens oder beim Ausmaß einseitiger Ernährung.

  3. 16.

    Ich will ja nicht belehrsam ankommen, doch ...

    Ein klar benanntes, ausformuliertes Bürgerrecht werden Sie nirgendwo lesen können. Wie sollte es auch anders sein. Es ist erlaubt, weil es nicht verboten ist. Es ist mithin genauso erlaubt, wie es zuvor noch nicht verboten war, bis 1957 mit dem Auto so schnell durch die Stadt zu fahren, wie es das Fahrzeug her gab, mittels Laserpointer Piloten zu blenden oder sich als junger Mensch auf Kesselwaggons unterhalb einer Starkstrom-Fahrleitung zu legen, der "Spannung" wegen.

  4. 15.

    Tja, manche denken eben soviel, wie zwischen Wand und Tapete paßt.

  5. 14.

    Feuerwerk verbieten? Nein danke, nicht mit mir.
    Jedoch bin ich für maßvollen sicheren Umgang mit legalem Feuerwerk, aber nicht maßlosen bzw. gefährlichen Umgang mit (il)legalem Feuerwerk!
    Den Beschuss anderer Personen, Einsatzkräften oder Fahrzeugen lehne ich generell ab, das geht gar nicht. Wer so etwas macht, den soll die ganze Härte der Gesetze bei den Strafen treffen!
    Ich wünsche allen ein gesundes neues Jahr.
    All die, welche arbeiten müssen, wünsche ich einen möglichst ruhigen Dienst!

  6. 13.

    Ick dachte, Böllern is „Bürgerrecht“ ! Und Alkohol ebenso !

  7. 11.

    Welch Pyrodeppe mal wieder anfangen, Autos damit zu beschießen. Aber so manche hier sagen ja, es wird verantwortungsvoll damit umgegangen.
    Dieser Mist gehört so schnell wie möglich verboten.

  8. 10.

    Erste Festnahmen in Schöneberg!

  9. 9.

    Der Hippokratischen Eid hat rechtlich die Bedeutung eines Jugendweihe-Gelöbnisses oder Einbürgerungs-Gelöbnisses, also keine.
    Darauf kann sich kein Patient berufen.

  10. 7.

    Bereite mich auch schon langsam vor. Dauert ja nicht mehr lange und Bettdecke über den Kopf.

  11. 6.

    Die Hilfe folgt aus dem Hippokratischen Eid der Mediziner, Ihre Hilfe gegenüber Denjenigen, die Knallkörper unsachgemäß bedienten und sich dann infolge verletzten, erfolgt aus der allgemeinmenschlichen Hilfeverpflichtung. Es sei denn, sie könnten sich dadurch selbst gefährden.

    Was allerdings - abseits von den auch m. E. vernünftigen Vorschlägen, nur zentrale Feuerwerke zu erlauben - sinnvoll ist, das ist die Eigenbeteiligung von Denjenigen, die erkennbar unsachgemäß handelten. Ein bloßer Irrtum kann da nicht unterstellt werden, vielmehr ein Überbietungsgehabe, was bewusst geschehen.

    Analog würde ich bspw. auch bei Extremsportarten vorgehen. Wer solche Sportarten betreibt, ist ja ohnehin schon versicherungsrechtlich erfasst und stärker als andere zur Eigenbeteiligung herangezogen werden.

  12. 5.

    Dafür zahlen wir die CO² Abgabe. Woher nehmen "Knaller" den Anspruch, dass sie bei unsachgemäßen Umgang (=Personenschaden), ärztlich versorgt werden müssen? Habe gerade die Beitragserhöung KraKa bekommen.

  13. 4.

    "Alle müssen leiden,nur weil der Staat auf diese Geldeinnahme nicht verzichten will.
    Im letzten Jahr wurden 180 Millionen Euro einfach mal verbrannt."

    Diese politische "Unausgegorenheit" scheint jenseits aller Parteien zu existieren: Im Zweifelsfall entscheidet faktisch der Kassenwart, Finanz-Minister, -Senator, -Beigeordnete, mag an Vorhaben nun sein, was will. Ich sehe darin einen Mangel an Antizipation, also an Vorstellungsvermögen, dass eine aktuelle Mindereinnahme mittel- und langfristig sogar zu einer besseren Kassenlage führen kann. Das gilt dann auch für einen finanziellen Überbrückungsmechanismus, soweit der nötig ist.

  14. 3.

    Ich bin ganz Ihrer Meinung.
    Diese sinnlose Böllerei gehört abgeschafft.
    Es wird ständig gejammert das alles teuer wird,aber es wird Geld verbrannt.
    Ich verstehe die Menschen nicht.

    Alle müssen leiden,nur weil der Staat auf diese Geldeinnahme nicht verzichten will.
    Im letzten Jahr wurden 180 Millionen Euro einfach mal verbrannt.
    In anderen Ländern klappt das auch,aber das spiegelt unsere Gesellschaft wieder.
    Tun alle so wie umweltbewusst sie sind ,aber dann an Silvester wird die Sau rausgelassen.
    Das passt nicht zusammen.
    Ich würde gerne wegfahren wo nicht geknallt wird,aber mir ist nicht wohl dabei das Haus unbeaufsichtigt zu lassen.
    Denn an Silvester wird gerne eingebrochen.
    Furchtbarer Tag!!!!

  15. 2.

    Im Grunde erlebe ich die Knallerei und die Verwendung von Feuerwerkskörpern als eine Art Abbild gesellschaftlicher Grundstimmungen. In den USA wurde im Vorfeld des Irak-Krieges 2003 irgendwo im Land eine Pyro-Show auf offener Bühne veranstaltet, die Show-Techniker waren flugs schon beim nächsten Einsatz und ein Feuer griff auf die Bühnevorhänge über. Das Publikum aber glaubte an die Raffiniertheit der Show und blieb sitzen. Bis es zu spät war.

    Solche Art Szenerie ist der blanke Horror. Ich hoffe, dass die politische Aufgeladenheit hierzulande nicht solche Ergebnisse zeitigt, weder auf der Straße noch sonstwo.

    Schon einmal einen "Guten Rutsch" und ggf. ein etwas leiseres Hineinkommen in 2025. Überlaut ist es ja ohnehin schon.

  16. 1.

    Irgendwie kaum mit normalen Menschenverstand nachvollziehbar. Es herrscht Pflegenotstand, es soll gespart werden und die Krankenhäuser, RTW, Feuerwehr, BSR und Polizei müssen sich auf Verletzte und Dreck vorbereiten, wascnicht sein müsste.
    Warum jedes Jahr dieser Böllerirrsinn?
    Bei der Pandemie hat’s auch geklappt Verbote auszusprechen um Alte, Jugendliche, Kinder und hier nun wären es auch auch die Tiere, zu schützen. Wäre doch mal was für die nächste Wahl.
    Ein gesundes neues Jahr

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