Berlin-Gesundbrunnen -
Der Influencer und Fußballer Nader Jindaoui hat einen Massenansturm auf ein Waffelgeschäft in Berlin-Gesundbrunnen ausgelöst. Sechs Menschen seien in dem Gedränge leicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Polizei musste demnach einschreiten, weil es zu "tumultartigen Szenen" kam. Ein zehnjähriges Kind sei ins Krankenhaus gebracht worden, darüber hinaus erlitten fünf Minderjährige Atemnot und Kreislaufprobleme.
Polizei löst Ansammlung auf
Laut Polizei versammelten sich am Samstag rund 2.000 Menschen auf der Grüntaler Straße, um den derzeit vereinslosen Offensivspieler Jindaoui zu sehen, der bis zum Sommer bei Hertha BSC unter Vertrag stand und für die Zweitvertretung in der Regionalliga spielte. Er hatte zusammen mit seiner Partnerin im Rahmen einer Werbeaktion eingeladen, Gratis-Bowls und -Waffeln zu bekommen.
Bereits weit vor der für 14 Uhr geplanten Aktion befanden sich der Polizei zufolge rund 1.000 Teilnehmende, darunter hauptsächlich Kinder und Jugendliche, vor dem Geschäft. Den Angaben zufolge sperrten Einsatzkräfte die Grüntaler Straße zwischen der Badstraße und der Bellermannstraße für den Fahrzeugverkehr. Nachdem die Personenanzahl auf 2.000 angewachsen war und der Influencer erstmalig gesichtet wurde, kam es zu ersten Unruhen.
Der Ladeninhaber habe Security eingesetzt. Mit "Schieben und Drücken" hätte die Polizei die Anwesenden davon abhalten müssen, weiter in das Geschäft einzudringen. Letztlich löste die Polizei die Ansammlung auf.
Einsatzkräfte forderten dazu auf, die Fahrbahn und den Gehweg für den Transport von Verletzten freizumachen. Die Aufforderung blieb laut Polizei zunächst erfolglos, sodass zwischenzeitlich auch die Badstraße zwischen Böttgerstraße und Stettiner Straße in Richtung Pankstraße gesperrt werden mussten.
Im Gedränge sollen mehrere Personen wild um sich geschlagen und dabei eine Zehnjährige im Brustbereich getroffen haben. Das Mädchen kam mit Schmerzen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Die Kriminalpolizei ermittelt in dem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung.
Jindaoui bedauert die Situation
Die Jindaouis haben auf ihren sozialen Kanälen zusammen mehrere Millionen Follower bei Tiktok, Instagram und Youtube. Nader Jindaoui entschuldigte sich im Anschluss bei seinen Fans in einem Beitrag bei Instagram. Es habe ein "Ausnahmezustand" geherrscht. "Ich kann verstehen, warum die Polizei das abgebrochen hat. Es geht am Ende wirklich um eure Sicherheit", sagte Jindaoui.
Ihm sei gesagt worden, dass mehr als 5.000 Menschen gekommen seien. Aufnahmen bei Instagram zeigen eine dichte Menschenmenge auf der Straße vor und Dutzende - vorwiegend jugendliche - Fans in dem Geschäft.
Sendung: Fritz vom rbb, 29.12.2024, 14:30 Uhr