Berlin-Gesundbrunnen - Influencer Jindaoui löst Massenansturm auf Waffelgeschäft aus - sechs Verletzte

So 29.12.24 | 15:47 Uhr
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Nader Jindaoui fotografiert am 11.05.2024. (Quelle: dpa/Luciano Lima)
dpa/Luciano Lima
Video: rbb|24 | 29.12.2024 | Material: Instragram/ @tipsundclips | Bild: dpa/Luciano Lima

Der Influencer und Fußballer Nader Jindaoui hat einen Massenansturm auf ein Waffelgeschäft in Berlin-Gesundbrunnen ausgelöst. Sechs Menschen seien in dem Gedränge leicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Polizei musste demnach einschreiten, weil es zu "tumultartigen Szenen" kam. Ein zehnjähriges Kind sei ins Krankenhaus gebracht worden, darüber hinaus erlitten fünf Minderjährige Atemnot und Kreislaufprobleme.

Polizei löst Ansammlung auf

Laut Polizei versammelten sich am Samstag rund 2.000 Menschen auf der Grüntaler Straße, um den derzeit vereinslosen Offensivspieler Jindaoui zu sehen, der bis zum Sommer bei Hertha BSC unter Vertrag stand und für die Zweitvertretung in der Regionalliga spielte. Er hatte zusammen mit seiner Partnerin im Rahmen einer Werbeaktion eingeladen, Gratis-Bowls und -Waffeln zu bekommen.

Bereits weit vor der für 14 Uhr geplanten Aktion befanden sich der Polizei zufolge rund 1.000 Teilnehmende, darunter hauptsächlich Kinder und Jugendliche, vor dem Geschäft. Den Angaben zufolge sperrten Einsatzkräfte die Grüntaler Straße zwischen der Badstraße und der Bellermannstraße für den Fahrzeugverkehr. Nachdem die Personenanzahl auf 2.000 angewachsen war und der Influencer erstmalig gesichtet wurde, kam es zu ersten Unruhen.

Der Ladeninhaber habe Security eingesetzt. Mit "Schieben und Drücken" hätte die Polizei die Anwesenden davon abhalten müssen, weiter in das Geschäft einzudringen. Letztlich löste die Polizei die Ansammlung auf.

Einsatzkräfte forderten dazu auf, die Fahrbahn und den Gehweg für den Transport von Verletzten freizumachen. Die Aufforderung blieb laut Polizei zunächst erfolglos, sodass zwischenzeitlich auch die Badstraße zwischen Böttgerstraße und Stettiner Straße in Richtung Pankstraße gesperrt werden mussten.

Im Gedränge sollen mehrere Personen wild um sich geschlagen und dabei eine Zehnjährige im Brustbereich getroffen haben. Das Mädchen kam mit Schmerzen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Die Kriminalpolizei ermittelt in dem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung.

Jindaoui bedauert die Situation

Die Jindaouis haben auf ihren sozialen Kanälen zusammen mehrere Millionen Follower bei Tiktok, Instagram und Youtube. Nader Jindaoui entschuldigte sich im Anschluss bei seinen Fans in einem Beitrag bei Instagram. Es habe ein "Ausnahmezustand" geherrscht. "Ich kann verstehen, warum die Polizei das abgebrochen hat. Es geht am Ende wirklich um eure Sicherheit", sagte Jindaoui.

Ihm sei gesagt worden, dass mehr als 5.000 Menschen gekommen seien. Aufnahmen bei Instagram zeigen eine dichte Menschenmenge auf der Straße vor und Dutzende - vorwiegend jugendliche - Fans in dem Geschäft.

Sendung: Fritz vom rbb, 29.12.2024, 14:30 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Es ist nicht nur der "Eindruck" daß so mancher Bürger inzwischen "verblödet", es ist leider Realität...social media ist die neue "Regierung", die unser Land "versaut".

  2. 16.

    Da kann man mal sehen , welchen Einfluss solche Personen haben ... ein großes "Versprechen" und alle rennen los oder ihm hinterher.... Macht mir Angst....

  3. 14.

    Kostenlos....Tausende stellen sich an, weil sie eine Waffel aus der Hand von einem Fussballer bekommen möchten...???
    Und die kommen mit Kindern, auf die sie offensichtich nicht aufpassen können! Und die Drängler sind ebenso nicht in der Lage, die Lage zu erkennen und Rücksicht auf KInder zu nehmen!?
    Ich gehe doch mit meinem Kind weg, wenn es so ein Gedränge gibt! Insbesondere dann, wenn die Menge auf die Anordnugnen der Polizei nicht reagiert!!!
    Jetzt schieben wir alles auf die unfähigen Veranstalter und Ordnungskräfte?
    Bitte mal an die eigene Nase fassen!

  4. 13.

    Ganz schön krank!

  5. 12.

    Was für ein Abstieg - letztes Jahr kamen noch 60.000 zu Jindaoui, als er sich zehn Freunde gesucht hatte und im Olympiastadion gegen den HSV antrat.

  6. 11.

    Ein sog. Influencer Paar, das auf ihren "sozialen Kanälen" zusammen mehrere Millionen Follower unter vornehmlich sehr jungen Menschen hat, kündigt ein Gratis-Bowls und -Waffeln Event an und "wundert" sich dann darüber, dass tatsächlich mehrere Tausend Kinder und Jugendliche unkoordiniert vor Ort erscheinen, um daran teilhaben zu wollen. Ihre "Entschuldigung" für die Unannehmlichkeiten können sie sich in den A*sch klemmen.

  7. 9.

    Handy einziehen, Kanal löschen, Providersperre, Gebührenbescheid erlassen.

  8. 8.

    Aus Facebook-Parties sind Instagram-Events geworden.

    Mit was nimmt der Typ Einfluss auf Kinder / Jugendliche?

  9. 7.

    sind Teile der Menschheit wirklich schon so verblödet?
    Da verspricht ein ziemlich unbekannter Fußballer "Gratis-Bowls" und "Gratis-Waffeln", Tausende (!) wollen unbedingt 'ne Bowl und 'ne Waffel abbekommen und erzeugen Tumult mit Verletzten. Na gut, die haben vielleicht an den Festtagen nichts zu essen bekommen ...
    Was war wohl das Ziel dieser Aktion, dieses "Influencer-Gags"? Der Name "Jindaoui" ist in den Medien präsent - aber wie unwichtig ist dieser Mensch doch!

  10. 6.

    Letztendlich derselbe Schwachsinn wie das Anstehen für Dubai Schokolade. Nur das für letzteres mehr bezahlt werden musste. Die Anzahl der funktionierenden Neuronen geht bei der Menschheit immer weiter zurück.

  11. 5.

    Einfach nur noch sehr verwunderlich, diese Gesellschaft...

  12. 4.

    Letztlich nur ein Herthaner, der um Aufmerksamkeit buhlt.
    Irgendwie gewöhnlich.

  13. 1.

    Kommt denn Herr Jindaoui auch für die entstandenen Kosten des Polizeieinsatzes auf? Er ist doch der Veranstalter oder etwa nicht?

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