Start am 1. Januar - Modellprojekt soll Pflegefamilien in Berlin finanziell unterstützen

Mo 30.12.24 | 17:17 Uhr
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Symbolbild: Ein Mann mit einem Kind auf dem Arm und einem an der Hand wirft einen Schatten auf eine mit bunten Handabdrücken bemalte Wand einer Kindertagesstätte. (Quelle: dpa/Kneffel)
dpa/Kneffel
Audio: rbb 88.8 | 02.01.2025 | Ute Zill | Bild: dpa/Kneffel

Pflegeeltern in Berlin sollen finanziell entlastet werden. Ein Modellprojekt verspricht im neuen Jahr mehr Geld.

Ab dem 1. Januar startet der "Startbonus Pflegekind", wie Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) mitteilte. Pflegepersonen, die ein Kind in Vollzeitpflege aufnehmen, können künftig eine zusätzliche monatliche Unterstützung in Höhe von 924 Euro beantragen. Diese soll als Entlastung und Ersatz für den fehlenden Anspruch auf Elterngeld dienen.

Das Modellprojekt richtet sich vor allem an Alleinerziehende und Selbstständige, um diese Gruppen verstärkt für die Aufnahme von Pflegekindern zu gewinnen. Anspruchsberechtigt sind Berliner Pflegeeltern, deren Pflegekind noch nicht eingeschult ist. Zudem dürfen die Pflegepersonen nicht mehr als 32 Stunden pro Woche erwerbstätig sein.

Anträge ab 2025 möglich

Interessierte können sich demnach im neuen Jahr bei den Pflegekinderdiensten der Berliner Jugendämter oder beim Träger "Familien für Kinder gGmbH" [familien-fuer-kinder.de] beraten lassen. Die Leistungen werden pro Familie an eine Pflegeperson unabhängig vom Einkommen gezahlt und sind auf maximal zwölf Monate begrenzt.

"Mit dem Startbonus Pflegekind senden wir ein starkes Signal für den Kinderschutz und die Wertschätzung von Pflegefamilien", erklärte Günther-Wünsch. "Jede Pflegefamilie leistet einen unverzichtbaren Beitrag für den Schutz und die Zukunft von Kindern in schwierigen Lebenssituationen. Dieses Modellprojekt zeigt, dass Berlin auch neue Wege geht, um Pflegefamilien in der sensiblen Eingewöhnungsphase finanziell besonders zu unterstützen."

Rund 2.000 Pflegekinder in Berlin

In Berlin leben derzeit rund 2.000 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien, dazu kommen mehrere Tausend weitere in Heimen. Pflegeeltern erhalten bisher eine sogenannte Erziehungsleistung von etwa 420 Euro monatlich sowie eine Pauschale für den Lebensunterhalt des Kindes zwischen 600 und 850 Euro, abhängig vom Alter des Kindes. Der neue "Startbonus Pflegekind" soll zu diesen Leistungen hinzukommen.

Sendung: rbb 88.8, 02.01.2025, 13:00

2 Kommentare

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  1. 2.

    Ein guter Schritt in die richtige Richtung er löst jedoch nicht die strukturellen, tiefergehenden Probleme die in dem Bereich existieren....der Senat fährt die Zuschüsse immer weiter zurück...sparen auf Kosten derer die dringed Hilfe benötigen....Kinder die nicht in ihren Familien aufwachsen können und deren Psyche stark darunter leidet

  2. 1.

    Schön und gut das Pflegeeltern unterstützt werden sollen. Aber warum nicht auch die Eltern von pflegebedürftigen Kindern? Diese können zum Teil nicht mehr arbeiten gehen um sich um ihr pflegebedürftiges Kind zu kümmern. Selbst wenn das Kind zeitweise in der Kita oder Schule ist, gibt es immer etwas zu regeln bzw auch noch Termine bei Ärzten und Therapeuten wahrzunehmen. All das beansprucht solche Eltern unentgeltlich. Das Pflegegeld deckt diese Aufwände bei weitem nicht ab.

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