Barmer-Studie - Mehr Menschen wegen Kokainmissbrauch in Behandlung

Mo 30.12.24 | 12:06 Uhr
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Symbolbild: Ein Teil eines großen Kokainfunds wird am 20.07.2017 bei einer Pressekonferenz von der Polizei gezeigt. (Quelle: dpa-Bildfunk/Christian Charisius)
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rbb24 | 30.12.2024 | Dilek Üşük | Bild: dpa-Bildfunk/Christian Charisius

In Berlin und Brandenburg sind immer mehr Menschen wegen ihres Kokainmissbrauchs in ärztlicher Behandlung. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der Barmer-Krankenkasse hervor.

In Berlin waren 2023 demnach über 7.200 Kokainabhängige in Behandlung. 2019 waren es noch 5.400. In Brandenburg gab es 2023 landesweit fast 1.300 kokainabhängige Patientinnen und Patienten, 2019 waren es noch 870.

Da nur ein Bruchteil der Süchtigen in Behandlung ist, sei die Dunkelziffer wahrscheinlich deutlich größer, heißt es. Besonders stark betroffen sind der Studie zufolge Männer zwischen 20 und 39 Jahren.

Bundesweit wurden 2023 rund 65.000 Menschen wegen ihrer Kokainsucht behandelt. Berlin liegt nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen an dritter Stelle bei psychischen und Verhaltensstörungen durch Kokain, Brandenburg auf einem der hinteren Plätze.

Sendung: rbb24 Abendschau, 30.12.2024, 19:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Einen anderen Ansatz verfolgen, wäre nicht übel, gilt für beide Ihrer Gedanken. Ein Ansatz wäre, herauszufinden was Menschen dazu bringt, Substanzen zu konsumieren, die ihnen schaden? Bei Alkohol und Nikotin, Cannabis und Zucker ist der Zug abgefahren, abgehakt als Alltag im Konsumverhalten. Leicht zu erwerben und billiger als härteres Zeug. Damit lande ich bei den Möchtegern-Schwarzeneggers, die sich chemisch aufpumpen, um wem zu gefallen? Ich lande bei Menschen vom Studierenden bis zum Manager, die dem Stress ihres Alltags mit einer Linie Koks für ein paar Stunden entfliehen, abschalten wollen, besser denken können und leistungsfähiger sein möchten. Der Druck ist hoch, das Ziel irgendwie erreichen zu müssen und berufliche Erfolge zu erzielen und dazu gesellt sich in Zeiten wie diesen auch die Angst vor wirtschaftlichem und damit sozialem Abstieg. Da ist der Ansatz, glaube ich.

  2. 12.

    Antwort auf versch. Äusserungen: Wenn sich jemand freiwillig „abschiesst“ und dann von der Solidargemeinschaft erwartet die Kosten für Heilung/Genesung zu übernehmen, der sollte zumindest sich vorher mal fragen, welche Ursache seine Sucht hat und ob man vor dem Absturz Hilfe in Anspruch nehmen kann oder vielleicht auch sein Leben ändern könnte. Das Geld könnte m.E. besser investiert werden für Post-Covid/Post-Vaccine Hilfe!

  3. 11.

    Gefängnis wäre völliger Blödsinn. Ein "Cleanroom" scheint das jedenfalls nicht zu sein und verursacht noch weitere Kosten. Die AfD ist un(emp)fehlbar. Aber mal analog zu ihrer Linie, eine solche hat ja immer zwei Punkte.
    EINE Entwöhnungsbehandlung auf Kassenkosten. Danach ist Feierabend mit jeglichen Kassenleistungen in Suchtzusammenhang. Bleibt im Wiederholungsfall das Privat- und Sachvermögen ohne Schonvermögen, letztlich das Sozialamt und ggf. arbeiten gehen.

  4. 10.

    Sie schreiben es doch selbst schon. Ihre Droge Nr. 1 ist legal und Kokain ist nunmal verboten. Ein Ansatz wäre in meinen Augen, den Alkohol entsprechend teuer zu gestalten, siehe Skandinavien. 5,-€ für ne Buddel Schnaps zum „Sichdielichterausschiessen“ passt nicht. Aber deshalb harte Drogen als Vergleich legalisieren zu wollen ist der falsche Weg. Finde bereits die Cannabisfreigabe ist ein Zeichen der Hilflosigkeit mangels konstruktiver Lösungsansätze gewesen. Vogel Strauß lässt grüßen.

  5. 9.

    Wieso Missbrauch? Gibt es denn auch einen legalen Zugang zum Suchtmittel? Jede Form von Beschaffung und Verwendung von Suchtmitteln sollte kriminalisiert sein.

  6. 8.

    Droge Nr. 1 ist doch legal ! Alkohol: Autounfälle, Schlägereien, Gewalt in der Familie und außerhalb, wie viel Millionen Alkoholabhängige gibt es ? Wieviel Menschenleben und Milliarden kostet es ?
    Wer hat das legalisiert und wer ist dagegen Droge Nr. 1 zu verbieten ?

  7. 7.

    Habe in seinem Beitrag nichts über die AFD gelesen, aber mir scheint nicht das gegeben, was sie anscheinend können, zwischen den Zeilen lesen oder zumindest etwas dort hinein interpretieren. Und ihren Vorwurf der Inhaltsleere toppen sie mit einer Legalisierung, welche sie zudem noch als human bezeichnen, Chapeau, das war mal der Brüller des Tages.

  8. 6.

    Wer sich aufregt sollte zumindest Vorschläge benennen, wie es besser laufen könnte, als bisher. Das ewige "So kann es nicht weitergehen" ist mir zu inhaltsleer.

    Verfolgen sie einen anderen Ansatz als Gefängnis oder die AfD als Allheilmittel zu empfehlen?

  9. 5.

    Ein Drogenentzug kostet rd. 12.000 pro Peron und Monat. Schon bei 65.000 Koksern liegen die Kosten bei 780 Mio. Dazu kommen noch Alkoholabhängige, Fixer, Kiffer, was weiß ich noch alles für Substanzjongleure, Zocker etc. Die Krankenkassenbeiträge steigen, Kliniken machen dicht und auf den Dörfern sind Ärzte oft noch seltener wie Handyempfang. Anerkennung als Krankheit hin oder her. Es ist selbstverschuldet, niemand wird gezwungen sich "abzuschießen" aber alle müssen dafür mit bezahlen. Solidaritätsprinzip hin oder her. Hier läuft was völlig aus dem vermittelbaren Ruder.

  10. 4.

    Die Abwasseranalysen zeigen steigende Konsumausmasse und das stützt die Theorie, daß nicht nur der Kokainkonsum in apokalyptischen Zeiten zunimmt.

    Konsumenten sind Süchtige. Soll Sucht mit Gefängnis bestraft werden?
    Wer legt die einzelnen Strafmaße fest?
    Wieviel für Heroin, Kokain?
    Wieviel für Nikotin, Cannabis, Bier, Wein, Schnaps, Kaffee.
    Sollen die Fress- und Sport- und Medikamentensüchtigen einfach davonkommen?

    Ist Legalisierung nicht humanerund effektiver?

  11. 3.

    Und wieder sind es Männer. Männer sind auch häufiger Alkoholsüchtig, cannabisabhängig, spielsüchtig, kriminell und gewalttätig. Dabei gibt es genau so viele Frauen im Land. Trotzdem gibt es deutlich mehr Gefängnisse für Männer. Also, wo liegt der Fehler? Warum ist das so? Genetisch? Und was kann Mann/Frau dagegen unternehmen? Nur noch Mädchen auf die Welt bringen?

  12. 2.

    Wird das Koksen jetzt auch legalisiert, weil man keinen Verhinderungsansatz hat?

  13. 1.

    Die Entwicklung zeigt doch, dass gegen den Drogenhandel und den Besitz noch immer zu wenig getan wird. Im Gegenteil, weil das Thema nicht in den Griff bekommen wird, werden Drogen legalisiert. Unter Drogen werden Verbrechen begangen, Unfälle verursacht und weitere Straftaten begangen. Bei Verurteilung wird das Ganze noch strafmildernd berücksichtigt. Das ist doch krass.

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