Anzeigen und Bußgelder - Verfrühte Knallerei löst zahlreiche Polizeieinsätze in Berlin und Brandenburg aus
Erlaubt ist das Abbrennen von Silvester-Feuerwerk erst ab dem 31. Dezember. Drei Abende vorher wurde in Berlin und Brandenburg bereits kräftig geböllert. Wer von der Polizei dabei erwischt wird, muss mit empfindlichen Geldstrafen rechnen.
- Polizei verstärkt Aufgebot schon vor der Silvesternacht deutlich
- bereits fast 200-mal Pyrotechnik sichergestellt
- zahlreiche Anzeigen, Verstöße und Ordnungswidrigkeiten - meist durch Jugendliche
Drei Tage vor Silvester wurde in der Region schon kräftig geböllert - obwohl es erst ab dem Abend des 31. Dezember erlaubt ist. "Überall wird eher damit angefangen, die Polizei ist in der ganzen Stadt im Einsatz und schreibt Anzeigen", teilte ein Sprecher des Berliner Polizei-Lagezentrums am Samstagabend mit. Besonders viel Knallerei gab es in der Gegend um den Gleisdreieckpark in Kreuzberg und Schöneberg - über Stunden hinweg. Verletzte gebe es bisher nicht, sagte der Sprecher.
Kleinere Brände im Stadtgebiet
Böller und Raketen haben laut Polizei aber an mehreren Orten kleinere Brände verursacht. Vor allem Müllcontainer waren betroffen. Seit dem offiziellen Verkaufsstart von Feuerwerk in der Nacht zum Samstag ist die Polizei demnach im Stadtgebiet unterwegs und schreibt Anzeigen wegen der verfrühten Böllerei.
Im Bezirk Neukölln verfolgten Polizei und Ordnungsamt den Verkaufsstart besonders intensiv. Den Angaben zufolge seien Verkaufsstellen kontrolliert worden. Vor allem in der High-Deck-Siedlung am Ende der Sonnenallee beobachteten die Beamten zudem das nachfolgende Geschehen, um vorzeitige Knallerei zu verhindern.
Polizei stellt Pyrotechnik sicher
Dabei wurde nach Angaben des Polizeisprechers 192-mal Pyrotechnik zur sogenannten Gefahrenabwehr sichergestellt, "damit sie keinen weiteren Unfug damit machen". Es habe eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gegeben, vier Ordnungswidrigkeiten wegen Verstoßes gegen die Sprengstoffverordnung wurden registriert. Meist handelte es sich laut Polizei um Jugendliche, die auffielen.
Die Polizei hatte angekündigt, bereits vor der Silvesternacht verstärkt unterwegs zu sein wegen des um einen Tag früheren Verkaufs von Feuerwerk. Statt 180 Funkwagen sind laut Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel 239 im Einsatz, auch in den Wachen gebe es mehr Personal.
Feuerwerk löst auch Einsätze in Brandenburg aus
Unterdessen flog in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) der Diebstahl von Feuerwerkskörpern auf. Die Pyrotechnik im Wert von fast 50.000 Euro wurde in Berlin gestohlen, wie die Polizeidirektion Süd in Cottbus mitteilte. Der Händler erkannte seine Ware demnach in Königs Wusterhausen wieder. Bei der Durchsuchung eines Geschäfts fand die Polizei Teile der gestohlenen Feuerwerkskörper. Der Ladeninhaber muss sich wegen des Verdachts der Hehlerei verantworten.
Zudem prüft die Polizei, ob in Schönefeld durch Zündeln mit Feuerwerkskörpern ein Wohnungsbrand verursacht wurde. Zwei Hauskatzen starben. Wie die Polizei mitteilte, gaben zwei 14 und 17 Jahre alte Jugendliche, die alleine in der Wohnung waren, an, der Brand sei vom Balkon ausgegangen. Sie hätten zuvor mehrere Böller knallen gehört.
Experten der Kriminaltechnik und die Feuerwehr gehen aber davon aus, dass das Feuer im Wohnzimmer entstand. Wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung ermittelt die Kriminalpolizei.
In Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) stoppte eine Scheibe eines durch explodierende Feuerwerkskörper zerborstenen Bahnhofs-Fahrstuhls einen Regionalexpress.
SIlvestergeschäft startete früher
Das große Silvestergeschäft ist in diesem Jahr bundesweit einen Tag früher als in den meisten Jahren gestartet: Normalerweise werden Feuerwerkskörper in Deutschland nur an den letzten drei Tagen des Jahres verkauft, also ab dem 29. Dezember. Der Verkauf begann nun schon am Samstag, da der 29. auf einen Sonntag fällt.
Erlaubt ist das Böllern offiziell allerdings erst am Silvesterabend ab 18 Uhr. Bis zum Neujahrsmorgen um 7 Uhr dürfen Feuerwerkskörper abgebrannt werden. Wer dagegen verstößt, riskiert ein Bußgeld bis zu 10.000 Euro, wie die Berliner Polizei unter anderem in Briefen an Eltern warnte.
Sendung: rbb24 Inforadio, 29.12.2024, 6:30 Uhr