Rundfunk Berlin-Brandenburg - Zwei Direktoren des rbb fristlos gekündigt
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg hat in der hauseigenen Krise zwei Direktoren fristlos gekündigt. Hintergrund sollen Sonderzahlungen im Zusammenhang mit dem ARD-Vorsitz des rbb sein. Von Gabi Probst
Der Produktionsdirektor und der Verwaltungsdirektor des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) haben nach Informationen von rbb24 am Freitag eine fristlose Kündigung ihrer Arbeitsverträge erhalten.
Der Grund für die Vertragsbeendigung soll eine Sonderzahlung von 1.700 Euro monatlich für den ARD-Vorsitz gewesen sein. Im Intranet des Senders bestätigte der rbb die Trennung von den beiden Direktoren, ohne weitere Details zu nennen.
Sonderzahlungen Hintergrund für fristlose Kündigung
rbb-Intendantin Kathrin Vernau sagte: "Das ist eine Zäsur und wird uns beim Neuanfang im rbb helfen." Die beiden Direktoren waren die letzten Führungskräfte aus der Geschäftsleitung der ehemaligen Intendantin Patricia Schlesinger.
Zuvor hatte rbb24 exklusiv recherchiert, dass die Sonderzahlungen schon ab Juli 2021 für die beiden Direktoren des rbb gezahlt wurden, obwohl der Sender den ARD-Vorsitz erst ab dem 1. Januar 2022 übernahm. Laut Arbeitsvertrag des Produktionsdirektors und des Verwaltungsdirektors waren nach Informationen von rbb24 Recherche mit den außertariflichen Gehaltszahlungen "alle Tätigkeiten für den Sender und Aufsichtsratsfunktionen abgegolten", die Sonderzahlungen somit unrechtmäßig.
Andere ARD-Anstalten haben solche Zahlungen nicht
Auf Anfrage von rbb24 teilten SWR und WDR mit, dass es solche Zulagen für die Übernahme des ARD-Vorsitzes in ihren Sendern nicht gibt. Der SWR hat am 1. Januar 2023 den ARD-Vorsitz vom WDR übernommen.
Die beiden Direktoren äußerten sich auf rbb-Anfrage nicht.
Sendung: rbb24 Inforadio, 03.02.2023, 13:40 Uhr