Nur jede dritte Tat erfolgreich - Fast 100 Geldautomaten seit 2018 in Berlin gesprengt

Mo 10.04.23 | 10:41 Uhr
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gesprengter Geldautomat, Berlin 2019
Audio: Fritz | 10.04.2023 | Marie Boll | Bild: dpa

Kriminelle haben in den vergangenen Jahren in Berlin fast 100 Geldautomaten gesprengt oder versucht zu sprengen. Das geht aus einer Auflistung der Polizei zu den Jahren seit 2018 hervor. Nur etwa ein Drittel der Taten sei erfolgreich gewesen, so die Polizei. Im Zusammenhang mit den Automatensprengungen gab es zwölf Festnahmen.

Anfangs verwendeten die Täter bei diesen Sprengungen Gas, später dann häufiger richtige Sprengsätze. Durch die Explosionen werden oft Teile der Bank oder sogar benachbarte Häuser stark beschädigt.

12 Verdächtige festgenommen - schwierige Beweisführung

Insgesamt zählte die Polizei in Berlin von 2018 bis Anfang März dieses Jahres 92 gesprengte Automaten, die meisten in den Jahren 2021 und 2022 mit jeweils 26 entsprechenden Taten, wie die Polizei mitteilte.

Für wie viele der Taten die zwölf festgenommenen Verdächtigen verantwortlich waren, konnte die Polizei nicht sagen. Die Täter seien zum Teil auf frischer Tat gefasst worden. "Es ist anzunehmen, dass sie für weitere Taten verantwortlich sind, ohne dass dies bislang beweiskräftig nachgewiesen werden konnte."

Erst in der vergangenen Woche versuchten zwei Täter, einen Geldautomaten in einer Bank in Berlin-Marienfelde zu sprengen. Sie scheiterten aber und flohen. In einer anderen Bank in Mitte versuchten zwei vermummte Männer, einen Geldautomaten aufzubrechen. Eine Passantin beobachtete das und alarmierte die Polizei.

Das Problem ist seit Jahren in ganz Deutschland bekannt. 2021 gab es laut Bundeskriminalamt (BKA) deutschlandweit knapp 400 Sprengungen, von denen die Hälfte erfolgreich war. Die Beute betrug knapp 20 Millionen Euro.

Sendung: Fritz, 10.04.23, 06:30 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Ja,und dann gibt es noch die Realitätsverweigerer,die sind fast genauso schlimm.

  2. 13.
    Antwort auf [Kevin ] vom 10.04.2023 um 18:21

    Der druckt aber keine Wasserzeichen, Metallfäden, Bilder, die sich mit anderem Blickwinkel ändern usw. Das Geldscheinpapier ist auch anders als normales Papier.

  3. 12.

    Gerade eine interessante Doku zu dem Thema bei ZDF.reportage gesehen. Darin heißt es, dass die Nachrüstung mit einem Farbkartuschensystem pro Automat rund 8.000,- Euro kosten würde. Das ist ja geradezu lächerlich in Anbetracht der großen Schäden und vor allem der extremen Gefährdung, die von den Automatensprengungen ausgeht. Die Banken sollten verpflichtet werden zur Umrüstung. Ansonsten sollten diese alle Folgekosten übernehmen müssen, die entstehen.

  4. 11.

    Nein, nur immer die gleichen Miesmacher die den immer gleichen Blödsinn von sich geben. Fragen sie doch mal die Banken warum sie erfolgreiche Systeme nicht übernehmen.

  5. 10.

    Deutschland = Beuteland

  6. 9.

    "Unerklärlich, warum hier keine Lösungen präsentiert werden."

    Die gibt es bereits, lesen sie eigentlich die anderen Kommentare bevor sie antworten?

    "Oder dreht dann die Täterschutz-Lobby wieder am Rad?" War ja klar, dass dann wieder so ein Blödsinn kommt.

  7. 8.

    Man könnte in jedem Geldautomat eine Funk-Banknote verstecken.
    Die nie ausgezahlt wird, aber beim Einbruch mit rauskommt.
    Unerklärlich, warum hier keine Lösungen präsentiert werden.

  8. 7.

    Wer zahlt eigentlich den ganzen Schaden?
    Warum gibt es bei solchen Taten keine Automatik-Schließung der Filialen?
    Oder dreht dann die Täterschutz-Lobby wieder am Rad?

  9. 6.

    Ach, ach … Die deutschen Banken lassen es nur zu gerne geschehen, um ein Argument zu haben uns das Bargeld abzunehmen … Denn die unten genannte „BeNeLUX-Einfärbe-Lösung“ liegt ja offensichtlich auf der Hand … Die Versicherer sollten die deutschen Banken dazu zwingen, sie anzuwenden.

  10. 5.

    Da haben Sie recht.
    Ständig wird über KI und autonomes Fahren geredet,
    aber so eine technisch recht einfache Lösung wird nix.
    Das muss man erstmal verstehen.
    Besonders bedauerlich, wenn es auch zu Personenschäden kommen sollte.

  11. 4.

    Selbstverständlich kommen Täter auch aus den Niederlanden wenn man es ihnen hier so einfach macht und die Beute quasi auf dem Silbertablett präsentiert.

    Insbesondere das Einfärbesystemen zur Banknoten-Neutralisation macht den Erfolg aus. Eine Sprengung oder sonstige Manipulation der Geldautomaten ist sinnlos, wenn das Geld anschließend unbrauchbar geworden ist.

  12. 3.

    Es ist doch erstmal völlig egal, welche Banden hier rum werkeln. Es ist aber Fakt, dass die Farb- und Klebesysteme im Ausland tatsächlich helfen die Sprengung der Automaten komplett auszunullen! Seit Jahren gab es in den Niederlanden, Belgien etc keine Geldautomatensprengung mehr, es ist eben nicht der Sinn der Diebe beschädigte Scheine zu bekommen, deshalb kommen se alle nach Deutschland. Hier gibt es diese Systeme nicht und soweit ich das richtig verstehe, wird hier auch erstmal ganz intensiv darüber nachgedacht ob sich das (für die Banken) lohnt ^^

  13. 2.

    Offensichtlich haben Sie nicht wahrgenommen, dass es genau niederländische Banden sind, die hier in D ihr Unwesen treiben. Was nützt eine Gasneutralisation, wenn ein Sprengsatz zum Einsatz kommt?

  14. 1.

    Das Problem könnte man, ebenso wie in den Niederlanden sehr schnell lösen!

    Dort werden Geldautomaten mit Einfärbesystemen zur Banknoten-Neutralisation und der Installation von Systemen zur Gasneutralisation ausgestattet. Dadurch ist die Zahl gesprengter Geldautomatomaten extrem gesunken. In einigen Provinzen gab es seit Jahren keine Vorfälle mehr.

    Offensichtlich nehmen deutsche Banken lieber das Risiko massiv beschädigter Gebäude in Kauf.

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