Vorwürfe gegen Till Lindemann -
Das Plattenlabel Universal Music Entertainment schränkt seine Zusammenarbeit mit der Band Rammstein ein. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe seien die Marketing- und Promotion-Aktivitäten für Aufnahmen der Band bis auf Weiteres ausgesetzt worden, heißt es von dem in Berlin ansässigen Plattenunternehmen.
"Die Vorwürfe gegen Till Lindemann haben uns schockiert und wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Statement des Unternehmens, das dem rbb vorliegt.
Universal pocht auf "vollumfängliche Aufklärung"
Man sei "davon überzeugt, dass eine vollumfängliche Aufklärung der Anschuldigungen, auch durch die Behörden, unbedingt erforderlich ist und ebenfalls im Interesse der gesamten Band liegen muss", heißt es in dem Statement weiter.
Nach Berichten über Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Lindemann hatte die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet. Dies sei aufgrund mehrerer Strafanzeigen und von Amts wegen erfolgt, hieß es. Es handele sich um Anzeigen Dritter, "nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen", hieß es von der Staatsanwaltschaft. Das Ermittlungsverfahren wurde nach rbb-Informationen wegen eines Sexualdelikts nach Paragraph 177 Strafgesetzbuch eingeleitet - darin sind sexuelle Übergriffe, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung geregelt.
Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Tagen - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Demnach seien junge Frauen vorab ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur After-Show-Party kommen wollen. Dort soll es nach Schilderungen einiger Frauen dann auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein, dabei werden auch Fälle von Gewalt und Missbrauch beschrieben. Teilweise seien die Frauen, denen auf den Partys kostenlos Alkohol und illegale Drogen angeboten worden seien, auch nicht nach ihrem Alter gefragt worden, lautet einer der Vorwürfe.
Lindemann weist die Vorwürfe zurück und lässt seine Interessen anwaltlich vertreten.
Sendung: rbb24 Abendschau, 15.06.2023, 19:30 Uhr