Vorwürfe gegen Till Lindemann - Plattenlabel Universal schränkt Kooperation mit Rammstein ein

Do 15.06.23 | 20:19 Uhr
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Die Berliner Band Rammstein bei einem Konzert (Quelle: dpa/Sebastian Dammark)
Audio: rbb24 Inforadio | 15.06.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Sebastian Dammark

Das Plattenlabel Universal Music Entertainment schränkt seine Zusammenarbeit mit der Band Rammstein ein. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe seien die Marketing- und Promotion-Aktivitäten für Aufnahmen der Band bis auf Weiteres ausgesetzt worden, heißt es von dem in Berlin ansässigen Plattenunternehmen.

"Die Vorwürfe gegen Till Lindemann haben uns schockiert und wir haben den größten Respekt vor den Frauen, die sich in diesem Fall so mutig öffentlich geäußert haben", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Statement des Unternehmens, das dem rbb vorliegt.

Universal pocht auf "vollumfängliche Aufklärung"

Man sei "davon überzeugt, dass eine vollumfängliche Aufklärung der Anschuldigungen, auch durch die Behörden, unbedingt erforderlich ist und ebenfalls im Interesse der gesamten Band liegen muss", heißt es in dem Statement weiter.

Nach Berichten über Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Lindemann hatte die Staatsanwaltschaft Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet. Dies sei aufgrund mehrerer Strafanzeigen und von Amts wegen erfolgt, hieß es. Es handele sich um Anzeigen Dritter, "nicht am etwaigen Tatgeschehen beteiligter Personen", hieß es von der Staatsanwaltschaft. Das Ermittlungsverfahren wurde nach rbb-Informationen wegen eines Sexualdelikts nach Paragraph 177 Strafgesetzbuch eingeleitet - darin sind sexuelle Übergriffe, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung geregelt.

Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Tagen - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Demnach seien junge Frauen vorab ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur After-Show-Party kommen wollen. Dort soll es nach Schilderungen einiger Frauen dann auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein, dabei werden auch Fälle von Gewalt und Missbrauch beschrieben. Teilweise seien die Frauen, denen auf den Partys kostenlos Alkohol und illegale Drogen angeboten worden seien, auch nicht nach ihrem Alter gefragt worden, lautet einer der Vorwürfe.

Lindemann weist die Vorwürfe zurück und lässt seine Interessen anwaltlich vertreten.

Sendung: rbb24 Abendschau, 15.06.2023, 19:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Aus dem Social Media kann heute jede/r härteste Anschuldigungen in die Welt pusten, ob wahr oder erfunden, um sich wichtig zu machen, wie oft geschehen. Die betroffenen Frauen sollten den sauberen Weg über Strafanzeigen gehen. Sonst können Sie unbewiesen Karrieren zerstören. Wer als Groupie freiwillig Dinge tut, sollte sich im Nachinein nicht herausreden. Unter Drogen/KO Tropfen setzen geht gar nicht und darüber sollte ein Täter einige Jahre in einer JVA reflektieren, ob prominent oder nicht.

  2. 10.

    Zitat: "Das erinnert mich ganz stark an den Typen . . ."

    Sie gehen also grundsätzlich davon aus, dass die mittlerweile Dutzende Frauen entweder wissentlich die Unwahrheit sagen oder aber auf den Lindemann Aftershow Partys mglw. irgendetwas falsch verstanden haben? Denn sonst würden Sie das Beispiel mit Ofarim und dem Hotelangestellten, mit dem Sie Ihren Zweifel an der Glaubwürdigkeit der jungen Frauen zum Ausdruck bringen, ja wohl kaum anführen. Wobei sich mir der von Ihnen hergestellte Zusammenhang nicht recht erschließen will.

  3. 9.

    Zufällig labert Rezo im Video zu dieser Sache absolut keinen Schwachsinn. Für mich sehr gut verständlich u.nachvollziehbar.

  4. 8.

    Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Bei Ofarim stand Aussage gegen Aussage, bei Lindemann haben mehrere Frauen unabhängig voneinander die gleichen Vorwürfe erhoben.

  5. 7.

    Das erinnert mich ganz stark an den Typen, der in einem Leipziger Hotel die Nazi-Keule schwang. Alle sind auf den Zug aufgestiegen und man denke an die Soli-Bekundungen vorm Hotel. Und was kam dabei raus?

  6. 5.

    Genau so sehe ich das auch. Aber zuerst nach Bild Art u. Weise erstmal eine Sensation daraus machen.

  7. 4.

    Wenn ich mich als Gastronom beim Alkoholausschank nicht ans Jugendschutzgesetz halte, bekomme ich Ärger mit dem Gesundheitsamt, wenn ich Drogen anbiete, mit der Polizei. Klingt irgendwie nicht so nett.

  8. 3.

    Schaut euch mal Rezos Video dazu an.

    Es geht nicht um Sexparties, Drogen, Spaß und Rausch.

    Es geht um Machtmissbrauch, es geht darum, dass Umstände geschaffen wurden, in denen die Freiwilligkeit mindestens fragwürdig ist. Es geht um Drohkulissen und Genuss an Gewalt.

    Aber klar, alles gar kein Problem. Nix bewiesen. Nix gewesen. Jaja, alles klar.

  9. 2.

    "lässt seine Interessen anwaltlich vertreten." - in den Pausen vermutlich .....bis dahin will man ja intern der Sache nach gehen, vielleicht während der nächsten Partys.

  10. 1.

    Also ich finde das ehrlich gesagt ziemlich bedenklich. Es ist doch nichts bewiesen. Die Frauen sind freiwillig mitgegangen, so hört es sich jedenfalls an, es wurde ihnen Alkohol und Drogen angeboten, das klingt sehr nett. Wenn mir etwas angeboten wird, dann muss ich das nicht nehmen. Anders würde es sich verhalten, wenn ihnen heimlich Drogen untergemischt wurden. Das widerspricht sich alles irgendwie. Man sollte lieber die Ermittlungen abwarten, als noch mehr zu spekulieren.

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