Nacht der Perseiden - Sternschnuppenregen am Wochenende vor allem im Havelland gut zu sehen
Für Sternengucker sind es die schönsten Nächte des Jahres: Am Wochenende kann man wieder so viele Sternschnuppen bestaunen wie sonst nie. Besonders dunkel ist es im Havelland in Brandenburg - hier ein paar Tipps für Hobby-Astronomen.
Wer Sternschnuppen sehen will, kann am kommenden Wochenende bei klarer Sicht ein kosmisches Schauspiel am Nachthimmel erleben. Der Natur- und Sternenpark Havelland organisiert mehrere Veranstaltungen zur "Nacht der Perseiden". Vom 12. auf den 13. August können Himmelsbeobachter mit etwas Glück etwa 50 Sternschnuppen pro Stunde erspähen, wie es auf der Internetseite des Sternenparks heißt. Aber auch am Freitag kann sich ein Blick nach oben lohnen.
Im Havelland lässt sich der Himmel besonders gut beobachten. Das 160-Einwohner-Dorf Gülpe dort gilt als einer der dunkelsten Orte Deutschlands. Das umliegende Gebiet wurde 2014 als Sternenpark ausgewiesen. Einige Teleskope stehen auf der Beobachtungswiese bereit, auf der die Sternengucker picknicken können. In beiden Nächten des kommenden Wochenendes soll es nach momentaner Wettervorhersage trocken, aber leicht bewölkt sein.
Wer keinen Platz mehr bei den Veranstaltungen bekommt, hat auch die Möglichkeit, einen der offiziellen Beobachtungsplätze des Sternenparks zu nutzen - hier ist es besonders dunkel und die Sicht auf den Sternenhimmel herausragend. Diese Plätze sind in den meisten Fällen kostenlos, nur an Orten, an denen Camping erlaubt ist, muss man etwas bezahlen. Alle Orte sehen Sie in der Karte unter diesem Beitrag. Infos wie die genauen Koordinaten aller Plätze gibt es aber auch hier [sternenpark-westhavelland.de].
Sternennacht auf Potsdamer Habichtwiese
Auch im Norden Potsdams, auf der Habichtwiese, wird am Samstag eine Sternennacht veranstaltet, wie das Urania-Planetarium in Potsdam ankündigte. Beobachtern werde empfohlen, in jener Nacht abseits störender Lichtquellen mindestens eine Stunde lang den Himmel zu beobachten.
Die Perseiden scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, dem sie ihren Namen verdanken. Doch sie sind eine Wolke von Trümmerteilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle, in die die Erde jedes Jahr auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne eintaucht. Die Teilchen sind nur zwischen einem Millimeter und einem Zentimeter groß, weil sie aber mit derart hoher Geschwindigkeit auf die Atmosphäre treffen, bringen sie die Moleküle der Luft zum Leuchten - in der Regel sind es 60 Kilometer pro Sekunde, das entspricht 216.000 Kilometer pro Stunde. Die kleinen Gesteinsbrocken verglühen in 80 bis 300 Kilometer Höhe.
Die "Tränen des Laurentius"
2023 gibt es nach Ansicht von Astronomen allerdings eine eher unterdurchschnittliche Zahl - das Maximum von bis zu 100 pro Stunde wird am Sonntag (13. August) erwartet. Positiv könnte sich auswirken, dass am 16. August Neumond und der Himmel deshalb dunkel ist.
Als beste Beobachtungszeit gilt die Zeit zwischen 2 und 4 Uhr nachts. Die Perseiden kann man - wie in jedem Jahr - bereits seit dem 17. Juli bestaunen, der Höhepunkt sind aber die Nächte vom 11. bis 13. August. Das Naturereignis endet dann am 24. August.
Im Volksmund werden die Perseiden übrigens auch als "Tränen des Laurentius" bezeichnet, weil sie um den Namenstag dieses populären Heiligen am 10. August zu sehen sind. Der Märtyrer Laurentius soll am 10. August 258 in Rom auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert worden sein. Dabei soll der Heilige Tränen über die Sünden seiner Mitmenschen vergossen haben. Im Bauernkalender ist Laurentius als erster "Herbstbruder" angeführt, der den Beginn des Anbaus der Feldfrüchte des Herbstes ankündigt. Dem Laurentiustag wurde auch Bedeutung für die Wettervorhersage zugemessen. "Laurentius im Sonnenschein, / wird der Herbst gesegnet sein", heißt es.
Sendung: rbb24 Inforadio, 10.08.2023, 10:20 Uhr