Diplomatischer Kram mit Charme - Brandenburger Landesregierung versteigert Geschenke von offiziellen Besuchern

So 13.08.23 | 13:55 Uhr
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Symbolbild: Ein Auktionator hält am 17.01.2023 einen Auktionshammer in der Hand. (Quelle: Picture Alliance/Daniel Vogl)
Bild: Picture Alliance/Daniel Vogl

Die Landesregierung versteigert zum diesjährigen Brandenburg-Tag wieder Protokollgeschenke. Darunter sind etwa eine japanische Puppe oder eine vergoldete Wasserflasche. Insgesamt kommen beim Brandenburg-Tag am 2. und 3. September in der Sparkasse Elbe-Elster in Finsterwalde (Landkreis Elbe-Elster) 180 Geschenke an das Land unter den Hammer. Einen ausführlichen Katalog gibt es ab Dienstag im Internet auf brandenburg.de, wie die Staatskanzlei am Sonntag in Potsdam mitteilte.

Einnahmen für wohltätige Zwecke

Die Einnahmen gingen zu gleichen Teilen an die Finsterwalder Tafel und das Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V., hieß es. Mitglieder der Landesregierung erhalten bei offiziellen Besuchen und Empfängen häufig Präsente von Gastgebern oder ihren Gästen.

So sei die japanische Puppe etwa 1992 ein Geschenk der Partnerpräfektur Saitama an den damaligen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (SPD) gewesen. Einen Fußballschuh aus Hartplastik von der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine erhielt der damalige Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) vom Fußballverein Lech Poznan. Auch dieser wird zum Brandenburg-Tag versteigert.

5 Kommentare

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  1. 5.

    Das könnte einige der Schenker vor den Kopf stoßen. Ich finde das diplomatisch unklug. Ist das Land schon so pleite, daß das notwendig ist?

  2. 4.

    Da kann man ja nur hoffen, dass das allesamt ältere Präsente sind und nicht irgendwer der Beteiligten davon Wind bekommt. Auch ich würde es es Schenker total respektlos finden, wenn meine mitgebrachte Kleinigkeit verramscht wird. Guter Zweck hin oder her.
    Aber wahrscheinlich ein typischer Fall deutscher Bürokratie, nach dem Motto: "Wenn du im Amt bist, darfst du Geschenke zwar in die Hände nehmen, gehören tun sie aber dem Land Brandenburg, an das sie unverzüglich abzutreten sind und das dann darüber verfügen kann."
    Wäre ansonsten wahrscheinlich so ne Art Vorteilsannahme.

  3. 3.

    Das sehe ich auch so. Dann kann man einen kleinen Preis für den Eintritt nehmen und Schildchen aufstellen, die Auskunft darüber geben, wer, wann, von wem, aus welchem Anlass das Geschenk erhielt. Das sorgt gleich noch für ein bißchen jüngere Geschichte, politische Bildung also. Da die Sparkassen ja Filialen schließen, muss man nach einem sicheren Ort nicht endlos suchen.

  4. 2.

    Ich hoffe das Geld sitzt bei den Interessenten locker, es wird heute bei den Vereinen wirklich jeder Cent benötigt.
    Und liebe Verantwortliche tut es bitte nicht wieder in irgendeiner brotlosen Kunst versenken.

  5. 1.

    Als Überbringer des Geschenkes würde ich mich da etwas veräppelt vorkommen.
    Besser wären die in einer Ausstellung aufgehoben. Da Geschenke auch was mit Respekt zu tun haben.

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