Zwei Tage Landeshauptstadt - Mehr als 100.000 Gäste feiern Brandenburg-Tag in Finsterwalde
Bieranstich, Flaniermeile, Kulinarisches und Polit-Prominenz: Am Sonntag ging der 17. Brandenburg-Tag in Finsterwalde mit positivem Fazit zu Ende. Eine wohltätige Versteigerung der Staatskanzlei Brandenburg brachte rund 5.000 Euro ein.
Kulinarisches und Wissenswertes aus Region und Land, viel Musik und ein treffsicherer Ministerpräsident: In Finsterwalde sind am Samstag und Sonntag laut Staatskanzlei Brandenburg mehr als 100.000 Gäste erschienen.
Eröffnet wurde das 17. Landesfest am Samstag mit der Europahymne, einem Auftritt der "Sänger von Finsterwalde" und dem traditionellen Fassbieranstich. Neben Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erschien am Sonntag auch Bundesaußenministerin Annlena Baerbock (Grüne) auf dem Brandenburg-Tag.
Die Stadt im Elbe-Elster-Kreis richtet das diesjährige Landesfest aus. Zahlreiche Akteure aus Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport und Kultur präsentieren sich dort.
Der nächste Brandenburg-Tag wird in zwei Jahren in Perleberg stattfinden.
Baerbock und Woidke loben Brandenburg-Tag
Außenministerin Baerbock hat als Brandenburger Grünen-Bundestagsabgeordnete das Landesfest besucht. Bei einem Rundgang informierte sie sich an zahlreichen Ständen, kam mit Gästen ins Gespräch und ließ sich von der grünen Landtagsabgeordneten Ricarda Budke die Sängerstadt im Elbe-Elster-Kreis zeigen. "Als Brandenburgerin bin ich gerne mit dabei", so Baerbock. "Für mich ist es schön, hier mit den Menschen ins Gespräch zu kommen - Brandenburg zu spüren." Ein wichtiger Besuchsort für Baerbock war die „Meile der Demokratie“ auf dem Festgelände. Baerbock: "Demokratie und eine starke Zivilgesellschaft – das hält unser Land zusammen."
Ministerpräsident Woidke bilanzierte den Brandenburg-Tag am Sonntagnachmittag positiv: "Der Brandenburg-Tag in Finsterwalde war begeisternd und mitreißend", hieß es in einem Statement. "Ich freue mich, dass so viele Gäste gekommen sind, um sich über unsere Heimat zu informieren und sich musikalisch wie kulinarisch verwöhnen zu lassen." Woidke dankte zudem dem Organisationsstab, der Stadtverwaltung sowie allen Helferinnen und Helfern des Brandenburg-Tags.
Finsterwaldes Bürgermeister Jörg Gampe (parteilos) sagte dem rbb am Sonntag, die Veranstaltung sei ein voller Erfolg für die Stadt und das Land gewesen. Er lobte die entspannte und ruhige Stimmung.
Am Samstag zuvor hatte der Regierungschef Stärke bewiesen und mit nur zwei Schlägen ein Bierfass angestochen - eine Tradition der Sängerstadt, die für das Landesfest gern übernommen wurde. Danach war Woidke durch die Innenstadt gegangen und hatte sich viel Zeit für Gespräche mit Besuchern genommen und machte an zahlreichen Ständen halt.
Großes musikalisches Aufgebot beim 17. Brandenburg-Tag
Unter dem Motto "Hier spielt die Musik" wurden an beiden Tagen kulturelle Veranstaltungen und Kulinarisches geboten. Außerdem gab es vielfältige Mitmach-Aktionen.
Musik spielt bei der Schau in der bekannten Sängerstadt eine besondere Rolle. Insgesamt 20 Chöre traten auf, Bands wie Silly mit Julia Neigel und Toni Krahl, Frida Gold, Marquess und Bell Book & Candle sowie der Gubener Sänger Alexander Knappe gehörten zu den Top-Acts. Mehr als 1.500 Menschen gestalteten auf elf Bühnen, an 300 Ständen und auf zwölf Themen-Meilen das Fest mit.
Auch Partnerstädte aus dem Saarland, Frankreich und Lettland waren nach Angaben von Torsten Drescher, Organisationschef der Veranstaltung, vertreten. Das Landesfest wolle den europäischen Gedanken auch beim Brandenburg-Tag mit zeigen, sagte er.
Landesminister präsentieren sich in Finsterwalde
Unter den Festgästen am Eröffnungstag waren auch Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) und Mitglieder des Kabinetts, darunter Innenminister Michael Stübgen (CDU), der sich unter anderem beim Stand der Bundeswehr auf einen ausgestellten Schützenpanzer setzte. Auch Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) und Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) waren unter den Besuchern. Das Landesfest biete die große Möglichkeit, sich mit dem vertraut zu machen, was Brandenburger Bäuerinnen und Bauern produzieren und wie die Produkte weiterverarbeitet werden, so Vogel.
Versteigerung der Staatskanzlei erbringt 5.000 Euro
Erstmals ließ die Landesregierung bei der Schau auch Geschenke versteigern, die der Ministerpräsident und die Kabinettsmitglieder bei Staatsbesuchen erhielten. Dabei wurden insgesamt rund 5.000 Euro eigenommen. Der Erlös gehe an die Tafel Finsterwalde und das Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser, teilte die
brandenburgische Staatskanzlei am Sonntag mit.
So wurden am Samstag unter anderem Silbermünzen für 160 Euro ersteigert - ein Geschenk des armenischen Präsidenten. Auch ein Kompass für unter 20 Euro und ein altes Fabrikschild der Firma AEG für 30 Euro kamen unter den Hammer.
Laut Staatskanzlei hat der Regierungschef seit September 2019 rund 150 Geschenke erhalten.
Den Angaben zufolge werden Geschenke mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum an gemeinnützige Organisationen im Land Brandenburg gespendet. Andere Mitbringsel werden protokolliert, in die Asservatenkammer der Staatskanzlei gebracht und nach mindestens fünf Jahren versteigert - so auch beim Landesfest in Finsterwalde.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 03.09.23, 19:30 Uhr