Energiesparmaßnahme - Licht an öffentlichen Gebäuden in Berlin bleibt noch ein Jahr lang aus

Mo 02.10.23 | 12:20 Uhr
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Im Dunkeln liegt die Siegessäule, während Fahrzeuge vorbeifahren. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Bild: dpa/Paul Zinken

Seit Sommer 2022 bleiben viele öffentliche Gebäude in Berlin dunkel. Hintergrund sind Energiesparmaßnahmen. Tatsächlich konnten so 40.000 Euro in einem Jahr eingespart werden. Die Maßnahme soll noch mindestens ein Jahr weiterlaufen.

Berliner Dom, Siegessäule oder das Elefantentor am Zoo: Seit Ende Juli 2022 werden rund 150 Gebäude in der Hauptstadt nicht mehr abends und nachts angestrahlt. Und das soll noch ein Jahr lang so bleiben. Das hatte der Senat bereits im März beschlossen und nun noch einmal auf Nachfrage des rbb bekräftigt. Demnach wird die Maßnahme bis September 2024 fortgesetzt.

Nicht überall sind alle Strahler aus

Mit der Maßnahme wollte der Senat angesichts steigender Strom- und Gaspreise seinerzeit einen Beitrag zum Energiesparen leisten, hieß es im Vorjahr noch vom damals rot-grün-roten Senat, auf den auch die Verlängerung der Maßnahme zurückgeht. Der neue Senat hält daran fest.

Die Einsparungen belaufen sich dadurch nach aktuellen Angaben der Senatsverwaltung auf jährlich 150.000 bis 200.000 Kilowattstunden Strom. Das wären etwa 40.000 Euro, so der Senat für Mobilität, Verkehr, Klima- und Umweltschutz.

Die Senatsverwaltung wies darauf hin, dass jedoch nicht bei allen in ihrer Zuständigkeit liegenden Gebäuden sämtliche Licht-Strahler ausgeschaltet seien. Bei den weiterhin angestrahlten Bauwerken handle es sich um Gebäude mit protokollarischen Pflichten wie beispielsweise bei der Beleuchtung der Flaggen am Roten Rathaus oder um Objekte mit Gefährdungseinstufung wie bei Jüdischem Museum und der Neuen Synagoge. Hierzu stimme man sich mit der Senatsverwaltung für Inneres ab.

Teils unterschiedliche Zuständigkeiten

Die Zuständigkeit für die Beleuchtung des Brandenburger Tors liegt bei der Senatskanzlei, auch das Abgeordnetenhaus von Berlin zählt nicht zum Bereich der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klima- und Umweltschutz.

Die Maßnahme gilt unter anderem für Siegessäule, Staatsoper, Deutsche Oper, Zeughaus, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Berliner Dom, Rotes Rathaus, Elefantentor und Eingang Zoo, Ruine Anhalter Bahnhof, Amerika Gedenkbibliothek, Schloss Charlottenburg und Charlottenburger Tor.

Sendung: rbb24 Inforadio, 02.10.2023, 17:00 Uhr

45 Kommentare

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  1. 45.

    Ich halte diese Maßnahme für inhaltlich wertlos. Es ist allenfalls ein politisches Zeichen. Wir sollten uns um wichtigere Themen als 40.000 EUR pa kümmern.

  2. 44.

    Bitte als dauerhafte Maßnahme verstetigen. Bringt der Umwelt, unseren Geldbeuteln und dem Ansehen der Stadt Gewinne.

  3. 43.

    "Man kann Nachrichten - vor allem gute wie diese - auch einfach mal so stehen lassen, ohne zu hinterfragen, welches Lämpchen genau den grössten Anteil daran hatte und warum. Es gibt wohl KEIN Thema, das Sie nicht durch nutzlose Fragerei zerreden und in andere Richtungen zu drehen versuchen."
    Warum ist es so schwer einen Verweis auf belastbare Daten der Auswertung aus der letzten Saison in einem Artikel bereitzustellen. Das sollte doch bei der Recherche und der Überprüfung der Aussagen angefallen sein und kann doch den Lesern zur Verfügung gestellt werden.

  4. 42.

    Zustimmung!
    "Ohne Skrupel", "Scheinheiligkeit" oder "Volksverdummung" ... wahrscheinlich alles auf einmal ;-(

    Zudem kommt beim Thema Gasheizung m.E. BIOGAS einfach zu kurz oder wird nicht erwähnt.
    Zählt Biogas nicht 100% zu erneuerbare Energie?

  5. 41.

    Eine reine "Alibi-Abschaltung" ... WIR sind die Guten/Besten ...

  6. 40.

    Muss man dem Russen für seine weiteren Lieferungen nicht dafür auch dankbar sein ? Kommt ja immer noch eine ganze Menge über die verschiedensten Wege. Nicht nur Gas ! Das Beste daran : Keiner hat Skrupel. Schon gar nicht die, die Sanktionen verhängt haben, und sich danach der guten Vorsorge und Alternativ-Versorgung rühmen. Nur Schwein gehabt, dass der Winter keiner war, und die Heizungen wenig benutzt wurden.

  7. 39.

    Selten so einen Quark gelesen - oder halt, die Oschmann-Bibel studiert?

    Dennoch stehe ich auf dem Standpunkt "Beleuchtung - wie Tanz in allen Sälen" - der Blick richtet sich ganz nach Osten (!) -- muss ja nun wirklich nicht sein.
    Aber Gaslaternen gehören umfunktioniert. LED ist sparsamer und Radwege an/in Parkanlagen kann man durch dezente 'Nick'-Leuchten sehr wohl ausreichend erhellen. Leider sieht man diese dezenten Leuchten nicht so oft.
    Guckt euch die modernen Protzleuchten auch in vielen Städten in O und W an!

  8. 38.

    Der Frieden und Wohlstand bringende real existierende Sozialismus, der hatte dagegen für die wirklich wichtigen Dinge Geld- für Erichs Lampenladen und die maximale Ausleuchtung des antifaschistischen Schutzwalls.
    Bis irgend jemand, man weiß heute nicht mehr wer, das Licht ausgemacht hat.

  9. 37.

    Ach, wenn mit dem Heizungsgesetz wenigstens unterbunden worden wäre, dass in Neubauten Gasheizungen eingebaut werden.
    So ist es auch im nächsten Winter nicht ganz klar, ob das Gas reicht. Zwar ist die Situation viel besser als vor einem Jahr. Die Preise für Gas steigen allerdings schon wieder.

  10. 36.

    Oje.....das ist wohl falsch angekommen, sorry. Dann ersetzen Sie das Wort "lustig" vielleicht einfach durch "interessant" oder was ihrer Meinung nach besser passt. Ich glaube, gedanklich sind Sie und ich gar nicht so weit auseinander ;)

  11. 35.

    Antwort auf "ICH-NÖRGLE-MAL-SINNLOS-RUM-Pete" vom Montag, 02.10.2023 | 16:19 Uhr
    "Toll! Das müssen wir also nur 15.000 Jahre lang machen, ....." leider haben Sie auch dieses Thema nicht verstanden.... aus vielen "kleinen" Aktionen wird ein großer Erfolg.... wenn man es nicht angeht, wird es nichts!

  12. 34.

    Antwort auf "ICH-HAB-DA-MAL-NE-FRAGE-Björn" vom Montag, 02.10.2023 | 12:24 Uhr
    Man kann Nachrichten - vor allem gute wie diese - auch einfach mal so stehen lassen, ohne zu hinterfragen, welches Lämpchen genau den grössten Anteil daran hatte und warum. Es gibt wohl KEIN Thema, das Sie nicht durch nutzlose Fragerei zerreden und in andere Richtungen zu drehen versuchen.

  13. 33.

    Antwort auf "Claudia B" vom Montag, 02.10.2023 | 17:24 Uhr
    "Das ist lustig, weil vom 6.-15. Oktober wieder das Festival of Lights stattfindet,..." ja, besonders LUSTIG daran ist, das der Veranstalter die Kosten dafür trägt.

  14. 32.

    Wie viele Gaslaternen müsste man modernisieren um die gleiche Menge CO2 einzusparen? Ein paar dutzend? Ein paar hundert? Laut RBB "verbrauchen im Jahr 4.470 Kilowattstunden Gas. Eine vergleichbare LED-Leuchte habe einen Anschlusswert von 20 Watt bei einem Verbrauch von 84 Kilowattstunden Strom pro Jahr.". Die Betriebskosten liegen wohl 450€ höher als bei einer LED. Vom Geld her also rund 90 Gaslaternen, die man da spart. 200.000kWh Strom sind ungefähr 40t CO2. Das entspricht entwa 44 Gaslaternen.

    Insgesamt also eine tolle PR Aktion für den Senat, die von der Wirkung her mit etwa zwei drei Wochen Lohn für die Leute, die Gaslaternen austauschen gleichzusetzen ist.

  15. 31.

    Was für eine Posse.

  16. 29.

    Ideologien sind dadurch Ideologien, dass sie auf Vorgaben und Verhaltensweisen jenseits aller Verhältnisse beruhen. Ich gebe zu, dass sich das rein psychologisch mit aufsummierten individuellen Neurosen überschneidet. ;-

  17. 27.

    Es soll ja Beschichtungen und Lampen geben, die tagsüber Sonnenlicht tanken und bei Dunkelheit abgeben. Wenn man die noch mit Lotuseffekt hätte, wäre es eine einmalige Investition auch gegen Sprayer und aktive Klimachaoten. Keine Ahnung, ob das geht und was das kostet, wir regeln ja die Entfernung der Ergebnisse solcher Aktionen bei uns auf dem Land sehr effektiv mit Bürste, Seifenwasser und 'ner Backpfeife vorab.

  18. 26.

    Dieser Frieden und Wohlstand bringende Kapitalismus funktioniert echt super. Nicht mal Geld für Licht ist da. Aber für Waffen.

  19. 24.

    Santa Claus:
    "Bravo, 40k pro Jahr eingespart. Und was brachte es??"

    Energieeinsparung!

    Santa Claus:
    "Enormen Gesichtsverlust für das Ansehen Berlins."

    Haben Sie irgendwelche Belege für Ihre Behauptung?

  20. 23.

    Helmut Krüger:
    ""City of Lights" halte ich schlicht für Ideologie, weil unabhängig alles Beleuchteten Beleuchtung dabei zum Selbstzweck verkommt."

    Sie verwechseln "Ideologie" mit Kunst und scheinen eine sehr verquere Definition des Wortes "Ideologie" zu haben. Im übrigen erschließt sich Ihre behauptete Kausalität ("... Ideologie, weil ...) überhaupt nicht!

  21. 21.

    Solange sich der Mercedes-Stern oben am Europa-Center nicht mehr dreht und er nicht mehr leuchtet, so lange wird es mit Deutschland auch nicht bergauf gehen ;-)

  22. 20.

    Das kann auch gerne für immer so bleiben.
    Die Lichtverschmutzung in unseren Breiten geht eh viel zu weit.
    Licht aus, besser schlafen.

  23. 19.

    Das kann auch gerne für immer so bleiben.
    Die Lichtverschmutzung in unseren Breiten geht eh viel zu weit.
    Licht aus, besser schlafen.

  24. 18.

    In früheren Jahrzehnten oder Jahrhunderten (als noch keine Gebäude) angestrahlt wurden) brach auch keine Krise aus - warum wegen jedem Kleinkram gleich überreagieren?

  25. 17.

    Berlin "lebt" auch von seinen bedeutenden Bauwerken. Damit meine ich nicht die sich selbst überstrahlende Allerwelts-Architektur vom Potsdamer Platz, sondern die historischen Bauwerke, die Berlin prägen. Wenn sie zu Winters Zeiten nach 17 Uhr im Dunkeln verschwinden, aber noch überaus viele Menschen als zu Fuß Gehende auf den Straße sind, ist dies m. E. ein regelrechtes Armutzeugnis.

    Andere Städte vom Weltruf haben daraus den Schluss gezogen, die bedeutendsten ihrer Bauwerke so lange (sorgsam und fokussiert) anzustrahlen, wie von einem Leben und Treiben abseits einer Alkoholgeschwängertheit die Rede sein kann. Ob nun 22 oder 23 Uhr, das ist dann Einschätzungssache.

    Nachts um 3 Uhr muss in der Tat nichts Dergleichen beleuchtet sein.

  26. 16.

    "Berlin vermarktet sich international auch und nicht zuletzt über sein Nachtleben."

    Zu diesem vermarkteten Nachtleben gehört aber gewiss nicht die Beleuchtung von ein paar Gebäuden.

    Die jährlichen 40.000 sind in unseren Schulen einfach besser investiert.

  27. 15.

    Das ist lustig, weil vom 6.-15. Oktober wieder das Festival of Lights stattfindet, sozusagen als kulturelles Gegenprogramm ;)

  28. 14.

    Wo nicht sicherheitsrelevante, sollte dies eine dauerhafte Maßnahme sein. Ohne Energieeinsparung überall dort, wo es nur geht, wird die Energiewende nicht funktionieren.

  29. 13.

    Ganz meine Meinung. Berlin vermarktet sich international auch und nicht zuletzt über sein Nachtleben. Wer reist schon gern ins Reich der Finsternis?
    Wenn die optisch attraktiven Landmarken wenigstens bis Mitternacht beleucht würden, wäre schon viel gerettet. Auf den ganzen Werbemüll, Massen beleuchteter Werbetafeln und die gleissend hellen Wechseldisplays und Monitore könnte ich hingegen gern verzichten!

  30. 12.

    "Tatsächlich konnten so 40.000 Euro in einem Jahr eingespart werden."
    Toll! Das müssen wir also nur 15.000 Jahre lang machen, und schon hat sich die Lafayette-Zentralbibliothek ganz von selbst finanziert... :-)

  31. 11.

    Wozu braucht es Licht, wenn keiner drin ist?
    Berlin ist so oder so kotzhässlich und nervig.
    Ob mit Licht oder ohne.

  32. 10.

    ... und die Lampen werden erst wieder angeknipst, wenn der Politik ein Licht aufgegangen ist. Sparpotential ohne Ende.

  33. 9.

    Gibt es denn auch dieses Jahr wieder Spots mit der Botschaft „damit wir gut durch den Winter kommen“ :-)

  34. 8.

    Hauptsache E Autos können fahren und werden gefördert.
    Der Rest der Bevölkerung muss dafür Strom sparen.

  35. 7.

    Enormen Gesichtsverlust für das Ansehen Berlins. "

    Ganz bestimmt.
    Bestimmt lacht auch wieder die ganze Welt über uns.
    Mindestens.

  36. 6.

    Meine Güte, Lebbe geht weider. Bis vor 70 Jahren wurde Gebäude kaum nachts angestrahlt und es ist nichts passiert. Ob Fernsehturm, Siegessäule und Co. nun nachts angestrahlt werden oder nicht, ändert an der Lebensqualität in Berlin genau null.

  37. 5.

    Mag die Maßnahme mit ihrer Symbolik zu Beginn der Krise ein Zeichen gewesen sein - jetzt ist es ein Armutszeugnis. Stellt man die Beleuchtung und Ausstrahlung von Bauzäunen, Industrieflächen, Bahngeländen dagegen, ist das alles nur ein unnötiger Akt. Und reduziert drastisch die Schönheit einer nächtlichen Stadt. Und würde man ein paar Solarmodule dafür installieren, wäre das Ganze sogar noch umsonst. Aber auch die Industrieriese Daimler scheint technisch nicht auf dem Stand des 21. Jahrhunderts - nicht mal der Mercedesstern auf dem Europacentrum scheint energiefreundlich versorgt und damit wieder drehen gemacht werden zu können. Alles in Allem: Null Einsparung - kein Effekt - Armseelig. Wenigstens leuchtet der Fernsehturm seit Kurzem wieder bis Mitternacht

  38. 4.

    Ich wäre dafür, die die Gebäude überstrahlenden Lichtshows nicht mehr stattfinden zu lassen und dafür die fokussierte und sorgsame spätabendliche Beleuchtung wieder einzuschalten.

    Unabhängig der jew. Zuständigkeit liegen Welten zwischen einer sorgsamen, einer gezielten Ausleuchtung von Baudetails und der lichtmäßigen Angeberei am Potsdamer Platz, wie es jz. lang der Fall war - auch wenn das seitens der Bahn und der anderen dort Versammelten geschieht bzw. geschah.

    Empfindungen walten lassen, nicht Pauschalität!
    "City of Lights" halte ich schlicht für Ideologie, weil unabhängig alles Beleuchteten Beleuchtung dabei zum Selbstzweck verkommt.

  39. 3.

    Bravo, 40k pro Jahr eingespart. Und was brachte es?? Enormen Gesichtsverlust für das Ansehen Berlins. Die Stadt präsentiert sich wieder mal von ihrer besten Seite. Nur ein Dienstfahrzeug weniger würde diese Maßnahme unnötig machen.

  40. 2.

    Am besten wäre es, wenn diese unnütze Lichtverschmutzung auf Dauer eingestellt würde.

  41. 1.

    "Die Einsparungen belaufen sich dadurch nach aktuellen Angaben der Senatsverwaltung auf jährlich 150.000 bis 200.000 Kilowattstunden Strom. Das wären etwa 40.000 Euro, so der Senat für Mobilität, Verkehr, Klima- und Umweltschutz." Unklare Formulierung. Wie hoch waren denn nun die Einsparungen bei der letzten Kampagne? An welcher Stelle - welche Art Beleuchtung - brachte das größte Einsparergebnis?

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