Unkontrollierte Vermehrung - Brandenburger Tierschutzbeauftragte fordert Kastrationspflicht für Katzen

Sa 21.10.23 | 10:34 Uhr
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Entspannt liegt ein Kater im Tierheim in Dallgow-Döberitz (Brandenburg) auf einem Kratzbaum (Quelle: dpa / Paul Zinken).
Bild: dpa

Die Brandenburger Tierschutzbeauftragte Anne Zinke fordert die Kastration von Straßenkatzen sowie Freigänger-Katzen aus Privathaushalten. Weil sie sich unkontrolliert vermehrten, werde die Zahl streunender Katzen immer größer. "Eine flächendeckende Kastration für Freigänger-Katzen privater Halterinnen und Halter ist notwendig und längst überfällig", sagte Zinke der Deutschen Presse-Agentur. Sämtliche Straßenkatzen und Freigänger-Katzen sollten auch gekennzeichnet und registriert werden.

Eine solche Pflicht einzuführen, sei zwar Sache der Kommunen. Paragraf 13b des Tierschutzgesetzes ermächtige allerdings auch die Landesregierungen, zum Schutz freilebender Katzen in einzelnen Gebieten bestimmte Maßnahmen einzuführen, so Zinke.

Diese Ermächtigung können die Länder auf die Landkreise und kreisfreien Städte übertragen - und ein entsprechender Entwurf zur Änderung der Tierschutzzuständigkeitsverordnung sei derzeit in Abstimmung. Es ist also denkbar, dass bald flächendeckende Kastrationsverordnungen in ganzen Landkreisen möglich sind.

Anne Zinke, neue Tierschutzbeauftragte des Landes Brandenburg (Quelle: dpa/Soeren Stache)
"Einzige Weg, um Vermehrung einzudämmen": Die Brandenburger Tierschutzbeauftragte Anne Zinke. | Bild: dpa/Soeren Stache

Bisher gilt Pflicht nur in 20 Kommunen in Brandenburg

Auch der Landestierschutzverband unterstützt Zinkes Forderung eigenen Angaben zufolge. Genaue Zahlen, wie viele freilebende Katzen es in Brandenburg gibt, konnten allerdings weder die Tierschutzbeauftragte noch der Verband nennen.

Von den mehr als 400 Kommunen im Land hätten derzeit nur rund 20 ihre privaten Katzenhalter verpflichtet, freilaufende Tiere kastrieren zu lassen, sagte der Vorsitzende des Landestierschutzverbandes.

Die Stadt Frankfurt (Oder) hat bereits vor einigen Jahren eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen eingeführt - offenbar mit entsprechender Wirkung. In den vergangenen Jahren seien nur wenige Anzeigen wegen nicht gechippter oder nicht kastrierter Katzen beim Ordnungsamt eingegangen, sagte eine Stadtsprecherin auf Anfrage.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.10.2023, 11:00 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Väterchen Frust, Sie sind kein Katzenkenner. Zwei Katzen halten sich eine Wärme-, Pflege- u. Dosenreserve. Und es gibt einen tollen Film über Katzen und deren Reviergebiete- u. verhalten ... und in 5 Jahren, wenn der invasive Lamaadler jagt auf die Katzen macht, sehen die Aufgaben der xyz-Beauftragten sowieso plötzlich gaaanz anders aus;-)
    Und wer kümmert sich um die Steinlaus?

  2. 23.

    Das ist sicherlich in Städten so, aber nicht in der Provinz. Mannheim hat mal ein Katzenmonitoring gemacht und dabei herausgefunden, dass Katzen nachts weite Wege zurücklegen und am Morgen wieder am heimischen Herd sind. Es sind nachtaktive Tiere, wenn sie nicht von Menschen verpimpelt und an deren Gewohnheiten angepasst werden. Ob eine Katze ein reines Wohnungstier sein muss, da kommen mir Zweifel. Ich habe zwei Katzen und die sind sterilisiert, weil ich keine neuen will. Sie leben nicht in der Wohnung.

  3. 22.

    Genauso sieht es aus! Königs Wusterhausen ist das beste Beispiel, dass eine reine Kastrations- und Chippflicht nichts bringt, solange sie nicht auch kontrolliert und bei Verstößen geahndet wird. In KW existiert die Pflicht (und entsprechende Bußgelder) seit Jahren, zumindest auf dem Papier, in der Realität wird bei Zuwiderhandlung jedoch nichts vom Ordnungsamt getan, selbst wenn der Halter bekannt ist. Es laufen folgenlos weiterhin unzählige unkastrierte und ungechippte Freigänger rum.

  4. 21.

    Da Katzen keine natürliche Feinde haben ein nachvollziehender schritt. Rettet die Vögel!

  5. 20.

    Also der Mensch gehört/e auch zu den invasiven Arten ..... und DIE Natur hat sich bis .... selbst geregelt und der Mensch, als Form des Tieres, gehört dazu - näheres regelt der Senat mit dem BerlKaTauScheiverhRatges Paragraf 1243 Abs 4711 Satz 007 in der Ausführung in Ergänzung des GG in der Fasssung von

  6. 19.

    Eindeutig JA zur Kastrationspflicht! Um dieses unerträgliche Tierleid zu verringern. Ich verstehe diese zum Teil mittelalterlichen Ansichten in einigen Kommentaren nicht- jeder Tierfreund, der die Augen offen hält und sich für diese Thematik ernsthaft interessiert, dürfte doch wohl mitbekommen, dass jedes Jahr zig Katzenmamas samt Kitten ausgesetzt werden, Tierheime quellen über. Und ganz viel Leid bleibt unentdeckt.
    Ich frage mich nur, wer das kontrollieren soll?

  7. 18.

    OA von Tür zu Tür ,dann kann man vielleicht deren Plage Herr werden und die Nerven nicht mehr so viel im Park.

  8. 17.

    Liebe alle, die hier bisher kommentiert haben: Bitte einmal unter www.tierschutzbund.de/Tiere-Themen/Haustiere/Katzen/strassenkatzen über die Falten informieren! Das Tierleid durch unkontrollierte Vermehrung ist enorm, die Tierschutzvereine sind hoffnungslos überfordert und die Pflicht zu Kastration + Chip + Registrierung die einzig sinnvolle Lösung (wie schon einige erfolgreiche Beispiele zeigen)

  9. 16.

    Zuersteinmal sollten Tiere generell nicht unkontrolliert gezüchtet werden dürfen!
    Dann bitte invasive Arten sterilisieren, und dann kann man sich um verwilderte Katzen kümmern -> wobei mir bisher in DE nicht aufgefallen ist, das es besonders viele Tiere sind, einfach weil der Winter zumindest bisher nicht sehr gnädig war.

    Berlin hat jedenfalls ein Rattenproblem, und es gibt m.E. zu viele Hunde!
    -> Ich schätze mal, das wenn sich halter selbst ein Stück Fleisch aus dem Oberschenkel schneiden müssten, um fiffi zu ernähren, würde sich das schnell ändern… - schon klar, der Gedanke ist gemein, aber die ganzen Rinder, Ziegen, Schafe, etc die für den Egoismus der Halter geopfert werden, und im unendlichen Leid aufwachsen, haben das nicht verdient, und schlecht fürs Klima ist das auch!

    Egoismus hin oder her, wir sollten weniger Leid verursachen, und der Natur helfen wieder ins Gleichgewicht zu kommen, weil wir das langfristig benötigen!

  10. 15.

    Marketing. Die Tierärzte haben die Preise ordentlich nach oben geschraubt. Katzen haben Halter, Waschbären nicht. Waschbären vermehren sich unkontrolliert, richten Schäden an in der Natur und an Gebäuden, haben oft Darmparasiten und womöglich auf Katzen übertragbare Krankheiten. Für Waschbärkastration zahlt niemand, also kommen zuerst die Katzen dran, denn chippen und kastrieren $$$$$ yeah!

  11. 14.

    1. Jobrechtfertigung 2. Weil der Mensch alles regelt 3. dabei Tier und Mensch das WIE sein vorschreibt 4. Weil ja die armen Stadtscheißtauben dezimiert werden u. der hiefür Beauftragte seinen Job .......
    P.S. Warum keine chemische Kastration ;-) und warum m?

  12. 13.

    Seit 5.000 Jahren halten wir uns Katzen. Völlig ohne teure Chips und noch teurere Kastration. Auf einmal geht das nicht mehr. Warum nur?

  13. 12.

    Beim TA! Digital-gläserne Katze, Mensch, Welt. Aber alle finden Datenschutz ja so umständlich und doof.

  14. 11.

    Wahr: "Kastraten haben keine Hormone mehr und können von nicht kastrierten Tieren ziemlich übel zugerichtet werden." Außerdem kann der Geschlechtstrieb eben doch erhalten bleiben, ein andauerndes Leiden!

    Ist, wie den Wellensittich mal mit den anderen Vögeln fliegen zu lassen, das geht nur ganz kurz gut.

  15. 10.

    Das Problem der ungebremsten Vermehrung der freilaufenden - und herrenlosen Katzen existiert doch schon seit Jahrzehnten - und was hat sich geändert - nichts. Die geplante Kastrations- und Chippflicht könnte hier einiges ändern, aber wer soll das kontrollieren. Verwilderte Katzen könnte man noch mit einer Lebendfalle einfangen, aber Katzen im Privatbesitz??? Sollen die Mitarbeiter des OA von Tür zu Tür gehen " ham sie ne Katze"? Das ist die Crux, auf Forderungen sollte die Umsetzung geplant sein

  16. 9.

    "wer und wie wird das sinnvoll durchgeführt/kontrolliert! " Idee von Städtern, auf dem weiten Land in Brandenburg vollkommen undurchführbar.

  17. 8.

    Ach was? Der Chip kann ausgelesen werden. Niemand führt ein Register, das aussagt, wem Hund oder Katze gehören, wenn der Tierhalter die Nummer des Chips nirgends anmeldet. Das bedeutet, es kann kein Halter zugeordnet werden und das Ergebnis wäre genauso wie ohne Chip.

  18. 7.

    Wenn diese Pflichten beschlossen werden sollten muss aber auch im Vorfeld klar sein, wer und wie wird das sinnvoll durchgeführt/kontrolliert!

  19. 6.

    Es geht um Katzen. Hunde unterliegen bereits der Pflicht, gechippt zu werden. Und wer blindlings die Kastration fordert, hat keine Ahnung von Tierschutz: ne Sterilisation reicht aus. Hormone bleiben erhalten und das macht es den Tieren leichter, miteinander zu kommunizieren. Kastraten haben keine Hormone mehr und können von nicht kastrierten Tieren ziemlich übel zugerichtet werden.

  20. 5.

    Auf den Dörfern wird ungewollter Katzennachwuchs oft einfach umgebracht. Deshalb kommen von dort eher weniger Katzen ins Tierheim!

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