Zahlen des Verkehrsministeriums -
Etwa 20.700 Haushalte um den Flughafen BER haben Anspruch auf Schallschutz oder finanzielle Entschädigung für den Fluglärm. Das entspricht einem Anteil von fast 80 Prozent der 26.500 Wohnungen, die im Lärmschutzgebiet um den Flughafen am Stadtrand Berlins liegen.
Insgesamt hat die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) etwa 21.800 Anträge auf Baumaßnahmen oder Entschädigungen bearbeitet, wie das Verkehrsministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der Grünen-Landtagsfraktion mitteilte.
Anträge auf Lärmschutz können noch zwei Jahre gestellt werden
Etwa 13.150 Haushalte haben demnach einen Anspruch auf Baumaßnahmen wie Lärmschutzfenster, knapp 7.600 erhalten eine finanzielle Entschädigung in Höhe von 30 Prozent des Verkehrswertes ihres Hauses. In rund 1.100 Fällen haben sich nach einer Vor-Ort-Prüfung im Umfeld des drittgrößten deutschen Flughafens keine Maßnahmen ergeben. Von den 26.500 vom Fluglärm betroffenen Haushalten haben rund 3.900 keinen Antrag auf Lärmschutz gestellt.
Mit den 21.800 Anträgen, die die FBB bearbeitet hat, sieht sie ihre Verpflichtung aus der Planfeststellung in Sachen Schallschutz als getan an, erklärte das Ministerium. Anträge auf Lärmschutz und Entschädigung können noch bis November 2025 gestellt werden.
Bauarbeiten für Schallschutz noch nicht weit fortgeschritten
Nach Angaben des Ministeriums wurden die Entschädigungsansprüche in der Regel zügig abgewickelt. Dagegen befänden sich die baulichen Schallschutzmaßnahmen auf einem relativ niedrigen Stand. Daraus lässt sich aber laut Ministerium bislang keine systematische Verfehlung der FBB bei der Umsetzung der Schallschutzauflagen ableiten.
Bis September dieses Jahres sind laut Flughafenbetreiber rund 473 Millionen Euro für den Schallschutz ausgegeben worden. Etwa 70 Millionen Euro flossen in Baumaßnahmen, mit rund 298 Millionen Euro wurden Hausbesitzer entschädigt. Mit den restlichen Mitteln wurden Entschädigungen sowie Baunebenkosten finanziert.
Sendung: rbb24, 01.12.2023, 16 Uhr