Witterungsverhältnisse - Polizei warnt vor Blitzeis - A 15-Sperrung aufgehoben - Kliniken melden zahlreiche Knochenbrüche

Fr 01.12.23 | 11:39 Uhr
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Symbolbild:Ein Polizeiauto zeigt den Warnhinweis "Glätte" an.(Quelle:imago images/LausitzNews.de/J.Kaczmarek)
Audio: 88,8 | 01.12.2023 | Ricardo Westphal | Bild: imago images/LausitzNews.de/J.Kaczmarek

Es bleibt weiter winterlich in Berlin und Brandenburg. Die Straßen sind glatt, auch auf Geh- und Radwegen kommt es zu Unfällen und Stürzen. Inzwischen rollt aber der Verkehr auf der Autobahn 15 zwischen Forst und Roggosen wieder.

Die Vollsperrung auf der Autobahn 15 zwischen Forst und Roggosen ist wieder aufgehoben. Zuvor war es dort zu einem schweren Glätteunfall gekommen.

Die Polizei rechnet mit einer Geschwindigkeitseinschränkung an der Unfallstelle für den ganzen Tag, da dort die Leitplanke fehle, sagte ein Sprecher am Freitag dem rbb.

Nach bisherigen Informationen überschlug sich gegen 8 Uhr ein Kleinbus und kam auf der Leitplanke zum Stehen. Der Fahrer wurde ins Krankenhaus gebracht.

Kurz darauf sei es zu zwei Folgeunfällen gekommen. Eine Autofahrerin ist laut Polizei über Trümmerteile gefahren. Außerdem kam es zu einem Auffahrunfall im Stau hinter der Unfallstelle. Zwei Fahrerinnen wurden verletzt. Wegen der Witterung warnt die Polizei vor Blitzeis auf den Straßen.

Nach dem Schneefall der vergangenen Tage berichten zudem mehrere Kliniken von deutlich erhöhten Zahlen von Verletzungen. Vor allem gehe es dabei um Knochenbrüche nach Stürzen, hieß es.

"In den zentralen Notaufnahmen verzeichnen wir aktuell einen deutlichen Anstieg von witterungsbedingten Verletzungen", teilte das Universitätsklinikum Charité mit. Auch die Rettungsstellen der Vivantes-Kliniken melden laut einer Sprecherin einen spürbaren Anstieg an Knochenbrüchen.

Derweil forderte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Berlin Nachbesserungen bei der schnellen Räumung von Radwegen. "Wir bekommen von unseren Mitgliedern gemeldet, dass der Zustand von vielen Radwegen in Berlin tatsächlich gefährlich ist: Schneematsch und Vereisung machen das Fahrradfahren zu einer rutschigen Angelegenheit", so der ADFC Berlin.

Transporter kippt in Barnim um

Die Witterung hatte bereits in den vergangenen Tagen zu mehreren kleinen und größeren Unfällen geführt. Am Donnerstagnachmittag kam ein Autofahrer von der Landstraße 30 (Barnim) ab und prallte mit seinem Fahrzeug gegen einen Baum. Der Transporter kippte laut Polizei auf die Seite, der 44-jährige Fahrer verletzte sich leicht. Durch den Unfall entstand ein Sachschaden von rund 10.000 Euro.

In Südbrandenburg kam es außerdem zu mehreren Unfällen, es blieb jedoch meist bei Blechschäden. Auf der Landstraße zwischen Neupetershain und Welzow war auf glatter Straße ein Auto gegen einen Baum gefahren. In Cottbus gab es gleich drei Unfälle: In Schmellwitz hat eine Autofahrerin die Kontrolle über ihr Auto verloren, im Ortsteil Madlow ist ein Auto gegen ein Verkehrszeichen gerutscht und in Saspow ein Auto gegen ein weiteres Fahrzeug. Bei diesem Unfall wurde eine Person verletzt.

Sendung: Inforadio, 08:40 Uhr, 01.12.2023

40 Kommentare

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  1. 40.

    Schneeräumen müsste rechtzeitig erfolgen, bevor es feucht festgetretene/gefahren wird und dann nachts schön gefriert als Eispanzer. Aber es ist bestimmt wie überall: Fachkräftemangel! Wer will heute schon 4:30 Uhr mit dem Schneebesen fegen und Sand streuen? Und: Vor vielen Mietshäusern könnte man es auch selbst machen, anstatt immer nur auf die Dienstleister zu warten - bzw. nicht zu warten, sondern das "Festtretespiel" zu spielen, dann Eis usw.

  2. 39.

    Ach, Sie schreiben Radfahrer soetwas wie "Verantwortung" zu? Ist die Straße nicht geräumt, Rasen sie klingelnd und blöckend über den Bürgersteig. Das Risiko liegt dann bei den Fußgängern.

  3. 38.

    Manche fahren Rad für andere, die sich ihr Essen liefern lassen.

  4. 37.

    Kanada, wo es über Wochen tief verschneit ist, und Deutschland, wo es ab und zu etwas schneit, etwas Schneeregen und dann Überfrieren gibt, kann man kaum vergleichen. Man muss also nicht arrogant von "nicht kapiert" schreiben.

  5. 36.

    War heute im Edeka und Apotheke…Werneuchen….ist schon grenzwertig, wie gestreut bzw. abgestumpft ist. Alte Menschen hatten echteProbleme, mit den Einkaufswägen zum Autozubehör kommen. Ich möchte nicht auf Gehhilfen angewiesen sein, denn diese Unsicherheit und Angst zu stürzen….

  6. 35.

    Der RBB ist nicht für Radler verantwortlich und muss diese nicht warnen. Wer bei diesen Bedingungen Rad fährt, ist sich des Risikos bewusst oder hat den Verstand abgeschaltet. Das gilt auch für andere Verkehrsteilnehmer, mit oder ohne Motor. Angepasstes Verhalten darf wohl vorausgesetzt werden.

  7. 34.

    >"Nun gibt es eben Radfahrer, die sich nicht die Fahrlaune verderben lassen wollen. Passt gut auf! "
    Ne! Passt gut auf ihr Fußgänger, dass ihr die Radfahrer auf unseren wenigen gut geräumten Fußwegen verscheucht! Habe ich heute schon 2x erfolgreich praktiziert. Ich sehe als Fußgänger nicht ein, auf die glatte ungeräumte Straße zu springen, wenn mich ein Fahrradfahrer von hinten angklingelt und auf dem nur 1 Meter breit geräumten Gehstreifen gemütlich weiterzuckeln will.

  8. 33.

    Das sag ich auch immer. Aber hierzulande hat man einfach noch nicht kapiert. Da wird alles platt geräumt, obwohl man im Schnee viel besseren Halt hätte. Das hat man in Kanada schon vor Jahrzehnten gewusst.

  9. 32.

    Das heißt, Fußgänger sollen nicht mehr das Haus verlassen dürfen, sobald die ersten Schneeflocken fallen? Denn sie treten ja alles fest.

  10. 30.

    Das hat doch überhaupt nichts damit zu tun, dass man Winter und seine Begleiterscheinungen nicht mehr "gewohnt" wäre? Wir wollten gestern auf den Spandauer Weihnachtsmarkt. Dort war gestreut worden (irgendwann mal), dann taute der Schnee an und wurde durchs wieder Frieren zur spiegelglatten Fläche. Leute rutschen, Leute stürzten. Wir sind wieder nach Hause. Eben aus genau dem Grund, nicht in der Notaufnahme landen zu wollen.
    Auch heute war es teilweise gefährlich auf dem Fußweg. DAS darf nicht sein. Die Knochenbrüche entstehen nicht durch Entwöhnung vom Winter, sondern durch mangelhafte Begehbarkeit der Fußwege.

  11. 27.

    Ich habe 3 Jahre lang in München gelebt und dieses Problem nie gehabt. Ich sage es nur.

  12. 26.

    Genau. Ich würde momentan nie auf die Idee kommen Rad zu fahren.
    Nun gibt es eben Radfahrer, die sich nicht die Fahrlaune verderben lassen wollen.

    Passt gut auf!

  13. 25.

    Ich habe heute auf dem kurzen fussweg zwischen südstern und hermannpl. 3 radfahrer hintereinander stürzen sehen. Der Radweg ist spiegelglatt. Der rbb sollte in der Abendschau davor warnen, rad zu fahren bei diesen witterungsverhältnissen… v.a. nicht mit kindern hinten drauf. Danke.

  14. 24.

    Vernunft soll auch eine positive Eigenschaft sein angeblich aber bei Orkan Krauchen ja auch Leute draußen rum obwohl sie nicht zwingend müssten.

  15. 23.

    Sorry, die Antwort sollte an "AMG" gehen.... also NICHT an Kevin.

  16. 22.

    @Kevin: also ich sehe täglich einen Radweg in katastrophalem Zustand an der B1 (!) in Zehlendorf, wo Radfahrer irgendwie über die Matsch- und Eisrillen lavieren. (Ich tu's nicht, das ist mir echt zu heftig). Auf der Straße habe ich bestenfalls 1 - 2 Radler gesehen. Ok, einen offenbar suizidalen Rennradler mitohne Helm.
    Aber die Fahrbahnen sind mutmaßlich am Rand auch nur aus Matscheisschnee bestehend.

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