Interview | Berliner Psychiater - Cannabiskonsum kann vor allem bei jungen Männern zu Psychosen führen

Mo 01.04.24 | 08:20 Uhr
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Symbolbild:Ein Joint wird zwischen Jugendlichen in einem Park weitergereicht.(Quelle:picture alliance/Keystone/M.Ruetschi)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 03.04.2024 | D. Azzam/R. Herkner | Bild: picture alliance/Keystone/M.Ruetschi

Männer, die vor dem 15. Lebensjahr mit dem Cannabiskonsum angefangen und regelmäßig gekifft haben, haben ein deutlich erhöhtes Risiko an einer Psychose oder Schizophrenie zu erkranken. Der Chefarzt der Psychiatrie im Vivantes Berlin erläutert die Gründe.

rbb: Herr Bechdolf, das Risiko, an Schizophrenie zu erkranken, ist insbesondere für sehr junge Männer erhöht, die Cannabis konsumieren. Warum bei Männern?

Andreas Bechdolf: Grundsätzlich steigt das Risiko, wenn man sehr frühzeitig mit dem Cannabiskonsum beginnt - also vor dem fünfzehnten Lebensjahr. Dann hat man ein bis zu sechsfach höheres Risiko eine Psychose oder schizophrene Erkrankung zu bekommen, als wenn man nicht konsumiert. Einige Studien zeigen, dass Männer nach dem Cannabiskonsum häufiger psychiatrische Symptome bekommen. Wahrscheinlich ist es damit zu erklären, dass Schizophrenie insgesamt bei Männern häufiger ist als bei Frauen. Also dass einfach eine höhere Vulnerabilität oder eine höhere Anfälligkeit bei Männern vorliegt für diese Art von Symptomen oder Erkrankungen.

Zur Person

Könnte das auch daran liegen, dass mehr Männer kiffen?

Grundsätzlich stimmt es, dass Männer mehr kiffen und wahrscheinlich auch früher beginnen als Frauen. Und auch, dass sie intensiver kiffen und mehr konsumieren. Das hat man in besagten Studien versucht, rauszurechnen.

Kann man medizinisch erklären, was Cannabiskonsum mit dem Gehirn macht?

Das Gehirn befindet sich noch bis etwa zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr in der Entwicklung. Für das Wachsen des Gehirns ist das Cannabinoid-System sehr wichtig - also das körpereigene Cannabinoid-System. Es sorgt dafür, dass die Verschaltungen der Nervenzellen untereinander gut gelingt. Da geht es um die Vernetzungen, die wir alle brauchen, um uns etwas merken zu können oder auch sprechen zu können und um Dinge aufnehmen zu können. In diese natürliche Regulation greift der Cannabiskonsum von außen, das THC, ein. Dadurch kann man erklären, dass durch den Konsum von Cannabis Psychosen auftreten können.

Aber es kann auch zu vielen anderen psychischen Problemen kommen. Viele Menschen können sich schlechter konzentrieren, haben häufiger mit Angstsymptomen, mit Depressivität zu tun.

Da geht es aber nicht um Fälle, in denen einmal ein Joint geraucht wurde, sondern um regelmäßigen Konsum?

Das ist ein wichtiger Punkt. Denn besonders gefährdet sind Menschen, die regelmäßig konsumieren – also mehrfach in der Woche. Das sind etwa 20 Prozent der Cannabis-Benutzer. Das ist die gefährdete Gruppe, die sich häufiger auch nicht gut konzentrieren kann, die Ängste und Depression hat sich, die sich zurückzieht, Diese Gruppe hat das höhere Risiko, auf der längeren Strecke psychotische Symptome zu entwickeln.

Wenn man jetzt 50 Gramm Cannabis im Haushalt haben darf - ist das viel oder wenig?

Das ist eher schon eine ganze Menge. Damit kann man schon einige Joints bauen.

Was ist über das umgekehrte Risiko bekannt: Also welchen Anteil haben Psychosen daran, dass Menschen kiffen?

Man kann Patienten rückwärts fragen, wenn die erste Psychose aufgetreten ist: Etwa ein Drittel hat mit dem Cannabiskonsum vor dem Auftreten der ersten Symptome angefangen. Ein Drittel hat während des ersten Auftretens mit dem Konsum begonnen und ein Drittel nach dem ersten Auftreten von Frühsymptomen für Psychosen.

In der Regel geht der Cannabiskonsum dem ersten Auftreten von psychotischen Symptomen voraus oder tritt gleichzeitig ein. Dazu muss man wissen, dass Cannabis eine beruhigende Wirkung hat. Und häufig sind Frühsymptome bei Psychosen so, dass ich mich irgendwie unruhig und angespannter fühle. Da kann Cannabis zunächst eine beruhigende Wirkung haben, obwohl es auf der langen Strecke dann sehr schädlich ist.

Sind einmal entstandene Schäden im Gehirn von Jugendlichen irreversibel?

Das ist nicht ganz klar. Auf jeden Fall ist es immer gut, aufzuhören. Man weiß aus vielen Studien, dass die kognitiven Einschränkungen, die beim Cannabiskonsum bestehen - also dass man sich schlechter konzentrieren kann, sich Dinge schlechter merken kann - sich auf jeden Fall dramatisch bessern, wenn man aufhört zu konsumieren.

Es ist aber nicht ganz klar, ob eine kleine Rest-Symptomatik bleibt an Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Auf jeden Fall lohnt es sich immer - egal, wie lange ich gekifft habe - aufzuhören damit oder die Dosis zu reduzieren, weil das Hirn sich dann auf jeden Fall besser erholen kann, als wenn ich weiter konsumiere.

Wann tritt eine Psychose ein? Ist das Risiko für einen 16-Jährigen, der regelmäßig konsumiert, sofort da – oder kommt das erst in zehn Jahren?

Das Gemeine ist, dass es häufig mehrere Jahre braucht. Also zehn Jahre wäre jetzt sehr lang, aber so vier bis fünf Jahre kann das dauern. Das ist für die jungen Menschen häufig schwierig zu verstehen. Dass vier oder fünf Jahre lang der Cannabiskonsum angenehm war und sie entspannt hat. Und sie dann eben diese gravierenden unangenehmen Folgen haben. Dass sie Stimmen hören oder sich verfolgt fühlen. Es gibt eine relativ lange Latenz - in der Regel von einigen Jahren - in denen man regelmäßig konsumieren muss, damit das Psychose-Risiko stark ansteigt.

Es lohnt es sich immer - egal, wie lange ich gekifft habe - aufzuhören damit oder die Dosis zu reduzieren, weil das Hirn sich dann auf jeden Fall besser erholen kann

Andreas Bechdolf

Ist das Abhängigkeitsrisiko bei Cannabis ähnlich wie bei Nikotin?

Bei Nikotin sagt man, dass etwa die Hälfte der Menschen abhängig werden. Bei Cannabis geht man von 15 bis 20 Prozent aus, die ein abhängiges oder eben sehr hohes Konsummuster zeigen. Das Abhängigkeitspotenzial ist letztlich also geringer.

Wie sehen Sie das neue Cannabis-Gesetz?

Zum neuen Cannabis-Gesetz muss man sagen, dass der Cannabiskonsum auch mit der Illegalisierung hoch war. Etwa 40 bis 50 Prozent der jungen Menschen haben im letzten Jahr Cannabis probiert. Das Verbot hat die hohe Konsummenge nicht verhindern können. Trotzdem ist eine Sorge, dass - wenn Cannabis leichter zugänglich ist und es normalisierter wird - vielleicht noch mehr Menschen konsumieren. Und dass auch mehr Menschen besonders viel konsumieren, sodass insgesamt das Risiko bezüglich der negativen Folgen ansteigt.

Wie erleben Sie persönlich die jungen Menschen, die mit solchen Psychosen zu Ihnen in die Klinik kommen?

Die Menschen kommen zu uns in die Klinik, wenn sie sehr stark verängstigt sind. Weil sie jemanden hören, der ihnen häufig negative Dinge sagt. Das Gemeine beim Stimmenhören bei Menschen mit Psychosen ist, dass die Stimmen oft Dinge ansprechen, die sie selbst nicht an sich mögen oder bei denen sie das Gefühl haben, ein Defizit zu haben. Davon fühlen die Menschen sich dann sehr gequält. Oder sie werden bedroht von den Stimmen. Da heißt es dann, wenn sie dies und das machen, passiert ihnen etwas Schlimmes. Oder die Stimmen sagen, sie seien schlechte Menschen und sollten sich am besten umbringen. Das sind die Punkte, die Menschen dann in Behandlung bringen.

Ein anderer Aspekt ist es, sich verfolgt zu fühlen. Das fühlen sich die Betroffenen dann unsicher. Insbesondere unter vielen Menschen, also in der U-Bahn oder der Straßenbahn. Sie haben Sorge, dass die anderen ietwas gegen sie haben, ihnen vielleicht etwas antun wollen. Sodass sie sich nicht mehr sicher auf der Straße fühlen. Auch an solchen Punkten kommen Menschen zu uns.

Aber da gibt es auch eine gute Nachricht: Wenn es gelingt, in Behandlung zu kommen und den Cannabiskonsum zu reduzieren, gelingt es bei einer ersten Episode, bei der Stimmen gehört werden oder die Menschen sich verfolgt fühlen, in über 80 Prozent der Fälle, diese Symptome vollständig zurückzudrängen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Sybille Seitz, rbb GESUND +

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Sendung: rbb24 Inforadio, 28.03.2024, 13:05 Uhr

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67 Kommentare

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  1. 66.

    "Freigabe von Cannabis ist das dümmste was diese Regierung machen konnte."

    Das ist Ihre Meinung, aber keine fundierte Aussage. Auf Sachargument gehen Sie konsequent nicht ein.
    Anstatt sachlich zu diskutieren geht es Ihnen anscheinend nur darum, recht zu haben.

  2. 65.

    Ich will Sie ja nicht völlig desillusionieren, aber in etlichen deutschen Haushalten mit Minderjährigen steht der Alkohol einfach in der Vitrine, so ganz ohne Vorhängeschloss.

    Ich warte übrigens noch immer auf Ihre Auflösung, welches eine bestimmte Ziel die Politik verfolgen würde...

  3. 64.

    Immer das selbe, anstatt ernsthaft zu diskutieren geht es nur um Rechthaberei einiger User.
    Jeder hat nun mal eine andere Meinung.
    Freigabe von Cannabis ist das dümmste was diese Regierung machen konnte.
    Und ich bin kein AfD Wähler

  4. 63.

    „ Cannabis legal machen in einer Zeit voller Krisen“
    Provokativ gesagt…. Nach erreichen des Weltfriedens kümmern wir uns um anderes ?
    „ aber ich will nicht das Nachbarskinder meine Kinder verführen zum Kiffen.“
    Sie vergessen da Sportvereine, Schulen, jeden Platz an dem sich Jungendliche treffen

    Wie schaffen sie es denn ihre Kids vom Alkohol, Zigarette, Kaffee usw. fernzuhalten ?
    Falls ihnen das bisher gelungen ist, einfach die gleiche Strategie anwenden.
    Und nebenbei … es ist noch keiner tot umgefallen bei probieren.

  5. 62.

    Kiffen ist meist nicht gesundheitsförderlich, in vielen Fällen eher gesundheitsschädlich. Das steht außer Zweifel. Trotzdem tun es viele und haben offenbar Spaß daran. Das Schönste ist, ich muss ja nicht mitmachen. Vor allem aber muss ich andere auch nicht belehren oder sie gar zu Straftätern definieren. Insofern ist das ein Test. Wir schauen, wie sich die Lage entwickelt. Ob die Gefahr von verunreinigtem Material sinkt. Ob der Schwarzmarkt ausgetrocknet wird. Ob viel mehr Leute kiffen. Andere Sachen, die einigen Spaß machen und gefährlich sind, sind auch erlaubt: Rauchen, Alkohol, Extremsport... Ich habe sehr wenig übrig für selbsternannte, schlauschwätzende Blockwarte, die anderen ihre Vorstellungen aufzwingen wollen.

  6. 61.

    Alkohol löst eher Psychosen aus als Cannabis; und zwar nicht nur vielleicht sondern definitiv. Das mutmaßliche Cannabisproblem wird voll aufgebauscht, hat in keinem anderen Land, in dem Cannabis legal zu rauchen ist, zu psychotischen Volksproblemen geführt und ist hierzulande einfach Teil der oppositionellen Desinformation und Polemisierung. Das muss man sich bestimmt noch eine Weile vor Augen führen lassen.

  7. 60.

    SCHADE aber Sie haben - leider - völlig recht und einer der Enttäuschten bin ich.

  8. 59.

    Das hat der Gesetzgeber wohl nicht bedacht, dass auch die Einhaltung der Gesetze kontrolliert werden sollte.

  9. 58.

    Kiffen ist meist nicht gesundheitsförderlich, in vielen Fällen eher gesundheitsschädlich. Das steht außer Zweifel. Trotzdem tun es viele und haben offenbar Spaß daran. Das Schönste ist, ich muss ja nicht mitmachen. Vor allem aber muss ich andere auch nicht belehren oder sie gar zu Straftätern definieren. Insofern ist das ein Test. Wir schauen, wie sich die Lage entwickelt. Ob die Gefahr von verunreinigtem Material sinkt. Ob der Schwarzmarkt ausgetrocknet wird. Ob viel mehr Leute kiffen. Andere Sachen, die einigen Spaß machen und gefährlich sind, sind auch erlaubt: Rauchen, Alkohol, Extremsport... Ich hasse selbsternannte, schlauschwätzende Blockwarte.

  10. 57.

    Drogenkonsument:innen sind NICHT in der Minderheit, denn sowohl Kaffee als auch Alkohol gelten neben den hinlänglich bekannten Drogen als Drogen und nicht nur kiffen kann Schäden verursachen und blöd machen.

    Jede sollte versuchen, die persönliche Toleranzfähigkeit im Hinblick auf den Konsum und vor dem Hintergrund eines relativ baldigen Aussterben, zu verbessern, falls es sich mit den inneren Werten vereinbaren läßt, denn Konsum kann in Zukunft mglw. immer weniger verhindert werden.

  11. 56.

    Daran habe ich mich nicht gestört. Auch will ich Cannabis in keinster Weise verharmlosen. In meiner Antwort ging es lediglich darum, dass hinsichtlich einer Cannabis-Legalisierung der Vergleich mit dem Alkohol durchaus relevant ist. Die Unverhältnismäßigkeit eines Cannabis-Verbots wird von Cannabis-Gegnern gerne ignoriert.

  12. 55.

    Ich mache mir mehr Gedanken über Minderjährige, wenn evtl. Eltern zuhause Cannabis selbst pflanzen. Wie können sie den Zugriff zu Cannabis sichern, so wie es das Gesetz vorschreibt? Züchtung im Schrank? Wie soll das gehen? Wo verwahren sie Cannabis rauchfertig auf? Regeln und Vorschrift scheint mir da zu theoretisch zu sein. Für Eltern die nachlässig sein sollten, bin ich und andere nicht verantwortlich, aber ich will nicht das Nachbarskinder meine Kinder verführen zum Kiffen.
    Cannabis legal machen in einer Zeit voller Krisen, da muss man sich schon fragen, hat ein Gesundheitsministerium nichts anderes zu tun? Wir benötigen Ärzte für wirklich Kranke und nicht für Menschen die ihr Schicksal selbst heraus fordern.

  13. 54.

    Wenn dem so ist, warum wird dann der Dreck legalisiert?
    Liegt wohl im allgemeinem Trend, Minderheiten, und noch sind Drogenkonsumenten in der Gesamtbevölkerung eine Minderheit, Rechte zuzubilligen, die eine Mehrheit nicht will.
    Warum gab es dazu keine Bürgerbefragung?

  14. 53.

    Ihre Einlassung kann nicht überzeugen. Hier wurde von „Keki“ die sachliche Expertise des Interviewten zu möglichen schädlichen Auswirkungen von Cannabis unter Verweis auf die noch schädlicheren Wirkungen eines anderen Rauschmittels in unsachlicher Form (nochmals Zitat: „ brauchen mir Ärzte und Psychologen nicht mit neunmal klugen Eventualitäten kommen, was Cannabiskonsum angeht.“) relativiert. Es ging im Interview um die schädlichen Auswirkungen von Cannabis, andere Rauschmittel waren ebensowenig wie Verbotsforderungen Gegenstand der Erörterung. Es wurden folglich unter Verwendung unzutreffender Vorwürfe gegen fachkundige Personen (Ärzte, Psychologen) versucht, die Ausführungen des Professors als unsinnig darzustellen, was sie sicher nicht sind. Auch wenn andere Rauschmittel gefährlicher sein mögen, bleibt Cannabis deshalb nicht ungefährlich.

  15. 52.

    Ist es denn wirklich so schwer zu verstehen? Der Professor äußert sich zu möglichen negativen Folgen des Cannabiskonsums. Er fordert weder ein Verbot von Cannabis noch verharmlost er Alkohol. Warum können Sie es nicht ertragen, wenn ein ja wohl zweifelsfrei fachkundiger Wissenschaftler den Cannabiskonsum kritisch sieht, ohne gleichzeitig sämtliche anderen Rauschmittel mit zu erwähnen?

  16. 51.

    Sie haben es leider immer noch nicht verstanden. Der Prof. wurde von Keki nicht persönlich kritisiert. Wie auch - er wird ja kaum ihren allgemein gehaltenen Kommetar lesen. Sie hat nur ihre Ansicht dazu mitgeteilt und auf eine andere Droge verwiesen.
    Ich mach mal ein Beispiel: Sie werfen mir vor, ich würde mit kiffen die Luft verpesten, und statt dazu Stellung zu nehmen würde ich mit der Antwort kommen "und Sie verpesten mit Ihrem SUV die Luft".
    Sie können ja zusätzlich mal auf Wiki nachlesen.

  17. 50.

    Die Unverhältnismäßig eines Cannabis-Verbots vor dem Hintergrund, dass der deutlich schädlichere Alkohol legal ist, war aber ein gewichtiges Argument für die Cannabis-Legalisierung, insofern ist der Vergleich zur Droge Alkohol durchaus angebracht. Und da der Cannabis-Konsum in unserer Gesellschaft weit verbreitet ist, hat die Politik eben entsprechend und angemessen auf eine gesellschaftliche Realität reagiert.

  18. 49.

    Na, genauso wie Sie es beschrieben haben verhält es sich doch hier. Die vom Interviewten(immerhin kein Laie) geäußerte, fachlich fundierte Einschätzung bezog sich auf Cannabis. Dafür wurde er von „Keki“ wie folgt kritisiert:
    „ Solange ich im Supermarkt hochprozentigen Alkohol, insbesondere an der Kasse, bekomme, der nur dazu da ist sich ein hinter die Binde zu kippen, brauchen mir Ärzte und Psychologen nicht mit neunmal klugen Eventualitäten kommen, was Cannabiskonsum angeht.“
    Um Alkohol ging es im Interview gar nicht, sondern um die Gefahren von Cannabis. „Kekis“ Äußerung folgt also einer typischen Ablenkungsstrategie. Davon abgesehen dürfte Prof. Dr. Bechtold auch über Alkoholkonsum eine klare und realistische Einschätzung haben, und dessen Gefahren keineswegs verharmlosen wollen, doch hier ging es eben um Csnnabis.

  19. 48.

    Blödsinn - Sie haben keine Ahnung vom eigentlichen inhalt des Begriffs! Das Nennen anderer Beispiele hat überhaupt nichts mit Whataboutism zu tun. Wenn der Kritisierte keine Erklärung/Begründung/Entschuldigung abgibt, sondern dem Kritiker mit Gegenvorwürfen kommt, das ist Whataboutism!
    Whataboutism und der Vorwurf, diesen zu betreiben, sind beides Formen des strategischen Framings und haben einen Framing-Effekt.

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